Ein Streifzug durch die 200-jährige Geschichte des Kirchenkreises Siegen

Der versierte Historiker Dr. Jens Murken von landeskirchlichen Archiv in Bielefeld beleuchtete schlaglichtartig 200 Jahre Geschichte der Kirchenkreise und ging besonders auf den Kirchenkreis Siegen ein.
Im Bild v. links: Dr. Jens Murken und Superintendent Peter-Thomas Stuberg. Foto Karlfried Petri

In der alten Burbacher Kirche auf dem Römerfelsen, errichtet 1774–1776 , versammelten sich bereits seit Jahren die Gläubigen zum Gottesdienst, als 1818 der Kirchenkreis Siegen entstand und die Burbacher Kirchengemeinde zu eben dieser Diöcese Siegen gemeinsam mit den 12 weiteren Kirchengemeinden Siegen, Rödgen und Wilnsdorf, Netphen, Müsen, Holzklau, Hilchenbach, Freudenberg, Fischbach, Ferndorf, Dresselndorf, Krombach und Neunkirchen gehörte.

Am 4. Dezember 2018 hatte der Evangelische Kirchenkreis Siegen Dr. Jens Murken vom Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld eingeladen, um den Anfängen, der Geschichte und der Zukunft des Kirchenkreises Siegen in eben dieser Burbacher Kirche nachzudenken. Eine überaus interessierte Zuhörerschaft hatte sich einladen lassen und erfuhr in schlaglichtartigen Perspektiven, welche wechselvolle Geschichte die Bevölkerung, ihr Landstrich und die Kirchen seit 200 Jahren erlebt haben. Weiterlesen

16. Dezember: Einladung zum Ge(h)denken

Am Sonntag, 16. Dezember 2018, jährt sich zum 74. Mal der Tag, an dem die Stadt Siegen durch einen alliierten Luftangriff in nur wenigen Minuten zu 80 Prozent zerstört wurde. 348 Menschen kamen dabei ums Leben. Zum Jahrestag der Zerstörung Siegens im Jahr 1944 lädt die Stadt Siegen zum traditionellen „Stillen Gedenken“ ein.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, um 15.00 Uhr – zu dem Zeitpunkt, an dem Siegen bombardiert wurde – an der Kranzniederlegung durch Bürgermeister Steffen Mues an der Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft am Dicken Turm des Unteren Schlosses teilzunehmen und mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen der Mahnung und der Hoffnung zu setzen. Nach dem stadtweiten Kirchengeläut wird um 15.00 Uhr vom Dicken Turm ein Trauerchoral gespielt, im Anschluss spielt das Blechbläserensemble Trompobas.

Außerdem organisiert das „Siegener Bündnis für Demokratie“ auch in diesem Jahr im Rahmen des „Ge(h)denkens“ verschiedene Veranstaltungen und Aktionen, mit denen zu einer aktiven Gestaltung des Gedenktages aufgerufen wird. Das Programm beginnt um 16.00 Uhr mit einer Kundgebung auf der Siegbrücke. Redner sind der Theologe Prof. Ingo Baldermann und Yasmine Boubaous, Vorsitzende der DGB-Jugend Siegen-Wittgenstein. Um 18.00 Uhr lädt das „Bündnis für Demokratie“ zu einem ökumenischen Gottesdienst in der Nikolaikirche ein. Eine Lesung von Mehmet Daimagüler aus seinem Buch „Empörung reicht nicht! Unser Staat hat versagt. Jetzt sind wir dran. Mein Plädoyer im NSU-Prozess“ findet um 20.00 Uhr im Apollo-Theater statt.

Am Freitag, 14. Dezember 2018, um 20.00 Uhr sind außerdem alle Bürgerinnen und Bürger zur Filmdokumentation „Wildes Herz“ in der Arche des Evangelischen Gymnasiums Siegen-Weidenau eingeladen. Einlass ist ab 19.30 Uhr.

Weitere Informationen zum „Ge(h)denken“ finden Sie gleich hier …

Quelle: Stadt Siegen, News

Reformierte Kirchengemeinden des Siegerlandes leisteten überzeugt Widerstand gegenüber den preußischen Unionsbestrebungen

Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner sprach in der Müsener Kirche

Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner zeichnete in der Müsener Kirche das Bild von selbstbewussten und informierten reformierten Siegerländer Kirchengemeinden, denen das presbyterial-synodale System mit einer sich von der Gemeindebasis her bestimmenden Kirchenstruktur grundlegend war. Foto Karlfried Petri


“ Die preußische Regierung gründete den Kirchenkreis Siegen im Sommer 1818. Genauer, es war das erst 1817 gegründete Ministerium der Geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten, also des Ministeriums für Kirche und Schule oder des Kultusministeriums, könnte man sagen. Dies erfuhren die interessierten Zuhörer von Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner, Universität Siegen, Fachbereich Evangelische Theologie, am 2. Dezember 2018 in der etwas spärlich besuchten Müsener Kirche. Der Evangelische Kirchenkreis Siegen hatte zu der Vortragsveranstaltung eingeladen, um dem Werden des Kirchenkreises, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden ist, nachzuspüren. Dazu gehört auch die Zusammenführung des reformierten sowie des lutherischen Bekenntnisses zu einer Union, die im Siegerland erheblichen Widerstand erfuhr. Weiterlesen

Vortrag und Gespräch: „Die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland vor 100 Jahren“

mit einem Blick auf die militanten britischen „Suffragetten“
Bad Laasphe, Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3
Fr. 07.12.2018, 19:00 Uhr – 21:00 Uhr, Kosten 4,00 €
Referent: Dr. Tobias Kaiser, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien

„Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges war in Deutschland die Stunde der Demokratie gekommen. Die Republik wurde eingeführt und mit ihr das freie, gleiche und geheime Wahlrecht für Männer und Frauen. Die gut organisierte Frauenwahlrechtsbewegung konnte dies zu Recht als Erfolg verbuchen. Der Vortrag wird dieses Ereignis zum Ausgang nehmen, um die damaligen Bemühungen und Kämpfe um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen nachzuzeichnen, wobei das deutsche Beispiel auch in einem internationalen Kontext betrachtet werden soll. Insbesondere die britische Frauenwahlrechtsbewegung, die durch spektakuläre, teilweise militante Aktionen auf sich aufmerksam machte, dient als Vergleich“.
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

Vortrag: Dr. Jens Friedhoff „Das Obere Schloss als nassauische Landesburg und Residenz:

Baugeschichte im Spiegel archäologischer und archivalischer Funde

Der 1686/87 errichtete Pavillonturm des Oberen Schlosses. Vorlage: Dr. Jens Friedhoff, 2014.

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der Burgenhistoriker Dr. Jens Friedhoff am 6. Dezember 2018  um 18.30 Uhr im Stadtarchiv Siegen die Erbauung und architektonische Ausgestaltung des stadtbildprägenden Oberen Schlosses vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert nachzeichnen.
Bis heute prägt das auf der Spitze des Siegbergs gelegene Obere Schloss mit den Türmen der Nikolai- und der Marienkirche sowie mit dem sogenannten „Dicken Turm“ des Unteren Schlosses und der Martinikirche die Silhouette Siegens. Die weitläufige Burg- beziehungsweise Schlossanlage weist einen Baubestand vor, der das frühe 13. Jahrhundert bis das beginnende 20. Jahrhundert umfasst. Dabei spiegeln die mächtigen Außenanlagen die Entwicklung der Festungsbaukunst vom Spätmittelalter bis zur Barockzeit wider. Wohl um 1200 als Höhenburg gegründet, avancierte das Obere Schloss zu Beginn des 17. Jahrhunderts zur Residenz der katholischen Dynastie des 1652 in den Reichsfürstenstand erhobenen Hauses Nassau-Siegen. Ungeachtet seiner herausragenden stadt-, regional- und landesgeschichtlichen Bedeutung hat die Forschung dem Oberen Schloss bislang jedoch nur vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt. Der Referent wird an diesem Abend wichtige Stationen der baulichen Entwicklung erörtern. Im Fokus des Vortrags mit Bildpräsentationen stehen archäologischer Befunde sowie bislang kaum beachtete Schrift- und Bildquellen in Archiven. Weiterlesen

Vortrag: „Wittgensteiner Dorfleben im 16./17. Jahrhundert“

Bad Laasphe, Heimatmuseum Feudingen, Schulweg 7, Bad Laasphe-Feudingen
Do. 06.12.2018, 19:00 Uhr – 21:00 Uhr, Leitung: Hans Wied

Eine hautnahe Reise durch das Sozialleben eines Wittgensteiner Kirchspiels, geprägt von Armut, Krieg und Seuchen.
In Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft Feudingen e. V. im Rahmen der Festivitäten „800 Jahre Feudingen“.
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

Vortrag „Wissenswertes und Interessantes zum Barbara-Tag“

Sonderveranstaltung im Rahmen der Ausstellung zu Kunst und Kultur im Bergbau

Der 4. Dezember gilt als der „Barbara-Tag“. Er wird sowohl im katholischen wie evangelischen Jahreskalender als entsprechender Namenstag geführt. Im Laufe der Jahrhunderte erwuchs Barbara zur Haupt-Patronin der Bergleute. In ihr sahen die Kumpel die Nothelferin zum Schutz vor jähem Tod, einer Gefahr, der sie aufgrund ihrer gefahrvollen Arbeit im besonderen Maße ausgesetzt waren. Die Barbara-Verehrung der Bergleute entwickelte sich zu einem eigenen Brauchtum.
Über viele Hintergründe und auch die regionale Bedeutung der Barbara-Verehrung wird Gottfried Theis am Barabara-Tag, dem 4. Dezember 2018, um 19:00 Uhr im 4Fachwerk-Mittendrin-Museum in Freudenberg berichten. Das Museum zeigt zu diesem Zeitpunkt eine von Gottfried Theis kuratierte Ausstellung über Kunst und Kultur im Bergbau. Insofern findet sein Vortrag einen künstlerischen Rahmen, wie er kaum besser zu gestalten wäre. Weiterlesen

Vortrag: „200 Jahre Kirchenkreises Siegen: Anfänge, Geschichte, Zukunft“


Dienstag, 4. Dezember, 19.30 Uhr, Evangelischen Kirche Burbach
Dr. Jens Murken, Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bielefeld

Murken hat sich intensiv mit der Geschichte der Kirchenkreise befasst und in drei Bänden die Geschichte der evangelischen Gemeinden in Westfalen von den Anfängen bis zur Gegenwart auf mehreren 1000 Seiten beschrieben.

Beeindruckend war festzustellen, dass gerade während der Auseinandersetzungen in den Wirren der NS-Zeit und des Kirchenkampfes der Kirchenkreis sich als die Ebene bewährte, auf der kirchliche Identität und gemeindliche Solidarität gestärkt wurde. Auch in der heutigen Zeit des Umbruchs stellt sich dem Kirchenkreis eine ähnlich gelagerte Aufgabe.

Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Siegen, Nachrichten v. 12.10.2018

Vortrag: „Spuren des Bergbaus in Dreis-Tiefenbach“

Reihe Dreisber Geschichte(n)
Fr, 30. November, 19:00 – 20:30, Haus Pithan, Im Bruch 4, 57250 Netphen

Der Bergbau ist aus dem Bewusstsein der Dreis-Tiefenbacher fast verschwunden. Es sind aber Spuren erhalten geblieben. Diese zeigt Thomas Kettner. Er und Ernst Intemann bringen auch einige Mineralienstücke mit

Quelle: Heimatverein Alte Burg Dreis-Tiefenbach

Vortrag „Die Auswirkungen der preußischen Unionsbestrebungen auf den Kirchenkreis Siegen.“


Sonntag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, in der Evangelischen Kirche Müsen
Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner, Fachbereich Evangelische Theologie Universität Siegen

Durch die Eingliederung in die preußische Provinz Westfalen 1817 wurde das Siegerland mit der Unterstellung unter ein landesherrliches Kirchenregiment konfrontiert, das gewissermaßen das Gegenstück zu den hier ausgeprägten presbyterial-synodalen Strukturen bildete. Zugleich galt es, sich zu den Bemühungen der preußischen Obrigkeit um die Einführung einer Union aus Lutheranern und Reformierten zu positionieren. Diese Auseinandersetzungen prägten den jungen Kirchenkreis Siegen erheblich. Der Vortrag geht archivalischen Spuren dieser Entwicklungen bis zur Einführung der Agende und der Kirchenordnung von 1835 nach und fragt nach langfristigen Folgen der Einführung der Union im Kirchenkreis Siegen.
Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Siegen, Nachrichten, 12.10.2018