Ausstellung: „Ackerbürger, Schloss und Höfe“

Ausstellung des 4Fachwerk-Arbeitskreises Stadtgeschichte

„Welche Bedeutung hatte „Landwirtschaft“ eigentlich einst hier in Freudenberg?“ Auch diese Frage warfen die ausdrucksstarken Bilder mit landwirtschaftlichen Motiven des Flecker Fotografen Alfred Reppel (1900-1958) auf. Seinen künstlerisch anspruchsvollen Aufnahmen besitzen eine zusätzliche geschichtliche Wertigkeit, weil sie zugleich das Ende jener Zeit dokumentieren, in der Feldarbeit, Säen und Ernten und die Haltung von Vieh im Flecken eine gewichtige Rolle spielten.
Eine erste historische Annäherung nach der dann begonnenen Forschung lässt folgende Schlüsse zu:
Bereits vor der Burggründung (Ersterwähnung 1389) kommt „Landwirtschaft“ in Freudenberg ein beachtenswerter Belang zu. Eine große Rolle dürfte dabei der „Herlinger Hof“ gespielt haben, der am Anfang des Asdorftales am „Hausplatz“ lag. Er dokumentiert die Herrschaft der „Bicken“, deren Einfluss ebenfalls für Freudenberg bisher kaum beschrieben ist.
Dem Freudenberger Schloss als nassauischem Besitz schreiben Historiker die Bedeutung eines „Wirtschaftshofes“ zu. Hier wurden ausdrücklich Stall und Scheune errichtet (1463) und z.B. 1465 allein 150 Schafe angeschafft. Von hier aus wurde auch die Siegener Residenz mit landwirtschaftlichen Produkten beliefert. Weiterlesen

Tagesexkursion für Frauen: Girkhausen: eine Ort und seine Geschichte

29. August 2025, 08:40 – 17:05 Uhr
„Wir machen uns auf den Weg nach Girkhausen. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht zurück auf das Jahr 1220. Vor Ort wollen wir uns zum einen die alte, ehemalige Wallfahrtskirche anschauen und ihre Geschichte kennenlernen. Zu den Besonderheiten Girkhausens gehört auch die sogenannte Drehkoite, eine über 465 Jahre alte Vorrichtung zur Herstellung gedrechselter Gegenstände wie etwas Holzschüsseln oder Holzlöffel. In der Drehkoite erfahren wir im Rahmen eines geführten Rundgangs alles über dieses alte Handwerk und über den Alltag der Menschen, die in früheren Zeiten hier ihr tägliches Brot verdienten. Die Bewohner von Girkhausen und anderen Orten des Wittgensteiner Oberlandes, mussten früher außergewöhnlich hart arbeiten, insbesondere nach der Reformation. Denn nun flossen die Einnahmen aus der örtlichen Wallfahrtskirche nicht mehr. Die Exkursion bietet einen spannenden Einblick in die regionale Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der regionalen weiblichen Alltagsgeschichte.“

Eine Kooperation mit dem Frauenreferat des Ev. Kirchenkreises Wittgenstein. Anmeldeschluss ist der 22. August 2025. Die Anreise erfolgt mit der Deutschen Bahn (Treffpunkt Hauptbahnhof Siegen – 8:40 Uhr) oder in Eigenregie. Das Programm in Girkhausen startet um 11:50 Uhr an der Kirche in Girkhausen. Die Anmeldung wird wirksam mit der Überweisung der Teilnahmegebühr nach Anmeldebestätigung.
Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, Veranstaltungen

Online: „Spuren künstlerischen Handelns“

„Wie sichern wir das künstlerische Erbe unserer Region? Der Tagungsband liefert Impulse und Praxiswissen. 

Künstlerische Nachlässe sind ein wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Sie dokumentieren nicht nur individuelle Lebenswerke, sondern auch gesellschaftliche und ästhetische Entwicklungen ihrer Zeit, betont Susanne Schuberth, stellv. Leitung der Geschäftsstelle. Doch viele Nachlässe sind ungesichert – es fehlt an professioneller Aufarbeitung.

Im Forum „Spuren künstlerischen Handelns“ 2024 hat die Braunschweigische Stiftung gemeinsam mit der Städtischen Galerie Wolfsburg, der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Stimmen aus der Praxis regionale Lösungsansätze eruiert. 

Vom Forum zum Tagungsband

Die wichtigsten Impulse, Best-Practice-Beispiele und praktische Handlungsmöglichkeiten zur Nachlassgestaltung sind im Tagungsband zusammengefasst. 

Jetzt reinlesen und Nachlässe erfolgreich gestalten: Tagungsband Spuren künstlerischen Handelns

Gefördert wurde das Projekt von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Stiftung Niedersachsen.“

Quelle: Die Braunschweigsche Stiftung, 6.8.2025

LWL-Video: Die Wewelsburg und das KZ Niederhagen


„Die Wewelsburg südlich von Paderborn stammt aus dem beginnenden 17. Jahrhundert und diente über 300 Jahre als Jugendherbe mit Veranstaltungssaal und als Heimatmuseum – bis es 1933 in den Besitz des NS-Staats geriet. Heinrich Himmler, Reichsführer der Sturmstaffel, plante aus der Burg eine elitäre Versammlungsstelle für Gruppenführertreffen und Feiern zu errichten. So ist sie eine von vielen Stätten, die von der Ideologie der Nationalsozialisten in der westfälischen Region eingenommen wurde.

Für den Umbau der Burg mussten Häftlinge aus den naheliegenden KZ Niederhagen teilweise mit ihrem Leben zahlen. Das Konzentrationslager war das kleinste Hauptlager im deutschen Gebiet und galt als besonders brutal – die Häftlinge arbeiteten unter unmenschlichen und tödlichen Bedingungen. Heute stehen noch Teile der Burg und des Konzentrationslagers als Symbol für die NS Ideologie und als wichtige Erinnerungsstätte.

Diese Episode der „Kurzen Geschichte Westfalens“ erzählt vom Vorhaben die Wewelsburg umzubauen, vom herrschenden Leid und der strafrechtlichen Verfolgung der Täter nach Kriegsende.“

Ausstellung: „Spandau Prison. 1877 – 1987“

Zeughaus der Zitadelle Berlin-Spandau, bis 17. Mai 2026

„Und wo saß hier jetzt Rudolf Hess?“, ist eine alltägliche Frage von Besucherinnen und Besuchern der Zitadelle Spandau. Die Antwort lautet: „Nirgends.“ Das sogenannte Kriegsverbrechergefängnis mit Hess als letztem Häftling befand sich in der Spandauer Wilhelmstadt: 1877 begannen dort die Arbeiten für ein neues „Central-Festungsgefängniß“, in dem ab 1881 straffällig gewordene Soldaten und Kriegsgefangene einsaßen. Nach einer spektakulären Befreiungsaktion während der Novemberrevolution 1918 diente das für 300 Gefangene ausgelegte Gebäude bis 1933 als Gefängnis für Zivilisten. Die nationalsozialistische Regierung nutzte das Gefängnis sofort nach dem Reichstagsbrand als Ort der „präventiven Schutzhaft“. Bis 1945 saßen hier eine Vielzahl politischer Gefangener ein, die zumeist zum Tode verurteilt wurden – dazu gehörten erstmals auch Frauen, insbesondere aus dem polnischen Widerstand. Weiterlesen