Online-Studientag: »Künstlerverbände zur Zeit der Weimarer Republik«

29. Juni 2021, or­ga­ni­siert von An­dre­as Zeising (Technische Uni­ver­si­tät Dort­mund) und Joseph Imorde (Uni­ver­si­tät Siegen)
„Mit der Grün­dung der Weimarer Republik trat die Geschichte der Künstlerverbände in Deutsch­land in ein neues Stadium ein. 1921 wurde mit dem Reichswirtschaftsverband bildender Künstler ein überregionaler Interessenverband gegründet, um die wirtschaftlichen Belange der be­ste­henden und nach 1919 neu gegründeten Künstlerverbände und -vereine zu bündeln.
Vor dem Hintergrund der zunehmend prekären wirtschaftlichen Lage wurden Dinge wie Künstlersozialversicherung und Ur­he­ber­recht, die bis heute die Existenz vieler Künstlerinnen und Künstler sichern, zu bestimmenden The­men. Zugleich erfasste das Klima der sozialdemokratischen Kulturpolitik und mit ihr das Bemühen, allen Schichten der Bevölkerung Zugänge zur zeitgenössischen Kunst zu schaffen, die Ar­beit der lokalen Verbände.
Die Geschichte der Künstlerverbände wirft ein exemplarisches Licht auf die sozialgeschichtlichen und kulturpolitischen Rah­men­be­ding­ung­en der Weimarer Moderne, ebenso aber auch auf die Be­deu­tung von Selbstvermarktung und Öffentlichkeitsarbeit für Künstlerinnen und Künstler im 20. Jahrhundert.

Ausstellung: „Bernd & Hilla Becher: Photo & Druckgraphik“

Eine Ausstellung von Max Becher in Kooperation mit der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln im Kunstarchiv Kaiserswerth, Düsseldorf | Laufzeit: bis 19. Dezember 2021

Abb. Bernd & Hilla Becher, An Arts Council exhibition, Poster zur Ausstellung, Offsetdruck, 1974, © Estate Bernd & Hilla Becher, vertreten durch Max Becher

Photographien von Bernd und Hilla Becher werden Druckwerken aus dem Gebrauchskontext von Präsentationen und Publikationen gegenübergestellt, die die Entwicklung ihres einflussreichen Werkschaffens wie auch die Rezeptionsgeschichte exemplarisch vor Augen führen. Der Blick auf Plakate, Kunstdrucke, Bücher, Broschüren, Zeitschriften, Einladungskarten in Kombination mit analog gefertigten Photographien vermittelt einen lebhaften Eindruck der vielen Auftritte und Lesarten, die die Motivwelt der Bechers zwischen den 1960er- und 2010er-Jahren international durchlaufen hat.

In ihrem Werk haben sich Bernd und Hilla Becher mit Bauten und Konstruktionen aus dem industriellen Kontext befasst, so in Deutschland, den Beneluxländern, Frankreich, Großbritannien und den USA. Fördertürme, Hochöfen, Kühl- und Wassertürme gehören als photographische Motive zu den bekannten Erkennungszeichen ihrer Arbeit. Diese erstreckt sich jedoch über dieserart Einzelmotive deutlich hinaus und widmet sich unter der Maßgabe einer eigens für ihre Ansichten formulierten Bildgrammatik zugleich der photographischen Dokumentation gesamter Industrieanlagen und Landschaften. Dabei hatte das Künstlerpaar sein Motivspektrum bereits in den 1960er-Jahren weitgehend definiert, was die Möglichkeit zur sukzessiven Bearbeitung der Objekt- und Werkreihen gab.

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MGKSiegen veröffentlicht neues digitales Angebot zu Fotografien von Bernd und Hilla Becher

Bernd and Hilla Becher, Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes, 1959-1978, MGKSiegen, Sammlung Gegenwartskunst, Courtesy Estate Bernd and Hilla Becher, repräsentiert von Max Becher

Das Museum für Gegenwartskunst Siegen hat ein neues, digitales Format entwickelt, das sich der Vermittlung der eigenen Museumssammlung widmet. Im Entdecken-Bereich der Museumswebsite www.mgksiegen.de wird jetzt erstmals ein eigens gestaltetes Feature veröffentlicht, das die „Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes“ der international bekannten sowie regional bedeutenden Fotografen Bernd und Hilla Becher ins Zentrum stellt.
Neben professionellen Audiobeiträgen und hochaufgelösten Fotostrecken enthält das Angebot kenntnisreiche Kurztexte sowie eine interaktive Landkarte. Alle Inhalte wurden so konzipiert, dass sie ein breites Publikum ansprechen und während des Besuchs, zur Vor- und Nachbereitung sowie ortsunabhängig zur Beschäftigung mit den Sammlungswerken eingesetzt werden können. Weiterlesen

Ausstellungshinweis: „Von Becher bis Blume

Photographien aus der Sammlung Garnatz und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur im Dialog. Laufzeit bis 8. August 2021

„Im Fokus der Ausstellung stehen Photographien aus der Sammlung von Ute und Eberhard Garnatz im Dialog mit Werken aus der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Gezeigt werden rund 150 Exponate, teils umfangreiche serielle Arbeiten von 20 Künstlern, die das Bild der jüngeren deutschen Photographie wesentlich geformt und auch heute noch großen Einfluss auf das künstlerisch verwendbare Medium haben.
Fasziniert von der Kunstlandschaft des Rheinlands begann das Ehepaar Garnatz bereits in den 1970er-Jahren ihrer Sammeltätigkeit nachzugehen. Neben einer großen Kollektion von Gemälden, Skulpturen und Graphiken entwickelten sie eine eigenwillige und beachtlich facettenreiche Sammlung von Photographien, die teils bis in die 1950er-Jahre zurückreichen, vor allem aber photographische Arbeiten umfasst, die etwa seit den 1980ern bis in die 2000er-Jahre entstanden. Hinsichtlich ihrer Zusammenstellung harmoniert die Sammlung Garnatz in weiten Teilen mit dem hauseigenen Bestand der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Chargesheimer, Albert Renger-Patzsch, Bernd und Hilla Becher, Boris Becker, Anna und Bernhard Blume, Candida Höfer, Benjamin Katz, Jürgen Klauke, Tata Ronkholz, Sigmar Polke, Arnulf Rainer, Thomas Ruff, Wilhelm Schürmann, Thomas Struth u. a. sind zentrale Namen, die die Ausstellung in einen spannenden Dialog stellt. Künstlerische Konzepte, die einem eher sachlich dokumentarischen Ansatz folgen, treten solchen gegenüber, die subjektiv-experimentell an der Schnittstelle von Photographie und Malerei verortbar sind. So realitätsbezogen sich das Medium vorgibt, es begeistert durch die Bandbreite seiner Möglichkeiten, die graduell verschieden ins Abstrakte und Poetische reichen.“

Quelle: Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, youtube-Kanal

Video-Vortrag: Prof. Nils Büttner (Stuttgart): „Rubens und der Kunstmarkt“

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung (WS 20/21): „Kunst am Markt. Künstler – Händler – Sammlungen/Sammler“. Organisiert von Prof. Dr. Jochen Sander (Städel-Kooperationsprofessur) und Dr. Berit Wagner, Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität Frankfurt

Peter Paul Rubens (1577–1640) war einer der gefragtesten Maler seiner Zeit. Schon von seinen Zeitgenossen wurde er als umfassend gebildeter „Gott der Maler“ bewundert brachte er in seinem Haus eine üppige Sammlung von Kunst und Altertümern zusammen. Sie standen, genau wie seine eigenen Bilder auch zum Verkauf. Sein deutscher Biograph Joachim von Sandrart, der dem Bewunderten Vorbild persönlich begegnet war, weiß davon zu berichten, „daß Rubens neben seiner eignen Kunst/ auch aus anderer Wißenschaft und Handlung seinen Nutzen fürtreflich zu machen/ und also sich selbst den Weg zum Reichthum wol zu bahnen wuste“. Insgesamt werden Rubens knapp zweieinhalb Tausend Werke zugeschrieben. Darunter sind Entwürfe für Wandteppiche, für Skulpturen und Architektur, für Gold- und Silberschmiedearbeiten, aber auch für Buchillustrationen und Titelblätter. Der Vortrag soll zeigen, wie Rubens als Sammler und Verkäufer von Kunstwerken agierte, wie er seine eigenen Bilder vermarktete und wie diese bis heute gehandelt werden.“

Online-Ausstellung: „Monuments men in Marburg. Das Staatsarchiv Marburg als Central Collecting Point“

Das Hessische Staatsarchiv in Marburg zeigt zurzeit die Ausstellung zu seiner Bedeutung für den Kulturgutschutz nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach Marburg wurden die in Siegen im Hainer Stollen untergebrachten Kulturgüter weitertransportiert. Wegen der derzeitigen Pandemiebestimmungen ist ein Besuch der Präsentation nicht möglich. so dass eine virtuelle Ausstellung auf den Seiten der der deutschen digitalen Bibliothek einen ersten Einblick quasi von zu Hause gewährt.
Auf den Begleitband zur Ausstellung wurde hier bereits verwiesen.
Zur Eröffnung der Ausstellung produzierte das Landesarchiv Hessen nachfolgende youtube-Beiträge:

Impressionen zur Ausstellung
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Online-Broschüre: „Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau in Siegen“, Teil 3 –Street Art

„Nach den bisherigen digitalen Veröffentlichungen der von KulturSiegen erstellten Broschüren mit Steckbriefen zur Kunst im öffentlichen Raum mit einer Auswahl von Kunstobjekten und Fassadengestaltungen im öffentlichen Raum und am Bau bezogen auf das gesamte Stadtgebiet (2019) und die Gartenstadt Wenscht (2020) wird nun eine Broschüre vorgestellt, die sich speziell den vielfältigen Erscheinungen der Street Art im weiteren Sinne widmet. Die Broschüre ist in die Kapitel „Passagen, Unterführungen und Mauern“, „Gebäudefassaden“ und „Funktionsbauten“ untergliedert und stellt und stellt über 30 Gestaltungen vor. “
Link zur PDF: Microsoft_Word_-_Kunst_im_oeffentlichen_Raum_Teil_3
Quelle: Stadt Siegen, Sitzungvorlage VL 318/2021 für den Kulturausschuss am 27.4.2021

Video: Otto Piene, Lichtraum (2010), Leopold-Hoesch-Museum Düren

Sprecherin / Speaker: Jeannine Bruno
Kamera & Schnitt / Camera & Editing: Timo Semmler
Ton / Sound: Mattis Schaeffer
Musik / Music: “Altitude” by Beneath the Mountain

Otto Piene, Lichtraum, 2010, Leopold-Hoesch-Museum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

© Leopold-Hoesch-Museum, Düren 2021

Leopold-Hoesch-Museum
& Papiermuseum Düren
Hoeschplatz 1
52349 Düren
Germany
Tel. +49 (0) 2421 252561
museum@dueren.de
www.leopoldhoeschmuseum.de

Ausstellung: Thomas Kellner:  Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes heute

Fine Art photography by Thomas Kellner about the Typology of the frameworkhouses by Bernhard und Hilla Becher

Die Art-Galerie Siegen präsentiert bis zum 01. Mai 2021 Werke des Siegener Fotokünstlers Thomas Kellner.

„Dokumentarische Fotografie, Fachwerkhäuser aus der Region um Siegen, zeitlose Abbilder von Kultur und Gesellschaft im Siegerland. Diese Aufzählung scheint unweigerlich auf die bekannten Arbeiten von Bernd und Hilla Becher anzuspielen, ihre Fotografien von Fachwerkbauten und Industriearchitektur. Seit 2015 passen die Aussagen jedoch auch zum Siegener Künstler Thomas Kellner, der auf den Spuren der Bechers Häuserfronten in Szene setzt. In einer Serie von 19 Architekturfotografien zeigt der Künstler ausgesuchte Eiserfelder Fachwerkhäuser in ihrem heutigen Zustand. Als historischer Vergleich stellt er den Becherschen Schwarzweiß-Aufnahmen der 1960er Jahren seine eigenen Bilder entgegen. Ohne die erkennbare Verbindung beider Werke zu beschränken, gibt Kellner den Fotografien seine eigene Handschrift und spielt „mit der Transformation in Schwarzweiß, den Verschattungen, dem Fokus auf farbig gebliebene Details, der verträumten Unschärfe im Hintergrund“. Dadurch agieren seine Fotografien als eigenständige Kunstwerke regionaler Lebensform und erfüllen parallel eine vergleichende Funktion. Indem im direkten Vergleich, ähnlich wie bei einem Suchbild, motivische und methodische Unterschiede zu den Bechers aufgedeckt werden, ist Kellners Werkserie nicht nur Spiegel einer sich wandelnden Wohnkultur und Teil der Sozial- und Wohngeschichte, sondern auch Zeugnis einer sich weiterentwickelnden, künstlerischen Fotografie. Kellners Fotografien eröffnen den Blick auf die Polarität eines Gebäudes, das durch optische Modernisierungsmaßnahmen im Wandel der Zeit verändert wurde und dem Originalbau nur noch in der Form gleicht. Die Be- und Verurteilung der sich abzeichnenden Veränderungen des Motivs ist ebenso dualistisch wie das architektonische Gebilde selbst. Es ist jedoch nicht zu verkennen, dass die Fachwerkhäuser von 2015 an Identität verloren und ein Stück weit „um ihren Ausdruck gebracht wurden“, bei Kellner aber zu einem magischen Realismus zurückkehren.

Zur Ausstellung ist ein Katalog im Verlag Seltmann Publishers in Berlin erschienen. ….“

Quelle: Artgalerie Siegen, Aktuell

Literaturhinweis: „Die Große Gewitterlandschaft von Rubens – Anatomie eines Meisterwerks“


„Die „Wiener Gewitterlandschaft mit Jupiter, Merkur, Philemon und Baucis“ gehört zu Peter Paul Rubens’ größten und dramatischsten Landschaftsbildern. Ausgehend von den tiefgreifenden Erkenntnissen der jüngsten Restaurierung gibt der Band einen umfassenden Einblick in den Entstehungsprozess dieses faszinierenden Bildes wie auch in seine kunsthistorische Deutung. Offenbar zu seinem Vergnügen geschaffen, befand sich die „Gewitterlandschaft“ bis zum Tod des Malers in seinem Besitz. Wie die Restaurierung zeigt, hat Rubens das Gemälde mehrfach verändert und erst zum Schluss die Geschichte von Philemon und Baucis eingefügt. Als einzige gewährten die armen, alten Eheleute Jupiter und Merkur Gastfreundschaft und wurden so vor der strafenden Flut gerettet. Die Maßnahmen der Restaurierung sowie die komplexe Zusammensetzung und Entstehung des Gemäldes werden ebenso thematisiert wie seine kunsthistorische Einordnung. Überlegungen zu Rubens` Naturdarstellung und damit zur herausragenden Stellung dieses Werkes in der europäischen Landschafsmalerei runden die Darstellung ab.

Hier finden Sie die Publikation auf Deutsch und Englisch für Ihre eigene Bibliothek, oder als Geschenk: https://shop.khm.at Weiterlesen