Von der Töchterschule zum Kulturhaus –

Vortrag zu 25 Jahre Kulturhaus Lÿz
Samstag 13.11.21 · 10 Uhr, Veranstalter: Kreisarchiv Siegen Wittgenstein


In den 1840er Jahren als höhere Töchterschule gegründet, entwickelte sich das Lÿz zum heutigen Kulturhaus des Kreises Siegen-Wittgenstein. Seit 135 Jahren befindet sich das Lÿz am heutigen Standort.

Die abwechslungsreiche Geschichte der Schule sowie des Gebäudes beschreibt Kreisarchivar Thomas Wolf in einem Vortrag, der mit Fotos und Videos illustriert sein wird. Die Entwicklung der seit 1842 bestehenden Anstalt wird in den Blick genommen, um die Entstehungsgeschichte des Gebäudes verstehen zu können. Ebenso werden die Rahmenbedingungen der staatlichen wie auch der städtischen Bildungspolitik in die Darstellung eingebunden werden. Ein knapper Exkurs zum Lÿz-Schülerinnenstreiks von 1969 wird nicht fehlen.

Die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Umstände, die nach der Schließung des Staatlichen Mädchengymnasiums zur Gründung des Technologiezentrums und später des Lÿz führten, werden angesprochen. Zum Schluss sollen die Höhepunkte der Lÿz-Geschichte vorgestellt werden.

Eintritt frei!
Tickets kaufen: 0271/333-2448

Goslar: Einweihung einer Gedenkplatte in Erinnerung an Walter Krämer im Fliegerhorst

Quelle: ITS Arolsen, 1.1.5.3/KRAI KRANS/00127507/0005, Archivnummer 9999)


Der Verein Spurensuche Harzregion und die Stadt Goslar laden ein zur Einweihung einer Gedenkplatte in Erinnerung an den Widerstandskämpfer Walter Krämer, dessen Ermordung im Außenlager Goslar des KZ Buchenwald sich am 6. November 2021 zum 80. Mal jährt.

Als Mitglied der KPD blieb der gelernte Schlosser nach dem Reichstagsbrand 1933 bis zu seinem Tod ein Gefangener des NS-Staats. Seit 1937 war Krämer Insasse des Konzentrationslagers Buchenwald. Hier eignete er sich im Selbststudium medizinische Kenntnisse und Fähigkeiten an und rettete im Häftlingskrankenbau zahlreichen Gefangenen das Leben. Im November 1941 wurde er in das Außenlager Goslar verlegt und bei Hahndorf am 6.11.1941 von einem Wachposten ermordet.

Krämer wurde im Jahr 2000 posthum durch den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ für die Rettung von Juden durch die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem geehrt.

In Erinnerung an Walter Krämer und den am gleichen Tag ermordeten Karl Peix sind im neuen Stadtteil Fliegerhorst inzwischen die Walter-Krämer-Straße und der Karl-Peix-Weg benannt worden.

An der Einweihung der Gedenkplatte werden seitens der Stadt Goslar Bürgermeisterin Renate Lucksch und Erster Stadtrat Burkhard Siebert teilnehmen sowie der Verein Spurensuche Harzregion und Schülerinnen und Schüler des Christian-von-Dohm-Gymnasiums. Die Beteiligung der interessierten öffentlichkeit ist erwünscht.

Quelle: Spurensuche Harzregion e.V., Michael Ohse

Literaturhinweis: Wilfried Reininghaus: Die Historische Kommission für Westfalen 1896 bis 2021.

Eine regionale Wissenschaftsgeschichte. Münster 2021, 560 Seiten, Festeinband, zahlreich Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 70). Druckausgabe: ISBN 978-3-402-15145-7
Im Sommer 1896 nahm in Münster die „Historische Kommission für Westfalen“ ihre Arbeit auf. Ihre wichtigste Aufgabe war zunächst die Fortführung des Westfälischen Urkundenbuchs, das vom 1824/25 in Paderborn und Münster gegründeten „Verein für Geschichte und Alterthumskunde Westfalens“ begonnen worden war. Die Kommission wurde anfangs als Verein geführt, später vom preußischen Provinzialverband übernommen und war immer wieder Versuchen geschichtspolitischer Vereinnahmung ausgesetzt. Viele wissenschaftliche und persönliche Kontroversen wurden in die Kommission hineingetragen, die damit selbst zu einem Schauplatz der Geschichte wurde. Der Autor beschreibt die einzelnen Epochen der Kommissionsgeschichte und versucht, die prägenden Netzwerke nachzuzeichnen.
Im Laufe von 125 Jahren erweiterten die Kommission und ihre heute ehrenamtlich tätigen Mitglieder das Programm stetig. Zur Bearbeitung von Editionen kamen die Herausgabe von Darstellungen und die Organisation von Fachtagungen hinzu. Entstanden sind zahlreiche für die Geschichte Westfalens wichtige Grundlagenwerke – darunter Urkunden-, Siegel- und Wappenbücher, das Soester Nequambuch, Quellen zur Geschichte von Corvey und zur Familia Sacra, Editionen von Schatzungsregistern und Lehnsbüchern, die Westfälischen Lebensbilder, das Westfälische Klosterbuch, das Historische Handbuch der jüdischen Gemeinschaften, zudem Tagungsbände wie etwa zur Reformation in Westfalen. Für alle Kommissionsprojekte führt das Buch in den jeweiligen Kontext ein und skizziert damit das Bild einer regionalen Wissenschaftsgeschichte.

Quelle: Historische Kommission für Westfalen, Publikationen

Landtag NRW: Projekt „Verfolgungsbiografien“

Frühe Landtagsabgeordnete, die in der Zeit des Nationalsozialismus politisch verfolgt wurden: Ihre Namen, Biografien und Fotos sind auf dem gläsernen Besucheraufzug im Landtag zu sehen.— © Landtag NRW/Bernd Schälte

„Dem Landtag Nordrhein-Westfalen gehörten Abgeordnete an, die auch im Nationalsozialismus für ihre politischen Überzeugungen eingetreten sind – und die dafür verfolgt, eingeschüchtert und eingesperrt wurden. Diese Menschen und ihre Biografien rücken wir in den Mittelpunkt des Parlaments. Der Kampf gegen die Diktatur hat sie geprägt. Und auf dieser Erfahrung bauten sie und andere Abgeordnete nach dem Krieg die Demokratie in Nordrhein-Westfalen auf. Sie sind Säulen der Demokratie. Denn unsere Staatsform wird getragen von Menschen, die sie leben, für sie streiten, sie verteidigen und im Zweifel auch bereits sind, für sie Verfolgung zu erleiden“, sagt André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen. Weiterlesen

Link- und Hörtipp: „29 Orte gegen das Vergessen. NS-Erinnerung in NRW“ – ein Gedenkstätten-Podcast

Welche Geschichten erzählen die Orte, die Verfolgten und die Täter:innen? Was können wir daraus für die Gegenwart, Zukunft und für uns als Gesellschaft lernen? Welche Bedeutung haben Gedenkstätten und NS-Erinnerung heute noch? Die Podcasterinnen Nina Höhne und Pauline von Moll reisen in den kommenden anderthalb Jahren durch NRWs Gedenkstätten und an Orte der Erinnerungskultur.

Die einzelnen Podcast-Folgen gibt es hier: https://linktr.ee/Der_Gedenkstaettenpodcast

Rundgang zu Stolpersteinen in Hilchenbach

Di. 09.11.2021, 15:30 Uhr – 17:30 Uhr


 Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ erinnert Hilchenbach an ehemalige jüdische Mitbürger*innen.
Nur ein paar Jahrzehnte lang hat jüdisches Leben in Hilchenbach gedauert. Die letzten Personen jüdischen Glaubens waren Gerti Holländer und ihr 10-jähriger Sohn Lothar, beide mussten am 28.02.1943 ihren Heimatort verlassen. Dann hieß es offiziell: „Hilchenbach ist judenrein“! In dieser kurzen Zeitspanne sind dennoch Spuren und Erinnerungen zurückgeblieben, an die wir bei einem Rundgang gedenken wollen. Die ehemaligen Wohnstätten, früherer Beetsaal sowie der jüdische Friedhof sind Ziele dieses Erinnerns. Auch heute noch gibt es Verbindungen zu Nachfahren einiger Hilchenbacher Juden.
Wir treffen uns hinter dem Bahnhof Hilchenbach, Mühlenweg 25 und gehen von dort aus Richtung Marktplatz und weiter zum jüdischen Friedhof. Männliche Teilnehmer sollten an eine Kopfbedeckung denken.

Die kostenlose Veranstaltung wird von der Volkshochschule Siegen-Wittgenstein in Zusammenarbeit mit der Touristikinformation Hilchenbach angeboten und von der beliebten Gästeführerin i.R. Rosel Six durchgeführt.

Quelle: Kreis-VHS Siegen-Wittgenstein, Programm