Ersetzendes Scannen – Herausforderung für archivische Überlieferungsbildung

Eine Empfehlung der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag

Aus der Einleitung:
„Der Übergang zum elektronischen Dokumentenmanagement führt in den Verwaltungen zunehmend zum Wunsch nach digitaler Verfügbarkeit der in Papierform vorliegenden Dokumente, seien es ältere Unterlagen oder eingehende Schreiben. Ziel ist zum einen ein schneller Zugriff für die Sachbearbeitung, zum anderen aber auch die Einsparung von Lagerraum für Unterlagen. In diesem Fall wird das Scannen zum ersetzenden Scannen, weil aus Verwaltungssicht die analogen, d. h. papiergebundenen, Unterlagen eine Belastung darstellen und entsorgt werden sollen. Weiterlesen

LWL betreibt elektronisches Langzeitarchiv für Gemeinden, Städte und Kreise

Dr. Georg Lunemann, Erster Landesrat und Kämmerer des LWL (v.r.), Dr. Marcus Stumpf, Leiter des LWL-Archivamtes, und Wieland Schäfer, Leiter der LWL-IT-Abteilung, freuen sich über den neuen Service des LWL.
Foto: LWL

So lange Verwaltungen ausschließlich mit Papier gearbeitet haben, wussten die Kommunalarchive, wie sie mit den archivwürdigen Unterlagen umgehen mussten, damit sie dauerhaft erhalten blieben. Doch immer mehr Akten gibt es gar nicht mehr auf Papier, sondern nur noch in elektronischer Form. Und was ist mit Digitalfotos, Datenbanken, elektronischen Karten und Plänen oder Ratsinformationssystemen? Wie kann man all die Daten lesbar halten, wo doch die notwendigen Programme und Geräte schnell veralten? Dafür hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der schon seit Jahren ein eigenes elektronisches Langzeitarchiv betreibt, gemeinsam mit der Stadt Köln unter dem Namen DiPS.kommunal eine Lösung entwickelt, die allen Kommunen in NRW offen steht. „DiPS“ steht dabei für Digital Preservation Solution, also frei übersetzt „Lösung zur digitalen Bestandserhaltung“.

Als erste kommunale Archive werden die Städte Bochum, Hamm und Münster ihre Daten mit DiPS.kommunal beim LWL speichern. Weitere Städte und Kreise stehen schon in den Startlöchern. Weiterlesen

Alarm in Hilchenbach: Weniger Geld für Archivguterhalt!

In der Siegener Zeitung erschien gestern der Artikel „Förderverein geht das Licht aus. Unterstützer der Wilhelmsburg geht das Licht aus. Stadtarchiv, Museum und Bibliothek werden künftig auf Zuschüsse verzichten müssen.“
Der Förderverein wird sich laut Artikel in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. Oktober auflösen – Grund sind Nachwuchsprobleme auf Vorstandsebene. Für das Archiv sind dann diese Folgen zu erwarten: “ …. Regelmäßig unterstützte der Förderverein Archiv, Stadtbücherei und Stadtmuseum. Bücher und andere Medien wurden für die Bibliothek angeschafft, das Archiv bekam immer wieder Zuschüsse – beispielsweise für die seit Jahren durchgeführten Entsäuerungen alter Dokumente. ….. Reinhard Gämlich, Stadtarchivar und Museumsleiter, bedauerte …. das bevorstehende Verschließen des Fördertopfes. Der Verein habe immer wieder Anschaffungen ermöglicht, die aus städtischen Mitteln einfach nicht zu stemmen gewesen seien. …..“

87. Deutscher Archivtag 2017 in Wolfsburg

mit Fachmesse ARCHIVISTICA 2017

Vom 27. bis 30. September 2017 findet in Wolfsburg der 87. Deutsche Archivtag statt. Unter
dem Motto „MASSENAKTEN – MASSENDATEN. Rationalisierung und Automatisierung im Archiv“
werden vor allem die Folgen der Digitalisierung für die Archive diskutiert. Europas größter
nationaler Archivkongress wird vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
ausgerichtet, erwartet werden ca. 700 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland.
Auf der parallel stattfindenden Fachmesse ARCHIVISTICA präsentieren 40 Aussteller Produkte
und Innovationen rund um das Archivwesen.
Behörden, Ämter und Fachstellen haben schon immer große Aktenmengen produziert. Seit Jahren kommen jedoch immer mehr digitale Daten hinzu, welche ebenfalls bewertet und archiviert werden müssen. Die Archive stehen dabei vor dem Problem, dass diese Daten in uneinheitlichen Fileablagen und verschiedenen Dateiformaten gespeichert sind, darüber hinaus sind die Ablagesysteme je nach Behörde oder Standort unterschiedlich sortiert.
„Für Archivarinnen und Archivare sind große Überlieferungsmengen nicht neu, aber eine Datenflut wie heute hat es so noch nicht gegeben“, sagt der VdA-Vorsitzende Ralf Jacob. „Wir müssen uns daher fragen, wie wir den neuen Anforderungen gerecht werden können und ob sich die Aufgaben der Archive in Zeiten von Big Data nicht grundlegend gewandelt haben.“
Weiterlesen