Literaturhinweis: Wolfgang Popp: GERMANIST – PAZIFIST – SCHWUL. Mein Leben (2023)

Wolfgang Popp (1935–2017) nennt die Geschichte seiner 82 Lebensjahre schlicht „Mein Leben“. Es bewegt sich zwischen den drei Polen „Germanist – Pazifist – schwul“, weist aber vielerlei weitere Facetten auf. Er verstand sich als Wissenschaftler, für den gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen ein selbstverständliches Anliegen war.

Wolfgang Popp beginnt seine Lebenserinnerungen mit einem vielsagenden Satz: „Ich bin im Jahr des Unheils 1935 im mittelfränkischen Altenmuhr, heute Muhr m See, geboren.“ Das „Unheilsjahr“ habe ihn geprägt, schreibt er. Schon als Jugendlicher hat er ich auf die Suche nach Erkenntnis über die Zeit des Faschismus begeben. Mit diesem Impetus ist er Musik- und Literaturwissenschaftler geworden. Entscheidend ür den Erfolg seiner „Arbeit am Frieden“ waren seine Ausdauer, seine Kreativität und sein solidarisches Handeln.
Und in diesem Sinne stellt die Schilderung seines Lebens nicht nur seine persönliche Entwicklung dar, sondern ist zugleich eine lesenswerte Kommentierung der zeitlichen Umstände, in denen er und die Welt sich befanden.

Wolfgang Popp
GERMANIST – PAZIFIST – SCHWUL. Mein Leben
hrsg. v. Bernhard Nolz
Siegen: universi 2023, 350 S., s/w-Abb.
ISBN 978-3-96182-139-4“
Quelle: Verlagswerbung

Freudenberg im Zeitgeschehen 1/2023 erschienen

Das Titelbild der neuesten FiZ-Ausgabe (1/2023) zeigt das Freudenberger Technikmuseum. Das Foto nimmt Bezug auf einen Beitrag von Hans-Jürgen Klappert „Wir bauen eine Feuermaschine“. Er schildert ein deutschlandweit einmaliges Projekt: Bisher fehlt das Ur-Modell der Krafterzeugung, eine Newcomen-Feuermaschine im Reigen der dort gezeigten historischen Antriebsbeispiele. Es soll nun im Museum an der Olper-Straße ein funktionsfähiges Unikat entstehen – nach einem Vorbild aus Neuseeland.
Gerhard Moisel geht in seinem Text auf den neuen Gedenkstein auf dem Heisberger Friedhof ein: „Nach Artikel 1 unseres Grundgesetzes ist die Würde des Menschen unantastbar. Dazuz gehört nach meinem Verständnis auch, die Verstorbenen nicht zu vergessen. Deshalb soll der neue Gedenkstein mit den Namen der Gefallenen und Vermissten aus Heisberg auch ein Mahnstein an die Lebenden sein.“ Der Stein fand im Juli 2021 seinen Platz und konnte am Volkstrauertag 2022 seiner Bestimmung übergeben werden. Moisel, bekannter Autor und stellv. Vorsitzender des Heimatvereins, gab zu den einzelnen Namen Erläuterungen, die sich in seinem Beitrag wiederfinden.

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Literatur zur 1848er-Revolution in Westfalen-Lippe

Zum 175. Jubiläum der Revolution 1848 bringt die Historische Kommission für Westfalen im Sommer ein neues Buch heraus:
Felix Gräfenberg (Hg.), 1848/49 in Westfalen und Lippe. Biografische Schlaglichter aus der revolutionshistorischen Peripherie
Münster, Sommer 2023, ca. 750 Seiten (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge, 48).
38 Autor:innen haben an dem Projekt mitgewirkt und insgesamt 52 Lebensbilder aufgezeichnet. Der Kreis Wittgenstein, seit 1816 preußisch, „ein Schmerzenskind der preußischen Regierung”, ist mit einem Beitrag zu dem seinerzeitigen Landrat und im Jahr 1848 Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung Wilhelm Friedrich Groos in der Sammlung vertreten.

Video: „Die Soester Fehde.

Eine kurze Geschichte Westfalens im Spätmittelalter 02/03″


„Eine kurze Geschichte Westfalens im Spätmittelalter“ ist eine Beitragsreihe mit drei Video-Essays, die in kurzer und prägnanter Form die Geschichte der Region erzählt. Produziert wurde sie vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Kooperation mit dem Autor und Content Creator David Johann Lensing aus NRW. Nach dem Vorbild von Yuval Noah Harari („Eine kurze Geschichte der Menschheit“) und unterstützt von Fachleuten des LWL erzählt er in dieser Reihe von der Zeit des Spätmittelalters in seiner Heimatregion. 0:00 Einleitung 1:03 Recht und Fehden 3:57 Von Kaufleuten und Kuhhäuten 9:04 Die siegreichen Verlierer

Ernst Bach (1902-1965) – ein Kämpfer für das freie Wort?

Am 3. Mai erschien in der Siegener Zeitung der Artikel „Ernst Bach – Ein Kämpfer für das freie Wort“. Ein Beitrag, der gleich zwei Fragen aufwirft, inwieweit kann man Ernst Bach aufgrund eines Zeitungsartikels aus dem Jahr 1952 zu einem Kämpfer für die Pressefreiheit hochstilisieren, wenn von Bach unkommentierte Aussagen Stoeckers zu dessen Gegnerschaft gegenüber die „jüdischen“ Presse eine Differenzierung erforderlich erscheinen lassen? Und: warum liegt noch keine ausführliche Biographie über Ernst Bach vor?
Zur ersten Frage: Die folgenden Stoecker-Zitate entsprechen nicht der Meinung des Autoren. Sie stammen aus der 1931 in Siegen erschienenen biographischen Schrift von Ernst Bach über Adolf Stoecker (S.11) und dienten dort zur Beschreibung der Haltung Stoeckers gegenüber dem Judentum und (!) der „jüdischen“ Presse: “ ….. Die moderne Judenpresse atme einen Haß gegen das Christentum, der unerträglich sei. Während jüdische Einrichtungen nie angetastet werden, ziehe man christliche Heiligtümer beständig in den Staub. Wenn das moderne Judentum mit seiner Übermacht den Anspruch nicht aufgibt, der Herr Deutschlands zu werden, so ist eine Katastrophe unausbleiblich…… Ich bekämpfe nicht die israelitisache Rasse, sondern ihr Freveln am deutschen Leben, nicht den jüdischen Glauben, sondern ihren reformatorischen Unglauben, der in der Presse …. auf das Giftigste angegreift. ….“

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Beschilderung der „Alfred-Fissmer-Anlage“ in Siegen

Vor gut zwei Jahren fand eine intensive Diskussion um die Benennung der Alfred-Fissmer-Anlage und über die Person des Siegener Oberbürmeisters statt. Sie bildete quasi den Auftakt für die Debatte über die Straßenumbennungen in Siegen. An deren Ende stand der nicht unumstrittene, politische Beschluss eine Informationstafel in der Anlage anzubringen. Auf der Homepage der Stadt Siegen kann nun unter der Rubrik „Orte der Stadtgeschichte“ sowohl die oben zu sehende Kurzfassung als auch eine annotierte Langfassung abgerufen werden.

Die Tafel findet man übrigens am Germania-Denkmal: Weiterlesen

Tage der offenen Tür in der BMW Ausstellung in Erndtebrück

Stiftungsgründer Rudolf Bald auf einem seiner historisch bedeutsamen Exponate

Im Jubiläumsjahr der bayerischen Motorradmarke wird die so in Deutschland einzigartige Motorradschau am Sonntag, den 11. Juni von 11.00 bis 13.00 Uhr ein Etappenziel der Motorradstafette des BMW Club Mobile Classic e. V. zum 100. Jubiläum von BMW Motorrad. Unter dem Motto „Von der Isar an die Spree“ führt die Tour mit klassischen Fahrzeugen vom ehemaligen BMW Motorrad-Werk München-Milbertshofen zum BMW Werk Berlin-Spandau und macht an dem Sonntag gegen Mittag eben Station im beschaulichen Erndtebrück in Wittgenstein. Weiterlesen

Stadtrundgang „Heimat im Blick!“

So., 11.06.2023, 15:30 – 17:00 Uhr, 5,00 €, Burgstr. 57072 Siegen,Peer Ball/Dr. Jens Aspelmeier

Der Rundgang folgt zentralen Erinnerungsorten aus allen Epochen der lokalen Geschichte im Stadtbild Siegens. Ausgehend vom Oberen Schloß bis zum Siegener Bahnhof erkunden wir gemeinsam bekannte und weniger bekannte Denkmäler zur Stadtgeschichte. Orte, an denen man täglich vorbeiläuft, sollen im Lichte der regionalen Erinnerungskultur vorgestellt und diskutiert werden. Allen gemeinsam ist, dass sie als Teil dessen, was Heimatgeschichte auszeichnet, Anlass zum Nachdenken über die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschichte der Stadt sein werden, ob es nun die Fissmer-Anlage mit der Germania ist, die ehemalige Synagoge am Obergraben oder das ehemalige Kaufhaus Tietz, das jetzige Krönchen-Center.
Der Spaziergang lädt auch ein, eigene Erinnerungen zu den Orten zu teilen.

Anmeldung erforderlich! (Teilnehmer*innenzahl begrenzt)
Telefon 0271 404-3000, E-Mail vhs@siegen.de oder persönlich.
Quelle: VHS Siegen, Programm

Literaturhinweis: „Hammerhütte. Künstlerische Erkundungen eines Quartiers“ (2023)

Der Band dokumentiert ein gemeinsames Projekt des Lehrgebiets Architekturgeschichte (Eva v. Engelberg-Dočkal) und des Fachs Kunst/Fotografie (Uschi Huber) an der Universität Siegen. Gegenstand der künstlerischen Analyse war das Stadtviertel Hammerhütte, nur wenige Gehminuten vom Siegener Hauptbahnhof entfernt. Hervorgegangen aus einem mittelalterlichen Hammerwerk handelt es sich um eines der ältesten Gebiete der Stadt, das im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erfuhr, aber nie großflächig überplant wurde. Bestimmend sind daher die Überlagerungen verschiedener Zeitschichten und eine kleinteilige, heterogene Struktur, die neue Perspektiven auf die Stadt und deren Geschichte ermöglichten.
Kern des Bandes bilden die im Wintersemester 2021/22 entstandenen künstlerischen Arbeiten von 17 Studierenden, die im Mai 2022 in der Alten Hammerhütter Schule präsentiert wurden. Gerahmt wird der Band durch ein Vorwort von Stadtbaurat Henrik Schumann und einen Text des Künstlers und Gastkritikers des Projekts Arne Schmitt (Köln/Zürich).
Der Band „Hammerhütte. Künstlerische Erkundung eines Quartiers“ liegt als Printversion und in digitaler Form vor.

Eva von Engelberg- Dočkal / Uschi Huber (Hrsg.)
Hammerhütte. Künstlerische Erkundung eines Quartiers
Reihe Frieder & Henner #2
Siegen: unversi 2023, 51 S., farbige Abb.
ISBN 978-3-96182-143-3

Quelle: Verlagswerbung