VHS-Online-Kurs: Autorinnen aus Düsseldorf: Elisabeth Grube (1803-1872) und Katharina Diez (1809-1882)

„Die Schriftstellerinnen Elisabeth Grube und Katharina Diez – vergessene Schriftstellerinnen Düsseldorfs?

Vergessen ja, aber zu ihrer Zeit von den Düsseldorfern als Volksdichterinnen hochgeehrt, national berühmt, portraitiert von den „Malkastenkünstlern“ Düsseldorfs – sozial aktive, starke Frauen, die nicht länger vergessen sein sollten!

Als junge Frauen zogen die beiden Schwestern nach Düsseldorf und trugen der Gründung des Künstlervereins „Malkasten“ bei. Elisabeth Grube und Katharina Diez hinterließen sowie in Düsseldorf als auch in ihren romantischen Werken die Spuren ihres aktiven und bewundernswerten Lebens.

Zu Beginn des Kurses besprechen wir das Märchen von Katharina Diez „Sonnenkönigins Bräutigam“ (1857), in dem neben biografischen Details die innige Verbindung zwischen Kindern zu Natur und deren Lebensweisheiten beschrieben wird. Im Gegenteil zu ihren Werken finden Politik und Stellung der Frau in der Gesellschaft in Werken von Elisabeth Grube einen großen Raum. Konkrete Werkbeispiele werden im Kurs genannt und besprochen.

Elisabeth Grube (1803-1872) kämpfte in ihrer Wahlheimat für humanistische und feministische Ziele. Sie gehörte zum Immermannkreis und dem Künstlerkreis des „Malkasten“, gründete in den Hungerjahren Suppenküchen und traf durch eine Verbindung von Poesie und Alltag den Geschmack der Düsseldorfer. Zugleich verfasste sie historische Dramen, in denen die Fürstin Jakobea eine zentrale Rolle spielte. Das Drama zu „Jakobe von Baden“ wurde 1862 im Stadttheater Düsseldorf aufgeführt.

Die von Elisabeth Grube thematisierten Rollenzuschreibungen von Mann und Frau finden auf andere Art literarische Gestaltung in den Novellen, Märchen, und Romanen ihrer Schwester Katharina Diez (1809-1882). In diesen ist die romantische Idee der „Naturkindheitsutopie“ tragendes Fundament, insofern sie die „schöpferische Selbsttätigkeit“ als Ziel aller menschlichen Entwicklung erstrebt. Was wir heute mit dem Begriff der „Selbstverwirklichung“ meinen ist somit romantischen Ursprungs. Diese romantische Wurzel findet sich insbesondere in den Jugenderzählungen, Novellen und Künstlerbiografien von Katharina Diez.

Textlektüre für den ersten Unterrichtstag:

„Sonnenkönigins Bräutigam“(1857). Ein Märchen von Katharina Diez. In: „In einem großen dunklen Wald“. Vier Märchen und eine Jugenderzählung von Katharina Diez. Hrsg. von Ingeborg Längsfeld und Lothar Groos. Illustrationen von Kathrin Klotzki-Progri. Vorländer Verlag, Siegen, Neuedition 2015.

Anmeldeschluss: 18. Oktober“
Quelle: VHS Düsseldorf, Veranstaltungsseite

Einträge zu Katharina Diez auf siwiarchiv
Eintrag zu Elisabeth Grube auf siwiarchiv

Literaturhinweis: Katharina Diez: „Editha“ – eine Neuaflage

Covergestaltung, Kathrin Klotzki-Progri

„Der Roman aus der Feder der ersten Siegerländer Schriftstellerin Katharina Diez (1809-1882) ist eindrucksvoller Beweis der inneren Wandlungsfähigkeit der in Netphen am Markt 2 geborenen Dichterin. Roman und Lyrik von Katharina Diez bewegen sich wie die Literatur anderer Frauen dieser Zeit in einer ungelösten Spannung zwischen Wirklichkeit und Imagination, Sehnsucht nach Geborgenheit und Ausbruchsphantasien, Heimeligkeit und Heimatlosigkeit. ….

Da der Roman weit über die Identitätssuche einer Künstlerin im 19. Jh. hinausgeht, ist er für Frauen in unserer Zeit immer noch hochaktuell: Dem Künstlerinnenideal wird das Ideal des „glücklichen Lebens“ gegenübergestellt: „Wenn man glücklich ist, dann schreibt man nicht, dann lebt man“, schreibt K. Diez. Die Romanfiguren Editha und ihre Schwester Hedwiga verkörpern einen bis in unser Jahrhundert reichenden, widersprüchlichen Glücksbegriff der „alten“ und der „neuen“ Zeit. ….“ Weiterlesen

Wikipedia-Artikel zu Frieda Claudy (1880 – 1946)

Ende Januar 2021 hat Dieter Bald einen Wikipedia-Artikel zur Berleburger Dichterin Frieda Claudy verfasst.

s.a. https://www.siwiarchiv.de/wittgenstein-heft-iii-2020-erschienen/

Eine Aufstellung von Werken Frieda Claudys findet sich online in der Bibliographie Wittgenstein.

Vortrag „Das ‚Dritte Reich’ in Romanen deutscher Exil-Autoren“

Donnerstag, 24. September, 18.30 Uhr
Vortragsraum VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 2. Etage

Privatdozent Dr. Jürgen Nelles (Vorlage: Jürgen Nelles)

Der Bildvortrag von Dr. Jürgen Nelles, Bonn, zeigt, wie deutsche Autoren in ihrem Exil zwischen 1933 und 1945 auf das „Dritte Reich“ (zurück)blicken, ihre Erfahrungen in der verlorenen Heimat darstellen und ihre Erlebnisse, Ängste und Hoffnungen in der Fremde schildern.

Im Mittelpunkt stehen bedeutende („Schlüssel“-) Romane von Lion Feuchtwanger („Exil“, 1939), Bruno Frank („Der Reisepass“, 1937), Klaus Mann („Der Vulkan“, 1939), Erich Maria Remarque („Liebe deinen Nächsten“, 1941), Joseph Roth („Die Kapuzinergruft“, 1938), Stefan Zweig („Schachnovelle“, 1942) u. a.

Eintritt frei
Anmeldung bei der VHS Siegen erforderlich!
Tel. 0271 404-3000 oder E-Mail vhs@siegen.de

Online: Kathrin Waas: „Steckelcher uß dem Seejerland“

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster hat die 1910 in zweiter Auflage in Siegen erschienene Publkikation von Kathrin Waas alias Auguste Achenbach geb. Spies (geb. 30. Juli 1854 – gest. 4. März 1918) online gestellt.

Literatur zur Autorin:
1.) Kruse, Hans: Frau Superintendent Auguste Achenbach zum Gedächtnis – in: Siegener Ztg. Jg 96, Nr 58 v. 09.03.1918.
2.) Böttcher-Achenbach, Hedwig [Anm. Tochter der Autorin]: Vom Leben und Dichten der Waas Kathrin (d. i. Auguste Achenbach geb. Spies) – in: Siegerland. Bd 13, 1931, S. 26-28

Regionales im Luxemburger Nationalarchiv

Archivalia wies unlängst auf die Onlinesuchmaschine des Luxemburger Nationalarchivs hin. Es sind zwar nur wenige regionale Treffer bei der Volltextrecherche nach Ortsbetreffen. Überraschenderweise fanden sich aber sieben Treffer, die auf Publikationen von Oscar Robert Achenbach verweisen.

Vortrag: Dr. Jürgen Nelles, Bonn: „Der „weibliche“ Blick auf das Dritte Reich“

Die Autorin Erika Mann um 1938 (Vorlage: Dr. Jürgen Nelles)

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ geht es am Donnerstag, den 19. September 2019, um die literarischen Werke deutscher Exil-Autorinnen zwischen 1933 und 1945.

Der bebilderte Vortrag rückte christliche und jüdische Autorinnen in den Mittelpunkt, die bereits vor 1933, in der Weimarer Zeit, schriftstellerische Erfolge feiern konnten, darunter Irmgard Keun („Das kunstseidene Mädchen“), Else Lasker-Schüler („Theben“), Nelly Sachs („Legenden und Erzählungen“), Anna Seghers („Aufstand der Fischer“) oder auch Erika Mann, die Gründerin des berühmten Kabaretts „Die Pfeffermühle“. Die genannten, aber auch einige hier ungenannte, Autorinnen haben zudem nach ihrer Flucht oder Vertreibung aus Nazi-Deutschland in ihrem Exil wichtige lyrische und erzählerische Texte über ihr verlorenes Heimatland geschrieben: Keun („Nach Mitternacht“) ebenso wie Lasker-Schüler („Das blaue Klavier“), Erika Mann („Zehn Millionen Kinder“) oder Anna Seghers („Das siebte Kreuz“). Der „weibliche“ Blick auf das Dritte Reich fördert Erkenntnisse zutage, die im Rahmen der heute (mehr denn je) notwendigen Erinnerungskultur von geradezu aktueller Brisanz und akuter Relevanz zu sein scheinen. Weiterlesen

Ausstellung : „Käferträume & Schlossbesuche – Experimente zu Franz Kafka in Bild und Buch“

Eine Ausstellung von Marianne Demmer und Christian W. Thomsen, gezeigt in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) der Universität Siegen bis 27. September 2019

Mit seinem Werk hat der deutschsprachige Schriftsteller Franz Kafka nicht nur Weltruhm und Aktualität bis auf den heutigen Tag erlangt, seine Erzählungen und Romane provozierten sogar die Entstehung eines eigenen Adjektivs: ‚kafkaesk‘ beschreibt – so der Duden – Schilderungen, die „auf unergründliche Weise bedrohlich“ wirken.
Es ist dieses Unergründliche, was Marianne Demmer, Künstlerin und Mitglied des Hochschulrats der Universität Siegen, und den langjährigen Anglistikprofessor und ehemaligen Gründungssenator der Universität Christian W. Thomsen bereits 2018 reizte, sich mit dem Werk Franz Kafkas zu beschäftigen und gemeinsam in Kreuztal eine Ausstellung zu realisieren.
Im Mittelpunkt standen zunächst Kafkas „Brief an den Vater“ (1919) und die Erzählung „Die Verwandlung“ (1912), die Demmer als Traumschilderung interpretierte und in immer neue, groteskere Verwandlungs- und Käferbilder zu transformieren wusste. Ihre Assoziationen, die sie als digitale Computerbearbeitungen – als sogenannte DigiArt – mit hellen, warmen und kräftigen Tönen umsetzt, erlauben einen kraftvollen, positiven und bisweilen humoristischen Blick auf Kafka und sein Werk. Ihr differenzierter Blick auf Kafka sieht in ihm nicht nur den Schmerzensmann, sondern auch den analysierenden und sezierenden rebellischen Geist. Weiterlesen

Wikipedia-Artikel zu Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (1801 – 1874)

Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein Unbekannter Maler, Foto von Dieter Bald, via WikimediaCommons [Public domain]

Im Herbst vergangenen Jahres hat Dieter Bald einen Wikipedia-Artikel zu Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein erstellt.

s. a. folgende Literatur (Zusammenstellung aus der Bibliographie Wittgenstein): Weiterlesen

Online: Heinrich Groß: „Deutsche Dichterinnen und Schriftstellerinnen in Wort und Bild“

Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf hat unlängst dieses 1885 in Berlin erschienen Werk online gestellt.

Der Eintrag zur Netphenerin Elisabeth Grube liegt als PDF vor: Gross Elise Grube .