Architektur 1960+, Brutalismus im Kreisgebiet: Landgericht Siegen


siwiarchiv sucht Beispiele für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre.
Die im Mai 1976 der Öffentlichkeit übergebenen Gebäude des Land-, Amtsgerichtes und der Siegener Staatsanwaltschaft waren die ersten Bauten nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik, in denen „die erste und die zweite Instanz einschließlich der Staatsanwaltschaft unter einem Dach untergebracht“ waren. In einem Architektenwettbewerb hatten sich das Düsseldorfer Büro Prof. Fritz Eller, Dipl. Ing. Erich Moser und Dipl. Ing. Robert Walter und das Siegener Dipl. Ing. Walter Bonin durchgesetzt. Für die Kunst am Bau schuf der Schweizer Karl Gerstner die Werkgruppe „Color-Sound-Relief“.
Zitat “ …. Das Staatshochbauamt und insbesondere die Architekten wollten, der „Bauhaus“-Idee folgend, der Material- und Werktreue den Vorzug geben. Das bedeutete, daß die Wartehallen und die Flure im Eingangsbereich und vieles andere sich in rohem Beton dargestellt hätten. Aber die Dienstkräfte des neuen Hauses wollten nicht in einer Bunkeratmosphäre arbeiten, so daß schließlich doch noch Farbe für die Verschönerung der Wände usw. verwendet wurde.“

Quelle: Günter Schnell: Vom Unteren Schloß zur Berliner Straße, in: „Recht im südlichen Westfalen. Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Landgerichts Siegen, Siegen 1983, S. 46 – 47
Link zum ersten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet

Audio-CD: „Die Dialekte von Nordrhein-Westfalen

44 Sprachaufnahmen aus dem 20. und 21. Jahrhundert“

Audio-CD mit MP3 Dateien und Begleitheft, 2018, 44 Tracks im MP3-Format mit einer Gesamtlänge von 2 Stunden

„Könnten sich eine Frau aus Hummerzheim in der Eifel und ein Mann aus Winterberg im Hochsauerland verstehen, wenn beide ihren jeweiligen Dialekt sprechen?
Die vorliegende Sammlung von Dialektaufnahmen soll zum einen die regionale Vielfalt der Dialekte in NRW beleuchten. Die Aufnahmen stammen aus völlig unterschiedlichen Sprachräumen. Zum anderen soll auch ein zeitlicher Vergleich ermöglicht werden: Neben aktuellen Ton­aufnahmen stehen etwa 60 Jahre alte Tondokumente von Sprecherinnen und Sprechern, die größtenteils im 19. Jahrhundert geboren wurden. Die vorliegende CD bietet mit 44 Aufnahmen aus 40 Orten einen umfangrei­chen Einblick in den Wandel der Sprache.
Quelle: LWL-Medienzentrum, Shop
Beispiele aus dem Kreisgebiet: Weiterlesen

Sanierung der Barockorgel in der Evangelischen Laurentius-Kirche Kreuztal-Ferndorf

Kirchengemeinde erhofft sich Spenden in Höhe von 35.000 Euro

Die Orgel gilt als Königin der Instrumente und die UNESCO hat insbesondere den deutschen Orgelbau in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Für viele Menschen ist der erhabene Orgelklang in einer Kirche etwas Besonderes. In der Evangelischen Laurentius-Kirche in Ferndorf ist es um die 1928 gebaute, noch ganz romantisch geprägte Orgel überaus schlecht bestellt. „Sie ist in einem desolaten Zustand und die Zeit naht, dass sie sich gar nicht mehr bespielen lässt“, sagt KMD Ulrich Stötzel. Daher hat sich die Evangelische Kirchengemeinde Ferndorf entschlossen, die Sanierung der Orgel Anfang nächsten Jahres in Angriff zu nehmen. Die Grundsanierung einer Orgel ist eine kostspielige Angelegenheit. Dessen ist sich die Kirchengemeinde bewusst. Sie hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Etwa 170.000 Euro kostet die gesamte Sanierung des kostbaren Instrumentes. 135.000 Euro wurden bereits durch Spenden angespart. Die Finanzierungslücke von 35.000 Euro soll ebenfalls aus Spendenmittel zusammengetragen werden.

Das Pfeifenwerk füllt ein ganzes Zimmer von 25 m² und umfasst 1500 Pfeifen, Foto: Karlfried Petri

Die Ferndorfer Orgel gilt als ein besonderer Schatz in Südwestfalen. Ist sie doch die einzige Orgel der berühmten Orgelbaufirma E. F. Walcker in der Region und ein überaus wichtiges Zeugnis der Orgelbaukunst zwischen den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Den Zweiten Weltkrieg hatte die Orgel bis auf einige Durchschüsse gut überstanden. Die ursprüngliche Walcker-Orgel von 1928 hatte 24 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal sowie zwei Pedal-Transmissionen, die Pedal und Manual miteinander verbinden. Weiterlesen

20. Juli 1944: Beteiligte und Betroffene aus dem Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein

Links zu Einträgen in regionalen Datenbanken:

Otto Bäcker: Aktives Gedenkbuch, Widerspruch und Widerstand, siwiarchiv
Heinrich Bamberg: Widerspruch und Widerstand
Willi Bottenberg: Widerspruch und Widerstand
Wilhelm Geisbe: Widerspruch und Widerstand
Emil Graskamp: Widerspruch und Widerstand
Nikolaus Groß: Widerspruch und Widerstand
Paul Kanstein: Akteure
Josef Kloth: Widerspruch und Widerstand [Anm.: Verhaftung erfolgte im Zusammenhang mit der „Aktion Gewitter“, die nicht in Verbinbung mit Verhaftungen in der Folge des Hitlerattentates stand, lt. frdl. Hinweis v. Ulrich Opfermann , 21.7.2019], siwiarchiv
Wilhelm „Willi“ Kollmann: Widerspruch und Widerstand, siwiarchiv
Ernst Metzler: Widerspruch und Widerstand
Karl Neuhaus: Akteure, siwiarchiv 1, siwiarchiv 2
Karl Albert von Rumohr: Akteure, siwiarchiv 1, siwiarchiv 2
Richard Weber: Widerspruch und Widerstand

Quellen:
Aktives Gedenkbuch: Aktives Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein
Widerspruch und Widerstand: Widerspruch und Widerstand, Opposition gegen den Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein
Akteure: Regionales Personenlexikon zum Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein

NRW: Landtag lädt Schulklassen zur Zeitreise ein

Neues Besuchsprogramm für junge Menschen im „Haus der Parlamentsgeschichte“

Nach den Sommerferien bietet der Landtag Nordrhein-Westfalen ein neues Besuchsprogramm für Schulklassen im „Haus der Parlamentsgeschichte“ an.

Täglich von montags bis freitags sind Klassen der weiterführenden Schulen (ab Stufe 9) zu einer Zeitreise durch mehr als 70 Jahre nordrhein-westfälische Geschichte eingeladen. Die multimediale Dauerausstellung in der Villa Horion macht die Historie des Landtags und die Entwicklung der Demokratie in Nordrhein-Westfalen seit 1946 erlebbar.

„Im Haus der Parlamentsgeschichte werden die historischen Ereignisse, die wichtigen politischen Entscheidungen und die Persönlichkeiten der Landespolitik aus den vergangenen 70 Jahren wieder lebendig. Die Geschichte des Landesparlaments und der Demokratie in Nordrhein-Westfalen wird dadurch hautnah erlebbar“, so der Präsident des Landtags, André Kuper. „Daher lade ich möglichst viele Schülerinnen und Schüler herzlich ein, in die jeweilige Zeit einzutauchen und Teil dieser Geschichte zu werden.“

Um Schulklassen den Besuch in Düsseldorf zu ermöglichen, beteiligt sich der Landtag an den Fahrtkosten. Informationen zum Programm und zur Anmeldung gibt ein neuer Flyer. Anmeldungen von Schulklassen nimmt der Besucherdienst des Landtags entgegen – Telefon: (0211) 884-2955 oder -2302, E-Mail: besucherdienst@landtag.nrw.de.
Quelle: Landtag NRW, Pressemitteilung 17.7.2018

Anm.: Bei der Suche nach O-Tönen eines regionalen Abgeordneten war das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein angefragt worden. Leider konnten wir nicht unmittelbar helfen, aber unsere Verweise waren wohl zielführend.

Örtliche Denkmäler aus europäischer Perspektive betrachten

Arbeitsgespräch zum Europäischen Kulturerbejahr im 4Fachwerk-Museum Freudenberg

Dr. Oliver Karnau (2. v. links) von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, kam zu einem Arbeitsgespräch zum Projekt „Europa in Westfalen“ ins 4Fachwerk-Museum Freudenberg.
(V.l.n.r.: Bernd Brandemann, Dr. Oliver Karnau, Andreas Benthien, Detlef Köppen, Christian Berner, Cindy Peplinski, Dieter Siebel, Ulrike Monreal und Britt Löwenström)

Europa liegt vor der Haustüre! Burgen, Kirchen, Baudenkmäler aller Art erzählen europäische Geschichte. Für das Europäische Kulturerbejahr 2018 rief die Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) dazu auf, Baudenkmäler, die von europäischer Geschichte erzählen, in besonderer Weise herauszustellen. Und so findet sich unter www.europa-in-westfalen.de auch der Alte Flecken in Freudenberg (https://www.europa-in-westfalen.de/de/die-denkmale/freudenberg-alter-flecken/).

Der LWL-Projekt-Koordinator Dr. Oliver Karnau aus Münster war in diesem Zusammenhang am 12. Juli zu einem Arbeitsbesuch ins 4Fachwerk-Museum gekommen. „Wir wollen das lokale Kulturerbe in europäischen Kontext sicht- und verstehbar machen“, erläuterte er. Das besondere Ziel sei, Kinder und Jugendliche anzusprechen, um das Wissen in die nächste Generation zu tragen. „Kinder sind die Erben des Erbes.“

Großes Lob fanden deshalb die Erlebnisführungen, die der Verein FRids in Freudenberg durchführt. Vorsitzende Ulrike Monreal und die Regisseurin Britt Löwenström berichteten, wie der interaktive Rundgang, bei dem immer wieder kleine Szenen gespielt werden, von den Jugendlichen selbst mit erarbeitet worden ist.
Bei dieser Zeitreise durch den Flecken wird die Geheimkonferenz vom 2. bis 4. Mai 1568 auf dem damaligen Schloss Freudenberg angesprochen. Hier trafen sich die Brüder Wilhelm von Oranien sowie Adolf und Ludwig zu Nassau mit den „Edlen von Gelderland“, um Aktionen zur Befreiung der Niederlanden im Kampf gegen Spanien zu besprechen. Weiterlesen

„Zeitspuren“-Linktipp: Kreis Wittgenstein im Gewerbeadressbuch von 1838

Das Forschungsprojekt zur Geschichte des 19. Jahrhunderts im Gebiet des Kreises Siegen-Wittgenstein veröffentlicht auf seiner Homepage auch repräsentative Quellen, wie z. B. das Gewerbeadressbuch aus den Jahr 1838 für den Kreis Wittgenstein.
Kommentare, Meinungen, Informationen und Anregungen zu dieser Präsentation können Sie gerne hier abgeben.
Weitere Einträge auf siwiarchiv zum aktuellen „Zeitspuren“-Projekt finden sich unter diesem Link: https://www.siwiarchiv.de/tag/zeitspuren/.

Linktipp: Ofenexperiment geht in die heiße Phase

Eine Autoladung voll Erz: Mehrere hundert Kilogramm Raseneisenerz werden ausgeladen (Foto: Deutsches Bergbau-Museum Bochum/Jennifer Garner)

Das Blog der LWL-Archäologie berichtete jüngst von den wieder aufgenommenen Verhüttungsversuchen mit dem Rennofen im LWL-Freilichtmuseum in Hagen.

Zur den Arbeiten im vergangenen Frühjahr s. https://www.siwiarchiv.de/linktipp-experiment-zur-keltische-verhuettungstechnologie-des-siegerlandes-geht-weiter/

Literaturhinweis: Verena Hof-Freudenberg: „Feuersbrunst, Flammenmeer und rauchende Trümmerhaufen

125 Brand Müsen und 175 Jahre Brand Hilchenbach“, [Müsen 2018]

In ihrer Bachelor-Arbeit „Studien zu urbanen Katastrophen im 19. Jahrhundert anhand ausgewählter regionaler Beispiele“ hat Verena Hof-Freudenberg, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Siegener Uni, den Müsener Dorfbrand mit dem Brand der Hilchenbacher Stadtmitte verglichen, der sich im nächsten Jahr zum 175. Mal jährt. Am 26. April 1844 war das Feuer in einem Haus am Markt ausgebrochen, 52 Gebäude wurden ganz oder teilweise zerstört.
Das Buch ist für 5 € bei der Buchhandlung „bücher buy eva“ zu bestellen.

s. a. Verena Hof-Freudenberg, Feuersbrunst in Müsen, auf: Regioport Siegerland