16.12.2013, 15:30 – 16:00 Uhr
Aktiven Museum Südwestfalen, Siegen
Im Rahmen des Aktionstages „Geh-Denken“ finden nach der offiziellen Gedenkveranstaltung am Dicken Turm vier Kurzvorträge im AMS am Obergraben statt. Darin werden die Biografien von Deserteuren aus unserer Region vorgestellt. Für den Ersten Weltkrieg sind das Walter Krämer (Klaus Dietermann) und Karl Ley (Traute Fries), für den Zweiten Weltkrieg Hermann Albrecht (Klaus Merklein) und Josef Schönenbach (Klaus Dietermann). Für die beiden Letzten endete die Desertion tödlich.
Archiv der Kategorie: Erster Weltkrieg
Literaturhinweis: Traute Fries „Die Deutsche Friedensgesellschaft. im Bezirk Sieg-Lahn-Dill in der Weimarer Republik. Eine historische Rekonstruktion“
Eine Publikation von
-Förderkreis Geschichte der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften für den
Kreis Siegen-Wittgenstein e. V. – Manfred Zabel, Birkenweg 18, 57234 Wilnsdorf, und
– Gustav-Heinemann-Friedensgesellschaft Siegen e. V. – Astrid Greve,
Heidenbachswald 1, 57234 Wilnsdorf
ISSN 09 36-0794 – 224 Seiten, (Verkaufspreis 14,80 Euro)
Zur Bedeutung des Buches
Im nächsten Jahr wird des Beginns des Ersten Weltkriegs 1914 gedacht. In keinem Krieg zuvor sind so viele Soldaten getötet worden. Auch im Siegener Raum ging die Opferzahl in die Tausende. Wilhelm Fries aus Weidenau (1901-2000), noch zu jung, um Soldat zu werden, hat gleich drei seiner Brüder in diesem Krieg verloren. Das hat ihn zum engagierten Pazifisten und Aktivisten der Deutschen Friedensgesellschaft in Siegen werden lassen.
Traute Fries, die Tochter von Wilhelm Fries, legt nach vierjähriger Arbeit jetzt ein neues Buch vor, in dem sie die Geschichte der Deutschen Friedensgesellschaft im Siegener Raum in der Weimarer Republik rekonstruiert. Materialgrundlage des Buches sind der umfangreiche Nachlass ihres Vaters und die Zeitschriften der DFG, „Der Pazifist“ (1921-1924), nachfolgend „Das Andere Deutschland“ (1925-1933). Weiterlesen
250 Ausstellungsstücke für „Siegen an der Heimatfront“
meldet Radio Siegen am 7.11.2013:
„Für die Ausstellung „Siegen an der Heimatfront“ sind bisher rund 250 Exponate zusammengekommen. Sie stammen von Siegener Bürgern und aus der Umgebung. Mit dabei sind unter anderem Feldpost, Bilder aus Lazaretten oder Alltagsgegenstände wie Sicheln. Mit den Gegenständen wollen die Geschichtswerkstatt und das Stadtarchiv Siegen nicht nur den ersten Weltkrieg bei uns, sondern vor allem das Alltagsleben der Menschen darstellen. Die Ausstellung könnte in einem Jahr starten. Bis dahin suche man noch nach weiteren Ausstellungsstücken, sagt Ludwig Burwitz vom Stadtarchiv.“
„Siegen an der Heimatfront“. Exponate aus Privatbesitz werden gesucht.
Geschichtswerkstatt und Stadtarchiv Siegen planen Ausstellung zum 1. Weltkrieg
„Weihnachten feiern wir in der Heimat!“ Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, glaubten nicht nur die in’s Feld ziehenden Soldaten an einen kurzen Feldzug. Die letzte große kriegerische Auseinandersetzung, der deutsch-französische Krieg von 1870/71, hatte gerade einmal zehn Monate gedauert – lag aber auch mehr als vier Jahrzehnte zurück. Nun sollte ein mehr als vier Jahre
andauerndes Massensterben folgen, das entsprechend dem Zeitalter der Hochindustrialisierung in Materialschlachten von ungekannten Ausmaßen ausgetragen wurde. Der ursprünglich europäische Konflikt geriet zu einem Weltkrieg, der nicht wie in bisherigen Kriegen nur an den Fronten ausgefochten wurde, sondern ebenso in alle Bereiche des täglichen Lebens der Menschen eingriff, die weit entfernt von den Schlachtfeldern in ihrer Heimat – an der so genannten „Heimatfront“ – ihr Überleben sichern mussten. Nicht zu Unrecht wird daher der Erste Weltkrieg von Historikern auch als der erste totale Krieg bezeichnet. Weiterlesen
Briefe von der Front gelesen

Etwa 30 Studierende der Siegener Universität besuchten jetzt das Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein im Haus der Kirche an der Berleburger Schloßstraße. Sie beschäftigen sich in diesem Semester mit der Geschichte der Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein während des Ersten Weltkriegs. In gemeinsamer Arbeit wurden Originalakten aus Wittgenstein gelesen und ausgewertet.
Rund 99 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs besuchten Siegener Studierende das Wittgensteiner Kirchenkreis-Archiv in Bad Berleburg
Mit etwa 30 Studierenden ihrer Universität besuchte jetzt die Siegener Professorin Dr. Veronika Albrecht-Birkner das Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein im Haus der Kirche an der Berleburger Schloßstraße. Das in diesem Semester laufende Seminar befasst sich mit der Geschichte der Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein während des Ersten Weltkriegs. In gemeinsamer Arbeit wurden Originalakten aus Wittgenstein gelesen und ausgewertet. Weiterlesen
Lernmodul „August 1914 – Kriegsbegeisterung?“
Das Lernmodul 302 der Lehrplattform für offenen Geschichtsunterricht der Universität zu Köln verwendet auch Zeitungsausschnitte der Siegener Lokalpresse:
„Bilder vom Beginn des Ersten Weltkriegs zeigen oft Soldaten, die begeistert in den Krieg ziehen. Im Zusammenhang mit der „Mobilmachung“ (die Soldaten werden für den Kriegseinsatz „eingezogen“) und dem Kriegseintritt des Deutschen Reichs am 1. August 1914 wird oft vom sogenannten „Augusterlebnis“ gesprochen. Der Begriff will ausdrücken, dass es in der deutschen Bevölkerung eine große Begeisterung für den Krieg gegeben hat.
Im Deutschen Reich wurden zu Beginn des Krieges knapp vier Millionen Männer einberufen und an die Fronten geschickt, das waren etwa 40 Prozent aller 20 bis 40 Jahre alten Männer. Unter ihnen waren etwa eine Million oft junge Männer, die sich freiwillig für den Kriegseinsatz meldeten. Tatsächlich gab es also einen „kriegsbegeisterten“ Teil der Bevölkerung. Aber es gab auch andere Reaktionen auf den Kriegsbeginn.
Wie verhielten sich die Menschen Anfang August 1914?“
Arbeitsblatt: 302LeKriegsbegeisterung
Quelle: 302M1Kriegsbegeisterung
Sachthematisches Inventar 1. Weltkrieg
Seminar „Kirche im I. Weltkrieg: die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein“
Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner, Sommersemester 2013, ab 8.4.2013, Mo 16-18, Ev. Theologie
Inhalt
Im kommenden Jahr nähert sich das 100jährige Gedenken an den Ausbruch des I. Weltkriegs, den man durchaus sachgerecht als ‚europäische Urkatastrophe‘ bezeichnen kann. Im Vergleich zur NS-Zeit und zum II. Weltkrieg wird der I. Weltkrieg aber seltener thematisiert – erscheinen die Ereignisse der Jahre 1914 bis 1918 in diesem Vergleich doch als relativ ‚harmlos‘. Was man sich dabei selten klar macht, ist die Tatsache, dass zwischen dem Ende des I. Weltkriegs und der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland nur 15 Jahre lagen und dass die Begeisterung für Hitler nicht zu verstehen ist ohne danach zu fragen, was der I. Weltkrieg und sein Ausgang für die Deutschen bedeutete. Wer sich dafür interessiert, wie Faschismus möglich wurde, muss letztlich danach fragen, welche Menschen ihn ermöglichten: und dies waren eben die insbesondere durch die Erfahrungen und Folgen des I. Weltkriegs geprägten Menschen. Weiterlesen