Architektur 1960+, Brutalismus im Kreisgebiet: Erlöserkirche, Siegen-Winchenbach

siwiarchiv sucht Beispiele für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre.
Die zwischen 1963 und 1965 erbaute ist Erlöserkirche in der Winchenbach-Siedlung in Siegen ein Beispiel der Sakral-Architektur der 60er und 70er Jahre im Kreisgebiet.

Foto: Hans Martin Lenz

Zur Architektur: “ …. Die Aufgabe, gerade eine reformierte Kirche zu bauen, wurde dem Architekten Walter Bonin besonders lieb und wuchs ihm im Verlauf der Arbeit immer mehr ans Herz. Gestaltungsziel konnte nur eine äußerst vereinfachte, in Form und Material reduzierte und abstrahierte Haltung sein, die auf Nachahmung oder auf Neuschöpfung emanzipierter, um jeden Preis avantgardistischer Beispiele zu verzichten hatte, schrieb der Architekt in der Festschrift zur Einweihung. Schlichtheit, Strenge und Verzicht sind die hervortretenden Merkmale der inneren und äußeren Gestaltung. Gewählt wurde eine Skelettbauweise aus Beton, belgische Handziegeln dienten der Ausfachung. Die große Fensterfront erhielt kein großes Glasgemälde, sondern überwiegend farbloses Glas, das die natürliche Umgebung in den Raum einbezieht. Ein Betonglasband trennt optisch das Innere vom Äußeren. Eine Dornenkrone aus leuchtenden Lichtprismen erinnert an die Marterkrone des Erlösers und damit an den Namen der Kirche. Die Prinzipalstücke wurden aus schweren Schieferplatten und Bronze gestaltet. Der Entwurf der Fenster sowie der Kanzel, des Abendmahlstisches und des Taufbeckens stammen von Wolfgang Kreutter. …..“ (Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Siegen, Nachrichten, 2.9.2015)

Link zum ersten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet: Ehem. Hauptschule Freudenberg
Link zum zweiten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet: Landgericht Siegen
Link zum dritten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet: Siegtalbrücke

Architektur 1960+, Brutalismus im Kreisgebiet: Siegtalbrücke


siwiarchiv sucht Beispiele für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre.
Die zwischen 1964 und 1969 erbaute Siegtalbrücke ist ein weithin sichtbares Beispiel der Architektur der 60er und 70er Jahre im Kreisgebiet.

Link zum ersten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet: Ehem. Hauptschule Freudenberg
Link zum ersten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet: Landgericht Siegen

s. a. Aus dem Fotoarchiv des Kreisarchivs: Fotokunst

LWL-Altertumskommission präsentiert Forschungen zu mittelalterlichen Landwehren im Rothaargebirge

Foto: LWL

Reinhard Köhne:
Landwehren im sauerländischen Rothaargebirge, Hochsauerlandkreis.
Landwehren in Westfalen 3 (Münster 2018).
ISSN 2198-7939, 36 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Preis: 3,50 Euro
Bezug: Altertumskommission für Westfalen, An den Speichern 7, 48157 Münster,
Telefon: 0251/591-8990, E-Mail: altertumskommission@lwl.org

Versteckt in den Wäldern des Rothaargebirges und am Wegesrand gibt es zahlreiche Reste von Wehranlagen. Diese Bodendenkmäler sind Zeugnisse von bewegten Zeiten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Die Altertumskommission beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat diesen sauerländischen Landwehren ein neues Heft der Reihe „Landwehren in Westfalen“ gewidmet.

Die Landwehr bei Schmallenberg-Schanze wur¬de bereits 1905 von der LWL-Altertumskommission für Westfalen vermessen.
Foto: LWL


Landwehren sind Befestigungsanlagen, die aus einem Graben und einem Wall bestehen, der in der Regel mit undurchdringlichem Gebüsch bewachsen war. Sie wurden im Sauerland vor allem als Wegesperren erbaut und schützten Städte oder Territorien, die von großem wirtschaftlichen Interesse waren. Reste davon sind an vielen Stellen noch heute zu sehen, zum Beispiel am Ochsenkreuz bei Olsberg-Wiemeringhausen oder auf dem Langescheidt bei Schmallenberg-Schanze. Wanderer und Skisportler am Astenberg passieren regelmäßig die als „Schwedenschanzen“ bekannten Wälle, deren Durchlässe 1931 für den Wanderweg und die Loipe geweitet worden sind. Weiterlesen

Architektur 1960+, Brutalismus im Kreisgebiet: Landgericht Siegen


siwiarchiv sucht Beispiele für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre.
Die im Mai 1976 der Öffentlichkeit übergebenen Gebäude des Land-, Amtsgerichtes und der Siegener Staatsanwaltschaft waren die ersten Bauten nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik, in denen „die erste und die zweite Instanz einschließlich der Staatsanwaltschaft unter einem Dach untergebracht“ waren. In einem Architektenwettbewerb hatten sich das Düsseldorfer Büro Prof. Fritz Eller, Dipl. Ing. Erich Moser und Dipl. Ing. Robert Walter und das Siegener Dipl. Ing. Walter Bonin durchgesetzt. Für die Kunst am Bau schuf der Schweizer Karl Gerstner die Werkgruppe „Color-Sound-Relief“.
Zitat “ …. Das Staatshochbauamt und insbesondere die Architekten wollten, der „Bauhaus“-Idee folgend, der Material- und Werktreue den Vorzug geben. Das bedeutete, daß die Wartehallen und die Flure im Eingangsbereich und vieles andere sich in rohem Beton dargestellt hätten. Aber die Dienstkräfte des neuen Hauses wollten nicht in einer Bunkeratmosphäre arbeiten, so daß schließlich doch noch Farbe für die Verschönerung der Wände usw. verwendet wurde.“

Quelle: Günter Schnell: Vom Unteren Schloß zur Berliner Straße, in: „Recht im südlichen Westfalen. Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Landgerichts Siegen, Siegen 1983, S. 46 – 47
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Sanierung der Barockorgel in der Evangelischen Laurentius-Kirche Kreuztal-Ferndorf

Kirchengemeinde erhofft sich Spenden in Höhe von 35.000 Euro

Die Orgel gilt als Königin der Instrumente und die UNESCO hat insbesondere den deutschen Orgelbau in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Für viele Menschen ist der erhabene Orgelklang in einer Kirche etwas Besonderes. In der Evangelischen Laurentius-Kirche in Ferndorf ist es um die 1928 gebaute, noch ganz romantisch geprägte Orgel überaus schlecht bestellt. „Sie ist in einem desolaten Zustand und die Zeit naht, dass sie sich gar nicht mehr bespielen lässt“, sagt KMD Ulrich Stötzel. Daher hat sich die Evangelische Kirchengemeinde Ferndorf entschlossen, die Sanierung der Orgel Anfang nächsten Jahres in Angriff zu nehmen. Die Grundsanierung einer Orgel ist eine kostspielige Angelegenheit. Dessen ist sich die Kirchengemeinde bewusst. Sie hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Etwa 170.000 Euro kostet die gesamte Sanierung des kostbaren Instrumentes. 135.000 Euro wurden bereits durch Spenden angespart. Die Finanzierungslücke von 35.000 Euro soll ebenfalls aus Spendenmittel zusammengetragen werden.

Das Pfeifenwerk füllt ein ganzes Zimmer von 25 m² und umfasst 1500 Pfeifen, Foto: Karlfried Petri

Die Ferndorfer Orgel gilt als ein besonderer Schatz in Südwestfalen. Ist sie doch die einzige Orgel der berühmten Orgelbaufirma E. F. Walcker in der Region und ein überaus wichtiges Zeugnis der Orgelbaukunst zwischen den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Den Zweiten Weltkrieg hatte die Orgel bis auf einige Durchschüsse gut überstanden. Die ursprüngliche Walcker-Orgel von 1928 hatte 24 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal sowie zwei Pedal-Transmissionen, die Pedal und Manual miteinander verbinden. Weiterlesen

Örtliche Denkmäler aus europäischer Perspektive betrachten

Arbeitsgespräch zum Europäischen Kulturerbejahr im 4Fachwerk-Museum Freudenberg

Dr. Oliver Karnau (2. v. links) von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, kam zu einem Arbeitsgespräch zum Projekt „Europa in Westfalen“ ins 4Fachwerk-Museum Freudenberg.
(V.l.n.r.: Bernd Brandemann, Dr. Oliver Karnau, Andreas Benthien, Detlef Köppen, Christian Berner, Cindy Peplinski, Dieter Siebel, Ulrike Monreal und Britt Löwenström)

Europa liegt vor der Haustüre! Burgen, Kirchen, Baudenkmäler aller Art erzählen europäische Geschichte. Für das Europäische Kulturerbejahr 2018 rief die Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) dazu auf, Baudenkmäler, die von europäischer Geschichte erzählen, in besonderer Weise herauszustellen. Und so findet sich unter www.europa-in-westfalen.de auch der Alte Flecken in Freudenberg (https://www.europa-in-westfalen.de/de/die-denkmale/freudenberg-alter-flecken/).

Der LWL-Projekt-Koordinator Dr. Oliver Karnau aus Münster war in diesem Zusammenhang am 12. Juli zu einem Arbeitsbesuch ins 4Fachwerk-Museum gekommen. „Wir wollen das lokale Kulturerbe in europäischen Kontext sicht- und verstehbar machen“, erläuterte er. Das besondere Ziel sei, Kinder und Jugendliche anzusprechen, um das Wissen in die nächste Generation zu tragen. „Kinder sind die Erben des Erbes.“

Großes Lob fanden deshalb die Erlebnisführungen, die der Verein FRids in Freudenberg durchführt. Vorsitzende Ulrike Monreal und die Regisseurin Britt Löwenström berichteten, wie der interaktive Rundgang, bei dem immer wieder kleine Szenen gespielt werden, von den Jugendlichen selbst mit erarbeitet worden ist.
Bei dieser Zeitreise durch den Flecken wird die Geheimkonferenz vom 2. bis 4. Mai 1568 auf dem damaligen Schloss Freudenberg angesprochen. Hier trafen sich die Brüder Wilhelm von Oranien sowie Adolf und Ludwig zu Nassau mit den „Edlen von Gelderland“, um Aktionen zur Befreiung der Niederlanden im Kampf gegen Spanien zu besprechen. Weiterlesen

Ausstellung „Siegen im Postkartenformat“

Siegen Siegbruecke 1850 Jacob Scheiner

Historische Ansicht der Stadt auf dem Siegberg, gesehen von Westen, im Zustand von etwa 1850. Aquarell des Landschaftsmalers Jakob Scheiner von 1899. Diese Perspektive des Malers ist in Siegen als „Scheinerblick“ bekannt und wurde als Postkartenmotiv genutzt. In der Bildmitte der „Dicke Turm“ und das Untere Schloss (beide mit ockerfarbenem Verputz) sowie die weiß verputzte Martinikirche. Im Vordergrund der Fluss Sieg mit Siegbrücke. Im Bildvordergrund der Fluss Sieg mit historischer Siegbrücke. Dahinter, auf dem westlichen Sporn des Siegbergs, die evangelische Martinikirche (weiße Fassade) sowie das Untere Schloss mit „Dickem Turm“ (gelbe Fassaden). Von Jakob Scheiner [Public domain], via Wikimedia Commons.

Siegerlandmuseum, 22.7. – 9.9.2018

„Das Siegerlandmuseum verfügt über zahlreiche Postkarten mit Motiven aus Siegen und Umgebung. Sie zeigen die Entwicklung der Stadt in den vergangenen ca. 150 Jahren nach. Während die Postkarte das meist fotografisch wiedergegebene Bild der Stadt zeigt, haben Siegener Künstler ihre jeweils eigene Perspektive auf verschiedene Aspekte und Sehenswürdigkeiten der Stadt gerichtet. Die Konfrontation beider Sichtweisen ergibt ein drittes, wiederum neues Bild auf Siegen und Umgebung.“
Quelle: Siegerlandmuseum

Architektur 1960+, Brutalismus im Kreisgebiet: Ehem. Hauptschule Freudenberg

Foto: © Bernd Brandemann

siwiarchiv sucht Beispiele für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre. Bernd Brandemann wies nun auf die ehemalige Hauptschule in Freudenberg hin. Bei dem Schulgebäude in der oberen Schulstraße in Freudenberg handelt es sich um ein 1967 errichteten Betonsichtbau, der bis zum 1. August 1988 als Schulgebäude genutzt wurde. Der Abbruch erfolgte ab Dezember 2012.: Weiterlesen

Keltische Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“: 150.000 Euro Förderung für Fundstätte

Die keltische Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ in Niederschelden soll einen Schutz- und Präsentationsbau bekommen – dafür erhält der Trägerverein „Ein Siegerländer Tal“ eine Förderung von 150.000 Euro der NRW-Stiftung. Zur feierlichen Übergabe hatte Bürgermeister Steffen Mues ins Obere Schloss eingeladen.

Die Fundstelle der archäologischen Ausgrabung von 2012 zeigt einen der keltischen Verhüttungsöfen. Foto: Deutsches Bergbau-Museum Bochum/D. Bachmann

Der Präsident der NRW-Stiftung, Eckhard Uhlenberg, überreichte im Oraniersaal die Förderzusage an Friedrich Schmidt als Vorsitzenden des Trägervereins. Uhlenberg lobte das Engagement der zahlreichen Vereine im Trägerverein „Ein Siegerländer Tal e.V.“ für diesen „offenen Lernort“. „Auch das Engagement der Stadt und des Kreises sind vorbildlich“, sagte der frühere NRW-Umweltminister und Landtagspräsident. Weiterlesen

Architektur 1960+, Brutalismus – gibt es das im Kreisgebiet? Hinweise und Fotos gesucht

Die Bauforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) widmet sich in einem Projekt der Erforschung und Inventarisierung der Architektur der 1960er und 1970er Jahre. Neben repräsentativen Gebäuden – Kreisgebiet sind dies z. B. die Universität oder auch Kirchenbauten – sind neue Materialien wie der Sichtbeton (béton brut), die Verwendung besonderer Formen (z. B. sechs- bzw achteckige Grundrisse) und eine neue Farbigkeit (Orange, Gelb, Apfelgrün) Kennzeichen der Architektur dieser Jahre.
Auffällig zeigt sich die Architektur dieser Jahre in den genannten Großbauten im Kreisgebiet. Aber auch kleinere Bauten (Wohnhäuser, Siedlungen, Wirtschaftsgebäude, ….) aus den Jahren wurden mit den oben genannten architektonischen Stilmitteln geschaffen. Beispiele solcher Bauten sucht nun siwiarchiv. Alle Hinweise auf Gebäude können als Kommentare zu diesem Beitrag gepostet werden. Falls Fotos gepostet werden, bitte an folgende Adresse: siwiarchiv@googlemail.com . Die Bilder werden, falls eine entsprechende Erlaubnis vorliegt, vom siwiarchiv-Administrator ebenfalls als Kommentar zu diesem Artikel eingestellt werden.

Weitere Informationen zum Vorhaben des LWL finden sich auf dieser Interentseite:
https://www.lwl.org/dlbw/service/projekte/moderne-1960-plus