Kreistagswahl Siegen-Wittgenstein 2020: Archivpolitischer Check der Wahlprogramme

In vier Wochen wird der Kreistag Siegen-Wittgenstein neugewählt. Ein Blick in die Wahlprogramme der antretenden Parteien ergab folgendes:

Im Wahlprogreamm der CDU findet unter Überschrift „Kultur bringt Leben in unsere Heimat. Kulturvielfalt stärken.“ (S. 3) findet sich folgende Aussage:
“ ….. Kommunale Archive bündeln nicht nur historisches Wissen aus der Region, sondern ermöglichen gezielte Forschung durch Ehrenamt und Experten vor Ort. Sie bilden mit die Grundlage für neue Möglichkeiten der geschichtlichen Schwarm-forschung. Ein besonderes Augenmerk muss darauf liegen, digital gespeicherte Archivalien ebenso dauerhaft lesbar und damit nutzbar zu halten. Archivarbeit ist auch kommunale Daseinsvorsorge. Das Wissen um die Vergangenheit lehrt Gegenwart zu verstehen und Zukunft zu gestalten. …..“

Ansonsten: Fehlanzeige!

Paderborn: Forschungsergebnisse zu Erzbischof Lorenz Jaeger in der Zeit des Nationalsozialismus vorgelegt

Professor Dr. Josef Meyer zu Schlochtern, Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

„Keine pauschale Einordnung von Kardinal Jaeger“Forschungsergebnisse zu Erzbischof Lorenz Jaeger in der Zeit des Nationalsozialismus vorgelegt
Zufrieden überreichte Professor Dr. Josef Meyer zu Schlochtern von der Theologischen Fakultät Paderborn das Buch „Lorenz Jaeger – Ein Erzbischof in der Zeit des Nationalsozialismus“ an Erzbischof Hans-Josef Becker. Es dokumentiert die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur Haltung des späteren Kardinal gegenüber dem Nationalsozialismus. Erzbischof Becker hatte nach Vorwürfen der Rechtfertigung nationalsozialistischer Kriegsverbrechen durch den ehemaligen Paderborner Erzbischof und einer Debatte um die posthume Aberkennung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Paderborn die Theologische Fakultät zu einer wissenschaftlichen Untersuchung beauftragt. „Sie haben mit wissenschaftlicher Methodik das Fundament für eine differenzierte Betrachtung der Haltung von Lorenz Jaeger zum Nationalsozialismus gelegt. Mit dem Buch wird eine verantwortungsvolle Beurteilung ermöglicht“, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker, als der Lehrstuhlinhaber für Fundamentaltheologie ihm das erste Exemplar des von ihm herausgegebenen Buches überreichte. Weiterlesen

Archive im kulturellen Leitbild des Kreises Siegen-Wittgenstein

Der Kreistag Siegen-Wittgenstein hat in seiner Sitzung vom 19.6.2020 einstimmig ein kulturelles Leitbild beschlossen: Kulturelles_Leitbild_02-2020_7 . Es folgen die Passagen mit Archivbezug:
“ …. Gleichfalls zeichnet sich die ‚Archivlandschaft‘ im Kreisgebiet durch ihre Vielfalt aus: Elf öffentlich-rechtlichen Archiven stehen einige Privatarchive, zwei Adelsarchive, drei Kirchenarchive und ein zugängliches Firmenarchiv zur Seite. ….“ (S. 7)
“ …. Kreisarchiv
– Sicherung der historischen Überlieferungen der Kreisverwaltung und des Kreistages
– Unterstützung bei der Erforschung der Kreisgeschichte …. (S. 8. Anm.: Aufstellung der Produkte des Kreisarchivs)
„…. Hinsichtlich der Pflege des kulturellen Erbes der Region ist …. die digitale Langzeitarchivierung durch das Kreisarchiv entsprechend dem Gesetz über die Sicherung und Nutzung öffentlichen Archivguts NRW zu intensivieren. Eine umfassende Katalogisierung des Bestandes und seiner fortlaufenden Erweiterung, kombiniert mit einer benutzerfreundlichen Softwarelösung zur Nutzbarmachung des Archivguts für die Bevölkerung in Siegerland und Wittgenstein sind in diesen Bereichen die Zielsetzungen innerhalb der nächsten Jahre. Darüber hinaus soll die Präsentation der Wirtschaftsgeschichte des Kreises Siegen-Wittgenstein weiter vorangetrieben werden. Die Einrichtung einer Dokumentationsstelle, gegebenenfalls im geplanten Erweiterungsbau des Siegerlandmuseums im ehemaligen Hochbunker Burgstraße, steht dabei im Vordergrund. …“ (S. 11)

Literaturhinweis: „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“

Katalog zur Ausstellung im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn herausgegeben von Christoph Stiegemann

„Peter Paul Rubens ist der bedeutendste Meister des flämischen Barock. Von seiner Werkstatt in Antwerpen aus verbreiteten sich seine Arbeiten, aber auch seine Bildideen in ganz Europa. Ausgehend von der barocken Neuausstattung des Paderborner Doms durch flämische Künstler aus dem direkten Umfeld des Malers, stehen die Kunst und der schöpferische Einfluss Rubens’ im Zentrum einer groß angelegten Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn.Der reich bebilderte Katalog zur Ausstellung, an dem führende Experten der Rubensforschung mitgewirkt haben, bietet ein umfassendes Panorama des flämisch geprägten Barock und seiner bahnbrechenden künstlerischen Innovationen und Einflüsse in Malerei und Skulptur. Er präsentiert auch virtuose, so noch nie gezeigte Skizzen und Bozzetti von der Hand Rubens’ und seiner Zeitgenossen und Nachfolger, in denen der Leser der schöpferischen Kraft – der prima idea – der genialen Barockkünstler ganz nahe kommen kann.
Eine eigene Abteilung widmet sich darüber hinaus Konzepten des Barock in der Gegenwartskunst. Hier sind u. a. Arbeiten von Gerhard Richter, Tony Cragg und Hans Op de Beeck zu sehen.“
Mit Beitrag zur „Druckgraphik der Barockzeit“ von Ursula Blanchebarbe, Leiterin des Siegerlandmuseum

21,5 × 28 cm, 576 Seiten, 452 Farb- und 11 SW- Abbildungen, Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-7319-0956-9
49,95 Euro (D)
Quelle: Verlagswerbung

Durbridge-Serie macht VHS Sorge

Ein Fund in den archivierten Pressemitteilungen der Landkreises Siegen aus dem Jahr 1968

Gemeint ist offensicht der Krimidreiteiler „Ein Mann namens Harry Brent“ des britischen Autoren Francis Durbridge.
Am Rande sei bemerkt, dass in diesem Dreiteiler Joost Siedhoff mitspielt, Sohn der in Kreuztal geborenen Bauhaus-Designerin Alma Siedhoff-Buscher.

Siegen: Denkmalgeschütztes Geländer im Dr.-Dudziak-Park restauriert

Das denkmalgeschützte Geländer wurde restauriert und ist nun wieder zurück im Dr.-Dudziak-Park. (Foto: Stadt Siegen)

Ein Blickfang aus dem 1950er Jahren ist zurück im Dr.-Dudziak-Park: Das Schwanenpaar im schmiedeeisernen Geländer schmückt wieder das untere Ende des Kleinen Schwanenteichs. Das Geländer wurde im Rahmen der laufenden Sanierungsarbeiten im Park von Auszubildenden der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Geisweid restauriert. Nach zweiwöchigen Aufbauarbeiten steht es nun wieder vollständig an seinem Platz.
Die Restauration des rund 45 Meter langen Geländers mit den Schwänen ist eine Spende der DEW. Das Geländer wurde bereits zur Errichtung des Dr.-Dudziak-Parks von der Stahlwerke Südwestfalen AG (SSW) aus Geisweid, die heute Teil der DEW ist, an das damalige Aufbauprojekt der frühen Nachkriegszeit gestiftet. Weiterlesen