Sonderausstellung: „Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde –

Verschwiegene Opfer auch in Siegen“ im Aktiven Museum Südwestfalen
27. Oktober 2024 bis 15. Februar 2025

Tiergartenstraße 4 in Berlin – das war der Ort, an dem die geheime Zentraldienststelle der Nationalsozialisten stand, wo die systematische Massentötung psychisch kranker, behinderter sowie „rassisch“ und sozial unerwünschter Menschen unter der beschönigenden Überschrift „Euthanasie“ geplant und organisiert wurde.
Die Sonderausstellung im Aktiven Museum Südwestfalen zeigt, wie die nationalsozialistischen Täter erstmals ihre systematische, fabrikmäßige Tötungstechnologie erprobten. Heute wissen wir, dass es von den „Euthanasie“- Verbrechen eine direkte Verbindung zum Holocaust, der Auslöschung der Juden Europas gibt.
Die in Kooperation mit dem Kreisverband AWO Siegen-Wittgenstein gezeigte Ausstellung wird ergänzt durch Biografien der regionalen Opfer und beteiligter Täter. Zahlreiche Menschen aus dem Siegerland sind durch Mithilfe lokaler Amtsträger Opfer des verbrecherischen Programms geworden. Bis heute erinnern Stolpersteine und das digitale Aktive Gedenkbuch des AMS an ihre berührenden Schicksale.
Programm: Eröffnung der Sonderausstellung: Weiterlesen

Ausstellung: „FEST. Rubensgrafik II“

Siegerlandmuseum, Rubenskabinett, 18. Oktober 2024 – 05. Januar 2025

„Der Wunsch nach Gemeinschaft findet nicht selten seinen Ausdruck im gemeinsamen Feiern – und das schon seit den Anfängen der Menschheit. Auch in den Druckgrafiken von Peter Paul Rubens spiegelt sich das Vergnügen des Menschen an Festlichkeiten und Ausgelassenheit wider. Diese stehen im Mittelpunkt des zweiten Kapitels der Ausstellungsreihe Mensch│Rubens.

Tauchen Sie ein in die pure Lebensfreude beim Tanz nach den Anstrengungen der Heuernte oder bei prunkvollen Festen im höfischen Umfeld. Sitzen Sie zu Tisch mit den Göttern bei mythischen Hochzeiten und erleben Sie, wie Rubens die Moralvorstellungen seiner Zeit künstlerisch übermittelt.“

[Nachtrag, 191ß.2024: Eindrücke von der Ausstellungseröffnung am 18.10.2024:

]

Linktipp: „zeitspuren:stories“ auf instagram

Die „zeitspuren:stories“ bewerben die Buchreihe „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein“, die ich zusammen mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V. herausgebe.
Es handelt sich um Geschichten und Geschichtchen aus dem im Frühjahr 2023 erschienenen Buch „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert. Teilband 1: An der Schwelle zur Industrialisierung 1815-1848“, die in Form kurzer Episoden präsentiert werden und neugierig machen auf das gedruckte Buch und die begleitende Internetseite www.zeitspuren-siwi-2.de.
1) „Stahlschmidts Pilgerreise“, https://www.instagram.com/reel/DAsn-KJMYfD/?igsh=MWFxY3cxMmJoYmFkaw==
Episode 01 „Stahlschmidts Pilgerreise“ verweist auf die Reiseerzählungen des aus Freudenberg stammenden Johann Christian Stahlschmidt (1740-1826), die in der historischen Forschung bislang vor allem als Quelle für die Entwicklung des Pietismus betrachtet wurden.
Bei seinen frühen Schiffsreisen nach Südostasien um 1760 war Stahlschmidt in den Dienst der Ostindischen Kompanie aus den Niederlanden getreten, der zu dieser Zeit als größtem Handlungsunternehmen der Welt noch eine führende Rolle im europäischen Kolonialismus zukam.
Die in Briefform verfassten Reiseerzählungen Stahlschmidts sind 1799 von dem Siegerländer Gelehrten Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) als Buch veröffentlicht worden. Das Buch gehört ins Genre der Erweckungsliteratur.

2) „Jung -Stilling und die französische Revolution“, https://www.instagram.com/reel/DA-xhdfs6WD/?igsh=MWV5dnZhNDdncXZvOA==
Episode 02 „Jung-Stilling und die Französische Revolution“ beschäftigt sich mit dem in Hilchenbach-Grund geborenen Siegerländer Gelehrten Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817), der durch seine Autobiografie, weitere religiös-pietistisch geprägte Veröffentlichungen und seine Tätigkeit als Augenoperateur und Professor der Kameralwissenschaften bekannt geworden ist.
Bislang wenig beachtet wurde eine explizit politische Schrift aus dem Jahr 1793, in der er sich mit der noch nicht beendeten Französischen Revolution befasste. „Über den Revolutions-Geist“ weist Jung-Stilling als einen der ersten politisch konservativen Autoren des Siegerlands aus.

Siegener FunFacts | Wo steht Rubens‘ Geburtshaus?

Peter Paul Rubens, der berühmte Maler des 17. Jahrhunderts, ist ohne Zweifel die bis heute bekannteste in Siegen geborene Persönlichkeit. Gerd Buurmann treibt in dieser Folge die Frage um, in welchem Haus Rubens wohl geboren sein mag. Es gibt da einige Theorien, darunter auch ziemlich Plausible. Die Wahrheit könnte aber sogar gestandene Siegener/-innen überraschen…

Folgende Literatur wurde im Video erwähnt: Weiterlesen

Vorankündigung: Stadtarchiv Siegen (Hg.): „Siegen – Geschichte einer Stadt“

„2024 jährt sich die Ersterwähnung Siegens als Stadt zum 800. Mal. Grundlage ist eine Urkunde des Kölner Erzbischofs Engelbert von Berg, der 1224 die Überlassung der Hälfte der Stadt Siegen mit Münze, Zoll und Rechten durch den Grafen von Nassau an ihn und die Kölner Kirche St. Peter bestätigte.

Aus Anlass des Stadtjubiläums erscheint mit diesem Buch eine umfassende, nach modernen geschichtswissenschaftlichen Kriterien erarbeitete, interdisziplinäre Siegener Stadtgeschichte. Bei der Publikation zur Stadtgeschichte handelt es sich um eine chronologisch untergliederte Überblicksdarstellung. Die elf Kapitel zeichnen die historische Entwicklung Siegens von den frühesten archäologischen Zeugnissen in der Region bis in die jüngste Vergangenheit nach.

In ihren Beiträgen widmen sich die Autorinnen und Autoren in vielfältiger Weise zahlreichen Aspekten zur Landesgeschichte, zur Stadt-, Kultur-, Mentalitäts-, Alltags-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wie zur Stadtentwicklung und zeigen auf, wie die historischen Entwicklungen das Leben der Menschen in Siegen und der gesamten Region bestimmten.

Das Buch nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise über mehr als 800 Jahre von der Vor- und Frühzeit, über das Mittelalter und die Frühe Neuzeit bis in die Gegenwart. Die historische Darstellung möchte den Blick in die Geschichte der Stadt Siegen für alle Interessierten öffnen.“

Fadengehefteter Festeinband, 17 cm x 24 cm, 920 Seiten, ca. 250 Abbildungen, ISBN: 978-3-87707-299-8, Erscheinungsdatum: 25. November 2024
Dieser Artikel kann ab sofort per Mail an verlag@verlagsdruckerei-schmidt.de oder unter 09161/88 60-0 – 49,00 € inkl. 7 % MwSt. zzgl. Versandkosten – vorbestellt werden!

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Präsentation „Vorbei und vergessen? Die Lösung: Das Vereinsarchiv!“


Gestern fand zum vorerst letzten Mal der Vereinsarchivworkshop des Kreisarchivs in Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtservice des Kreises Siegen-Wittgenstein statt.
Link zur Präsentation (PDF): Vereinsarchiv101024

Rotwelsch-Dialekte als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt

Auf Antrag des Gründungsvorsitzenden der IGS, Klaus Siewert, sind die historischen Geheimsprachen in Westfalen und im Rheinland im April 2024 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt worden, darunter die Münstersche Masematte, das Humpisch der Tiötten im Tecklenburger, das Jenische und Manische im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein und die Mindener Buttjersprache. Das Antragswerk, das Klaus Siewert unter dem Titel „Rotwelsch-Dialekte als Träger kultureller Ausdrucksformen in der Gegenwart“ im Herbst 2023 eingereicht hat, ist soeben von der zuständigen Landesjury für das Immaterielle Kulturerbe angenommen und als rundum „gelungen“ gewürdigt worden. Dem Bescheid des Ministeriums zufolge werden „die Rotwelsch-Dialekte als Träger kultureller Ausdrucksformen in der Gegenwart in das Landesinventar eingetragen. Außerdem hat das Land Nordrhein-Westfalen die Kulturform für das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes nominiert“.
Quelle: Internationale Gesellschaft für Sondersprachenforschung in Münster, Homepage

s. a. Siegener Zeitung v. 4.10.2024

Literatur:
Literaturhinweis zu südwestfälischen Geheimsprachen

Ausstellung „Nach China? 向 东 之 后 Das Fotoalbum des Hugo von Königslöw“

15. Oktober bis 06. Dezember 2024 in der Hauptbibliothek Adolf-Reichwein-Straße (AR) der Universität Siegenund in der Teilbibliothek Unteres Schloss (US)

Im Frühjahr des Jahres 1898 nahm der Bergassessor Hugo von Königslöw, der spätere Direktor der Bergschule Siegen, an einer kolonialen Expedition nach China teil. Im Auftrag der Schantung-Bergbaugesellschaft sollte er dort Bodenschätze, insbesondere Kohlevorkommen, erforschen. Seine Reise hat von Königslöw in einem Fotoalbum dokumentiert. Das Album enthält eine Mischung aus privaten, selbst fotografierten Amateuraufnahmen, die Land und Leute zeigen, sowie hinzugekauften professionellen Aufnahmen des jungen deutsch-kolonialen Stadtbilds von Tsingtau.

Als Reisedokumentation illustriert und dokumentiert das Fotoalbum den kolonialen Bergbaugedanken, der von Königslöw während seiner Zeit als Bergbauassessor in der chinesischen Provinz und im amerikanischen Colorado angetrieben haben muss und ist gleichzeitig ein durchaus typisches Beispiel privater, um die Jahrhundertwende entstandener Fotoalben. Weiterlesen

Wie Comics vom Holocaust erzählen

Um Studierende und Lehrer*innen im Umgang mit Antisemitismus besser vorzubereiten, startet die Universität Siegen ein neues Projekt zu pädagogischen Konzepten. Literatur bei der Thematisierung des Holocausts im Unterricht hat dabei eine wichtige Aufgabe.

Bei der Projektvorstellung im Aktiven Museum Südwestfalen (von links): Prof. Dr. Daniel Stein, Lehramtsstudentin Britta Hönes, Dr. Jens Aspelmeier und Dr. Jana Mikota.

Man denkt, dass Schulen in den vergangenen Jahrzehnten einen guten Umgang gefunden haben, den Holocaust im Unterricht zu thematisieren. In Geschichte, im Deutschunterricht, in Religion. Aber dem ist oft nicht so. Lehrerinnen und Lehrer nutzen Konzepte und Literatur, die vertraut sind: „Das Tagebuch der Anne Frank“ oder „Damals war es Friedrich“. Aber erreichen sie damit heute die Kinder und Jugendlichen? „Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus zunimmt und sich das an den Schulen, wie in einer Art Mikrokosmos, besonders deutlich zeigt, ist es enorm wichtig, über die Shoah zu sprechen“, sagt Dr. Jens Aspelmeier. „Aber es braucht neue Formen der Vermittlung, der Medien und der Literatur, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das Thema zu gewinnen und deutlich zu machen, was Jüdisch-sein in Deutschland bedeutet – damals und heute.“

Dr. Jens Aspelmeier ist Direktor des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Siegen und weiß daher sehr gut, dass sich Lehrerinnen und Lehrer bei dem Thema oft alleingelassen fühlen. „Antisemitismus ist ja nicht nur Diskussionsstoff für die Oberstufe, sondern findet auf dem Schulhof statt und das schon in der Grundschule.“ Politische, ethnische und religiöse Konflikte seien an der Schule „wie unter einem Brennglas“ zu finden. Der Nahost-Konflikt spült israelbezogenen Antisemitismus hoch. Bildungsarbeit zur Shoah, die nie einfach war, kämpft mit einer politischen Gemengelage voller Feindbilder. Mit Appellen und Betroffenheit kommt man nicht weit. Weiterlesen

Ausstellung technisches Steiff – Spielzeug

sowie alte Holzspielzeuge anderer Hersteller von Ernst Bender

Am Sonntag, den 13. Oktober, „findet ein großes Tausch- und Sammlertreffen für Steiff Holz- und Blechspielzeug im Technikmuseum Freudenberg statt.
Wer hat als Kind nicht mit ihnen gekuschelt? Gemeint sind natürlich die weichen Kuscheltiere von Steiff. Doch wer weiß schon: Steiff hat nicht nur Bären und Co. hergestellt, sondern auch hochwertiges Holz- und Blechspielzeug. In den Jahren 1950 bis 1980 sind diese Modell- und Spielfahrzeuge entstanden.
Ernst Bender aus Freudenberg-Oberfischbach hat in den letzten ca. 30 Jahren das gesamte Sortiment von Steiff-Fahrzeugen zusammengetragen. Erstmals stellt er zusammen mit einigen Sammler-Freunden die Unimogs, Traktoren, Lastwagen und sonstigen Modelle der Öffentlichkeit in Freudenberg vor. Besonders stolz ist er auf einmalige Prototypen und Vorserien-Modelle, die selbst die Firma Steiff nicht in ihrem Museum vorzeigen kann.
Außer den originalen Steiff-Fahrzeugen werden auch Modelle präsentiert, die von den Sammlern liebevoll umgebaut und verfeinert wurden.
Die Veranstaltung und das komplette Museum sind von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Letzter Einlass 17 Uhr“
Quelle: Technikmuseum Freudenberg, Veranstaltungen