Hörtipp: Gebrüder-Busch-Gedenkstätte

SWR 2, 9.05-10.00, Musikstunde mit Antonie von Schönfeld, 7. 2. 2017

Die Musikstunde begibt sich in der Reihe „Spazierstock, Hut und Notenpapier“ –
Musiker Museen im Lande (1-5) – auf Reisen zu verschiedenen Musiker-Museen im Land. Was häufig als Sammlung von einzelnen Erinnerungsstücken begonnen hat – Hut und Rock, vielleicht eine Schreibfeder, ein Porträt, Briefe und Noten – hat sich nicht selten gemausert zu wissenschaftlich aufbereiteten Ausstellungen. Im Umfeld solcher Musiker-Gedenkstätten werden gerne Freundeskreise gegründet und Konzerte organisiert, Vorträge gehalten oder Symposien veranstaltet. Jeder kennt das Schumann-Haus in Bonn, das Beethovenhaus nah bei.
Die Gedenkstätte der Brüder Busch in Siegen hingegen scheint nicht nur geographisch ab vom Schuss zu liegen, ähnlich wie die Joseph Martin Kraus-Gedenkstätte in Buchen oder das Silcher-Museum in Weinstadt. Und gar nicht weit jenseits der Grenze im Westen im Elsass zeigen einige Kirchen mit Silbermann-Orgeln Kleinst-Ausstellungen, berichten, wer die Orgel gespielt habe, wie beispielsweise Albert Schweitzer, von dem sich seinerseits mehrere Gedenkstätten in Elsass und Schwarzwald befinden…

Heute vor 125: Geburtstag Adolf Busch – „ein gradliniger Querkopf“

Biographische Netzfundstücke

Adolf Busch

8. August 1891 geboren in Siegen
1901 erster Violinunterricht
1902–1909 Studium am Kölner Conservatorium bei Professor Willy Hess, Professor Bram Eldering und Professor Fritz Steinbach, unterstützt durch das Düsseldorfer Ehepaar Schmitz-Scholl
1908 erste Begegnung mit Max Reger, dem er dessen Violinkonzert auswendig vorspielt; Reger ist begeistert
seit 1909 solistische Tätigkeit
ab 1912 Konzertmeister des Wiener Konzertvereins-Orchester und Primarius des Wiener Konzertvereins-Quartetts, 1919 umbenannt zu Busch-Quartett
1913 Heirat mit Frieda Grüters († 1946) in Bonn
21. Juni 1917 Geburt der Tochter Irene († 1998), ab 1935 verheiratet mit Rudolf Serkin
1918–1922 Professor an der Berliner Musikhochschule
seit 1920 Duo-Partner von Rudolf Serkin; 1926 Gründung des Busch/Serkin-Trios
1927–1939 in Basel, seit 1935 Schweizer Staatsbürger
1929–1930 Lehrer Yehudi Menuhins
April 1933 Absage aller Konzerte in Deutschland wegen der beginnenden Judenverfolgung
1935 Gründung eines eigenen Kammerorchesters
1938 Mitbegründer der Internationalen Musikalischen Festwochen in Luzern
1939 Emigration in die USA
1947 Rückkehr nach Europa
1947 Heirat mit Dr. Hedwig Vischer († 2006), einer Jugendfreundin Irene Serkins
6. Dezember 1948 Geburt des Sohnes Nicholas Ragnar († 2005)
ab 1949 wieder Konzerte in Deutschland
1950 Mitbegründer der School of Music in Marlboro/Vermont
18. November 1950 Geburt des Sohnes Thomas
18. Dezember 1951 letztes öffentliches Auftreten in Basel (Brahms’ Violinkonzert)
9. Juni 1952 gestorben in Guilford, Vermont/USA kurz nach Vollendung der Komposition des 6. Psalms für Chor, Orchester und Orgel op. 70

Adolf Busch profilierte sich auch als Komponist – sein Schaffen umfasst Vokal-, Instrumental-, Orgel- und Kammermusik; nur szenische Musik fehlt ganz in seinem Œuvre.
Quelle: Kurzbiografie des Brüder Busch Archivs, Karlsruhe

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s.a. zur Kultur im Siegerland zwischen 1945 und 1948: https://www.siwiarchiv.de/?p=1274