(K)eine Ehrung von Walter Krämer während des Siegener Stadtjubiläums?

Siegener Zeitung, 5.12.2023

In Siegen gibt es nach zähem Ringen seit 2014 den Walter-Krämer-Platz auf dem Gelände des Kreisklinikums. Wir wünschen uns, dass die „bedeutendste Person Siegen-Wittgensteins“ auch im Rahmen des 800-jährigen Stadtjubiläums sichtbarer gemacht wird, um sein Wirken an einer zentralen Stelle zu ehren und einer breiten Öffentlichkeit in Erinnerung zu halten.

Der Kulturausschuss (26.10) entscheidet heute über unseren Antrag.“

Die Entscheidung über diesen Antrag wurde in die Ratsitzung vom 22. Novemer 2023 verschoben. Über den Sitzungsverlauf berichtete Hendrik Schulz in der Westfälischen Rundschau vom 25. November wie folgt: Weiterlesen

„Blick ins Netpherland 2023“ erschienen


Bereits seine 65. Ausgabe erlebt in diesem Jahr der vom Heimatverein Netpherland seit 1977 herausgegebene „Blick ins Netpherland“. Für Wilfried Lerchstein, der nicht nur seit vielen Jahren als Autor für die Vereinszeitschrift tätig ist, ist es bereits die achte Ausgabe, die er als Schriftleiter und Layouter eigenverantwortlich zusammengestellt hat. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen in der Vergangenheit weiß er, dass das Heft inzwischen eine treue Leserschaft auch außerhalb der Vereinsmitglieder und über die Grenzen des Netpherlands hinaus anspricht.
Aus dem vielfältigen Veranstaltungskalender des Heimatvereins Netpherland greift Wilfried Lerchstein nach seinem obligatorischen Jahresrückblick zwei Ereignisse besonders heraus. Zum einen ist dies die Ausstellung „Lebensspuren – Werkschau des Siegerländer Künstlers Ulrich Klaus“, die das engagierte Museumsteam im Frühjahr im Heimatmuseum Netpherland veranstaltet hat. Und zum anderen ist es die „2. Netpherland Klassik“, eine Old- und Youngtimer-Ausstellung, die Ende August mit vielen „Benzingesprächen“ wie bei der Premiere im Vorjahr erneut in Obernetphen stattgefunden hat.
Wie es sich für einen „Blick ins Netpherland“ gehört, ist auch das aktuelle Heft wieder reich bebildert und soll dadurch erneut zu einem Augenschmaus werden. Bereits das von Ralf Melchert fotografierte Titelbild zeigt die im Gegenlicht glänzende Obernautalsperre. Auch auf der Rückseite des 72 DIN A4-Seiten starken Hefts hat er die Obernautalsperre mit seiner Kamera in bezaubernden Bildern im Spiegel der Jahreszeiten festgehalten. Im Inneren der Zeitschrift nimmt diese Talsperre ebenfalls eine wichtige Rolle ein. In seinem Aufsatz blickt Heinz Stötzel auf ihre vor 50 Jahren erfolgte Einweihungsfeier zurück. Weiterlesen

Ausstellung „Zeichnung im Labor“ im Wallraf-Richartz-Museum in Köln

Eine Zeichnung von Rubens oder Rembrandt ist für jedes Auge ein Genuss. Aber was passiert, wenn wir ein solches Meisterwerk durch ein Mikroskop anschauen? Auf diese Frage gibt das Wallraf-Richartz Museum mit „Zeichnung im Labor“ gleich eine ganze Ausstellung voller spannender Antworten. Dabei bietet das Kölner Haus spektakuläre Einblicke in seine Forschungsmethoden und präsentiert verblüffende Ergebnisse, die sein Expertenteam bei der Analyse von knapp tausend Zeichnungen ans Tageslicht gefördert hat. Bis zu tausendfach vergrößerte Mikroskopaufnahmen machen winzige Details sichtbar und damit die Phänomene der Zeichenkunst für das Publikum erlebbar. Wer in diese unbekannten Tiefen von Kunst, Papier und Forschung eintauchen möchte, kann dies bis zum 18. Februar 2024 exklusiv in Köln tun. Weiterlesen

Ausstellung „Ein Leben für die Kunst“

4Fachwerk-Museum in Freudenberg präsentiert Siegener Künstlerin Carmen Klein (1890-1978)

Von der Künstlerin Carmen Klein zeigt sich Dr. Ingrid Leopold tief beeindruckt. Die letzten Monate hat sie sich mit ihr, ihrer Lebens- und Familiengeschichte sowie ihrem künstlerischen Nachlass intensiv beschäftigt. Denn es galt die Ausstellung „Ein Leben für die Kunst“ im 4Fachwerk-Museum vorzubereiten.
Die letzte Ausstellung im Jahr ist dort immer einer maßgebenden Siegerländer Künstler-Persönlichkeit gewidmet. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Carmen Klein, 1890 in Siegen geboren. Eine gemeinsame Ausstellung mit dem Künstler-Ehepaar Hans und Hanna Achenbach im Jahre 1928 legte später den Grundstein für die „Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler“ und lässt bis heute ihre Bedeutung deutlich werden. Weiterlesen

4Fachwerkmuseum Freudenberg: Neugestaltung der Uhrenabteilung eingeweiht

Dr. Ingrid Leopold, 4Fachwerk-Vize-Vorsitzende, zitierte am Schluss der kleinen Feierstunde zur Eröffnung der neuen Uhrenetage den Dichter Carl Loewe (1796-1869). Der hatte seine Wertschätzung für die Uhr formvollendet in Gedichtform gebracht: „Ich wollte, sie wäre rascher gegangen an manchem Tag; Ich wollte, sie hätte manchmal verzögert den raschen Schlag. In meinen Leiden und Freuden, in Sturm und in der Ruh, was immer geschah im Leben, sie pochte den Takt dazu.“
Seit einer Vielzahl von Wochen hatten Handwerker den Takt im Dachgeschoss des Museums vorgegeben. Jetzt konnte die neu gestaltete Uhrenpräsentation der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Handwerk trifft Kunst“, formulierte Bürgermeisterin Nicole Reschke in ihrem Grußwort. Sie erinnerte daran, dass „Zeit“ in der „Alice im Wunderland-Welt“ eine große Rolle spiele. Aber die Zeit sei nicht nur ein Dieb, sondern Uhren könnten auch ausdrücklich das Gefühl vermitteln, Zeit zu haben, Ruhe auszustrahlen. Dass habe sie selbst im gemütlichen Zimmer ihrer Großeltern in Plittershagen mit deren Standuhr erlebt. „Johann Peter Stahlschmidt gehört zur Freudenberger Stadtgeschichte,“ urteilt Reschke über den berühmten Uhrmacher mit Plittershagener Wurzel. Sie sei sehr froh, dass dessen Erbe vom 4Fachwerk-Museum bewahrt werde. Weiterlesen

Literaturhinweis: Peter Vitt: „Über die Zeiten hinweg –

Die Chronik der Unternehmerfamilien Dresler-Niederstein in zwei Bänden“


„Diese beiden Bände sind ein wirklich außergewöhnliches Werk und ich bin sicher, dass es nicht nur ehemalige Mitarbeiter der SAG oder der heutigen The Coatinc Company interessieren wird, sondern auch diejenigen, die sich mit der Wirtschafts- und Industriegeschichte unserer Region näher befassen möchten“, sagt Paul Niederstein, geschäftsführender Gesellschafter der heutigen The Coatinc Company, der auf 17 Generationen Familien- und Unternehmensgeschichte zurückblickt, die in der Siegener Ortslage Halbmond ihren Anfang nahm – „Über die Zeiten hinweg“. Weiterlesen

Historische Druckerei Schmidt und Dauerausstellung HEXENWAHN in Bad Laasphe

Kann ein langfristiger Fortbestand dieser heimatbezogenen Museumsprojekte gesichert werden? Antrag der Fraktion Die FRAKTION im Rat der Stadt Bad Laasphe

Typograph-Setzmaschine

„Die Brüder Harald und Reinhard Schmidt sorgen sich als Eigentümer und Betreiber um den langfristigen Fortbestand ihrer historisch bedeutsamen Ausstellungen. Neben zunehmendem Kostendruck für die Aufrechterhaltung des Museumsbetriebes steht insbesondere die ungeklärte Frage der Nachfolge im Raum. Es wird mittel- bis langfristig geregelt werden müssen, wie die Zukunft der Museen aussehen kann. Eine Fortführung etwa durch Familienmitglieder zeichnet sich in keiner Weise ab. Mit den unsicheren Zukunftsaussichten sind unmittelbar auch
Fragen nach der Sinnhaftigkeit von heutigen Investitionen in den Erhalt historischer Geräte (z.B. Druckmaschinen) verknüpft.
In der Vergangenheit fanden Gesprächsofferten an den damaligen Bürgermeister Spillmann kaum Widerhall, so dass ein substanzieller Dialog über städtische Unterstützungsmöglichkeiten nicht zustande kam und das Thema bisher nicht den Weg in die politischen Gremien fand“
Quelle: Bad Laasphe, Rarsinformationssystem, Vorgang 2020-2025/460

#SIEistSIEGEN zur abschließenden Beratung in den Stadtrat

Vorgang VL 1546/2023 für den Kultur- (26.10.), Haupt- und Finanzausschuss (15.11.) und Stadtrat (22.11.):

„Am 17.3.2021 wurde im Haupt- und Finanzausschuss ein Bürgerinnen-Antrag zur Sichtbarmachung von Frauen beraten (siehe Anlage). Dieser zielte darauf ab, verdiente weibliche Persönlichkeiten sowie Personengruppen im Stadtbild von Siegen stärker sichtbar machen, wobei offen gelassen wurde, ob dies durch die Benennung von Straßen, durch Gedenktafeln oder Statuen geschehen möge. Der Bürgerinnen-Antrag wurde vom HFA an die Arbeitsgruppe zur Benennung von Straßen verwiesen, der dem Rat am 19.10.2022 seinen Abschlussbericht vorlegte.
Zur Würdigung von Frauen hielt der Bericht fest: Weiterlesen

Edith Langner, die „Nazi-Ideologin“(?), oder:

Geschichte als Waffe in der Diskussion um die Umbenennung einer Straße. Ein Kommentar von Thomas Wolf

Behauptungen versus Fakten
Am 26. September 2023 erschien ein Leserbrief in der lokalen Presse, der feststellte, dass Anwohnende der umbenannten Straße die NSDAP-Angehörigkeit Edith Langners „herausgefunden“ hätten. Eine Mitgliedschaft Langners in der NSDAP ist allerdings darin nicht nachvollziehbar belegt worden. Als Beleg für die Feststellung diente lediglich das Vorhandensein zweier Entnazifizierungsbögen; dies geht aus internen Korrespondenzen hervor, in die der Autor Einblick hatte.
Dem steht die Auskunft des Berliner Document Centers (BDC) aus dem Jahr 1973 entgegen, die im Rahmen des Verfahrens zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die nordrhein-westfälische Landespolitikerin routinemäßig eingeholt wurde: Es wurde damals keine Mitgliedschaft Langners nachgewiesen. Die Entnazifizierungsbögen geben lediglich an, dass das Verfahren wegen der Berufung Langners in ein politisches Gremium, gemeint ist der Flüchtlingsausschuss des Rates der Stadt Siegen, in Gang gesetzt wurde. Weiterlesen

Edith Langner – 2 biographische Quellen

über die Zeit des Nationalsozialismus

In Anbetracht der Diskussion um die Benennung einer Straße nach Edith Langner hat das Landesarchiv NRW dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein die Veröffentlichung für die beiden folgenden Archivalien als PDF-Dateien erteilt (Az: 2023-0012257 v. 24.10.2023):
Entnazifizierungsakte: Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, NW 1110, Nr. 2399:
EdithLangnerLandesarchivNW11102399
Ordensakte (hier: Schreiben des Berliner document centers, 15. Januar 1973): Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, NW O, Nr 21262:
EdithLangnerNWO21262