Montangeschichte hautnah: AK-Touristiker begeistert von Ausgrabungsstätte »Gerhardsseifen«

ls im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. die Kelten am Fuße des Giebelwalds in den damals größten Verhüttungsöfen Europas das Eisenerz zu Metall verarbeiteten, da kannten sie weder Nassau-Siegen noch Sayn-Altenkirchen, kein Rheinland-Pfalz und kein Nordrhein-Westfalen. In der da noch grenzenlosen Region zählten allein die reichen Bodenschätze.

Die Touristiker aus dem Kreis Altenkirchen zeigten sich tief beeindruckt, wie die heimische Montangeschichte rund um die Ausgrabungsstätte »Gerhardsseifen« präsentiert wird. (Foto: Kreisverwaltung / Thorsten Stahl)


Mehr als 2500 Jahre später gilt ein ähnliches Prinzip – zumindest im Tourismus. Wer hier nur um sich selbst kreist und nicht über den Tellerrand schaut, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Vor diesem Hintergrund besuchten jetzt die Mitglieder des touristischen Arbeitskreises im Landkreises Altenkirchen (Vertreter/innen aller Verbandsgemeinden und des Westerwald-Sieg Tourismus) die Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ unmittelbar an der Landesgrenze in Niederschelden. Hier im Dreiborntal haben Forscher nicht nur eine Verhüttungsstelle aus der Eisenzeit freigelegt, sondern konnten auch die Nachnutzung im hohen Mittelalter nachweisen. Das gesamte Projekt – zu dem auch ein Erlebnisweg mit zwölf Stationen gehört – wird vom Verein „Ein Siegerländer Tal“ getragen, dem u.a. die Ortsgemeinden Mudersbach und Brachbach angehören. Weiterlesen

siwiarchiv-Sommerferienaktion 2025/1


Diese Sommerferienaktion von Peter Kunzmann zusammengestellt. Danke dafür! Ein kulturgeschichtlicher Blick in das zu Ende gehende 19. Jahrhundert und das beginnende 20. Jahrhundert bis in die 1920er Jahre. Ein Blick auf „einwandfreies Damenringen“, Frauen auf dem Fahrrad, Damenfrisuren (auch Bubikopf) sowie Charleston und frühen Jazz. Ein Blick, durch die „Augen“ (Anzeigen und Artikel) der Siegener Zeitung, der durch das Zeitungsprotal zeitpunkt.nrw ermöglicht wurde. Weiterlesen

„Die juristische Auseinandersetzung mit den Verbrechen an Sinti und Roma im KZ Auschwitz-Birkenau“

Modell des Vernichtungslagers Ausschwitz-Birkenau im Aktiven Museum Südwestfalen e.V. Bildvorlage: Klemens Mehrer.

An der Goethe-Universität Frankfurt/Main schreibt Lara Raabe M.A. zurzeit eine Promotion, die von der Stiftung Ökohaus Frankfurt gefördert wird, zu o.g. Thema

„Trotz der zentralen Bedeutung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau als Tatort des nationalsozialistischen Völkermords an Sinti und Roma ist die Erforschung der juristischen Auseinandersetzung mit diesen Verbrechen bisher marginal geblieben. Besonders die vertiefte Untersuchung einzelner Verfahren zu den Verbrechen an Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau stellt ein Forschungsdesiderat dar.

Im Mittelpunkt des Promotionsprojekts steht der Prozess gegen den ehemaligen SS-Mann Ernst August König, der von 1987 bis 1991 vor dem Landgericht Siegen verhandelt wurde. Es war das erste Verfahren, das ausschließlich den Mord an Sinti und Roma zum Gegenstand hatte. Bereits während der Ermittlungen zum ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main (1963–1965) wurde zwar belastendes Material gegen König gesammelt, die Spur jedoch später nicht weiterverfolgt. Erst durch die Initiative des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma kam es in den 1980er Jahren zu einem Verfahren, das maßgeblich von den Bemühungen der Überlebenden und ihrer Angehörigen getragen wurde. König wurde schließlich zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, der in Prozessen wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen selten verhängten Höchststrafe. Weiterlesen

Siegen: Historische Baufunde in der Baustelle am Museum für Gegenwartskunst

Fotos: Carsten Schmale, Thomas Thiel

Grundmauern eines Wirtschaftsgebäudes aus dem 19. Jahrhundert entdeckt

„Die gefundenen historischen Gebäudestrukturen deuten, so Grabungsleiter Frederik Heinze, auf ein Stallgebäude. Dort wurden vermutlich kleine Wagen abgestellt oder Pferde untergebracht. 

Wolfram Essling-Wintzer, Referent des LWL für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie und Heinze datieren den Fund in die Zeit von 1825 bis ca. 1890. Es bleibt spannend.“

Quelle: MGK Siegen via instagram am 12.6.25

s. und höre auch:

1) Radio Siegen, Nachrichten vom 12. Juni 2025 und vom 2. Juli 2025
2) Westfälische Rundschau (Print), „Siegen: Ausgrabung im ältesten Stadtkern – „es bleibt spannend!“ “ vom 13. Juni 2025
3) Siegener Zeitung (Print), „Die wohl spannendste Baustelle Siegens: Archäologen graben Stadtgeschichte aus“ vom 1. Juli 2025

s. a. auf siwiarchiv Einträge zur der vermuteten „Judengasse“:
Judengasse in Siegen, 14. März 2015
Judengasse in Siegen – Geschichte vs. Archäologie?, 25. März 2015

„Das Haus hat wieder ein Gesicht“

LWL zeichnet saniertes Fachwerkhaus in der Siegener Altstadt als Denkmal des Monats Juli aus

Eines der ältesten Gebäude der Siegener Altstadt, ein Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in der Oberen Metzgerstraße, wurde in den vergangenen Jahren denkmalgerecht instandgesetzt und zeigt nun wieder sein historisches Gesicht. Den Einsatz aller Beteiligten würdigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit der Auszeichnung als Denkmal des Monats Juli. Dank des engagierten Eigentümers gelang die fachgerechte Restaurierung des stark sanierungsbedürftigen Hauses in Zusammenarbeit mit in der Denkmalpflege erfahrenen Handwerkern und mit Beratung durch die Denkmalbehörden.

Als eines der ältesten Gebäude Siegens prägt das Baudenkmal aus dem 17. Jahrhundert die Altstadt. Das zweigeschossige Wohn- und Wirtschaftsgebäude wurde auf kleinem Grundriss unter einem hohen Satteldach mit Zwerchhaus, einem zum Hauptdach rechtwinklig stehenden Dachaufbau, errichtet. Charakteristisch für den schlichten Fachwerkbau sind die Holzkonstruktion und die stockwerkweisen Vorkragungen an Giebel- und Traufseiten. „Erst durch die Sanierung kamen diese Akzente an der Hauptfassade und der mit Naturschiefer in Schuppendeckung belegten Giebelseite wieder zum Vorschein“, erklärt LWL-Denkmalpfleger Michael Krimphoff. Weiterlesen

Nachlass des aus Siegen stammenden evangelischen Pfarrers Reinhard Gädeke online recherchierbar

Link zum Bestand

„Der Nachlass besteht zum größten Teil aus Akten, die Gädeke im Laufe seiner Tätigkeiten bei den Westfälischen Schülerbibelkreisen (BK) angelegt hat. Persönliche Dokumente finden sich in weitaus geringerem Ausmaß. Deshalb bietet sich der Nachlass vor allem zur Forschung über die Geschichte der Westfälischen Schülerbibelkreise und der evangelischen Jugendarbeit, schwerpunktmäßig in der Zeit von 1945 bis Mitte der 1970er Jahren an. Weiterlesen