
Quelle: Siegener Zeitung vom 9. Juli 1895
Quelle: Siegener Zeitung vom 9. Juli 1895
Kulturelles Gedächtnis bedroht
Handschriften, Bücher und Akten sind wichtige Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur. Doch viele Quellen sind bedroht, etwa durch schleichenden Zerfall und extreme Wetterereignisse. Ohne Förderprogramme droht Kulturgut verloren zu gehen, weil dringend nötige Schutzmaßnahmen nicht durchgeführt werden können. Eine Kampagne rückt jetzt die Bedeutung von Originalquellen in den Fokus.
Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) macht im Sommer über ihre Onlinekanäle auf die Gefährdung schriftlicher Originale aufmerksam. Zu den Unterstützer·innen der Kampagne zählen prominente Stimmen aus Öffentlichkeit, Politik und Kultur. Weiterlesen
Quelle: Siegener Zeitung, 16. Dezember 1892
Reportage mit den Siegener Unterwelten (WDR)
„Diese kurze Reportage (Ausschnitt aus der WDR Lokalzeit Südwestfalen) begleitet die Siegener Unterwelten bei einer exklusiven Begehung des Hainer Stollens – einer der bedeutendsten unterirdischen Anlagen der Region.
Urheberrecht: Die Senderechte und das Bildmaterial liegen beim WDR.
Historischer Hintergrund:
Der Hainer Stollen wurde während des Zweiten Weltkriegs aus dem ehemaligen Eisenerzbergwerk Grube Alte Silberkaute herausgebaut und zu einem weit verzweigten Luftschutzstollen erweitert. Doch seine Bedeutung ging weit über den zivilen Luftschutz hinaus:
1944/45 diente der Stollen als streng bewachtes Depot für einige der bedeutendsten Kunstschätze Europas – darunter der Aachener Domschatz mit den Gebeinen Karls des Großen, Meisterwerke von van Gogh, Rubens und Dürer sowie kirchliche Schätze aus Köln, Essen und Trier.
Die Stollenanlage war über 700 Meter lang, mit Belüftung, Warmluftheizung und Sicherheitseinrichtungen ausgestattet – verborgen und gut geschützt unter der Erde. Am 9. April 1945 wurden die Kunstwerke von den sogenannten Monuments Men der US-Armee entdeckt und später nach Marburg gebracht.“
Weitere Informationen: Weiterlesen
Vortrag von Dr. Jan Wacke im Rahmen des 84. Südwestdeutschen Archivtags in Weinheim am Freitag, 23. Mai 2025:
Quelle: Siegener Zeitung, 19. August 1908
„Fuldaer Erklärung“ des Gesamtvorstandes des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA)
„Eine offene, pluralistische Gesellschaft lebt auch von offenen Archiven. Durch die Nutzung des von ihnen verwahrten Archivguts ermöglichen sie vielfältige Perspektiven und machen das
Funktionieren des demokratischen Rechtsstaats rückblickend transparent und nachvollziehbar. Ein starker und wehrhafter demokratischer Rechtsstaat braucht ebensolche Archive. Sie sind stark, wenn sie in der Lage sind, nach fachlichen und sachlichen Kriterien ihren gesetzlichen Aufgaben nachzugehen, ohne einer direkten Einflussnahme von politischer Seite zu unterliegen.
Wehrhaft sind sie, wenn sie die Prinzipien des demokratischen Rechtsstaats in ihrem Aufgabengebiet aktiv vertreten, sich Feinden des demokratischen Rechtsstaats entgegenstellen und entschieden für die freiheitlich demokratische Grundordnung eintreten.
Die Ereignisse der letzten Jahre und Monate führen die Relevanz einer entsprechenden Positionierung eindrucksvoll vor Augen: Seit mehr als drei Jahren herrscht mitten in Europa ein Krieg, in dem auch Museen, Bibliotheken und Archive gezielt angegriffen werden. Seit Beginn dieses Jahres hat die US‐Regierung begonnen, die Forschungsfreiheit faktisch abzuschaffen,
große Mengen öffentlicher Quellen zu löschen, Museen zu schließen und eine ganze staatliche Bildungsverwaltung abzuwickeln.
Wo Extremisten Machtpositionen besetzen, richten sie sich stets gegen die Freiheit von Wissenschaft und Kultur. Das trifft nicht nur auf autoritäre Regime wie in China oder Russland zu, sondern ist ebenso in demokratischen Staaten zu beobachten. Auch in den USA und einzelnen EU‐Staaten beginnen Extremisten damit, die Gesellschaften nach ihrer Agenda zu verändern, sobald sie in Machtpositionen gelangen, und setzen ihre Ankündigungen um. Das gilt auch für Deutschland.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen auf internationaler und nationaler Ebene ist es an der Zeit, sich aktiv zu positionieren und sich solidarisch mit betroffenen Kolleginnen und Kollegen und den Institutionen, für die sie arbeiten, zu zeigen. Deshalb befürwortet der VdA internationale Initiativen, die antidemokratischen Bestrebungen entgegenwirken, indem sie wissenschaftliches Arbeiten ermöglichen.
Auch in Deutschland versuchen Extremisten, Einfluss auf Wissenschaft und Kultur zu erlangen. Das Archivwesen muss sein Selbstverständnis als demokratiestützendes Element aktiv wahrnehmen. Abwarten und Rückzug sind angesichts zunehmender Angriffe auf die demokratische, offene und pluralistische Gesellschaft keine Option. Der VdA schärft mit der „Fuldaer Erklärung“ und der Anpassung seines Leitbilds sein Bekenntnis zu einem freiheitlich‐demokratisch ausgerichteten, faktenorientierten und nach wissenschaftlichen Prinzipien arbeitenden Archivwesen. Einer ideologischen Beeinflussung archivischer Methoden ist entschieden entgegenzuwirken. Die Überlieferungsbildung, die Erschließung und Bewahrung von Archivalien sowie ihre Zugänglichkeit erfolgen unabhängig von externer politischer Einflussnahme und orientieren sich ausschließlich an fachlichen Maßstäben.
Darüber hinaus appelliert der VdA an seine Mitglieder, sich für ein von gegenseitiger Achtung geprägtes Miteinander von unterschiedlichen Nationen, Kulturen, Weltanschauungen, Religionen und sexuellen Orientierungen einzusetzen und sich jedweder Form von individueller und gruppenbezogener Diskriminierung, Ausgrenzung und Hass entgegenzustellen. Ansichten und Aktivitäten, die diesen Grundsätzen diametral widersprechen, haben im VdA keinen Platz. Es gilt, die Zivilgesellschaft im freiheitlich‐demokratischen Rechtsstaat zu stärken.
Um dieses Selbstverständnis des Verbandes nach innen und außen deutlich zu zeigen, wird eine demokratiebejahende und demokratieverteidigende Position in das Leitbild des VdA aufgenommen.“
Quelle: VdA, Pressemitteilung, 15. Juli 2025
Quelle: Siegener Zeitung, 3. November 1927
ls im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. die Kelten am Fuße des Giebelwalds in den damals größten Verhüttungsöfen Europas das Eisenerz zu Metall verarbeiteten, da kannten sie weder Nassau-Siegen noch Sayn-Altenkirchen, kein Rheinland-Pfalz und kein Nordrhein-Westfalen. In der da noch grenzenlosen Region zählten allein die reichen Bodenschätze.
Die Touristiker aus dem Kreis Altenkirchen zeigten sich tief beeindruckt, wie die heimische Montangeschichte rund um die Ausgrabungsstätte »Gerhardsseifen« präsentiert wird. (Foto: Kreisverwaltung / Thorsten Stahl)