„Tage jenseits der Zeit“ kommt ins Aktive Museum Südwestfalen

Bewegende Holocaust-Ausstellung

„Days beyond time“ – „Tage jenseits der Zeit“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab 9. Juni im Aktiven Museum Südwestfalen in Siegen zu sehen sein wird. Junge israelische Künstler haben Holocaust-Überlebende aus dem Ghetto Theresienstadt getroffen, ihre Berichte gehört und diese in Kunstwerke transformiert.

Die Ausstellung war zuletzt in Genf zu sehen, präsentiert von der EU, den Vereinten Nationen und dem Jüdischen Weltkongress. „Dass sie jetzt in Siegen zu sehen ist, verdanken wir unseren Freunden in Emek Hefer“, erläutert Landrat Andreas Müller. Die Ausstellung wurde von Maya und Gal Rave konzipiert und von Yossi Veissid kuratiert. Die Forschungs- und Bildungseinrichtung Beit Theresienstadt hat das Projekt umgesetzt. Beit Theresienstadt liegt in Emek Hefer. Und so kommt die Ausstellung nun im Rahmen des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer nach Siegen. Weiterlesen

Literaturhinweis: Ulrich Friedrich Opfermann: „Stets korrekt und human“

Der Umgang der westdeutschen Justiz mit dem NS-Völkermord an den Sinti und Roma

„Das Buch gibt erstmals einen systematischen Überblick zu einem bislang vernachlässigten Bereich der justiziellen Aufarbeitung des NS-Systems: dem Umgang mit den Verbrechen an den Sinti und Roma in westdeutschen NSG-Verfahren unter Einbezug des Tatraums Osteuropa. Die akribisch recherchierte Studie stellt zahlreiche Verfahren vor. Sie informiert über die rechtlichen Voraussetzungen des westdeutschen justiziellen Sonderwegs, zeichnet den Verfahrensgang nach und fragt nach den Rollen der Beschuldigten und Zeugen sowie des Justizpersonals. Im Mittelpunkt steht das als Großverfahren neben dem ersten Auschwitz-Prozess geplante Sammelverfahren zum „Zigeunerkomplex“ (1958–1970), das entgegen seinem Anspruch kaum Resonanz entfaltete und heute weitgehend vergessen ist.“

586 Seiten , Format 15,5 x 23,5, Hardcover, ISBN: 978-3-96822-197-7

Quelle: AG Universitätsverlage

Kultur auf dem Scheiterhaufen

Lesung mit Superintendent Stuberg am Evangelischen Gymnasium Siegen-Weidenau

„Ihr seid die Zukunft der Erinnerung in Deutschland“, adressiert Dr. Aspelmeier vom Aktiven Museum Südwestfalen an die jungen Zuhörenden, die sich im Selbstlernzentrum des Evangelischen Gymnasiums Siegen-Weidenau (Evau) versammelt hatten. Eine sehr passende Ortswahl, wie Aspelmeier hervorhob, handelt es sich doch um eine Bibliothek.

Der Film „Im Westen nichts Neues“, kürzlich mit vier Oskars ausgezeichnet, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque von 1929. Die Erzählung stand  im Projekt „Kultur auf dem Scheiterhaufen“ exemplarisch für Literatur, die im Nationalsozialismus verfemt und verbrannt wurde. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, Peter-Thomas Stuberg, las den gebannt lauschenden Schülerinnen und Schülern des Evaus daraus vor. Veranstaltet durch das Aktive Museum Südwestfalen in Kooperation mit dem Germanistischen Seminar der Universität Siegen, soll die Veranstaltungsreihe junge Menschen über die dramatischen Geschehnisse von vor 90 Jahren informieren und soll sie sensibilisieren, eine Herzensangelegenheit von Dr. Jens Aspelmeier und Dr. Jana Mikota, Germanistin an der Universität Siegen. Weiterlesen

„Haus der Arbeit – Haus der Bildung“

Kooperationsprojekt von DGB, DGB-Jugend, Aktivem Museum Südwestfalen und Universität Siegen zur Erinnerung an den 2. Mai 1933

Der 2. Mai 1933 war ein bedeutender Tag für die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland, da es an diesem Tag zu einem massiven Angriff auf die Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten kam. Damals wurden die Gewerkschaftshäuser im ganzen Land von der SA und anderen nationalsozialistischen Gruppierungen besetzt, so auch das Haus der Arbeit in der Siegener Sandstraße. Die Gewerkschaftsführer wurden verhaftet und die Gewerkschaftsbewegung wurde zerschlagen.

Der 2. Mai ist alljährlich für den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften ein Tag der Erinnerung und der Mahnung. Zum diesjährigen 90. Jahrestag starten der DGB-Kreisverband Siegen-Wittgenstein und die DGB-Jugend Südwestfalen daher ein ganz besonderes Kooperationsprojekt: gemeinsam mit dem Aktiven Museum Südwestfalen und dem Historiker Dieter Pfau werden Jugendliche sich mit dem Thema auf zeitgemäße Art beschäftigen und ihre Ergebnisse dokumentieren. „Wir haben uns als DGB-Kreisverband mit unserer Jugend überlegt, wie wir den 90. Jahrestag gebührend begehen können und haben uns zur Ideenfindung an Dieter Pfau und an das Aktive Museum Südwestfalen gewandt. In einem ersten Austauschtermin entstand die Idee zu einem Kooperationsprojekt „Haus der Arbeit – Haus der Bildung“, so DGB-Kreisverbandsvorsitzender Ingo Degenhardt. Weiterlesen

Stadtrundgang entlang politischer Denkmäler

So., 07.05.2023, 15:30 – 17:00 Uhr, Start: Markt 25, 57072 Siegen, 5,00 €, Traute Fries

Entlang politischer Denkmäler, der Geschäfte ehemaliger jüdischer Eigentümer und der »Stolpersteine« werden auch historische Fotos gezeigt. Themen sind Diskriminierung, Verfolgung bis hin zur Ermordung sowie Widerstand und Flucht.

Anmeldung erforderlich! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.

Quelle: VHS Siegen, Programm

Ausstellung: „MACHT RAUM GEWALT. Planen und Bauen im Nationalsozialismus“

Bis zum 16. Juli 2024, Akademie der Künste in Berlin

„Die Ausstellung über das Planen und Bauen während der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1945 nimmt nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch die von Deutschland besetzten Gebiete im Osten Europas und internationale Querbezüge in den Blick. Darüber hinaus fragt sie nach Kontinuitäten und Brüchen bis in die Gegenwart. Das Bauwesen im NS-Staat durchdrang alle Lebensbereiche und war essenziell für die nationalsozialistische Diktatur: Seine hohe ideologische und propagandistische Bedeutung entsprach seinen rassistischen Inklusions- und Exklusionspraktiken, die darüber bestimmten, wer wie leben durfte – und wer wie sterben musste.
Erstmals öffentlich ausgestellt werden die Ergebnisse des durch das Bundesbauministerium beauftragten Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“.
15 Forschungsaufträge wurden von der 2017 berufenen Unabhängigen Historikerkommission (UHK), der Wolfgang Benz, Tilman Harlander, Elke Pahl-Weber, Wolfram Pyta, Adelheid von Saldern, Wolfgang Schäche
und Regina Stephan angehören, vergeben und betreut. Der von ihnen gewählte Ausstellungsort selbst könnte nicht geschichtsträchtiger sein. In den Sälen am Pariser Platz arbeitete ab 1937 Albert Speer, „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin“. Weiterlesen

„Burbach unterm Hakenkreuz“ – Einladung zum Info- u. Gesprächsabend

28. April 2023, 18.00 – 20.00 Uhr, Alte Vogtei Burbach (Ollern), Arbeitskreis „Burbach unterm Hakenkreuz“, Heimatverein Alte Vogtei Burbach e.V

„Der Bereich „Burbach unterm Hakenkreuz“ in der Ausstellung der Alten Vogtei mit dem Reichsadler des damaligen „HJ-Heims“ einerseits und dem Papagei „Lora“ des Apothekers Franz Barth andererseits hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Die Stimmen zeigen deutlich: Es gibt Gesprächsbedarf! Kann „das Gestern im Heute für Morgen“ Hilfestellung und Orientierung geben?“
Quelle: Burbach informiert, Amtblatt der Gemeinde Burbach, 16/2023

Siegen: Umbenennung von drei Straßen – Namensvorschläge

– Antrag (AT 256/2023) der Fraktionen CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Volt für den Kulturausschuss der Stadt Siegen am 29. März 2023

„Beschlussvorschlag:
1. Der Kulturausschuss beschließt, die in der Ratssitzung vom 19.10.2022 zur Änderung be-
schlossenen Straßennamen wie folgt zu benennen:
a) Hindenburgstraße:
Die Hindenburgstraße wird in „Europastraße“ umbenannt.
b) Bergfriederstraße:
Die Bergfriederstraße wird in „Auf dem Heuper“ umbenannt.
c) Lothar-lrle-Straße:
Die Lothar-lrle-Straße wird in „Am Breitenbach“ umbenannt.
2. Der Kulturausschuss der Universitätsstadt Siegen beschließt, die neu zu bauenden Straßen in den geplanten Baugebieten am Sportplatz Schießberg, am Wellersberg und am Giersberg (Am Wäldchen, Zur dicken Eiche) nach Frauen zu benennen. Dabei soll auf die Vorschlagsliste aus dem Abschlussbericht des Arbeitskreises „Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen“ des Rates der Stadt Siegen zurückgegriffen werden. Die Verwaltung wird beauftragt, dem Arbeitskreis „Aufarbeitung der; historischen Hintergründe von Straßennamen“ und dem Kulturausschuss, zu gegebener Zeit einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorzulegen.
Begründung: Weiterlesen

Vortrag: Traute Fries: „Das Leben des Hugo Herrmann“

Do., 23.03.2023, 19:00 – 20:30 Uhr, VHS Siegen, R 1.05-Vortragsraum, Markt 25, 57072 Siegen


„Aktives Museum Südwestfalen und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit geben gemeinsam die Broschüre »Das Leben des Hugo Herrmann – letzter Repräsentant der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Siegen« heraus. Traute Fries hat sie aus dem persönlichen Nachlass von Hugo Herrmann, den Klaus Dietermann übernommen hatte, zusammengestellt.
Hugo Herrmann, in Siegen geboren, hatte in seinem langen Leben von 1898 bis 1993 die für die jüdische Bevölkerung des 20. Jahrhunderts typische Diskriminierung, Verfolgung, Ermordung vieler Angehöriger und der materiellen Beraubung zu erleiden. Er hatte das Glück, mit seiner engsten Familie – Ehefrau Mally, Sohn Walter und Tochter Lea – nach der Zwangsausweisung im März 1939 nach Palästina zu entkommen. Aus Kaufmann und Kauffrau wurden Siedler, die sich mühselig als Bauern betätigen mussten. 1950 kehrte Herrmann in die zerstörte Heimat zurück. Die Restitution von Geschäft (Gebr. Herrmann/Bernhard Esders) und Haus am Giersberg gingen zügig von statten. Wiedergutmachung und Entschädigung für erlittenes Leid und entgangene Berufsausübung zogen sich über Jahre hin. Daher entschied sich das Ehepaar 1956 dauerhaft in Siegen zu bleiben. Bei Gründung der GCJZ 1959 übernahm Herrmann den Vorsitz. 1963 zog es ihn und seine Frau zurück zu den Kindern nach Israel. Herrmann sprach vom endgültigen Verlassen Deutschlands. Doch wurde er in Israel nie richtig heimisch. Weiterlesen

Siegen: Stellungnahme des Arbeitskreises „Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen“

zu Adolf-Wagner-Straße, Diemstraße, Porschestraße und Graf-Luckner-Straße.
Vorlage 1285/2023 für die Sitzung des Rates am 22. März 2023:

Stellungnahme des Arbeitskreises zur Historischen Aufarbeitung von Straßennamen im Auftrag des Rates der Stadt Siegen
Der Arbeitskreis zur Historischen Aufarbeitung von Straßennamen hat auf Aufforderung des
Rates erneut über die Persönlichkeiten von Carl Diem, Ferdinand Porsche, Adolf Wagner und Graf Luckner beraten. Nach weitestgehend einmütiger Diskussion und Beschlussfassung empfiehlt der Arbeitskreis Weiterlesen