Lesung „In der zweiten Reihe“ mit Kathrin Thiemann

21.08.2022, 13:30 bis 15:00 Uhr, Haus Henrichs, Neunkirchen-Salchendorf

Die Enkelin des Pfarrers Walter Thiemann hat einen Erinnerungsroman über ihre Großmutter geschrieben.

Eintrittskarten sind in der Bibliothek erhältlich.
5,00 € Vorverkauf: 4,50 €, Vorverkauf für Bibliothekskund:innen: 4,00 €

s. a. Westfälische Rundschau, 16.8.2022

Online (OA): Katharina Stengel: „Die Überlebenden vor Gericht

Auschwitz-Häftlinge als Zeugen in NS-Prozessen (1950–1976)

„Die NS-Prozesse in der Bundesrepublik waren ein Forum, in dem bereits in der frühen Nachkriegszeit die Verbrechen des Nationalsozialismus verhandelt wurden. Dabei hatten die Holocaust-Überlebenden und ehemaligen KZ-Häftlinge als Zeugen eine besonders kontroverse Aufgabe, die von der Forschung jedoch bislang kaum beachtet wurde. Vielfach lag es allein an ihnen, mit ihren Berichten die Angeklagten zu überführen. Zugleich waren sie teils massivem Misstrauen der deutschen Justiz ausgesetzt, die die Überlebenden für zu parteiisch hielt, um objektive Einschätzungen abzugeben. Die Befragungen und die Konfrontation mit den Tätern stellten zudem eine hohe Belastung dar. Dennoch sagten Tausende Überlebende aus freien Stücken aus und nahmen die Strapazen auf sich, um die strafrechtliche Verfolgung der Verbrechen voranzubringen. Katharina Stengel untersucht am Beispiel von vier Auschwitz-Prozessen aus drei Jahrzehnten, welche Bedeutung die Opfer für die NS-Prozesse hatten, wie die Juristen mit ihnen und ihren unfassbaren Berichten umgingen, wie die Zeuginnen und Zeugen selbst vor Gericht agierten, welche Anliegen sie verfolgten und welche Schlüsse sie aus ihren Erfahrungen zogen. Dabei werden unterschiedliche theoretische Konzeptionen von Zeugenschaft mit den Selbstauskünften der Überlebenden in Bezug gesetzt und diskutiert.“
Mit Angaben zum König-Prozess vor dem Landgericht Siegen
548 Seiten, gebunden im Schutzumschlag, mit 23 Abb.
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2022, ISBN: 978-3-525-31740-2 Kostenfrei im Open AccessQuelle: Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow (DI), Publikationen

Homepage des Arbeitskreises Verschickungskinder NRW e. V.

„Zwischen 1950 und 1990 wurden Millionen Kinder in sogenannte Kinderkurheime zur Erholung verschickt. 1,8 Millionen allein aus und nach Nordrhein-Westfalen. Statt gesund, kamen viele Verschickungskinder traumatisiert zurück. Wie konnte das passieren? Wir sind Betroffene. Wir freuen uns, dass Du uns gefunden hast.“

Die Homepage ist zuerst eine Anlaufstation für Betroffene. Darüberhinaus bietet die Seite auch Zeitzeug:innenberichte – auch aus dem Kreisgebiet -, Dokumente zur einzelnen Einrichtungen und Hinweise darauf, wie Betroffene ihre Geschichte recherchieren können.

VdA-Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit:

Bibliographie aktualisiert

Die Bibliographie des Arbeitskreises zur Archivpädagogik und Historischen Bildungsarbeit liegt jetzt in einer aktuellen Fassung vor. Die Bibliographie des Arbeitskreises wurde angelegt durch Günther Rohdenburg, weitergeführt durch Roswitha Link und aktuell durch Friederike Tiedeken (Stadtarchiv Aachen). Sie enthält Bücher, Aufsätze und Berichte zu den Themenbereichen Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit. Nicht genannt sind Quellensammlungen und sachthematische Inventare, die sich auf die Bestände in einzelnen Archiven beziehen. Für eine bessere Übersichtlichkeit ist die Bibliographie in acht thematische Abschnitte gegliedert.

Die Literaturliste ist nicht vollständig, dennoch bietet sie den zurzeit größtmöglichen Überblick über den Bereich der Archivpädagogik und Historischen Bildungsarbeit. Hinweise und Ergänzungen sind sehr erwünscht: Friederike Tiedeken, Stadtarchiv Aachen

Dokumente zum Download:

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Literaturhinweis: Gerhard Aumüller, Andreas Hedwig (Hg.): Regionale Medizingeschichte. Konzepte – Ergebnisse – Perspektiven.

IX und 436 S., 84 v.a. farb. Abb., Personen- und Ortsregister (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 92) Marburg 2022. ISBN 978-3-942225-53-3

»Regionale Medizingeschichte« versucht, in einem historisch gewachsenen Raum die Besonderhei-ten des »Dienstes am Kranken« durch Ärzte und andere Heilberufe, deren Ausbildung und Arbeits-bedingungen sowie die Ergebnisse und Probleme zu beschreiben. Dabei ist das Arzt-Patienten-Verhältnis in den unterschiedlichen Zeitläuften von besonderem Interesse.
Einem solchen multiperspektivischen Ansatz sind die Beiträge des vorliegenden Aufsatzbandes verplichtet. Er ist als Alternative für ein Symposium entstanden, das wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Mit dem Schwerpunkt der Medizingeschichte in Hessen verbinden sich wei-tere regionale Studien zu einzelnen Aspekten der Medizingeschichte in Österreich und Böhmen. Die vielfältigen Ergebnisse sollen nicht nur die Leistungsfähigkeit der regionalhistorischen Betrachtungs-weise dokumentieren, sondern auch wichtige Entwicklungen der allgemeinen Medizingeschichte aufzeigen.

Regional Relevantes aus dem Inhalt: Weiterlesen

Straßennamen: „Umbenennungswellen“ der letzten Jahrzehnte im Kreis Siegen-Wittgenstein?

„ …. Straßennamen sind Teil der Geschichtspolitik, so dass sich stratigrafisch Umbenennungswellen untersuchen lassen. Straßenbenennungen sind Teil der Erinnerungskultur ihrer Zeit. Jede Generation muss sich fragen, inwieweit sie mit den „ererbten“ Namen leben kann bzw. will. ….“[1]

In der aktuellen Siegener Debatte in den sozialen Medien[2] findet sich der wiederkehrende Hinweis, dass die Straßennamen „seit Jahrzehnten“ nicht in der Diskussion gestanden hätten. Die folgende Auflistung versucht die Frage zu beantworten, ob man demgegenüber nicht auch im Kreisgebiet von (Um-)Benennungswellen sprechen kann.[3] Sie ist nicht vollständig und versteht sich als Anregung für eine historisch-erinnerungskulturelle Diskussion. Weiterlesen

„Heimatgeschichte zum Durchblättern“

auf der Homepage des Kreises Siegen-Wittgenstein

In loser Folge stellt das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein dort durchblätterbare PDFs ein, die Aspekte der Kreisgeschichte thematisieren:

Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein (Hrsg.): Zierde – Edelstein – Kristallpalast. Baugeschichte der Siegener Kreishäuser

Wolfgang Haupt. Das “Siegerland-Orchester“ in seinen Anfängen 1957 – 1963

siwiarchiv-Sommerrätsel 2022/5

Woraus wurde dieses Zitat entnommen:
“ ….Lange Zeit blieb das Siegerland von aller Welt abgeschlossen, jeder Fremde, der über die Berge kam, wurde argwöhnischbetrachtet, …..So wurde dieses Land ein Land ganz eigenen Charakters, es gehört nicht zum Sauerland und nicht zum Westerwald, in stammesmäßigen Sinne nicht zu Westfalen und nicht zu Hessen, und die Menschen, die hier wohnen bilden ein Völkchen für sich, das heute noch an überkommenen Bräuchen und Sitten festhält, sich aber durch Fleiß, Beharrlichkeit und Frömmigkeit auszeichnet. Aber neben den idyllischen Fachwerkhäusern stehen heute moderne Bauten, die alten Hammerwerke sind einer leistungsfähigen Industrie, die im Raume um Siegen als eine „industrie im Grünen“ bekannt ist, gewichen, und an die Stelle der Abgeschiedenheit ist ein ehrliches Bemühen um Gastlichkeit getreten, Tradition und Moderne, Geschichte und Gegenwart haben sich vereinigt. …..“?
Die erste richtige Lösung hier in den Kommentaren gewinnt wie immer einen kleinen Buchpreis.