Diesterweg-Büste an neuem Standort am Unteren Schloss in Siegen

Ulf Richter, Bürgermeister Steffen Mues und Traute Fries (v.l.) enthüllten gemeinsam die Büste von Adolph Diesterweg am Eingang der neuen Universitätsbibliothek am Unteren Schloss. (Foto: Stadt Siegen)

Ulf Richter, Bürgermeister Steffen Mues und Traute Fries (v.l.) enthüllten gemeinsam die Büste von Adolph Diesterweg am Eingang der neuen Universitätsbibliothek am Unteren Schloss. (Foto: Stadt Siegen)

Bürgermeister Steffen Mues enthüllte das Denkmal am Donnerstag, 6. Oktober 2016, gemeinsam mit Ulf Richter, Kanzler der Universität Siegen, und der Vorsitzenden des Kulturausschusses Traute Fries. „Der Umzug des Diesterweg-Denkmals beziehungsweise seine heutige Enthüllung am neuen und endgültigen Standort ist auch ein Sinnbild für unser großes Städtebauförderprojekt Siegen – Zu neuen Ufern“, sagte der Bürgermeister. Schließlich sei neben der Freilegung der Sieg und der kompletten Umgestaltung des Uferbereiches immer auch der „Campus Unteres Schloss“ ein wichtiger Teil des Gesamtprojektes gewesen.
Und der neue Standort vor der Universitätsbibliothek ist durchaus passend: Friedrich Adolph Diesterweg war „ein Reformer in Geschichte und Gegenwart“, wie bereits eine Ausstellung anlässlich seines 150. Todestages im Frühjahr zeigte. Diesterweg holte die Bildung also schon Mitte des 19. Jahrhunderts in die Mitte der Bevölkerung, mit dem Ziel der Heranbildung eines mündigen und kritischen Staatsbürgers. Die Volksbildung gewann für den Pädagogen und Publizisten den Charakter der Volksbefreiung. Weiterlesen

Adel und Frömmigkeit im 18. Jahrhundert in Wittgenstein

Vortrag von Dr. Ulf Lückel (Marburg) in der Reihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 20. Oktober 2016
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In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird am 20. Oktober 2016 um 18.30 Uhr im Siegener KrönchenCenter die Entwicklung des radikalen Pietismus in der Nordgrafschaft Wittgensteins beleuchtet. Dr. Ulf Lückel stellt dann die vielfältigen Faktoren vor, die zu einer einzigartigen Konstellation in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Wittgensteiner Raum führten, als das gräfliche Haus zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg mit großem Engagement die neue religiöse Bewegung unterstützte. Besonders Gräfin Hedwig Sophie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1669-1738) und ihr Sohn Graf Casimir (1687-1741) galten als Garanten für die Toleranz gegenüber dem Pietismus in ihrem Territorium. Graf Casimir übernahm etwa vieles von den „Halleschen Reformen“ des Pädagogen, Theologen und Pietisten August Hermann Francke (1663-1727). Auf diese Weise schuf er, wie der Referent ausführlich erörtern wird, in seinen Territorien ein „Klein Halle an der Odeborn“. Weiterlesen

Kloster, Krypta, Kontroversen – Klick in die Vergangenheit

Stadtarchiv Siegen erinnert an das 500. Todesjahr von Johann V. Graf zu Nassau, Katzenelnbogen, Vianden und Diez, Herr zu Breda, Grimbergen und Diest (1455-1516)

Ausschnitt aus einer Stadtansicht Siegens von 1617 mit Franziskanerkloster („Coenobiu“), Martinikirche und Stadtmauer. Vorlage: Stadtarchiv Siegen.

Ausschnitt aus einer Stadtansicht Siegens von 1617 mit Franziskanerkloster („Coenobiu“), Martinikirche und Stadtmauer. Vorlage: Stadtarchiv Siegen.

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse oder bislang unbekannte Aspekte sollen durch bebilderte Onlineartikel veranschaulicht werden. Auf der Website www.stadtarchiv-siegen.de wird in der neuen Ausgabe des „Klicks in die Vergangenheit“ an die stadtbildprägende Bedeutung von Graf Johann V. für Siegen erinnert. Denn der Bau des ehemaligen Franziskanerklosters geht ebenso auf seine Initiative zurück wie die Verstärkung der unlängst sanierten Stadtmauer im Bereich des Kölner Tores oder eine Renovierung der Martinikirche zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Weiterlesen

Johann Christian Stahlschmidt (1740-1826) und seine „Pilgerreise zu Wasser und zu Lande“ (1799)

Vortrag von Thomas Ijewski (Freudenberg) am 15. September 2016

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Titelseite der Originalausgabe von Stahlschmidts Reisebericht von 1799 (Vorlage: Thomas Ijewski)

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird sich der Freudenberger Pastor Thomas Ijewski mit der Pilgerreise eines Siegerländer Pietisten nach Asien beschäftigen. Vor rund 275 Jahren, am 3. März 1740, wurde der Freudenberger Johann Christian Stahlschmidt geboren. Er hatte Kontakt zu frommen Kreisen, die sich von der Kirche entfernt hatten. Darüber kam es zum Streit mit seinem Vater, und der 19jährige floh aus seinem Elternhaus. In Amsterdam heuerte er auf einem Segelschiff an und reiste nach Südostasien, Indien und China. Dort ritt er auf Elefanten, beobachtete Hindu-Prozessionen und überlebte Stürme und sogar eine Meuterei. Später lebte er als Prediger in Nordamerika. Zwischenzeitlich knüpfte er enge Kontakte zu dem Mystiker und Kirchenlieddichter Gerhard Tersteegen (1697-1769), baute Webstühle und Globen und gründete mit anderen die Elberfelder Missionsgesellschaft. Sein 1799 erschienenes Buch „Die Pilgerreise zu Wasser und zu Lande“ wurde zu einem europäischen Bestseller der Erweckungsbewegung, mit Ausgaben auf Niederländisch und Englisch. Weiterlesen

Depositum Ernst im Stadtarchiv


Eins kommt zum anderen: Nachdem im Frühjahr die Feldpostbriefe des Siegener Bürgers Louis Ernst aus dem Deutsch-Österreichischen Krieg veröffentlicht worden sind und das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein das Konvolut der über sechzig Briefe erwerben konnte, erhielt jetzt das Stadtarchiv Siegen ein weiteres, überaus wertvolles Archivale aus dem Nachlass des ehemaligen Direktors der Siegener Wiesenbauschule.
Im Zusammenhang mit biografischen Recherchen für die Herausgabe der Feldpostbriefe war das Stadtarchiv auf den im Rheinland lebenden Urenkel Louis Ernsts gestoßen, in dessen Besitz sich große Teile des Nachlasses befinden. Begeistert von der gelungenen Edition entschloss sich nun die Familie spontan eines der wertvollsten Stücke dem Stadtarchiv Siegen als Dauerleihgabe zu übergeben. Zwei Jahre nach seiner Rückkehr aus dem Krieg schrieb der damals in Elberfeld lebende Chemiker seine „Erinnerungen aus dem böhmischen Feldzuge“ in einem Bericht von 337 Seiten mit gestochen scharfer Handschrift nieder. In den Deckel des mit Goldschnitt versehenen Bändchens ist das preußische Erinnerungskreuz für die Teilnehmer an der Schlacht von Königgrätz eingelassen. Einen besonderen Wert erhält das Depositum durch die Beilage des einzigen bekannten Fotos, das Louis Ernst als Soldaten zeigt.
Ab sofort steht das Depositum den Benutzern des Stadtarchivs zur Einsichtnahme zur Verfügung.
Die Feldpostbriefe sind veröffentlicht in der Publikation: Ludwig Burwitz / Armin Nassauer / Olaf Wagener (Hrsg.), Der Deutsche Krieg von 1866. Die Feldpostbriefe des Soldaten Louis Ernst, Frankfurt am Main 2016 (Peter Lang Verlag)

Ausstellung „Zerlegt! Montiert! Von der Collage zur Decollage“

Nadin Maria Rüfenacht . Anett Stuth . Christopher Muller . Reinhold Koehler
bis 4.9., Di.-So. 10-17 Uhr, Siegerlandmuseum im Oberen Schloss, Oberes Schloss 2, 57072 Siegen

decollagekoehler„Die Präsentation ist in großen Teilen in Kooperation mit dem Museum der Stadt Ratingen entstanden. Der Untertitel „Von der Décollage zurück zur Collage“ stellt den speziellen Siegener Aspekt der Ausstellung in den Fokus. Arbeiten von Reinhold Koehler, der als Erfinder der Décollage gilt, treffen auf Arbeiten dreier zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die jeweils unterschiedliche Ansätze verfolgen. Nadin Maria Rüfenacht bedient sich vielfacher menschlicher und tierischer Formen, Anett Stuth verbindet Aspekte von Raum, Zeit und Bild miteinander, und bei Christopher Muller steht die Kombination und Konfrontation vertrauter Objekte und Fragmente im Mittelpunkt. Koehler dagegen ließ seine Bilder als Produkte gelenkter Zerstörung entstehen. Papier, auf eine Unterlage geklebt, wird in noch feuchtem Zustand wieder abgerissen und umgeklappt. Die Décollages purs, die Objets décollages und die Contre-Collagen, die bis zum 4. September 2016 im Oberen Schloss zu sehen sein werden, stammen hauptsächlich aus der Sammlung von Fred und Christel Besser, Siegen.“

Quelle: Stadt Siegen, Veranstaltungskalender

Ausstellung „Tiere im Werk von Peter Paul Rubens“

Siegerlandmuseum im Oberen Schloss Siegen, Burgstraße
bis zum 25.09.2016 Uhrzeit: 10.00 – 17.00

„Tiere stehen im Mittelpunkt der neuen kleinen Galerieausstellung im Siegerlandmuseum im Oberen Schloss. Dort kann man die Auseinandersetzung des flämischen Barockmalers Rubens mit verschiedenen Tieren verfolgen. Dazu gehören ganz gewöhnliche Hunde, Esel oder Hühner, aber auch ganz exotische Tiere wie Löwen, Nilpferde und Krokodile. Der Einsatz der gewählten Motive erfolgt dabei immer sehr bewusst. Der Löwe, aus heutiger Sicht oft zu sauber und mit gekämmter, geföhnter Mähne dargestellt, wird zum Zeichen der Stärke, das Lamm zum Symbol des Opfertodes Christi, der Hund zum Zeichen der Treue. Das Nilpferd und andere exotische Tiere sind beliebte Motive auf großformatigen Jagdbildern, in denen der Kampf zwischen Mensch und Tier, zwischen Gut und Böse im Zentrum steht. Das Jagen spielte im 17. Jahrhundert eine andere Rolle als heute. Es galt als Vorschule für den Kriegsdienst, auch weil nicht mehr jedermann jagen durfte, da die Fürsten das Jagdrecht für sich monopolisiert hatten und es nur noch den Angehörigen der höchsten Stände vorbehalten blieb. Rubens Tiere bieten somit Jung und Alt ein breites Feld zum Entdecken.“

Schließung des Stadtarchivs Siegen im August 2016

Vom 01. August 2016 bis 19. August 2016 bleibt das Stadtarchiv für die Öffentlichkeit geschlossen. In dieser Zeit werden interne Arbeiten zur Wahrung der gesetzlichen Kernaufgaben eines Kommunalarchivs durchgeführt. Wir bitten um Verständnis, dass daher vorübergehend keine Anfragen beantwortet werden können.
In dringenden Fällen wie Beglaubigungen wenden Sie sich bitte an die Rufnummer 0271/ 404-3095. Ab Montag, den 22. August 2016, steht das Stadtarchiv wie gewohnt zur Verfügung!
Wir danken für Ihr Verständnis.

Ausstellung „Siegen an der Heimatfront 1914-1918“

Mitglieder der Geschichtswerkstatt ziehen positive Bilanz

Etwas verspätet fand jetzt die Jahreshauptversammlung der Geschichtswerkstatt Siegen – Arbeitskreis für Regionalgeschichte e.V. für das Jahr 2015 statt. In Abwesenheit des Vorsitzenden Dr. Bernd D. Plaum erklärte der stellvertretende Vorsitzende Ludwig Burwitz den zahlreich erschienenen Mitgliedern die Verzögerung mit der Beanspruchung des Vereins durch die Organisation der Ausstellung „Siegen an der Heimatfront 1914-1918: Weltkriegsalltag in der Provinz“. In seinem Rechenschaftsbericht würdigte der Vorstand neben anderen Aktivitäten insbesondere die Herausgabe des 20. Jahrbuches „Siegener Beiträge“, das wegen der Vielfalt zum Teil wenig bekannter Themen im vergangenen Herbst besonders guten Zuspruch durch die Interessierten an der Regionalgeschichte erfahren habe. Aufgrund der langjährigen Vorbereitungen nahm natürlich der Bericht über die soeben mit großem Erfolg zu Ende gegangene Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Siegerlandmuseum einen besonders breiten Raum ein. Weiterlesen