Ein Gastbeitrag

Die 31,5 Meter lange Wellblechbaracke mit Überdachung von 1920 vor dem Abbau im Mai 2023
Ein Gastbeitrag

Die 31,5 Meter lange Wellblechbaracke mit Überdachung von 1920 vor dem Abbau im Mai 2023
„Wolfgang Popp (1935–2017) nennt die Geschichte seiner 82 Lebensjahre schlicht „Mein Leben“. Es bewegt sich zwischen den drei Polen „Germanist – Pazifist – schwul“, weist aber vielerlei weitere Facetten auf. Er verstand sich als Wissenschaftler, für den gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen ein selbstverständliches Anliegen war.
Wolfgang Popp beginnt seine Lebenserinnerungen mit einem vielsagenden Satz: „Ich bin im Jahr des Unheils 1935 im mittelfränkischen Altenmuhr, heute Muhr m See, geboren.“ Das „Unheilsjahr“ habe ihn geprägt, schreibt er. Schon als Jugendlicher hat er ich auf die Suche nach Erkenntnis über die Zeit des Faschismus begeben. Mit diesem Impetus ist er Musik- und Literaturwissenschaftler geworden. Entscheidend ür den Erfolg seiner „Arbeit am Frieden“ waren seine Ausdauer, seine Kreativität und sein solidarisches Handeln.
Und in diesem Sinne stellt die Schilderung seines Lebens nicht nur seine persönliche Entwicklung dar, sondern ist zugleich eine lesenswerte Kommentierung der zeitlichen Umstände, in denen er und die Welt sich befanden.
Wolfgang Popp
GERMANIST – PAZIFIST – SCHWUL. Mein Leben
hrsg. v. Bernhard Nolz
Siegen: universi 2023, 350 S., s/w-Abb.
ISBN 978-3-96182-139-4“
Quelle: Verlagswerbung

Zum 175. Jubiläum der Revolution 1848 bringt die Historische Kommission für Westfalen im Sommer ein neues Buch heraus:
Felix Gräfenberg (Hg.), 1848/49 in Westfalen und Lippe. Biografische Schlaglichter aus der revolutionshistorischen Peripherie
Münster, Sommer 2023, ca. 750 Seiten (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge, 48).
38 Autor:innen haben an dem Projekt mitgewirkt und insgesamt 52 Lebensbilder aufgezeichnet. Der Kreis Wittgenstein, seit 1816 preußisch, „ein Schmerzenskind der preußischen Regierung”, ist mit einem Beitrag zu dem seinerzeitigen Landrat und im Jahr 1848 Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung Wilhelm Friedrich Groos in der Sammlung vertreten.
„Eine kurze Geschichte Westfalens im Spätmittelalter“ ist eine Beitragsreihe mit drei Video-Essays, die in kurzer und prägnanter Form die Geschichte der Region erzählt. Produziert wurde sie vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Kooperation mit dem Autor und Content Creator David Johann Lensing aus NRW. Nach dem Vorbild von Yuval Noah Harari („Eine kurze Geschichte der Menschheit“) und unterstützt von Fachleuten des LWL erzählt er in dieser Reihe von der Zeit des Spätmittelalters in seiner Heimatregion. 0:00 Einleitung 1:03 Recht und Fehden 3:57 Von Kaufleuten und Kuhhäuten 9:04 Die siegreichen Verlierer
Am 3. Mai erschien in der Siegener Zeitung der Artikel „Ernst Bach – Ein Kämpfer für das freie Wort“. Ein Beitrag, der gleich zwei Fragen aufwirft, inwieweit kann man Ernst Bach aufgrund eines Zeitungsartikels aus dem Jahr 1952 zu einem Kämpfer für die Pressefreiheit hochstilisieren, wenn von Bach unkommentierte Aussagen Stoeckers zu dessen Gegnerschaft gegenüber die „jüdischen“ Presse eine Differenzierung erforderlich erscheinen lassen? Und: warum liegt noch keine ausführliche Biographie über Ernst Bach vor?
Zur ersten Frage: Die folgenden Stoecker-Zitate entsprechen nicht der Meinung des Autoren. Sie stammen aus der 1931 in Siegen erschienenen biographischen Schrift von Ernst Bach über Adolf Stoecker (S.11) und dienten dort zur Beschreibung der Haltung Stoeckers gegenüber dem Judentum und (!) der „jüdischen“ Presse: “ ….. Die moderne Judenpresse atme einen Haß gegen das Christentum, der unerträglich sei. Während jüdische Einrichtungen nie angetastet werden, ziehe man christliche Heiligtümer beständig in den Staub. Wenn das moderne Judentum mit seiner Übermacht den Anspruch nicht aufgibt, der Herr Deutschlands zu werden, so ist eine Katastrophe unausbleiblich…… Ich bekämpfe nicht die israelitisache Rasse, sondern ihr Freveln am deutschen Leben, nicht den jüdischen Glauben, sondern ihren reformatorischen Unglauben, der in der Presse …. auf das Giftigste angegreift. ….“

Vor gut zwei Jahren fand eine intensive Diskussion um die Benennung der Alfred-Fissmer-Anlage und über die Person des Siegener Oberbürmeisters statt. Sie bildete quasi den Auftakt für die Debatte über die Straßenumbennungen in Siegen. An deren Ende stand der nicht unumstrittene, politische Beschluss eine Informationstafel in der Anlage anzubringen. Auf der Homepage der Stadt Siegen kann nun unter der Rubrik „Orte der Stadtgeschichte“ sowohl die oben zu sehende Kurzfassung als auch eine annotierte Langfassung abgerufen werden.
Die Tafel findet man übrigens am Germania-Denkmal: Weiterlesen

Stiftungsgründer Rudolf Bald auf einem seiner historisch bedeutsamen Exponate
So., 11.06.2023, 15:30 – 17:00 Uhr, 5,00 €, Burgstr. 57072 Siegen,Peer Ball/Dr. Jens Aspelmeier
Der Rundgang folgt zentralen Erinnerungsorten aus allen Epochen der lokalen Geschichte im Stadtbild Siegens. Ausgehend vom Oberen Schloß bis zum Siegener Bahnhof erkunden wir gemeinsam bekannte und weniger bekannte Denkmäler zur Stadtgeschichte. Orte, an denen man täglich vorbeiläuft, sollen im Lichte der regionalen Erinnerungskultur vorgestellt und diskutiert werden. Allen gemeinsam ist, dass sie als Teil dessen, was Heimatgeschichte auszeichnet, Anlass zum Nachdenken über die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschichte der Stadt sein werden, ob es nun die Fissmer-Anlage mit der Germania ist, die ehemalige Synagoge am Obergraben oder das ehemalige Kaufhaus Tietz, das jetzige Krönchen-Center.
Der Spaziergang lädt auch ein, eigene Erinnerungen zu den Orten zu teilen.
Anmeldung erforderlich! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.
Quelle: VHS Siegen, Programm
Der Band dokumentiert ein gemeinsames Projekt des Lehrgebiets Architekturgeschichte (Eva v. Engelberg-Dočkal) und des Fachs Kunst/Fotografie (Uschi Huber) an der Universität Siegen. Gegenstand der künstlerischen Analyse war das Stadtviertel Hammerhütte, nur wenige Gehminuten vom Siegener Hauptbahnhof entfernt. Hervorgegangen aus einem mittelalterlichen Hammerwerk handelt es sich um eines der ältesten Gebiete der Stadt, das im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erfuhr, aber nie großflächig überplant wurde. Bestimmend sind daher die Überlagerungen verschiedener Zeitschichten und eine kleinteilige, heterogene Struktur, die neue Perspektiven auf die Stadt und deren Geschichte ermöglichten.
Kern des Bandes bilden die im Wintersemester 2021/22 entstandenen künstlerischen Arbeiten von 17 Studierenden, die im Mai 2022 in der Alten Hammerhütter Schule präsentiert wurden. Gerahmt wird der Band durch ein Vorwort von Stadtbaurat Henrik Schumann und einen Text des Künstlers und Gastkritikers des Projekts Arne Schmitt (Köln/Zürich).
Der Band „Hammerhütte. Künstlerische Erkundung eines Quartiers“ liegt als Printversion und in digitaler Form vor.
Eva von Engelberg- Dočkal / Uschi Huber (Hrsg.)
Hammerhütte. Künstlerische Erkundung eines Quartiers
Reihe Frieder & Henner #2
Siegen: unversi 2023, 51 S., farbige Abb.
ISBN 978-3-96182-143-3
Quelle: Verlagswerbung