Wem gehört die Geschichte?

Einladung zum Dialogforum Straßenumbenennungen

„Geschichte ist nicht einfach da und unveränderlich – sie wird gemacht. An was wir uns aus der Vergangenheit erinnern möchten und an was lieber nicht, das zeigt sich in Büchern, Film und Fernsehen, Gedenkstätten und Museen, Schule, Wissenschaft… und auch bei der Benennung von Straßen, Gebäuden und Plätzen. Gerade dort zeigt sich jedoch auch, dass Geschichte oft nur von einigen wenigen gemacht wird und oft eine Geschichte „großer Männer“ ist. Doch wer waren eigentlich die Personen, die mit Straßennamen geehrt werden? Und wer taucht dort nicht auf und bleibt im Stadtbild einfach unsichtbar? Diesen Fragen möchten wir gemeinsam mit Siegerländer Bürger*innen nachgehen.
Deshalb laden wir Sie herzlich ein zu einem offenen Dialogforum.

Wann: 05. Mai 2022, ab 18:30
Wo: Martini-Kirche, Grabenstraße 27, 57072 Siegen

Programm:

1) Begrüßung und Einführung
2) Kurzvorträge als Einstieg und Diskussionsgrundlage zu Lothar Irle,
Adolf Stoecker, Bernhard Weiss u.a.
3) Podiumsdiskussion
Gäste: Thomas Wolf (Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein), Michael Guse (Aktives Museum Südwestfalen e.V.), Dr. Daniela Mysliwietz-Fleiß (Universität Siegen), Thorsten Junge (Kommunikationsexperte und Bio-Landwirt), Christian Hoffmann (Siegener Zeitung)
Moderation: Dr. Jens Aspelmeier (Aktives Museum Südwestfalen e.V.)

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. Wir bitten dennoch um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Im Namen der Vorstände des Aktiven Museums Südwestfalen und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland
Dr. Jens Aspelmeier und Raimar Leng“

8 Gedanken zu „Wem gehört die Geschichte?

  1. Ein visueller Eindruck:

    Dr. Jens Aspelmeier (Aktiven Museum Südwestfalen e.V., Vorstandsmitglied ) bei der Kurzinformationen über Adolf Stoecker, „dessen“ Straße umbenannt werden soll.

  2. In der Siegener Zeitung erschien am 7.5. ein fast ganzseitiger Artikel – leider nur im Print (S. 5), daher hier eine PDF-Datei.
    Die Westfälische Rundschau berichtete ebenfalls am 7.5.: https://www.wp.de/staedte/siegerland/diese-siegener-strassen-heissen-nach-gluehenden-antisemiten-id235276283.html und kommentierte auch die Veranstaltung: https://www.wp.de/staedte/siegerland/strassennamen-in-siegen-einfach-keine-menschenfeinde-nehmen-id235276329.html .
    Zur Diskussion der Facebookeinträge der Westfälischen Rundschau s.

    und

    Die Präsentation zu Dr. Lothar Irle und Jakob Henrich wird hiermit nachgereicht: Präsentation v. 5.5.2022 zu Dr. Lothar Irle und Jakob Henrich (PDF)

    • Gibt es wirklich Änderungswünsche durch die Anwohner einer Straße oder geht es nur um ein Forschungsprojekt der Uni Siegen um Geld zu generieren? Wie wäre es mit einer „braunen“ Zusatztafel mit Hinweisen auf den benannten Menschen (mit positiven und negativen Einschätzungen) im geschichtlichen Kontext mit einem QR_Code? So gäbe es auch bei Bedarf eine Diskussion in Verbindung mit der Namensgebung. „Opa warum hängt da ein „braunes“ Schild“ unter dem Straßennamen?“, wäre ein erster Schritt zu einer längst überfälligen Erinnerungskultur. Glück Auf. Karl Heupel

      • Danke für den Kommentar! Der Arbeitskreis resultiert, wenn ich es recht sehe, aus 2 Quellen:
        1) einem Bürger:innenantrag zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen im Siegener Stadtbild, der auch explizit Straßennamen mit einbezog, und
        2) dem Antrag einer politischen Partei, die Lothar-Irle-Str. in Therese-Giehse-Str. umzubenennen.
        Ich persönlich habe ein Problem mit den Erklärschildern unter den Straßennamen, da ich bis lang glaube, dass Strassennamen(sverzeichnisse) weder einen musealen Charakter haben, noch ein geschichtsdidaktisch höchst geeignetes Material zur Erinnerungskultur sind. Außerdem ist die Formulierung der Erklärschilder, seien sie kurz oder lang, schwierig, wie dies im Falle des Textes für die Alfred-Fissmer-Anlage in der Siegener Oberstadt dokumentiert ist. Strassennamen dienen primär zur Auffindung von Immobilien und werden – problematischer weise – zur Ehrung von Persönlichkeiten verwendet.
        Ihre generationsübergreifende Version der Erinnerungskultur finde ich charmant. Ich habe da lediglich ein praktisches Problem: im Straßenverkehrszeichenwald weist die braune Farbe in der Regel auf positive konnotierte Sehenswürdigkeiten hin.

  3. Pingback: „Aufarbeitung der historischen Hintergründe von Straßennamen“ in Siegen | siwiarchiv.de

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