Bestand „Landesstelle Unna-Massen“ im DOMiD

Online-Findbuch mit Archivalien zum Siegener Durchgangslager Wellersberg liegt vor

Der Bestand der ehemaligen Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen, kurz Landesstelle Unna-Massen (LUM), wurde durch das Kölner Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD) übernommen. Insgesamt handelte es sich um rund 2.000 historische Fotografien, Dokumente und zahlreiche Einrichtungsgegenstände, die Schlaglichter auf die sechs Jahrzehnte werfen, in der die Landesstelle zentraler Ankunftsort von verschiedensten Gruppen in NRW war. So war das LUM für die Versorgung zunächst von Heimatvertriebenen, dann von Flüchtlingen und Asylsuchenden, später von Umsiedlern aus der DDR, Aussiedlern und jüdischen Kontingentflüchtlingen zuständig.
Das Material erlaubt einen Rückblick auf den Umgang mit und die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern in den letzten Jahrzehnten und ist damit angesichts der aktuellen Flüchtlingslage von besonderer historischer Bedeutung. Weiterlesen

Findmittel mit Digitalisaten der Luftbildplänen der Hansa Luftbild AG online:

Das Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, in Düsseldorf hat unlängst drei Findmittel mit Digitalisaten der Luftbildplänen der Hansa Luftbild AG onlinegestellt:
481.03.00 Hansa Luftbild AG, Luftbildpläne 1951-1970
Aus dem Findbuchvorwort: „Der Bestand RW 0230 enthält maßstabsgerecht entzerrte Luftbildpläne (Orthophotos) der Hansa Luftbild AG, vorwiegend des Maßstabs 1:5.000, in geringerer Anzahl auch Pläne anderer Maßstäbe (1:1.000, 1:2.000, 1:2.500, 1:10.000). Die Pläne orientieren sich am Blattschnitt der Deutschen Grundkarte 1:5.000 (DGK 5). Dabei ist zu beachten, dass sowohl die Blattbezeichnungen wie auch die TK-Nummern im Laufe der Jahre mitunter Änderungen unterlagen.

Die Bilder datieren aus den Jahren 1951 bis 1970 und zeigen Gebiete der alten Bundesrepublik (ausgenommen Berlin und Bayern). Sie liegen zum überwiegenden Teil als S/W-Negative im Format 60 x 60 cm vor. Die den Plänen zugrunde liegenden Reihenmessbilder sind im Bestand RW 0225 vorhanden, der über das Luftbild-Archiv- und Recherchesystem (LARS) in den Lesesälen des Landesarchivs NRW recherchierbar ist.

Die Bilder des Bestandes RW 0230 wurden im Jahr 1979 von der Hansa Luftbild AG in Münster an das damalige Hauptstaatsarchiv Düsseldorf abgegeben und im Jahr 2010 dem Land NRW übereignet. Die Klassifikation ist nach Rechtswerten der Gauß-Krüger-Koordinaten sortiert. [Anm.: Bilder die die Gebiete der Kreise Siegen und Wittgenstein betreffen beginnen mit dem Rechtswert 3424] Der Bestand enthält 20.590 Bilder in 21.993 Verzeichnungseinheiten.Die Bilder im Maßstab 1:10.000 sind mehrfach erfasst, jeweils mit den dem Maßstab 1:5.000 korresponidertenden Rechts-Hoch-Werten.

Der Bestand wurde in den Jahren 2013 bis 2016 durch das Technische Zentrum des Landesarchivs in Münster-Coerde mit einer Auflösung von 480 dpi digitalisiert. Die Bilder wurden in der Regel in zwei Teilen gescannt und dann automatisiert zusammengesetzt.

Bei Veröffentlichungen ist die Hansa Luftbild AG als Urheber zu nennen. ….“ Weiterlesen

Findmittel zu Beständen der Regierung Arnsberg online:

Zur Erforschung der Geschichte der Kreise Siegen und Wittgenstein ist die Nutzung der Bestände der Regierung Arnsberg immer ratsam. Seit kurzem sind folgende Findbücher zu Beständen der Regierung Arnsberg online und erlauben so die Vorbereitung eines Recherchebesuchs im Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, in Münster:

 

Von der Bestandsliste zur Beständeübersicht

Nachdem das Kreisarchiv Ende Juli eine aktualisierte Bestandsliste vorgelegt hat, wurde diese Aufstellung nun um Angaben zur Laufzeit, Umfang und teilweise auch mit weitergehenden Bemerkungen ergänzt. Das Kreisarchiv legt somit erstmals eine knappe Beständeübersicht vor.
Anmerkung: Die Springnummer in der Liste erklären sich durch prophylaktische Bestandsbildungen.

Link zur Beständeübersicht: Beständeübersicht6102017 (erstellt von Sonja Schäfer)

Findbuch „Oberlandesgericht (Hofgericht) Arnsberg“ online

Das Findmittel wurde vor kurzem online gestellt. Der Bestand umfasst 42 Archiveinheiten mit einer Laufzeit von (1725) 1816 bis 1842 und wird folgendermaßen beschrieben:
„Wegen seiner Überschuldung war Fürst Friedrich von Sayn-Wittgenstein-Hohenstein im Jahre 1810 von der großherzoglich hessischen Regierung unter staatliches Sequester gestellt worden, für dessen Durchführung eine besondere Debit- und Administrationskommission eingesetzt war. Nach dem endgültigen Übergang der Grafschaft an Preußen 1816 wurde an ihre Stelle eine preußische Kommission mit dem Sitz in Laasphe bestellt, die ihrerseits bis 1835 der Aufsicht des Oberlandesgerichts Münster, dann der des Oberlandesgerichts Arnsberg unterstellt war.
Zu vergleichen sind die Bestände Oberlandesgericht Münster III (Kommissionsakten des Oberlandesgerichtsrats v. Hartmann) sowie Großherzogtum Hessen VIII und Grafschaft Wittgenstein V (Akten der Kommission in Laasphe).
Übernommen wurden die Akten vom Landgericht Arnsberg mit den Zugängen 15/1937 und 5/1947.“

Kreisarchiv bittet um Mithilfe 7

v.l.n.r: NN, Forster, NN

Im Bildarchiv des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein befinden einige unzureichend beschriebene Bilderzusammenstellungen. Ziel dieser Reihe ist mit Hilfe der Leserinnen und Leser von siwiarchiv Personen und ggf. Orte der Aufnahmen oder Anlässe der Fotos zu ermitteln. Ausgewählt wurde die Bildersammlung, die Fotografien mit dem ehemaligen Oberkreisdirektor (OKD) Karl Heinz Forster enthalten.
Zu sehen ist hier der Oberkreisdirektor bei einer Betriebsbesichtigung. Die beiden übrigen Personen sind unbekannt.

s. a.
Kreisarchiv bittet um Mithilfe 1
Kreisarchiv bittet um Mithilfe 2
Kreisarchiv bittet um Mithilfe 3
Kreisarchiv bittet um Mithilfe 4
Kreisarchiv bittet um Mithilfe 5
Kreisarchiv bittet um Mithilfe 6

Juden in Westfalen und Lippe (JuWeL): ein Online-Projekt, bei dem Mitmachen erwünscht ist!


„JuWeL”: Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein großangelegtes Online-Projekt zur Familiengeschichte der Juden in Westfalen und Lippe. Das Landesarchiv NRW, der Verein für Computergenealogie (CompGen) und die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung (WGGF) haben eine Plattform geschaffen, auf der familien- und ortsgeschichtlich Interessierte die jüdischen Personenstandsregister des 19. Jahrhunderts vom heimischen Schreibtisch aus erschließen können. Auf dem 7. Westfälischen Genealogentag in Altenberge bei Münster startete das Projekt im März 2017. Nach drei Monaten haben die freiwilligen Teilnehmer bereits die  Erfassung der Geburten, Heiraten und Todesfälle der Register aus dem Regierungsbezirk Münster abgeschlossen und insgesamt 18.809 Personendatensätze angelegt, die online recherchierbar sind (s. http://juwel.genealogy.net).

Freigeschaltet sind nun auch die Register aus dem Regierungsbezirk Arnsberg, die nächste Etappe ist somit gestartet. Jeder Interessierte kann sich auf der Projektseite anmelden und beteiligen, wobei er entweder einen bestimmten Ort ansteuern oder sich vom System einfach die nächste noch unbearbeitete Seite vorlegen lassen kann. Einzige Voraussetzung ist eine gewisse Erfahrung mit dem Lesen alter Handschriften, die für Familien- und Heimatforscher aber ohnehin unabdingbar ist. Unterstützt werden die Teilnehmer von den Administratoren Thomas Dickel und David Merschjohann.

Die Juden- und Dissidentenregister, in denen von 1815 bis zur Einführung der Standesämter 1874 die Geburten, Heiraten und Sterbefälle jener Einwohner Westfalens und Lippes registriert wurden, die nicht den Amtskirchen angehörten, sind fast vollständig und flächendeckend am Standort Detmold des Landesarchivs NRW erhalten. Das ist deutschlandweit eine Besonderheit. Bereits im vergangenen Jahr hat das Landesarchiv digitale Kopien der Register ins Netz gestellt und damit die Grundvoraussetzung für das Projekt geschaffen (www.lav.nrw.de).

Quelle: Landesarchiv NRW, Pressemitteilung v. 22.06.2017

„Revolution! Umwälzung! Umbruch!“

Link zum Findmittel mit Digitalisaten über den Systemwechsel 1918/1919

Über 2.000 Archiveinheiten und viele Digitalisate zu Revolution und Systemwechsel 1918/1919 werden seit kurzem über das o.g. Findmittel, ein sog. Sachthematische Inventar, online präsentiert. Wir hoffen, dass wir mit diesem Projekt, in dem Archivalien aus allen drei Regionalabteilungen (Westfalen, Ostwestfalen-Lippe, Rheinland) vereint worden sind, zur Erforschung der damaligen gesellschaftlichen und politischen Prozesse beitragen können.

Aus der Einleitung: “ ….. Das Augenmerk bei der Auswahl der Quellen liegt auf den beiden Jahren 1918/1919, und nur selten wird über diesen Zeitpunkt hinausgegangen. Einige der Aktenbände sind Serien, bei denen dann auch nur diejenigen Bände aufgenommen wurden, die weitestgehend in die zwei Jahre 1918 und 1919 fallen.

Die Zusammenstellung der Archivalien beruht überwiegend auf Findbuchrecherchen und zeigt die maßgeblichen Findbücher und Bestände aus den drei Regionalabteilungen des Landesarchivs auf. Die Aktentitel aus den Findbüchern wurden im Rahmen dieses Projektes nicht bzw. nur an wenigen Stellen verändert.

Das Inventar versteht sich vor allem als „Anregung zum Weiterforschen“ (vgl. hierzu auch: Wilfried Reininghaus, Die Revolution 1918/19 in Westfalen und Lippe als Forschungsproblem. Quellen und offene Fragen. Mit einer Dokumentation zu den Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräten, Münster 2016 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, NF 33), in gekürzter Fassung online unter http://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_011_(2016-01).pdf.), erschließt durch die Digitalisate aber auch eine Vielzahl von bisher unpublizierten Quellen, die durch Verknüpfung mit den Findbucheinträgen Benutzern auf bequemem Wege zugänglich gemacht werden. Weiterlesen

Online-Erschließung der Juden- und Dissidentenregister (JuWel) in Westfalen und Lippe

Reblog von compgen.de (Link s.u.)

Am 07. Februar 2017 unterzeichneten im Landesarchiv in Detmold Wolfgang Bockhorst (WGGF), Marie-Luise Carl (CompGen) und Frank Bischoff (Landesarchiv NRW) den Kooperationsvertrag zur gemeinsamen Online-Erschließung der Juden- und Dissidentenregister (JuWel).

Die Juden- und Dissidentenregister in Westfalen und Lippe

Das Interesse des Staates am Personenstand erstreckte sich im 19. Jahrhundert zunehmend auch auf nicht-christliche bzw. nicht den Amtskirchen angehörende Personen, insbesondere Juden, Dissidenten und Quäkern. Die Einführung von Judenregistern variierte von Territorium zu Territorium: Im französischen Königreich Westphalen wurden für Juden gesonderte Zivilstandsregister geführt, im Großherzogtum Berg nicht. Im Bereich des zum Großherzogtum Hessen gehörenden ehemaligen kurkölnischen Herzogtums Westfalen galt die Verordnung von 1804, wonach die Pfarrer gesonderte Judenregister zu führen hatten. In Lippe wurde dies 1809 angeordnet. Auch in der preußischen Zeit ab 1815 war die Führung von Judenregistern unterschiedlich, bis 1822 und 1847 Regelungen zur einheitlichen Führung von Judenregistern getroffen wurden. Demnach mussten die Register der Juden an die Gerichte abgegeben werden. Ähnliches galt ab 1847 für Quäker und Dissidenten (»geduldete Religionsgemeinschaften«). Mit der Einführung des Standesamtswesens und der Personenstandsgesetze im Jahr 1874/75 endete die nach Konfessionen getrennte Registerführung. Weiterlesen