Vortrag „Jüdische Soldaten des Ersten Weltkriegs aus der Synagogengemeinde Siegen“

Grab des Moritz Levy aus Weidenau bei Verdun (Vorlage: Klaus Dietermann)

Grab des Moritz Levy aus Weidenau bei Verdun (Vorlage: Klaus Dietermann)

Klaus Dietermann, Siegen, in der Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird sich der Regionalhistoriker Klaus Dietermann am Donnerstag, den 18. Februar 2016, mit einem bislang kaum wahrgenommenen Kapitel des jüdischen Lebens im Siegerland beschäftigen. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs zogen zahlreiche Männer aus der jüdischen Gemeinde Siegens, die damals den gesamten Kreis Siegen umfasste, begeistert mit ihren christlichen Kameraden ins Feld. Für sie bestand nun endlich die Möglichkeit, ihr Vaterland und ihren Kaiser zu verteidigen und damit ihr Deutschtum zu beweisen, das ihnen immer wieder öffentlich von konservativen und reaktionären Kreisen abgesprochen wurde. Weiterlesen

Literaturhinweis: „Kriegerehrenmal Siegen-Weidenau“

elsaesser„Als Mitglied des Deutschen Werkbundes und Berater des „Vereins für christliche Kunst“ engagierte sich Martin Elsaesser auch in Gestaltungsfragen der Ehrendenkmäler, die nach dem Ersten Weltkrieg viele Gemeinden und Kommunen beschäftigten. Eine besonders anspruchsvolle Aufgabe wurde ihm mit dem Kriegerehrenmal auf dem „Haarder Köpfchen“ übertragen, die er in bewusst zurückhaltender Weise löste. Nach Kriegszerstörung und Wiederaufbau bedarf die vernachlässigte Anlage einer Sanierung und Reintegration in das städtische Umfeld.“
Im Vorwort erwähnt der Siegener Stadtbaurat Michael Stojan weitere qualitätsvolle Beispiele der Architektur vor dem Zweiten Weltkrieg in Siegen. Ihnen ist eine ebenso informative Aufarbeitung zu wünschen.

Nr. 08 aus der Reihe martin elsaesser bauhefte
56 Seiten DIN A5 Querformat, Farbdruck, fester Umschlag, Rückendrahtheftung
ISBN-Nummer: 9-783944-405193
Quelle: Verlagsinfo

LWL veröffentlicht Buch zu „Inklusion und Exklusion“

Gesellschaftliche Teilhabe und Ausgrenzung im 19. und 20. Jahrhundert

WF6516

Das Internationale Kriegs-Opfer-Bulletin – hier eine Ausgabe aus dem Jahr 1930 – steht mit seinen Grafiken und Fotos, die Schlachtfelder mit toten Soldaten, Kriegsverletzte und Gefangene mit abgemagerten und entstellten Körpern zeigen, in starkem Kontrast zu anderen Bildern, die die Integration der Kriegsversehrten zu zeigen versuchten. Foto: LWL

Die verschiedenen Entwicklungen, Phänomene sowie Praktiken von Teilhabe und Nicht-Teilhabe in den vergangenen 200 Jahren sind das Schwerpunktthema im Band 65 der Westfälischen Forschungen, der jährlich erscheinenden Zeitschrift des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) versteht sich als „Motor der Inklusion“, um gleichwertige und selbstbestimmte Lebensverhältnisse von Menschen mit und ohne Behinderung zu ermöglichen. Das heutige Verständnis von Inklusion als sozial-, bildungs- und kulturpolitische Programmatik ist eine junge Definition. Erst seit den 1990er Jahren dient das Begriffspaar „Inklusion/Exklusion“ zur kritischen Selbstbeschreibung westlicher Gesellschaften.

  • Die Autoren der elf Beiträge thematisieren unter Kategorien wie kultureller Identität, Nationalität, Klasse, Schicht, (Nicht-)Behinderung, chronische Krankheit und sexuelle Orientierung, was im jeweiligen historischen Kontext zum Beispiel von staatlicher und kirchlicher Seite als „normal“ angesehen wurde und was nicht. Fallstudien – unter anderem zum Umgang mit Armut auf dem Land, über den Strafvollzug in der Weimarer Republik, zur Heimerziehung und zu den Auswirkungen der Psychiatriereform in Westfalen – veranschaulichen Inklusions- und Exklusionsprozesse in der Geschichte. Sie vermitteln zudem neue Einsichten zum gesellschaftlichen Umgang mit menschlicher Verschiedenheit. „Das Begriffspaar In- und Exklusion hilft, sich darüber klar zu werden, dass niemand nur ‚anders‘ beziehungsweise nur ‚ausgegrenzt‘ ist“, sagt Dr. Elsbeth Bösl, Herausgeberin des Themenschwerpunktes der Westfälischen Forschungen 2015. Die Verfasser der Beiträge haben an Beispielen des 19. und 20. Jahrhunderts eine Vielzahl von Ein- und Ausschlüssen mit Widersprüchen, Uneindeutigkeiten und Ungleichzeitigkeiten zutage gefördert.“ Während etwa linke Kriegsopferverbände die Bilder von Verstümmelungen als politisches Druckmittel einsetzten, betonten andere die Chancen einer (begrenzten) Integration – je nach politischer Zielsetzung wurden also unterschiedliche Stufen der Inklusion und Exklusion angedeutet. Weiterlesen

Ausstellung über den Zeppelin-Kommandanten Otto van der Haegen.

haegenIm Foyer des Kreuztaler Rathauses zeigt das Stadtarchiv Kreuztal vom 18.01.2016 bis zum 01.02.2016 eine Ausstellung über den 1887 in Kreuztal geborenen Zeppelin-Kommandanten Otto van der Haegen.

Anhand von Infotafeln wird die Person van der Haegen vorgestellt. Außerdem werden dessen Luftbildaufnahmen gezeigt, die während der Überfahrten über das Stadtgebiet zwischen 1913 und 1915 entstanden sind.
Quelle: Stadt Kreuztal, 18.1.2016

Ausstellung „Jüdische Soldaten des 1. Weltkriegs aus der Synagogengemeinde Siegen“

AMS1201624. Januar 2016, 15:30, Ausstellungseröffnung
Aktives Museum Südwestfalen, Obergraben 10, Siegen

Begrüßung und Grußwort: Bürgermeister Steffen Mues
Einführung: Museumsleiter Klaus Dietermann

Die Ausstellung dokumentiert Schicksale der jüdischen Soldaten aus dem Siegerland während des Ersten Weltkriegs. Aus der kleinen jüdischen Gemeinde nahmen 32 junge Männer am Kriegsgeschehen teil. Von diesen wurden acht getötet, zwölf fanden in den Lagern der Nationalsozialisten den Tod. Klaus Merklein, Hartmut Prange und Klaus Dietermann dokumentieren auf 10 Rollups und 10 Bilderrahmen diese Schicksale. Bis zum 6. März wird die Ausstellung sonntags und dienstags von 15 – 18 Uhr zu sehen sein.
Zur Ausstellung erscheint ein 44-seitiges gleichnamiges Themenheft, das für 5 € im Aktiven Museum oder im örtlichen Buchhandel erworben werden kann.

FiZ-Ausgabe 2/2015 liegt vor

FiZ22015Die neueste Ausgabe von „Freudenberg im Zeitgeschehen“ liegt jetzt druckfrisch vor. Es ist Ausgabe Nr. 126.

Das Heft beginnt mit weihnachtlichen Grüßen und widmet sich dann der Villa Bubenzer, die jetzt der Bürgerstiftung „Gut. Für Freudenberg.“ übertragen wurde.

„Dr Woalbernkooche“ lautet ein Mundartartikel von Alfred Jung. Dieter Siebel hat seine Erinnerungen an das Ende des Zweiten Weltkrieges im Flecken mit „Die Amerikaner kommen“ überschrieben. Teo Schwarz stellte Tagebucherinnerungen eines Soldaten aus dem 1. Weltkrieg zusammen, es war Rudolf Jung aus Oberholzklau.

Günter Schneider beschreibt das Vielzweck-Fahrzeug „Romp“ und erinnert sich in „Büscher Platt“. Und auch die Ehrungen der Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine mit dem Vortrag von Christian Brachthäuser über Johann IV. Graf zu Nassau finden ihren Platz in der traditionsreichen Heimatzeitung.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine

Kriegsgefangene im Ersten Weltkrieg im Kreisgebiet

Seit einiger Zeit arbeitet die Geschichtswerkstatt Siegen e.V., das Stadtarchiv Siegen und Historiker an der Konzeption und Umsetzung einer Ausstellung zum Thema des Kriegsalltags während des Ersten Weltkriegs an der „Heimatfront“. Die Ausstellung wird im nächsten Jahr im Siegerlandmuseum im Oberen Schloss in Siegen zu sehen sein und die vielfältigen Lebensbereiche von Frauen, Männern und Kindern im Kriegsalltag in der Region mithilfe von Texten und aussagekräftigen Exponaten schildern.

Für den Bereich der Kriegsgefangenen anderer Nationen in Siegen-Wittgenstein sucht der Historiker Sven Panthöfer, Mitarbeiter im Projekt, möglichst umfassende Hinweise zu diesem Thema. Relativ schnell nach Kriegsbeginn erreichten erste Kriegsgefangene der Gegner des Deutschen Reichs Siegerland und Wittgenstein. Sie wurden der Region und den Betrieben von den großen Gefangenenlagern in Gießen, Meschede und Worms zugeteilt. Für die Stadt Siegen liegen recht gute Angaben zu Fabriken, Gewerbetreibenden, Kaufleuten und Landwirten vor, die Kriegsgefangene beschäftigten. Nun werden weitere Informationen zu diesem Thema aus den anderen Städten und Gemeinden des Kreisgebietes gesucht.

Ziel ist es, eine möglichst vollständige Liste von Arbeitsstätten der Kriegsgefangenen zu erarbeiten. Hier hofft Panthöfer auf die Mithilfe der einzelnen Stadt- und Gemeindearchive, Firmen und Privatpersonen, die mit Informationen, Fotos und Erinnerungsstücken zu diesem Thema beitragen können.

Kontakt: Sven Panthöfer, Tel. 0571-38839941, E-Mail: panthoefer@das-geschichtsbuero.de