Literaturhinweis: Harri König „Verschickungskinder“

„Es geht in diesem Buch um die Verschickungskinder. Was sie in den sogenannten „Erholungsheime“ zum Teil mitmachen mussten. Ich als Betroffener von damals, musste zum Beispiel mein Erbrochenes unter Zwang erneut zu mir nehmen. Bei der Einschulung wurde ich um ein Jahr zurückgestellt, weil ich dem Kinderarzt zu schwach erschien. Wurde daher zum „Aufpäppeln“ zur Kur in ein Kindererholungsheim in Rödgen b. Siegen verschickt.“

56 Seiten, 125×190, ISBN: 9783757551582

Quelle: Verlagswerbung

Nassauische Annalen Bd. (134) 2023 erschienen

Für das Kreisgebiet relevant:
Thomas A. Bartolosch: Von Patronenmachern und Packern, Bergleuten und Blechwalzern. Streiks und Aussperrungen in den Kreisen Siegen und Altenkirchen um 1900, S. 185 – 232

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„Haus der Arbeit – Haus der Bildung“

Kooperationsprojekt von DGB, DGB-Jugend, Aktivem Museum Südwestfalen und Universität Siegen zur Erinnerung an den 2. Mai 1933

Der 2. Mai 1933 war ein bedeutender Tag für die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland, da es an diesem Tag zu einem massiven Angriff auf die Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten kam. Damals wurden die Gewerkschaftshäuser im ganzen Land von der SA und anderen nationalsozialistischen Gruppierungen besetzt, so auch das Haus der Arbeit in der Siegener Sandstraße. Die Gewerkschaftsführer wurden verhaftet und die Gewerkschaftsbewegung wurde zerschlagen.

Der 2. Mai ist alljährlich für den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften ein Tag der Erinnerung und der Mahnung. Zum diesjährigen 90. Jahrestag starten der DGB-Kreisverband Siegen-Wittgenstein und die DGB-Jugend Südwestfalen daher ein ganz besonderes Kooperationsprojekt: gemeinsam mit dem Aktiven Museum Südwestfalen und dem Historiker Dieter Pfau werden Jugendliche sich mit dem Thema auf zeitgemäße Art beschäftigen und ihre Ergebnisse dokumentieren. „Wir haben uns als DGB-Kreisverband mit unserer Jugend überlegt, wie wir den 90. Jahrestag gebührend begehen können und haben uns zur Ideenfindung an Dieter Pfau und an das Aktive Museum Südwestfalen gewandt. In einem ersten Austauschtermin entstand die Idee zu einem Kooperationsprojekt „Haus der Arbeit – Haus der Bildung“, so DGB-Kreisverbandsvorsitzender Ingo Degenhardt. Weiterlesen

Wanderausstellung „Meine Geschichte. Deine Geschichte. Unsere Geschichte“

Reblog: bibblog der UB Siegen, 17. März 2023, Text: Lena Vinnemann

Von Mittwoch, 05. April bis zum Mittwoch, 26. April 2023 wird in der Hauptbibliothek Adolf-Reichwein-Straße (AR) die Wanderausstellung „Meine Geschichte. Deine Geschichte. Unsere Geschichte“ gezeigt.

Migration ist seit hunderten von Jahren ein grundlegender Bestandteil der Gesellschaft. Sie bringt einen Zugewinn an Vielfalt mit sich, aber auch Vorurteile, Stereotype und Ausgrenzungsmechanismen.
Um der Zuwanderung ein Gesicht zu geben, haben die Integrationsagenturen in Siegen-Wittgenstein in Zusammenarbeit mit Menschen aus der Region eine Ausstellung entwickelt, die neben Migration und Vielfalt auch Rassismus, Diskriminierung und Heimat thematisiert. Dafür haben 23 Menschen ihre Geschichte erzählt. So auch Giuseppe Todaro: er ist in Kreuztal aufgewachsen, seine Familie lebt in dritter Generation in Deutschland. „Mein Großvater war einer der ersten Gastarbeiter, die aus Italien nach Deutschland kamen“, berichtet der 28-Jährige im Portrait. Auch Salsabil Sayed Ali ist Teil von „Meine Geschichte. Deine Geschichte. Unsere Geschichte.“ Die junge Syrerin floh vor sechs Jahren vor dem Krieg nach Deutschland.

Verantwortet wird die multimediale Schau von den Siegener Integrationsagenturen: der Diakonie Soziale Dienste gGmbH, dem AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe, dem Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. und dem Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. Gefördert wird das Projekt über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

Nordrhein-Westfalen hält Wort und treibt die Aufarbeitung des Leids von „Verschickungskindern“ voran

Konstituierung des „Runden Tisches Verschickungskinder“, mit dem das erlittene Leid im Zuge der sogenannten „Kinderverschickung“ der 1950er- bis 1980er-Jahre systematisch aufgearbeitet werden soll

Die Aufarbeitung von Gewalthandlungen und Missbrauchstaten an Kindern im Rahmen sogenannter Verschickungskuren und die Anerkennung des erlittenen Leids ist in Nordrhein-Westfalen in eine neue Phase getreten. In Düsseldorf hat sich nun der „Runde Tisch Verschickungskinder“ konstituiert.

Im Rahmen der ersten Sitzung des Gremiums kamen Vertreterinnen und Vertreter aller relevanten Akteure der „Kinderverschickung“ überein, das damals Geschehene gemeinsam umfassend aufzuarbeiten.Konkret wurde dabei vereinbart, dass alle für die Aufarbeitung relevanten Aktenbestände gesichert werden sollen. Mit dem Runden Tisch setzt die Landesregierung einen einstimmig gefassten Beschluss des Landtags Nordrhein-Westfalen um. Weiterlesen

Neuerscheinung der Geschichtswerkstatt: Siegener Beiträge – Jahrbuch 27 / 2022

Erhältlich in allen Buchhandlungen; Preis: 20,00 €; Bestellungen über die Homepage der Ge-schichtswerkstatt Siegen e.V.: geschichtswerkstatt-siegen.de

„Die Geschichtswerkstatt Siegen e.V. legt mit ihrer neuesten Publikation den 27. Band ihrer erfolgreichen Jahrbuchreihe „Siegener Beiträge“ vor. Wie jedes Jahr bietet er eine thematische Vielfalt, die einen Bogen vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert spannt.

Den Reigen der Beiträge eröffnet Leander W. Kühn mit der detaillierten Auswertung geoarchäologischer Untersuchungen zur Martinikirche in Siegen, wobei er die Nutzungsdauer des ursprünglichen Bauwerks bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts datiert. Daraus folgt, dass die Errichtung des Nachfolgebaus bereits in die Zeit vor dem 13. Jahrhundert zu fallen scheint und damit in eine Phase des beginnenden wirtschaftlichen Aufbruchs Siegens und der Region.
Der Siegener Stadtarchivar Dr. Patrick Sturm widmet sich trotz lückenhafter Quellenlage umfassend dem Thema Pest und Maßnahmen zu ihrer Bewältigung durch Landesherr und Stadtregiment, die zuwiderlaufende Interessen mit Konfliktpotenzial offenbaren. Die Absicht der Nassauer Grafen, das Territorium vor Pestepidemien zu schützen, führte zu Eingriffen in die städtische Autonomie und damit auch zu wirtschaftlichen Beeinträchtigungen. Weiterlesen