Vortrag „Das gebrochene Versprechen der Gleichheit“ – Die Bauhaus-Künstlerin Alma Siedhoff-Buscher

Ein Vortrag von Dr. Marlies Obier.
Sonntag, 31.10.2021, 15:00 Uhr, Foyer der Stadtbibliothek Kreuztal

Alma Siedhoff-Buscher ist mit ihrem Entwurf des Kinderzimmers im Haus am Horn in Weimar 1923 und mit ihrem „Schiffbauspiel“ weltbekannt geworden. Sie verkörpert den Aufbruch der Frauen des Bauhauses, in der neuen, geöffneten Gesellschaft der Weimarer Republik und im jungen Staatlichen Bauhaus zu arbeiten und zu wirken. Ihre Geschichte mit ihrem Erfolg prägender Bauhaus-Arbeiten und ihrer Verdrängung als Frau aus den Bauhaus-Werkstätten offenbart die Schattenseite des Bauhauses: Das große Flaggschiff der Moderne überwand die Grenzen von Vorurteil und Herrschaft nicht.

Marlies Obier wurde 1960 in Siegen geboren, Studium der Germanistik und Geschichte in Siegen und Salzburg, Magistra Artium, Promotion in der deutschen Philologie.
Ihre Ausstellungen über „Marie Juchacz“, Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, „für eine bessere Welt!“ über die ersten Frauen in der Sozialdemokratie und „Die Waffen nieder!“ über Bertha von Suttner“ reisten bundesweit.
Dr. Marlies Obier ist in zahlreichen Veröffentlichungen über den frauenpolitischen Aufbruch Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und zur Entwicklung unserer modernen Demokratie vertreten.
Sie arbeitete über die Geschichte des „Staatlichen Bauhauses“, die mit der Gründung der ersten deutschen Republik begann und mit dem Scheitern der Republik endete. Marlies Obiers Veröffentlichungen stellten dabei die „Bauhäuslerinnen“ und Alma Buscher-Siedhoff ins Licht.
Quelle: Stadt Kreuztal, Aktuelle Nachricht v. 6.10.2021

Ausstellung: „Vergessene Bauhaus-Frauen.“ in Weimar

Bauhaus-Museum Weimar, bis 4.1.Januar 2022

„Im Fokus der Ausstellung stehen vielschichtige Lebensläufe bisher unbekannterer Bauhaus-Frauen in den 1930er und 1940er Jahren. Das Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 verhalf den Frauen des Bauhauses zu neuer Aufmerksamkeit. Doch vieles liegt noch im Dunkeln: Von den rund 460 verzeichneten Studentinnen am Bauhaus sind nur von zwei Dritteln die Lebensdaten bekannt. Insbesondere die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 wirkte sich auf weibliche Bauhaus-Angehörige aus. Verfolgt durch das NS-Regime fanden einige den frühen Tod im Konzentrationslager. Sie wurden im Exil Opfer stalinistischer Säuberung, starben aufgrund von Krankheit oder in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs.
Das Ausstellungsprojekt „Vergessene Bauhaus-Frauen. Lebensschicksale in den 1930er und 1940er Jahren“ der Universität Erfurt und der Klassik Stiftung Weimar widmet sich der Erforschung dieser Schicksale und stellt mehr als 30 Künstlerinnen …. im Bauhaus-Museum Weimar vor.
Biografische Dokumente und künstlerische Arbeiten zeugen von dem breiten Spektrum an Gattungen und Techniken, in dem sich die Bauhaus-Frauen gestaltend engagierten. Sie waren in fast allen Werkstätten des Bauhauses vertreten, arbeiteten in den Bereichen von Architektur, Fotografie und Reklame bis zur Buchbinderei und Weberei. Zu sehen sind unter anderem Keramikarbeiten, Malerei, Skulptur und Textil-Objekte.
Das Ausstellungsprojekt ist eine Kooperation der Klassik Stiftung Weimar mit der Universität Erfurt, unterstützt von Fördermitteln der Thüringischen Staatskanzlei.“
Der zur Ausstellung erschienen Katalog führt auch die in Kreuztal geborene Alma (Siedhoff-)Buscher auf.
Quelle: Klassik-Stiftung Weimar, Sonderausstellung

Sonderausstellung: „Waschbrett, Wasser, Seifenlauge“ im Museum Wilnsdorf

Im Museum Wilnsdorf erwartet die Besucher ab Samstag, 7. August 2021, eine neue Sonderausstellung, die sich wortwörtlich gewaschen hat. Unter dem Titel „Waschbrett, Wasser, Seifenlauge“ gibt das Museum interessante und teils auch amüsante Einblicke in die Geschichte der Wäsche und des Waschens.

Wie wurde die Wäsche noch vor 100 Jahren gewaschen? Wie hat sich der Kleidungsstil der Menschen im Laufe der Zeit verändert? Welche Kleidung trugen unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern? Auf diese und weitere Fragen liefert die Sonderausstellung die passenden Antworten. Von der Handwäsche mit Waschbrett über die Kinderbadewanne aus der 1960er Jahren bis hin zur Unterwäsche aus dem letzten Jahrhundert hat die Ausstellung so einiges Erstaunliches zu bieten und wird den ein oder anderen Besucher sicherlich zum Schmunzeln bringen und vielleicht sogar in alte Zeiten zurückversetzen.  Weiterlesen

Ausstellung „Demos, Discos, Denkanstöße – Die 70er in Westfalen

Wanderausstellung des rock’n’popmuseums Gronau und des LWL-Museumsamtes für Westfalen im Heimatmuseum Netpherland, Lahnstraße 47, 57250 Netphen, bis zum 3.10.2021

Unter dem Titel „Demos, Discos, Denkanstöße – Die 70er in Westfalen“ erarbeitete das rock’n’popmuseum Gronau in Kooperation mit dem LWL-Museumsamt für Westfalen die gemeinsame Wanderausstellung. Im Zentrum der Präsentation stehen Fotografien aus der Sammlung Christoph Preker.

Umwelt- und Friedensbewegung machten durch Großdemonstrationen in diesem national bewegenden Jahrzehnt von sich reden. Alternative Zeitungen und Magazine boomten. Die Überwindung verkrusteter Strukturen fand nicht nur in Metropolen statt. Kinderläden, Jugendzentren, die Gleichberechtigung unterschiedlicher Lebensstile und anderes mehr sind heute ein unauffälliger Bestandteil unseres Lebensalltags, mussten damals allerdings noch Schritt für Schritt der Mehrheitsgesellschaft abgerungen werden. Die Demokratisierung der Gesellschaft nahm in den 1970er Jahren ihren Lauf. Willy Brandt hatte in seiner ersten Regierungserklärung angekündigt: „Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ Weiterlesen

Bilder und Videos zur KulturPur-Geschichte

Nachdem 2020 vornehmlich Innenaufnahmen von Künstlern und Konzerten zu sehen waren, liegt der Focus in diesem Jahr auf besonders stimmungsvollen Außenaufnahmen: Ob Nächte im strahlenden Mondschein, sonnig-mediterranes Open Air-Feeling oder auch Historisches aus den Anfangstagen der „Sommerbühne für Siegen-Wittgenstein“ – zufällig vorbeikommende Ausflügler und Wanderer entdecken bei einem Rundgang und beschaulichem Vogelgezwitscher garantiert ihr persönliches Festivalhighlight aus vergangenen Jahren oder freuen sich über neue, bisher nicht gekannte Impressionen. In jedem Fall macht die Bilderschau des Motivovals und der umgebenden Ausstellungsdreiecke Lust auf neu zu genießende Freiheiten und auf ein Festival, das sich im kommenden Jahr nach zwei Auszeiten fulminant zurückmeldet. Weiterlesen

Literaturhinweis: Marco Rasch: „Das Staatsarchiv Marburg als Central Collcting Point“

„Im April 1945, nur wenige Tage nach der amerikanischen Besetzung inspizierte der US-Kunstschutzoffizier Walker Hancock die hessische Universitätsstadt Marburg. Er gehörte zu den „Monuments Men“, die der amerikanischen Frontlinie gefolgt waren. Ihre Aufgabe war es, bedeutende Kunst- und Kulturgüter zu schützen sowie die von Deutschland aus den besetzten Ländern geraubten Stücke zusammenzutragen und ihren ursprünglichen Besitzern zurückzugeben.
Hancock gehörte der „Monuments, Fine Arts, and Archives Section“ der US-Armee an. In Marburg stieß er im dortigen Staatsarchiv auf große freien Raumreserven, die im sehr gelegen kamen. Denn kurz zuvor waren bei Siegen und in Mitteldeutschland große Kulturgüterdepots entdeckt worden. Diese Kunstschätze sollten in einer geeigneten Sammelstelle gesichert werden.
Der Marburger „Central Collecting Point“ bestand von Mai 1945 bis August 1946 und war Vorbild für weitere in Wiesbaden und München. In Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität und des Bildarchivs Foto Marburg wurden im Marburger CCP die Kunstgegenstände katalogisiert, ggf. restauriert und fotografiert – und es wurden Aufsehen erregende Ausstellungen zusammengestellt. Sie sollten die universelle Bedeutung der Kunst vermitteln und dem Ansehen der US-Armee dienen.“

Der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung ist erhältlich im Buchhandel
oder beim
Hessischen Staatsarchiv Marburg (poststelle@stama.hessen.de, Tel. 06421/9250-0) oder der Historischen Kommission für Hessen (hiko-marburg@web.de)

Linktipp zur Siegener Graffiti-Geschichte

Lutz Dehenn hat auf „Regioport Siegerland“ einen ersten Teil der Geschichte der Graffiti-Szene Siegens vorgelegt. Er beleuchtet damit ein bisher noch nicht bearbeitetes Feld der Siegener Kulturgeschichte und der Geschichte Siegener Jugendkulturen. Der Beitrag, in dem Zeitzeugenberichte einen großen Raum einnehmen, ist reich illustriert.

Online: Archivnachrichten Hessen 2/2020


Die Archivnachrichten Hessen 2/2020 sind online. „Schwerpunktthema ist diesmal „Lifestyle im Archive“ und weist damit schon auf unsere Mode-Ausstellung, die im März 2021 im Staatsarchiv Darmstadt eröffnet wird. Einen zweiten Schwerpunkt bilden Beiträge zu bewegten Bildern und lebendigen Klängen im Archiv. Die Gastbeiträge stammen von der Modehistorikerin Gabriele Mentges und dem Youtuber Mirko Drotschmann.“
Quelle: Landesarchiv Hessen, Facebook, 9.12.2020

„Eine weltweite Familie: Die Sprachenschule Siegerland des Dr. Adolf Bode“

Neuerscheinung der Geschichtswerkstatt: Sonderband 2020
Preis: 15,00 €, Erhältlich in allen Buchhandlungen; Bestellungen über die Homepage der Geschichtswerkstatt Siegen e.V.: geschichtswerkstatt-siegen.de

Im September 1945 – also vor fast exakt 75 Jahren – gründete Dr. Adolf Bode, soeben erst aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die „Sprachenschule Siegerland“. Diese private Fremdsprachenschule war nicht nur für das Siegerland, sondern für ganz Deutschland einmalig: Denn an ihr konnte man nicht nur in Abendkursen Sprachen neu lernen oder Fremdsprachenkenntnisse auffrischen oder erweitern – sei es nun in Englisch und Französisch, in Italienisch, Spanisch, Russisch oder Japanisch. Alleinstellungsmerkmal der Schule war vielmehr, dass sie die erste und einzige Fremdsprachenschule für die die Region Siegerland damals prägende Eisen- und Stahlindustrie war.
Zum 75. Jubiläum der Gründung dieser für die Siegerländer Wirtschaft einmaligen Bildungsinstitution ist nun bei der Geschichtswerkstatt Siegen ein Sonderband erschienen, der Entstehung und Entwicklung der Sprachenschule Siegerland nachzeichnet: „Eine weltweite Familie: Die Sprachenschule Siegerland des Dr. Adolf Bode“. Verfasst wurde das Manuskript von Dr. Bodes Ehefrau und unermüdlichen Mitarbeiterin, der 2012 verstorbenen Ute Bode. Herausgeber der Publikation ist Prof. em. Dr. Christoph Bode, Sohn von Adolf und Ute Bode, der diese Besonderheit der Lokal- und Regionalgeschichtsschreibung mit zahlreichen Anmerkungen sowie mit einem Vor- und Nachwort versehen hat. Eine Kostbarkeit insofern, als hier den Lesern konkret, faktenreich und lebendig Wirtschaft und Bildung in den Jahrzehnten der Nachkriegszeit nahegebracht werden. Weiterlesen