LWL-Medienzentrum: Online als Episoden – Dokumentarfilm „Als die Amerikaner kamen“

Spektakuläre Aufnahmen vom Kriegsende 1945 in Westfalen zeigt die neue DVD des LWL-Medienzentrums.
Foto: LWL

Auf dem YouTube Kanal „Westfalen im Film“ des LWL-Medienszentrums startete unlängst der Dokumentarfilm „Als die Amerikaner kamen“ als Episoden-Format. Jeden Donnerstag wird dort ein Kapitel des Films mit einer Laufzeit von je 3-8 Min veröffentlicht. So kann man den spannenden Dokumentarfilm in kurzen Parts einfach und schnell auch auf dem Smartphone oder Tablet, unterwegs oder Zuhause auf der Couch sehen. Abschließend sind alle Kapitel auch in einer Playlist zu finden und können gezielt angewählt oder in Folge geschaut werden.

Der Film erzählt die Geschichte des Kriegsendes 1945 in Westfalen aus der Perspektive amerikanischer Soldaten, denn die alliierten Truppen wurden von kleinen Kamerateams begleitet, die die Besetzung der Region in teils spektakulären Bildern festhielten. Dieses Material war die Grundlage für den Dokumentarfilm „Als die Amerikaner kamen“: Weiterlesen

Lesung: Michaela Küpper „Der Kinderzug“


Am Freitag, 30. Oktober 2020, wird das Museum Wilnsdorf wieder einmal zum Schauplatz einer spannenden und zugleich tiefgründigen Lesung. Denn dann liest Autorin Michaela Küpper aus ihrem Roman „Der Kinderzug“.

Zurückversetzt in das Jahr 1943 tauchen die Zuhörer in das Leben der jungen Lehrerin Barbara Salzmann ein, die eine Gruppe Mädchen im Rahmen der sogenannten Kinderlandverschickung für drei Monate begleiten soll. Am Schicksal der Lehrerin und ihrer Kinder erzählt Michaela Küpper tiefgreifend und atmosphärisch von der Kinderlandverschickung unter dem Nationalsozialismus. Angst, aber auch gespannte Unruhe beherrschen die Gedanken der Kinder, denn sie wissen nicht, was sie erwartet. Es beginnt eine Odyssee, die nicht nur die Kinder, sondern auch Barbara an ihre Grenzen führt, denn mehr und mehr wird sie, die sich bisher aus der Politik herauszuhalten versucht hat, mit den grausamen Methoden und Plänen der Nationalsozialisten konfrontiert – und mit Menschen, die für ihre Ideologie vor nichts zurückschrecken. Als eines der Mädchen verschwindet und ein polnischer Zwangsarbeiter verdächtigt wird, kommt für die junge Lehrerin die Stunde der Entscheidung… Weiterlesen

Exkursion: »Kämpfe um den amerikanischen Brückenkopf bei Gosenbach«

Veranstaltungsreihe erinnert an das Kriegsende in der Region

Während sich Populismus, Antisemitismus und Rassismus sich bis weit in die gesellschaftliche Mitte verbreiten, ist es nötiger denn je, aus der Geschichte zu lernen, denn sie ist kein Fall fürs Museum, sie ist ein Schlüssel für die Zukunft. Erinnern bedeutet zugleich die Aneignung der eigenen Vergangenheit als ein Mittel gegen das Verdrängen und Vergessen – denn wer sich erinnert, hat die Chance, aus der Geschichte zu lernen. Grund genug für die Kreisvolkshochschule (KVHS) Altenkirchen, sich dem Thema auch in Corona-Zeiten mit neuen Exkursionen zu Schauplätzen des Krieges hier im Kreisgebiet zu widmen. So sind wieder verschiedene Veranstaltungen unter der Leitung von Ralf Anton Schäfer aus Betzdorf vorgesehen, die sich auf die Spuren der letzten Kriegsmonate in der Region begeben.

Der nächste Termin: Samstag, 17. Oktober. Ab 14 Uhr geht es um „Kämpfe um den amerikanischen Brückenkopf bei Gosenbach“. Treffpunkt ist der Friedhof in Achenbach (Achenbacher Straße in Siegen-Achenbach). Während der Exkursion wird eine Wegstrecke von knapp acht Kilometern – rund vier Stunden – zurückgelegt. Weiterlesen

Hilchenbach: Keppeler Schüler im Einsatz für Kriegsgräber

Keppeler Schüler im Einsatz für Kriegsgräber


„Es ist mittlerweile so etwas wie eine kleine Tradition, dass sich Schülerinnen und Schüler des Hilchenbacher Gymnasium Stift Keppel einmal im Jahr um die Kriegsgräberstätte im Ortsteil Allenbach kümmern. Zu Stande gekommen ist diese Initiative auf Einladung des Ratsmitglieds Klaus Stötzel, der hier ebenso wie in anderen Feldern die Zusammenarbeit mit der Schule pflegt. Sei es bei den Früchtchen, wenn die Obstsaison anläuft und Not am Mann ist, sei es beim Hilchenbacher Frühjahrsputz, wenn der Müll, den die Jugendlichen entlang der Ferndorf einsammeln, per Trecker abtransportiert werden muss.
Kurz vor den Sommerferien konnte trotz Corona-bedingter Einschränkungen des Schulbetriebs die diesjährige Pflegeaktion stattfinden, unter Beachtung aller gültigen Abstandsregeln. Unterstützt wurden die gymnasialen Gärtner von ihrem Lateinlehrer Michel Schäfftlein. Sie befreiten das Areal von Unkraut und bepflanzten es neu.
In Allenbach sind Kriegstote deutscher, russischer und polnischer Herkunft bestattet.“

Link zum Lageplan der Friedhofsanlage in Hilchenbach-Allenbach in den Arolsen Archives

Quelle: Stadt Hilchenbach, Aktuelles, 8.9.2020

Worpswede, Stollwerck und Freudenberg

Interessante Details einer ungewöhnlichen Verbindung mit dem Künstlerdorf und einer Straße in Dirlenbach wurden bei Ausstellungs-Vorbereitung entdeckt


Gegenwärtig zeigt das 4Fachwerk-Museum unter dem Motto „Worpswede trifft Freudenberg“ Werke des Künstlers Heini Linkshänder. Neben dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement für Kultur in beiden Orten, gibt es eine weitere kleine, ungewöhnliche Verbindungslinie zwischen Worpswede und Freudenberg.

Die Geschichte beginnt um etwa 1898. Seit dieser Zeit entwarf Paula Becker zusammen mit ihrem späteren Ehemann Otto Modersohn und den Worpsweder Künstlern Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler sogenannte Stollwerck-Bilder. Sie zählen zu der Malergeneration, die den Ruf des international bekannten Künstlerdorfes einst mitbegründeten.
Der Auftrag kam vom Kölner Schokoladenfabrikanten Ludwig Stollwerck (1857-1922), der die Idee entwickelte, Einzelbilder produzieren zu lassen und seinen Schokoladen beizufügen. Er „erfand“ Sammelalben für solche Bilderserien, um damit einen Kaufanreiz zu verstärken. Erste „Stollwerck-Bilder“ waren bereits 1840 entstanden und gelten als begehrte Sammelobjekte.

Als im Zweiten Weltkrieg Köln durch Bomben weitgehend zerstört war, errichtete 1944 in staatlichem Auftrag Bauunternehmer Herl aus der Domstadt in der Freudenberger Hakenfeldstraße (Dirlenbach) elf Siedlungshäuser. Sie dienten als Behelfsunterkünfte für Kölner, deren Wohnungen zuhause unbewohnbar waren. Und so wurde auch eine Zeitlang ein Nachfahre des Worpsweder-Bilder-Auftraggebers, der nunmehrige Schokoladenfabrikant Stollwerck zum Freudenberger Mitbürger. Noch heute nennen viele Dirlenbacher diesen Ortsbereich „Neu-Köln“.

Die Fotos, wie die kleine Siedlung in Dirlenbach damals aussah, befinden sich in der Sammlung von Ortsheimatpfleger Roland Jung, der sie auch für die Ausstellungsbroschüre gerne zur Verfügung stellte. Er erinnert sich an Gespräche in der Familie, in denen der handschriftliche Brief von Stollwerck eine Rolle spielte, mit dem er sich für den Aufenthalt in Dirlenbach bedankte.
„Eine interessante Begebenheit, auf die wir bei der Vorbereitung zu der Ausstellung gestoßen sind,“ findet 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel. Er freut sich, dass im Zuge der Corona-Lockerungen auch wieder kleine Führungen im Museum mit Beachtung der Schutzbestimmungen möglich sind. Anfragen nimmt Dieter Siebel (Telefon 02734/7223) gerne entgegen. Die Ausstellung „Alles mit links – Werke von Heini Linkshänder“ ist noch bis zum 16. August 2020 in Freudenberg zu sehen . Der Eintritt beträgt drei Euro. In der ersten Öffnungsphase nach der Corona-bedingten Schließung ist das Museum in der Freudenberger Altstadt jetzt samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Sonderführungen sind nach Anfrage möglich. (www.4fachwerk.de)
Quelle: 4Fachwerl-Museum, Pressemitteilung, 28.6.2020

„Welch ein Hasten und Rennen ums tägliche Brot“:

Stadtarchiv Siegen erinnert an das Ende des 2. Weltkriegs vor 75 Jahren

„Wann soll es enden?“ Ein um 1943 über Siegen abgeworfenes alliiertes Flugblatt.
(Stadtarchiv Siegen, Bestand 754, Nr. 436)

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Archivalien aus den Sammlungsbeständen sollen dadurch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der neuen Ausgabe wird an die Beendigung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft am 9. April 1945 und an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnert. Weiterlesen

Hermann Kuhmichel (1898-1965) als Soldat im Zweiten Weltkrieg

Angaben zu Truppenteilen, Dienstgrad und Kriegsgefangenschaft.

Im November vergangenen Jahres führte eine Ausstellung über den Siegerländer Künstler Hermann Kuhmichel zu einer intensiven Diskussion hier auf siwiarchiv. In deren Verlauf die Bewertung des Künstlers in der Zeit des Nationalsozialismus im Mittelpunkt stand. Allerdings zeigte die Diskussion auch, dass grundlegende Recherchen bis dahin noch nicht erfolgt waren. Dies betraf bspw. die Zeit Kuhmichels als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Eine Recherche beim Bundesarchiv ergab nun Folgendes:

„In den …. Beständen des Bundesarchivs, Abteilung PA – Reinickendorf
(bis 31.12.2018 Deutsche Dienststelle [WASt]) liegen zu Angehörige von Heer
und Luftwaffe in der Regel keine Personalakten vor. Daher [mussten] die Angaben zu
dem Gesuchten in verschiedenen Verzeichnissen und Karteien ermittelt werden.
Aus den Erkennungsmarkenverzeichnissen und Veränderungsmeldungen der
Wehrmacht sind [die Truppenteile, denen Kuhmichel angehörte, die Dienstgrade Kuhmichels sowie Angaben zur Kriegsgefangenschaft Kuhmichels] zu entnehmen: Weiterlesen