Archäologischer Lesetipp: Leider zu spät – Ein Altfund und „sein“ Problem

Hilchenbach-Müsen (?). Die sorgfältig vollständig überschliffene, auf der Unterseite stark beschädigte kleine Steinbeilklinge wurde später als „Retuscheur“ zur Feinbearbeitung von Feuersteingeräten genutzt, wie die kleinen Vertiefungen (Narbenfeld) auf der Oberseite zeigen. – Foto: LWL-AfW Olpe/M. Baales

„Immer wieder gelangen Fundmeldungen von sog. Altfunden in die Außenstelle. Dabei handelt es sich um Objekte, die zumeist Jahrzehnte in Sammlungen oder bei Privatleuten schlummerten, bevor sie zur Registrierung und weiteren Bearbeitung beim zuständigen Fachamt landeten. Erschwerend kommt hinzu, dass die genauen Fundumstände und vor allem Fundorte meist unbekannt sind, so dass diese Stücke nur recht vage „verzettelt“ werden können. ….“
Link zum vollständigen Eintrag im Blog der LWL-Archäologie

Video: „Von der Eiserfelder Schmiede zum „Global Player“

Klaus Vetter, Jahrgang 1939, berichtet, wie er im Alter von 22 Jahren als „zweite Wahl“ die Leitung der 1889 gegründeten Firma Vetter in Eiserfeld übernahm. Der Zeitzeuge beschreibt – beispielhaft für viele Siegerländer familiengeführte Unternehmen – die Entwicklung zum Weltmarktführer.

Schöpfer der windschnittigen Luftschiffhalle stammte aus Siegen

Linktipps zum aus Siegen stammenden Bauingenieur Ernst Meier:
Staedtische-Luftschiffhalle-Dresden-Kaditz
Dresden-Kaditz. Städtischer Flugplatz mit Luftschiffhalle, zeitgenössische Postkarte von 1913, Autor/-in unbekannt, Public domain, via Wikimedia Commons

Links:
– Roland Fuhrmann, Artikel: Ernst Meier,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/29150 [Zugriff 11.7.2023]
– Roland Fuhrmann, Ernst Meier – Schöpfer der windschnittigen Luftschiffhalle, in: Stahlbau 83 (2014), Heft 7, S. 498 – 502, Link zur PDF

Der Baumeister (1909, Heft Januar), S. 46 B

Migrationsgeschichte des Siegerlandes nach 1945

– ein Projekt des Siegerlandmuseums für 2024
Nächstes Jahr wird es im Siegerlandmuseum im Oberen Schloss eine Ausstellung zur Migrationsgeschichte des Siegerlandes ab 1945 geben: „Siegen. Fremde. Heimat“. Beim Sammeln der Inhalte und Objekte für die Ausstellung möchten wir gern mit Ihnen zusammenarbeiten!

Sie oder Ihre (Groß-)Eltern sind aus dem Ausland ins Siegerland gekommen und würden uns davon berichten, was Sie für Erfahrungen gemacht haben und wie Sie Ihren Alltag im Siegerland erleben? Sie haben einen Gegenstand, der etwas darüber erzählen kann? Vielleicht ein Gegenstand, der Sie auf Ihrem Weg begleitet hat? Der in Ihnen bestimmte Erinnerungen oder Gefühle weckt? Der Ihre Kindheit geprägt hat? Der eine Verbindung zu Ihrem Herkunftsland oder dem Ihrer (Groß-)Eltern aufrechterhält? Der symbolisch für die Erfahrungen mehrerer Migrant/innen und deren Familien steht? …

Egal ob Erzählung, Ding, Foto oder Dokument: Melden Sie sich bei Forschungsvolontärin Kristin Schrimpf (k.schrimpf@siegen.de; (0271) 404-1912) und lassen Sie Ihr Objekt und Ihre Geschichte Teil der Ausstellung werden. Weiterlesen

Siedek-Strunk: „ … das Kirchgehen seye nur bloßes Buchstaben werck“.

Separation von der Amtskirche als Ausdruck laientheologischer Selbstermündigung im Siegerland
in der Mitte des 18. Jahrhunderts

Siegener Beiträge zur Reformierten Theologie und Pietismusforschung, Bd. 6
160 Seiten, Paperback, Format 21,0 x 14,8 cm, ISBN 978-3-7858-0865-8

Zwischen Taufverweigerung und Ekstase
Theologische Selbstermündigung von Laien und Laiinnen, die teils zur Separation von der Amtskirche führte, ist im Siegerland bereits Ende des 17. Jahrhunderts nachweisbar und hat somit eine lange Tradition in der Region.
Die Untersuchung beleuchtet exemplarisch die Separation Einzelner, aber auch die ganzer Gruppen in den Kirchspielen Freudenberg, Weidenau und Hilchenbach zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Weiterhin thematisiert sie aus der Separation resultierende Konfliktfelder, wie die Ablehnung von Gottesdienst und Abendmahl und die Konvertikelbildung.
Unter Erläuterung und Berücksichtigung des kirchen- und kulturhistorischen Hintergrundes bietet die kirchengeschichtliche Studie einen Einblick in spezifische protestantische Lebenswelten im Siegerland in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei selbstbewusste reformierte Gemeindemitglieder, überforderte Pfarrer und um Ausgleich bemühte kirchliche und weltliche Obrigkeiten. Weiterlesen

Rubens-Gemälde in London wird versteigert

Ein Gemälde des flämischen Malers Rubens, das lange Zeit unauffindbar war, soll beim Londoner Auktionshaus Sotheby’s versteigert werden. Geschätzt wird, dass das Werk, das den christlichen Märtyrer St. Sebastian mit Engeln darstellt, bei der Versteigerung am 6. Juli für bis zu sechs Millionen Pfund (rund sieben Mio. Euro) den Besitzer wechseln könnte. Das Gemälde war zuletzt 1730 in einer Inventarliste aufgetaucht. Als es 1963 wiederentdeckt wurde, schrieb man es zuerst dem französischen Maler Laurent de la Hyre zu. Unter anderem mithilfe von Röntgentechnik konnte es jedoch inzwischen Peter Paul Rubens (1577-1640) zugeordnet werden, wie das Auktionshaus mitteilte. In Auftrag gegeben wurde es wohl einst von einem italienischen Adligen namens Ambrogio Spinola, zu dem Rubens ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Ein ähnliches Gemälde Rubens hängt in der Galleria Corsini in Rom. Das Gemälde mit dem Titel „Saint Sebastian Tended By Two Angels“ soll bis zum Vorabend der Auktion bei Sotheby’s in London ausgestellt werden.

Quelle: WDR, 20.6.2023, Weltkunst, News, 20.6.2023

Kommunale Gebietsreform in Rheinland-Westfalen 1975/2025

Call for Papers für die Tagung: „Kommunale Gebietsreform in Rheinland-Westfalen 1975/2025“. Tagung im Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, Duisburg.

Im Jahre 2025 jährt sich für viele Kreise, Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen das fünfzigjährige Jubiläum der kommunalen Gebietsreform. Zwar wurde diese „Jahrhundertreform“ vom Landtag bereits mit der Neugliederung von einzelnen Landkreisen im Jahre 1966 auf den Weg gebracht, allerdings fand sie erst mit der systematischen Neugliederung von zahlreichen Räumen – zu nennen sind vor allem die Gesetze für das Ruhrgebiet, Niederrhein, Münster/Hamm, Düsseldorf, Köln
sowie Sauerland/Paderborn – zum 1. Januar 1975 ihren Abschluss. Der Verfassungsgerichtshof in Münster nahm ein Jahr später noch kleinere gebietliche Korrekturen vor, sodass seitdem 396 Kommunen sowie 31 Kreise im bevölkerungsmäßig größten Bundesland zu verzeichnen sind.
Ohne Zweifel wurde die Gebietsreform in einer planungseuphorischen Zeit durchgeführt: Allerdings lassen die Verfassungsbeschwerden von diversen Kläger-Kommunen erahnen, dass die Gebietsreform eine Maßnahme war, die die Gemüter von vielen Bürgerinnen und Bürgern erhitzte. Zugleich gab es leidenschaftliche Verfechter dieses in ihren Augen dringend notwendigen Schrittes. Für die Veranstalter bietet das bevorstehende Jubiläum Anlass und Gelegenheit, einerseits die seinerzeitigen Maßnahmen und Ereignisse, andererseits aber auch die langfristigen Folgen dieser
Reform genauer zu beleuchten. Folgende Themenschwerpunkte sollen daher auf der Tagung diskutiert werden: Weiterlesen

Gustav Eskuche (1865 – 1917) – Mitbegründer des Siegerlandmuseums

„Wer war Gustav Eskuche“ fragte Rüdiger Fries unlängst in der Rubrik „Heimatland“ der Siegener Zeitung und gibt dort eine lesenswerte Antwort. Die Anregung aufnehmend, sich intensiver mit dem Lehrer, Altphilologen, Volkskundler und Schriftsteller Eskuche zu befassen, hat siwiarchiv hier ein knappe Biographie sowie eine erste Zusammenstellung der Publikationen Eskuches (Links zu Online-Versionen) sowie Hinweise auf weitere zu sichtende Quellen aufgelistet:

aus: Eskuches Dissertation aus dem Jahr 1889

Gustav Eskuche wurde am 18. April 1865 in Kassel geboren. Er besuchte von Ostern 1875 ab das Kasseler Friedrichs-Gymnasium. Anschließend studierte er dann von Ostern 1884 ab an den Universitäten Marburg und Berlin. Er bestand Herbst 1888 die Staatsprüfung zur Lehrbefähigung besonders für die alten Sprachen und Deutsch. Am 24. Mai 1889 wurde er zum Dr. phil. promoviert.
Nach seinem zu Kassel abgeleisteten Probejahr und einer halbjährigen Pariser Studienreise wirkte er ein halbes Jahr am Friedrichsgymnasium zu Kassel, zweieinhalb Jahre am Privat-Progymnasium in Rossla a. H., davon anderthalb Jahre als Leiter dieser Anstalt. Dann war er neun Jahre am Realgymnasium zu Siegen. Seit Ostern 1903 war er am Reform-Realgymnasium zu Düsseldorf, wo er drei Jahre blieb und wurde zum 19. April 1906 als Direktor an das Stadt-Gymnasium zu Stettin berufen. Am 24. Mai 1917 verstarb er in Bad Nauheim.

Veröffentlichungen (Auswahl): Weiterlesen

Umgestaltung des Denkmals am Goetheplatz zu einem Friedensdenkmal


Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Soziales, Bildung, Sport und
Kultur der Stadt Bad Berleburg am 14. Juni 2023:
„Aufgrund des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 06.12.2021 hat die
Verwaltung die Weiterentwicklung des historischen Kriegerdenkmals auf dem Goetheplatz zum Friedensdenkmal in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Bad Berleburg vorangetrieben. Ursprünglich wollten die Young Ambassadors den Part der Interviewenden übernehmen, haben jedoch aufgrund der Corona-Pandemie mit Bedauern davon Abstand genommen. Daraufhin haben sich fünf junge Erwachsene des evangelischen Kirchenkreises als Arbeitsgruppe zusammengefunden und die Aufgabe übernommen, Interviewpartner*innen zu finden und die benötigten Interviews zu führen. Weiterlesen

Ausstellung in Gedenken an Prof. Dr. DCom Bodo Gemper

Prof. Bodo Gemper im Friedrich-Schadeberg-Hörsaal der Universität Siegen.

Der gebürtige Jenaer war seit den Gründungsjahren der Universität Siegen für viele Jahrzehnte Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fakultät III: Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht und hat neben seiner Lehrtätigkeit zahlreiche Werke veröffentlicht. Hierzu zählen neben dem Lehrbuch „Wirtschaftspolitik. Ordnungspolitische Grundlagen“ die Herausgabe von Sammelbänden, sowie Aufsätze in Fachzeitschriften bis hin zu Artikeln und Leserbriefen in überregionalen Zeitungen. Eine Auswahl dieser Texte und Werke ist nun in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloss (US) zu sehen.

Sein Leben und Wirken als Mensch und Hochschullehrer schildert sein langjähriger Kollege Prof. Dr. Jan Franke-Viebach in einem Nachruf: https://www.uni-siegen.de/start/news/oeffentlichkeit/1008896.html

Informationen zu Bodo Gemper, zu seinen Publikationen, seinem Engagement für das Franz-Böhm-Kolleg und zu seinen weiteren vielfältigen Tätigkeiten finden Sie online auf den Seiten der Fakultät III: https://www.wiwi.uni-siegen.de/dekanat/hochschullehrer/emeritierte/gemper.html