Vortrag: „Archäologische Experimente zur keltischen Erzverhüttung im Siegerland“

Anm. (4.4.): Es  finden keine Einlasskontrollen statt: interessierte  Bürgerinnen und Bürger können ohne entsprechenden Immunisierungs-Nachweis oder tagesaktuellen Negativtest zu dem Vortrag kommen. Auch das Tragen einer Schutzmaske ist nicht mehr erforderlich.

Dr. Jennifer Garner (Deutsches Bergbau-Museum Bochum) und Dr. Manuel Zeiler (LWL-Archäologie für Westfalen) in der Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 5. April 2022

In der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der im Januar 2022 ausgefallene Vortrag von Dr. Jennifer Garner (Deutsches Bergbau-Museum, Bochum) und Dr. Manuel Zeiler (LWL-Archäologie für Westfalen, Olpe) am Dienstag, den 5. April 2022, nachgeholt. Die Referierenden berichten über ihre archäologischen Forschungen zur keltischen Erzverhüttung im Siegerland.

In unserer Region wurde bereits vor über 2000 Jahren Eisen in den größten Verhüttungsanlagen ihrer Epoche Europas in großen Mengen gewonnen. Die genaue Technik, der Ressourcenverbrauch oder die Arbeitsorganisation der keltischen Hüttenleute waren bislang unbekannt. Diesen Fragen wurde in einem mehrjährigen und sehr aufwändigen archäologischen Experiment nachgegangen, das erstaunliche Antworten erbrachte. Weiterlesen

Siegen, Oberes Schloss: Sanierung der Stadtmauer kommt voran

Am Oberen Schloss in Siegen wird ein weiterer Teilabschnitt der historischen Stadt- und Wehrmauer denkmalgerecht saniert: Eingerüstet und mit weißen Planen geschützt, umfasst die Sanierung unter anderem den Mauerabschnitt vom Wirtshaus Schloss Stüberl über den „Großen Krebs“ bis zum Pulverturm („Kleiner Krebs“).

Der Mauerabschnitt zwischen dem Wirtshaus Schloss Stüberl und dem „Großen Krebs“ ist für die denkmalgerechte Sanierung eingerüstet und mit weißen Planen geschützt. (Foto: Stadt Siegen)

Die Arbeiten sollen bis Mitte Oktober abgeschlossen sein. Bürgermeister Steffen Mues und Stadtbaurat Henrik Schumann zogen heute bei einem Pressetermin (Dienstag, 15. März) vor Ort eine positive Bilanz der ersten vier von insgesamt acht Teilabschnitten: Der Zeit- und Kostenrahmen werde bei dem Projekt eingehalten. „Die Stadtmauer ist eine der wichtigsten identitätsstiftenden Bauwerke aus dem Mittelalter und historisch wie touristisch für Siegen von großer Bedeutung“, sagte Mues. Die Sanierung der rund 1,7 Kilometer langen Stadt- und Schlossmauer gehöre zu den wichtigsten Baumaßnahmen des Städtebau-Projekts „Rund um den Siegberg“ mit dem Ziel, die Oberstadt attraktiver zu machen und das gesamte Erscheinungsbild weiter voranzubringen. Weiterlesen

Sekundarschule bereichert die Ausstellung im Heimatmuseum Netpherland

Beispiel-Lapbooks der Schülerinnen und Schüler © L. Reuter


Anfang des Jahres besuchte die Sekundarschule Netphen mit einigen Religionskursen die Ausstellung im Heimatmuseum in Netphen. Die Schüler waren sehr beeindruckt, was sich in dem Haus auf ihrem Schulweg verbirgt.

Motiviert durch die Ausstellung, in der sich die Schüler interaktiv und medial unterstützt, mit dem jüdischen Leben in Netphen auseinandersetzen konnten, entwickelten die Schüler schnell Eigeninitiative. Dadurch, dass die Lapbooks sehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bieten, setzten die Schüler eigene Schwerpunkte in ihren Arbeiten und beschäftigten sich interessengeleitet mit den Informationen und Themenbereichen, die ihnen jeweils persönlich ins Auge gefallen und wichtig waren. Weiterlesen

Werbung für das Reich Gottes. Medien in den Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts.

Tagung der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus, Freudenberg, 24./25.3.2022.

„Die europäische Übergangsperiode vom Ancien Régime zu den modernen Nationalstaaten ist gekennzeichnet durch erhebliche soziale, ökonomische, kulturelle und religiöse Transformationen. In komplexen und unterschiedlich geprägten Prozessen entwickelten nicht nur die Vertreter der Aufklärung und der Romantik, sondern auch Anhänger der Erweckungsbewegungen neue Ansichten über Mensch und Welt sowie über Religion und Zukunft.
Angestoßen und getragen wurde dieser Wandel durch eine Vielzahl von Akteuren. Gelehrte, Politiker, Geistliche, Handwerker und Frauen suchten Antworten auf die Herausforderungen ihrer Zeit und schufen zu diesem Zweck neue soziale Gemeinschaftsformen, wie Sozietäten, Gesellschaften und Vereine. In diesen Prozessen spielte – wie sich am Beispiel der Erweckungsbewegungen eindrücklich zeigen lässt – zudem die Entwicklung und Verwendung neuer kommunikativer Medien eine zentrale Rolle.
Die Erweckungsbewegungen erwiesen sich dabei als innovative gesellschaftliche Kräfte, denen es nachhaltig gelang, neue Kommunikationsformen und Medienstrategien zu entwickeln, mit denen sie beispielweise das kritisch rezipierte Erbe des älteren Pietismus in die Zeit der beginnenden Moderne einschrieben. Durch ihre überaus breit angelegten und zielgruppenorientierten medialen Praktiken zählen die Erweckten, die sich selbst gerne als Gegner der Moderne verstanden, zu den wichtigen Protagonisten und Beförderern der Modernisierungsprozesse des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche Verfasser*innen und Verleger, Gruppen und Netzwerke, Gesellschaften und Vereine probierten nicht nur auf mannigfaltige Weise, der christlichen Botschaft neues Leben einzuhauchen, sondern beanspruchten weitgehende religiöse wie politische Deutungsmacht und etablierten sich – zumindest temporär – erfolgreich als einflussreiche Meinungsmacher. Weiterlesen

Koordinierung der Ukraine-Hilfe im archivfachlichen Bereich

Die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien und das Auswärtige Amt haben eine Initiative gestartet, Hilfeleistungen für ukrainische kulturgutbewahrende Institutionen zu koordinieren. Dazu wurde ein Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine beschrieben, bei dem das International Council of Museums (ICOM) Deutschland als zentraler, spartenübergreifender Ansprechpartner fungiert. Für das schriftliche Kulturgut hat zunächst die Deutsche Nationalbibliothek die Koordinierungsfunktion übernommen. In Absprache mit dem VdA wird das Bundesarchiv die Nationalbibliothek dabei unterstützen, indem es die Unterstützungsleistungen von und für Archive koordiniert.

Es geht dabei vornehmlich darum, zielgerichtet konkrete Bitten um Unterstützung von Archiven aus der Ukraine entgegen zu nehmen und möglichst umzusetzen, sofern das Archiv, bei dem das Hilfeersuchen eingegangen ist, dieses nicht selbst übernehmen kann. Im Moment geht es vor allem um Verpackungsmaterial und Schutzkleidung.

Wenn also bei Archiven entsprechende Hilfeersuchen aus der Ukraine eingehen, können diese sie an das Bundesarchiv übermitteln. Ansprechpartner im Haus ist Herr Dr. Niederhut (at1@bundesarchiv.de). Das Bundesarchiv nimmt aber auch Unterstützungsangebote entgegen, wenn Verpackungsmaterial und/oder Schutzkleidung in größerem Umfang zur Verfügung gestellt werden kann.
Quelle: Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, Aktuelles, 21.3.2022

Lesung: „Schulmeister Wilhelm Kühn in Dreisbach

Nöte eines Lehrers in unruhiger Zeit.“ Zweiter Teil der Lesung aus den Erinnerungen des Schulmeisters im Haus Pithan, Im Bruch 4, Netphen-Dreis-Tiefenbach, 22.03.2022, 18:00 Uhr


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Flugblatt 1847 – Lehrer bittet um Unterstützung


„Am 23. November war die erste Lesung aus den Lebenserinnerungen des Schulmeisters Wilhelm Kühn im Haus Pithan. Damals ging es um die Jugenderinnerungen und die ersten Stellen als Schulmeister in Nauholz und Beienbach. Nach der durch die Corona bedingten Pause findet nun der zweite Teil der Lesung statt. Es beginnt im Jahr 1839 und umfasst die ganze Zeit an der evangelischen Schule Dreisbach. Neben seinen Lebenserinnerungen wird auch aus den Eintragungen Wilhelm Kühns im Protokollbuch der Schule berichtet.

Für Wilhelm Kühn begann mit der Arbeit in Dreisbach eine entbehrungsreiche Zeit. Das lag auch an den Zeitumständen mit Missernten, beginnender Industriealisierung und den unruhigen politischen Verhältnissen. Jedoch waren durch seine persönlichen Überzeugungen seine Lebensumstände besonders schwierig. Die Not war allgemein, aber Wilhelm Kühn hat außerordentlich bittere Erfahrungen gemacht, die man sich heute kaum vorstellen kann.“
Quelle: Stadt Netphen, Veranstaltungen

Industriemuseum im Kreis Siegen-Wittgenstein?

Mission incomplete?, Quelle: FDP Kreisverband Siegen-Wittgenstein, Homepage

Beschlussvorlage 78/2022 für die heutige Sitzung des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Ehrenamt des Kreistags Siegen-Wittgenstein

Sachdarstellung
Auf Antrag der FDP-Fraktion (Drucksache 149/2021) hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am 30.04.2021 die Kreisverwaltung um die Aufnahme von Gesprächen zur Auslotung der Chancen für die Planung und Realisierung eines Industriemuseums des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zur frühindustriellen Geschichte im Siegerland gebeten.
In der Folge wurden hierzu intensive Gespräch mit Herrn Matthias Löb, Direktor des LWL, und der für die LWL-Kulturabteilung zuständigen Landesrätin, Frau Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, geführt. Seitens der Verwaltungsspitze des LWL wurde vermittelt, dass aufgrund der von den Gremien des LWL für dessen Kulturarbeit beschlossenen Strategien und Zielsetzungen auf absehbare Zeit kein Raum für die Entwicklung eines neuen Museumsstandorts des LWL gesehen wird. Dem LWL gehe es in seiner derzeitigen Ausrichtung darum, die von ihm in der Vergangenheit erfolgreich entwickelten und betriebenen Standorte zu stärken und auszubauen. Neben einer in diesem Sinne angelegten Weiterentwicklung der eigenen Einrichtungen wolle man vorrangig dezentrale Ansätze und Aktivitäten in Westfalen-Lippe mit einem dazu bewährten System von zielgerichteter Förderung und fachlicher Beratung und Begleitung sowie mit dem Ausbau von Netzwerken und regionaler Zusammenarbeit unterstützen. Die Inanspruchnahme dieser Leistungen und Angebote sei insbesondere an den Bedürfnissen von Museen und Kulturangeboten in kommunaler und ehrenamtlicher Trägerschaft orientiert. In diesem Kontext wurde auf das grundlegende „Kulturpolitische Konzept“ des LWL (siehe unter LWL | Kulturpolitisches Konzept – LWL- Kultur) hingewiesen. Weiterlesen