Feuer, Hilfe, Fortschritt – der Wiederaufbau der Stadt Drolshagen

Quelle: Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, K 335/Kreis Olpe, Nr. 122

„Am 10. Mai 1838 wurde die Stadt Drolshagen im Kreis Olpe, die von mittelalterlicher Bausubstanz geprägt war, durch ein Feuer vollständig zerstört. Der verheerende Brand vernichtete etwa 100 Gebäude und Gewerbebetriebe, nur die steinerne Kirche blieb verschont. Zwar gab es keine menschlichen Verluste zu beklagen, aber die etwa 500 Einwohner innerhalb der Stadtmauern verloren ihr gesamtes Hab und Gut.

Nur wenige Stunden nach dem Brand trafen Sachspenden aus Olpe und Attendorn ein, und am 13. Mai, drei Tage später, [tätigte] der Magistrat der Stadt Siegen eine erste Zahlung zur Unterstützung der Betroffenen und den Wiederaufbau der Stadt [Anm.: Amn.: Am 17. Mai spendete der Bürgermeister der Stadt Hilchenbach ein erstes Mal]. Vor allem Bürgermeister und Geistliche aus Westfalen organisierten Spenden in ihren Städten und Gemeinden, aber auch Kaufleute und sogar ein Gastwirt aus Amsterdam gehörten zu den Geldgebern. Die eingehenden Gelder wurden detailliert in einem Journal festgehalten.

Die genaue Kenntnis der zur Verfügung stehenden Mittel trug sicherlich dazu bei, dass die Stadtverwaltung innerhalb eines Monats einen Plan für den Wiederaufbau erstellen konnte. Schon wenige Jahre später war der Neuaufbau abgeschlossen. Anstelle der engen Gassen wies unter anderem ein rechteckiges Straßenraster mit Bürgersteigen und festgelegten Straßenbreiten den Weg in die Zukunft.“
Quelle: Landesarchiv NRW via Facebook am 4.8.2025

Linktipps: Zufallesfunde zur Genealogie Wittgensteiner Familien


Auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ (Link) finden sich in der Rubrik „Aktuelles“ Zufallsfunde zur Geschichte Wittgensteiner Familien in Online-Ortsfamilienbüchern (OFB):

Auflistung von Wittgensteiner Zufallsfunden in den OFBs, [Nachtrag v. 16.8.2025] Weiterlesen

Prominente Stimmen fordern Schutz von Originalquellen

Kulturelles Gedächtnis bedroht
Handschriften, Bücher und Akten sind wichtige Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur. Doch viele Quellen sind bedroht, etwa durch schleichenden Zerfall und extreme Wetterereignisse. Ohne Förderprogramme droht Kulturgut verloren zu gehen, weil dringend nötige Schutzmaßnahmen nicht durchgeführt werden können. Eine Kampagne rückt jetzt die Bedeutung von Originalquellen in den Fokus.
Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) macht im Sommer über ihre Onlinekanäle auf die Gefährdung schriftlicher Originale aufmerksam. Zu den Unterstützer·innen der Kampagne zählen prominente Stimmen aus Öffentlichkeit, Politik und Kultur. Weiterlesen

Nachlass des aus Siegen stammenden evangelischen Pfarrers Reinhard Gädeke online recherchierbar

Link zum Bestand

„Der Nachlass besteht zum größten Teil aus Akten, die Gädeke im Laufe seiner Tätigkeiten bei den Westfälischen Schülerbibelkreisen (BK) angelegt hat. Persönliche Dokumente finden sich in weitaus geringerem Ausmaß. Deshalb bietet sich der Nachlass vor allem zur Forschung über die Geschichte der Westfälischen Schülerbibelkreise und der evangelischen Jugendarbeit, schwerpunktmäßig in der Zeit von 1945 bis Mitte der 1970er Jahren an. Weiterlesen

Neue Ausstellung in der Stadtbibliothek Kreuztal

Bis zum 14. September sind im Foyer der Stadtbibliothek Kreuztal historische Messbildaufnahmen von Albrecht Meydenbauer zu sehen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Prof. Dipl.-Ing. Albrecht Grimm aus Hilchenbach mit Unterstützung durch Dieter Wörster aus Ferndorf. Highlights der Ausstellung sind zwei historische Aufnahmen der Nikolaikirche in Siegen von 1892, über deren Herstellung auch die Siegener Zeitung am 13. August 1892 berichtete.

Quelle: Siegener Zeitung, 13. August 1892

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Online: Leitfaden zur Ordnung, Aufbewahrung und Archivierung von Sammlungsbeständen für Erinnerungsinitiativen

Die in zahlreichen Initiativen entstandene Überlieferung zur Erinnerungsarbeit und Aufarbeitung von NS-Unrecht gilt es, dauerhaft in öffentlichen Archiven zu sichern und zugänglich zu machen. Um die Abgabe der Sammlungen an ein Archiv bestmöglich vorzubereiten, wurde seitens des Hessischen Landesarchivs in Zusammenarbeit mit den Initiativen und kommunalen Archiven ein Leitfaden entwickelt.

Seit Jahrzehnten befassen sich sowohl in Hessen als auch bundesweit zahlreiche Einzelpersonen, Erinnerungsinitiativen und Gedenkstätten (im Folgenden kurz Initiativen) aktiv damit, die Geschichte jüdischen Lebens sowie das begangene NS-Unrecht in den jeweiligen Orten und Regionen aufzuarbeiten und zu erforschen.

Dabei entstanden bzw. entstehen umfangreiche Sammlungen, u. a. Zeitzeugeninterviews, Korrespondenzen mit Zeitzeugen und deren Nachfahren, Privatfotos oder auch Filmaufnahmen. Darüber hinaus finden umfangreiche Recherchen in Archiven, Bibliotheken oder auch anderen Institutionen weltweit statt, die die Sammlungen mit entsprechenden Unterlagen anreichern. Diese breite Überlieferung gibt zum einen nicht nur Aufschluss über lokalhistorische Begebenheiten, sondern dokumentiert auch die Arbeit der Initiativen selbst, die von einem immensen, zumeist ehrenamtlichen Engagement zeugt. Weiterlesen

Verschlossene Auster 2025 für die „Bundeslöschtage“

Netzwerk Recherche verleiht die „Verschlossene Auster“ an die Bundesregierung, stellvertretend auch für ihre Vorgängerin, für die Bundeslöschtage. Trotz gesetzlicher Archivierungspflichten werden dienstliche E-​Mails, Chatverläufe und Kalenderdaten von Bundesminister:innen nach deren Ausscheiden gelöscht.

Der Negativpreis wird traditionell an Personen oder Institutionen verliehen, die sich durch mangelnde Transparenz und Informationsverweigerung gegenüber der Öffentlichkeit hervorgetan haben.

Besonders bezeichnend ist, dass auch die aktuelle Bundesregierung, trotz öffentlicher Kritik und der Warnungen von Archiv-​ und Transparenzexpert:innen, nicht gewillt ist, diese Praxis zu ändern oder gesetzlich klarzustellen. Das Bundesarchiv hat mehrfach erfolglos auf drohende Verstöße gegen das Bundesarchivgesetz hingewiesen. Weiterlesen

Tagungsband „Visuelle Quellen – Fotos und Filme in Archiven“ erschienen

Deckblatt des Archivheftes 55, Foto: LVR-AFZ


Heute konnte das LVR-AFZ einige Kisten mit druckfrischen Exemplaren des Archivheftes 55 „Visuelle Quellen – Fotos und Filme in Archiven“ in Empfang nehmen. Somit ist nun pünktlich vor dem 58. Rheinischen Archivtag, der in wenigen Wochen in Viersen stattfinden wird, der Tagungsband zum letztjährigen Rheinischen Archivtag, welcher am 13. und 14. Juni 2024 in Wesseling stattfand, erschienen.
Mit dem Fokus auf visuelle Quellen widmete sich der Rheinische Archivtag 2024 einem wichtigen Bereich der archivischen Überlieferung, der sich nicht nur durch seine meist große Beliebtheit bei den Archivnutzer*innen auszeichnet, sondern die Archive selbst teils vor ganz eigene Herausforderungen stellt. Nach einigen einführenden Betrachtungen zu Fotos als Quellen wurde das Thema in drei Sektionen tiefer erschlossen. Diese spiegeln sich auch im vorliegenden Tagungsband wider. Dazu zählen erstens die Frage nach der Bestandserhaltung von Fotos und Filmen, zweitens die Problematik der Überlieferungsbildung, Bewertung und Erschließung von Foto- und Filmbeständen und schließlich drittens die immer aktueller werdende Herausforderung der digitalen Aufbereitung und Nutzung. Weiterlesen