Siegener Zeitung, 21. September 1914:
Anm.: Das Gebäude der Baptistengemeinde befindet sich in der Siegener Straße 180.
Museum Wilnsdorf
26. September bis 9. November 2014
Die Sonderausstellung widmet sich dem Ersten Weltkrieg – aber nicht die eigentliche Kriegshandlung steht im Vordergrund, sondern die Teilnehmer und ihre Familien. Es geht um jene Menschen, die im Heimatland mit wirtschaftlichen Einschränkungen leben mussten. Um Angehörige, die ihre Männer, Brüder und Söhne vermissten. Um Frauen, die plötzlich Männerarbeit verrichten mussten. Und um jene, die an der Front kämpften und doch stets die Heimat in ihren Gedanken trugen, manchmal bis zu ihrem letzten Atemzug.
Das Stadtarchiv Kreuztal erhielt kürzlich aus einem Privatbesitz ein Konvolut von Archivalien, darunter ein Gedenkblatt an den 1. Weltkrieg.
Ausgestellt für Jakob Schneider (* 18. April 1876) aus Mittelhees (Kreuztal) – in der Mitte sein Porträtfoto. Er nahm von 1914 bis 1918 am Krieg teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet.
In der oberen linken Ecke befindet sich ein Porträt von Kaiser Wilhelm II. Auf dem Porträt in der rechten Ecke ist der österreichische Kaiser Franz Joseph I. abgebildet. Der Banner über der Germania zeigt den Schriftzug „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!“. Der Engel darunter hält den Banner „Herz und Hand fürs Vaterland“.
Veranstaltungsort Terrassensaal der Weißen Villa, Hagener Str. 22, Dreslers Park
Zeitraum Di. 23.09.2014, 19:00 – 21:00
Kosten 3,00 €
Referent: Wolfgang Hoffmann
„Kommt der Krieg ins Land, gibt’s Lügen wie Sand“
Auch im Blick auf die Kriegspropaganda nahm der 1. Weltkrieg vorher nie gekannte Ausmaße an. Dies machten vorrangig die modernen Medien Presse und Film möglich. Die überhöhte positive Selbstdarstellung in Form von Heldenkult (auf deutscher Seite z.B.: Hindenburg), Schlachtenmythen (auf deutscher Seite z.B.: Tannenberg, Langemarck) etc. auf der einen, die zugespitzten verächtlich machenden Feindbilder auf der anderen Seite wurden in einer Flut von Zeitungen, Zeitschriften und Broschüren, auf Unmengen von Postkarten und Plakaten sowie schließlich auch im Film verbreitet.
Der Vortrag wird Ihnen in Wort und Bild (Filmeinspielungen) die gefährliche Fixierung auf Feindbilder und Klischees im 1. Weltkrieg vor Augen führen, die im (Unter)bewußtsein der Völker im 20. Jahrhundert eine unheilvolle Fortschreibung finden sollte.
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Kursprogramm „Heimat- und Regionalgeschichte“
Gemeinsam mit Schulleiter Dr. Rainer Berg und im Beisein vieler Schüler und Lehrer des Gymnasiums am Löhrtor und von Ingolf Jost, Kreisverband des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, eröffnete Landrat Andreas Müller die Ausstellung. Er betonte die enorme Bedeutung einer Erinnerungskultur, gerade auch vor dem Hintergrund, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt und gleichzeitig die rechtsradikalen Parteien wieder an Stärke gewinnen: „Demokratie und die Wahrung unserer Grundrechte sind nicht selbstverständlich. Das sehen wir momentan auch wieder ganz deutlich, wenn wir den Fernseher anmachen oder weltweite Nachrichten lesen. Deswegen müssen wir uns täglich für den Erhalt der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Und aus der Geschichte müssen wir lernen und uns für künftige Herausforderungen wappnen.“ Schulleiter Rainer Berg unterstrich ebenfalls die große Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: „Bei einem Krieg gibt es keinen Gewinner, sondern nur Verlierer!“
Die Ausstellung ist noch bis zum 19. September während der Öffnungszeiten des Kreishauses zu sehen.
Quelle: Pressemitteilung des Kreises Siegen-Wittgenstein, 12.9.2014
Weitere Bilder auf der Homepage der Schule
Heute vor 100 Jahren erschien in der Siegener Zeitung ein Bericht über eine Freudenberger Gemeinderatssitzung.
Bemerkenswert:
1) Zunächst wird der Antrag auf Unterstützung der ins Heer Einberufenen als verfrüht abgelehnt, um später die Sparkassen-Überschüsse für „die Unterstützung der Familien von ins Feld einberufenen Mannschaften“ zu verwenden.
2) Der Markttag für das Jahr 1916 wird vom 29. auf den 21. September aus Rücksichtnahme auf das „zweite Neujahrsfest der Juden“ verlegt.
Das Material stammt aus der aktuellen 4FACHWERK-Ausstellung.
Nach Ernst Graf, dem ehemaligen Wiesenbauschüler, ist Otto Strombach aus Königsheide/Kreis Wipperfürth der erste aktive Wiesenbauschüler, der im 1. Weltkrieg gefallen ist. Das genaue Todesdatum ist in dem Fall nicht überliefert. Aber er ist vermutlich wie Ernst Graf bereits im August tödlich verwundet worden. Erster Hinweis ist die Traueranzeige, die die Wiesen-bauschule am 11. Sept. 1914 aufgegeben hat. Otto Strombach war Gefreiter der Reserve der 3. Komp. im Brigadeersatzbataillon 56 und Angehöriger der 2. Klasse der Wiesenbauschule. Die genauen Todesumstände konnten nie aufgeklärt werden. Am 18.03.1915 teilt seine Schwester der Wiesen-bauschule auf einer Postkarte mit, dass ihr Bruder bei Mühlhausen gefallen sein muss. Er bleibt verschollen. Eine amtliche Nachricht gibt es nicht.
In Zusammenarbeit mit der Regiestelle Leben im Alter und VHS Siegen
Veranstaltungsort Rathaus Weidenau, Regiestelle Leben im Alter
Di. 09.09.2014, 18:00 – 20:00
Die Ausstellung, die bis zum 11.10.2014 gezeigt werden wird, beschäftigt sich mit dem Zeitraum 1914 bis 1918. Sie skizziert die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Rahmen einer Mentalitätsgeschichte. Der Bogen spannt sich von der Kriegseuphorie des Sommers 1914 über Ernüchterungsphasen an der Front (1916 Verdun) und in der Heimat (Steckrübenwinter 1917) bis hin zur Kapitulation im November 1918.
Der Militarismus der Zeit – im Sinne des »Hurra-Patriotismus« und der Propaganda wird ebenso beleuchtet wie die diesbezügliche Funktion von grotesken Feindbildern der kriegführenden Länder.
Die vaterländische Literatur boomte. Viele Literaten der Epoche waren vom Krieg berauscht. Das Kino wurde zum Propaganda-Instrument. Zur Konzentrierung der Kräfte wurde 1917 die Ufa gegründet. Und auf der Leinwand sollten Streifen wie »Nun wollen wir sie dreschen!«, die Kampfbereitschaft erhöhen.
Während die einfachen Soldaten an der Front litten, übernahmen die Frauen in der Heimat viele männliche Tätigkeitsbereiche. Die Emanzipation der Frau blieb aber nicht nur auf den Beruf beschränkt. 1918 erstritten die Frauen in Deutschland das Wahlrecht.
Zur Eröffnung spricht Wolfgang Hoffmann über das Thema »Kaiser Wilhelm II. und der Erste Weltkrieg«. Weiterlesen
Schlaglichter zum ersten Weltkrieg 1914 – 1918″
vom 09.09. – 19.09.2014 im Foyer des Kreishauses
2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal.
Viel konnte man in den vergangenen Wochen über diese sogenannte „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ mit seinen fast 30 Millionen Toten und Verletzten und der Verwüstung ganzer Landstriche in den Medien sehen und lesen. Der Erste Weltkrieg veränderte massiv das Leben der Menschen, Gesellschaften und Staaten in Europa.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Kreisverband Siegen-Wittgenstein, nimmt dieses Gedenkjahr zum Anlass, in einem gemeinsamen Projekt mit dem Gymnasium am Löhrtor Siegen Schlaglichter des ersten Weltkrieges aufzuzeigen.
Mit einer Ausstellung vom 09. – 19. September 2014 im Foyer des Kreishauses präsentieren nun Schülerinnen und Schüler der Fachbereiche Geschichte, Kunst und Chemie ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit.
Zu der
Eröffnungsveranstaltung am Di., den 09. September 2014 um 11.00 Uhr
im Foyer des Kreishauses sind Sie herzlich eingeladen.
Mit einer Ausstellung zum Beginn des 1. Weltkrieges bringt das „Mittendrin-Museum“ seine Facette „Stadtgeschichte“ zum Ausdruck. Zur Eröffnung am Samstag, 6. September 2014, 18:00 Uhr, wird hiermit ganz herzlich eingeladen!
Zum Hintergrund der Präsentation: Weiterlesen