50 Jahre Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer

Wanderausstellung eröffnet im Kreishaus

1970 nahm Heinz Röcher aus Büschergrund das erste Mal am Jugendaustausch zwischen dem Altkreis Siegen und Emek Hefer in Israel teil. Da ahnte der damals 18-Jährige noch nicht, wie sehr diese Reise sein späteres Leben beeinflussen würde. Zwei Jahre später ist Heinz erneut in Israel, lernt dort Ruthy kennen, reist mit ihr und mit wenig Geld in der Tasche quer durchs Land, schläft im Schlafsack unter freiem Himmel. Heute ist das Paar verheiratet, hat zwei Kinder, eines wurde in Israel geboren, das andere in Siegen-Wittgenstein.

Die Geschichte von Heinz und Ruthy Röcher ist eine derer, die die Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer geschrieben hat und die in der Ausstellung „50 Jahre Partnerschaft“ vorgestellt wird. Die Wanderausstellung wird jetzt im Foyer des Kreishauses gezeigt. Weiterlesen

Edith Langner – 2 biographische Quellen

über die Zeit des Nationalsozialismus

In Anbetracht der Diskussion um die Benennung einer Straße nach Edith Langner hat das Landesarchiv NRW dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein die Veröffentlichung für die beiden folgenden Archivalien als PDF-Dateien erteilt (Az: 2023-0012257 v. 24.10.2023):
Entnazifizierungsakte: Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, NW 1110, Nr. 2399:
EdithLangnerLandesarchivNW11102399
Ordensakte (hier: Schreiben des Berliner document centers, 15. Januar 1973): Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, NW O, Nr 21262:
EdithLangnerNWO21262

Eine Milchbar für die „Plüschetage“ des Siegener Landratsamtes

Das Milchtrinken in der Öffentlichkeit gehörte in den 1950er Jahren zum guten Ton. Durch den amerikanischen Einfluss eröffneten in Deutschland eine Vielzahl von Milchbars, die in den 1960er Jahren wieder aus dem Stadtbild verschwanden. Auch die Bonner Politiker griffen in der Milchbar des Bundeshauses gerne zum Milchshake. Auch an Siegen ging dieser Trend nicht vorbei:

Im Kreisarchiv konnte in einer Niederschrift der Kreis-Ausschusssitzung vom 9. September 1955 gefunden werden, in der die „Einrichtung eines Erfrischungsraumes (Milchbar)“ auf der Tagesordnung stand. Somit hatten also auch die Kreistagsabgeordneten des Kreises Siegen den Wunsch nach dem kühlen gesunden Getränk.

Ein kleiner Raum (Zimmer 12) sollte auf der Etage von Landrat Karl Roth, Oberkreisdirektor Dr. Moning und Kreisdirektor Kuhbier im ersten Obergeschoss der alten Landratsvilla eingerichtet werden. Auf dieser Etage befand sich auch ein Sitzungsraum.

Auf der Einkaufsliste standen: eine Theke mit Schrankeinbauten und Durchgang (750,00 DM), eine Glasvitrine auf der Theke stehend (250,00 DM), ein Kühlschrank (800,00 DM), eine Kaffeemaschine (500,00 DM) und eine „bessere“ Ausstattung mit Geschirr (510,00).

Einige der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises, die Anfang 60er Jahren bei der Kreisverwaltung ihren Dienst aufgenommen hatten erinnern sich noch an diesen Raum.

Ausstellung „Days beyond time“ eröffnet

Erfahrungen von Holocaustüberlebenden in Kunst übersetzt

Als die israelische Künstlerin Maya Rave ihren Großvater erstmals vor laufender Kamera interviewt, ist es für sie eine besondere Erfahrung. Der Holocaustüberlebende erzählt die Geschichten, die er ihr schon häufiger erzählt hat, aber diesmal eröffnet er ganz neue Perspektiven – der jungen Künstlerin und, wie es ihr scheint, auch sich selbst. Offenbar war es dem 90-Jährigen wichtig, dass seine Erlebnisse festgehalten werden – er stirbt nur ein halbes Jahr nach den Dreharbeiten. Für Maya Rave ist klar: seine Geschichte soll, wie die von anderen Holocaustüberlebenden, weiterleben.

Dieses Erlebnis inspiriert Maya und Gal Rave zur Ausstellung „Days beyond time“. Drei Jahre lang führen sie Interviews mit Holocaustüberlebenden aus dem Ghetto Theresienstadt. Die Interviews werden zwölf Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung gestellt, die davon inspirierte Kunstwerke erschaffen: Lebensgeschichten werden in Kunst übersetzt – in Form von Malerei, Plastik oder Holzschnitt. „Days beyond time“ zeigt die Videointerviews und den Entstehungsprozess ebenso wie die fertigen Kunstwerke. Weiterlesen

Wo wurde dieses Bild publiziert?

Diese Illustration findet sich im Wikipedia-Eintrag zu „Jenische“: https://de.wikipedia.org/wiki/Jenische
Sie wird „Jakob Heinrich Schmick, um 1850″ zugeschrieben. Hat jemand eine Idee, in welchem Buch sich diese Zeichnung findet? Recherchen verliefen bisher erfolglos.

Online-Literatur zu Schmick:
Otto Schmick: Jakob Heinrich Schmick zu seinem 100. Geburtstage, Siegerländer Heimatkalender, [5.]1924, S. 19-31, Permalink

Archivfunde:
– Archiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena, M 364/1, [Promotionsakten zu Jacob Heinrich Schmick], 1859 – 1860
– Deutsches Literatur-Archiv Marbach, COTTA:Gelehrten-Copierbuch VII, Brief mit Honoraranweisung der J.-G.-Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart, an Schmick, 28.10.1872

Kunst im Treppenhaus: „Hundert“

– Marc Josef Baruth | Aylin Kindermann | Silke Krah | Oliver Weingarten
bis 28.04.2023, Kulturhaus LYZ

Die Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstlerinnen und Künstler (ASK) und das Kultur!Büro des Kreises Siegen-Wittgenstein zeigen in den Fluren und Aufgängen des Kulturhauses Lÿz acht Werke von vier Künstler*innen der Arbeitsgemeinschaft, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert und somit zu einem der ältesten Künstler*innenverbände Deutschlands zählt. Zu sehen sind Malerei, Collagen und digitale Bildwelten. 
 
Für Marc Josef Baruth ist das bloße Abbilden scheinbar „realer“ Dinge und Sachverhalte in seinen fotografischen Arbeiten nicht von Bedeutung; der flüchtige erste Eindruck von „Realität“ oder auch „Normalität“ ist aber durchaus erwünscht, denn nur aus dem Wechselspiel von Realität und (digitaler) Inszenierung und Manipulation entsteht eine Irritation beim Betrachter, die notwendig ist, um sich mit den genannten Themen auseinanderzusetzen.

Für Silke Krahs analog bearbeitete antike Fotografien stammen aus Nachlässen/Sammlungen aus dem Raum der Stadt Siegen und des Umlandes. Die Wiedererkennbarkeit eines Ortes oder einer Person spielen für die künstlerische Auseinandersetzung keine Rolle. Die Personen sind durch jeweils passend ausgewählte Objekte, Collageschnipsel oder Übermalungen anonymisiert, ihre Identität ist nicht mehr zu erkennen. Sie erfahren eine Verwandlung und einen besonderen Schutz zugleich. ` Weiterlesen

»Speed-Dating« für Museumsbetreiber

Erfolgreicher Workshop des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein


„Wie finanziere ich das Ganze?“, „Wer kann mich fachlich beraten?“ und „Wie locke ich Besucher in mein Museum?“ – Fragen, die sich die Museen in Siegen-Wittgenstein, egal ob ehrenamtlich oder in kommunaler Trägerschaft geführt, immer wieder stellen müssen. Auch die sachgerechte Darstellung von Objekten in einer Dauer- oder Sonderausstellung, die Lagerung der Objekte und Themen wie der Brand- und Denkmalschutz erschweren die Existenz vieler Museen.

Unterstützung der Vereinsarbeit

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Online: Eichenauer, H.; Mayr, A. u. Temlitz, K. (Hg.): Der Kreis Siegen-Wittgenstein.

Münster 1995 (= Städte und Gemeinden in Westfalen 2)

Im zweiten Band der Reihe werden die elf heute zum Kreis Siegen-Wittgenstein gehörenden Städte und Gemeinden beschrieben, die vor 1975 noch zwei eigenständigen Verwaltungseinheiten angehörten und die höchst unterschiedlich sind. Sechs Autoren geben die spezifische Entwicklung und aktuelle Situation aller Kommunen im waldreichsten Kreis Deutschlands wieder.

Download des Bandes (PDF; 100 MB)

Quelle: Geographische Kommission für Westfalen, Veröffentlichungen