Tag des offenen Denkmals 2019

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals steht in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Das Motto gilt für alle Epochen. Unabhängig von Denkmalgattung, Zeit und Ort sind Umbrüche überall zu entdecken. Denn egal ob Gotik, Barock, Jugendstil oder Bauhaus – sie alle waren zu ihrer Zeit modern. Die Veranstalter sind also eingeladen, Vergangenes unter einem neuen Blickwinkel zu erkunden und zu präsentieren.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Seit 1993 öffnen am zweiten Sonntag im September kaum oder nie zugängliche Kulturdenkmale ihre Türen für ein breites Publikum. Zuletzt besuchten 2018 rund 3,5 Millionen Kulturbegeisterte rund 8.000 Denkmale in ganz Deutschland.

Link zu den Veranstaltungen und offenen Denkmälern im Kreis Siegen-Wittgenstein

Richtfest am Haus Stöcker im LWL-Freilichtmuseum Detmold

Gebäuderestaurator für Holz Burkhard Gemke, Museumsleiter Prof. Dr. Jan Carstensen und LWL Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger beim Einschlagen des letzten Holznagels.
Foto: LWL

„Es ist gerichtet: Mit traditionellem Spruch und der „Hillebille“, dem rhythmischen Hammerschlag der Zimmerleute, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch (21.8.) im LWL-Freilichtmuseum Detmold das Richtfest von „Haus Stöcker“ gefeiert. „Dieses Haus ist für die Museumspräsentation etwas ganz Besonderes, denn es ist das erste, in dem wir das Wohnen der frühen 1960er Jahre zeigen werden“, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Es ergänzt die Darstellung der 1960er Jahre, die mit der Tankstelle aus Siegen-Niederschelden 2013 ins Museum eingezogen ist. Das Haus aus Burgholdinghausen (Kreis Siegen-Wittgenstein) stammenden Gebäudes will das LWL-Freilichtmuseum 2021 öffnen. Weiterlesen

Linktipp: „Neues Bauen im Westen“

Wohnhaus Meyer

Die Online-Plattform der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und der beiden Landschaftsverbände stellt anhand von 35 Beispielen das sog. „Neue Bauen“ in Nordrhein-Westfalen vor. Neben dem Landhaus Ilse in Burbach wird auch das Wohnhaus Meyer in Siegen vorgestellt.

Zum Gebäude s. a. Olaf Peterschröder: Strategie der Verhinderung? Zur Partizipation des Neuen Bauens in der Provinz Westfalen 1918 – 1933, Karlsruhe 2012.
Zum Bauherren Hermann Meyer s. Traute Fries/Hartmut Prange: „Hier geschieht niemanden Unrecht!“ Zur Geschichte von Dr. Artur und Else Sueßmann und der Familie ihrer Tochter Annemarie Meyer. Eine Dokumentation, Siegen 2010.

Führung durch die Stahlarbeiter-Siedung Wenscht

mit Traute Fries, 29.08.2019, 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr, Parkplatz Gaststätte „Bim Käs“, Fichtenweg, 57078 Siegen-Geisweid

„Rückblick auf die Entstehung der Gartenstadt, die von vielen Künstlern mitgestaltet wurde. Besonders thematisiert werden die zahlreichen Kunstobjekte im Wohnumfeld der Gartenstadt aus den 1950/60-er Jahren. Erläutert wird auch das Ringen um die Erhaltungs- und Gestaltungssatzung zur Sicherung der städtebaulichen Eigenart der einstmals ausgezeichnteten Siedlung.“ Zudem kann der Fortschritt der Instandsetzungsarbeiten im Dr.-Dudziak-Park besichtigt werden.
Quelle: Heimatbund Siegerland-Wittgenstein, Veranstaltungskalender

Buchprojekt: Backhäuser in Wittgenstein

“ ….. Zudem möchte der Landrat jetzt ein Versprechen einlösen, das der Kreis vor 30 Jahren gegeben hat. Damals war unter Landrat Walter Nienhagen und Oberkreisdirektor Karlheinz Forster in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein Buch über die Backhäuser im Siegerland erarbeitet und veröffentlicht worden. Im Vorwort wurde angekündigt, dass ein zweiter Band mit den Backhäusern in Wittgenstein folgen soll. Dieser ist jedoch bis heute nicht erschienen. Allerdings hat Hans-Armin Kohlberger aus Bad Laasphe in den vergangenen Jahren in akribischer Arbeit Fotos und Geschichten der Wittgensteiner Backhäuser zusammengetragen. „Diese Fleißarbeit ist es Wert, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Deshalb ist der Heimatbund gerne bereit, als Herausgeber für dieses Buch zu fungieren“, kündigt Andreas Müller an: „Der 25. Geburtstag des Heimatbundes ist auch hier für uns ein wunderbarer Ansporn, dieses Buch jetzt engagiert zu verwirklichen. Es wäre klasse, wenn wir das bis spätestens zum ‚Fest der Dörfer‘ am 29. August nächsten Jahres hinbekommen. Wir werden zumindest unser Möglichstes versuchen.“
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Meldungen, 12.8.2019

Themen wie Bergbaugeschichte, Artenschutz, Regionale Lebensmittel oder Denkmalschutz in den Mittelpunkt stellen


“ …. Die jüngste Sitzung des geschäftsführenden Vorstands des Heimatbundes war die erste unter Leitung des neuen Vorsitzenden Andreas Müller. Dabei skizzierte der Landrat seine Vorstellungen von der künftigen Arbeit des Heimatbundes als Dachorganisation der Heimatvereine in Siegen-Wittgenstein. So möchte er neue Projektgruppen bzw. Arbeitskreise zu aktuellen Themen initiieren. U.a. schlägt Müller vor, Gruppen und Vereine, die sich mit Bergbau-Themen beschäftigen, enger zu vernetzen und zu einem Austausch einzuladen. „Offenbar gibt es im Moment wieder ein deutlich steigendes Interesse an unserer Bergbaugeschichte. Hier lohnt es sich, das örtliche Expertenwissen zusammenzubringen, um diese Art von Heimatarbeit insgesamt zu fördern“, so Müller: „Was für unsere Eltern und Großeltern noch Teil ihres Alltages war, ist für junge Menschen kaum noch nachvollziehbar. Hier können wir als Heimatbund dazu beitragen, diesen Teil unserer Geschichte, der uns bis heute prägt, lebendig zu halten. ….“

Darüber hinaus kann Müller sich vorstellen, dass der Heimatbund Projekte oder auch Fachveranstaltungen zu Themen wie Denkmalschutz, Hauberg, Regionale Lebensmitteln oder Artenschutz organisiert. Diese Ideen sollen im laufenden Jahr konkretisiert, vorbereitet und dann im kommenden Jahr Schritt für Schritt umgesetzt werden. …“
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Meldungen 12.8.2019

Video:“Impressionen Nauholz Obernau Ginsburg“

„Ein Video aus unserem SIEGFILM Archiv (16mm Film) dass Szenen aus den verschwundenen Orten Nauholz und Brauersdorf im Siegerland, die in den 60ern der Obernau Talsperre weichen mussten, sowie Szenen der Ausgrabungsarbeiten der Ginsburg.“ Bei den Restaurierungsarbeiten ist auch der Siegerländer Maler Hermann Manskopf zu sehen.

Auf den Spuren von Pingen und Mundlöchern

Landrat Andreas Müller besucht Bergbauprojekt des Heimatvereins Niederndorf

Lutz Kessler, Landrat Andreas Müller und Marc-Oliver Giebeler beim Studium alter Gangkarten der Grube »Fürst Moritz«.

Der Bergbau im Siegerland ist mehr als nur ein „Phantom der Vergangenheit“, sondern der Grund dafür, dass Menschen unsere Region besiedelt und bewirtschaftet haben. Spuren dieser existentiellen Tradition sieht man überall – mancherorts aber besonders im Wald.

Mitglieder des Heimatvereins Niederndorf haben es sich seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, regionale Spuren des Bergbaus im wahrsten Sinne des Wortes auszugraben und zugänglich zu machen. „Es wäre schade, wenn wir so prägende Zeitzeugnisse für unsere Region einfach unter der Erde vergessen würden“, so Marc-Oliver Giebeler, Leiter der Abteilung Bergbau des Heimatvereins.

Wo Maschinen nicht hinkamen, wurde per Hand geschürft
Unterstützt wird Giebeler besonders von Lutz Kessler und Martin Langenbach. Die Bergbau-Enthusiasten haben etliche Stunden damit verbracht alte Stolleneingänge, so genannte Mundlöcher, im Giebelwald aufzuwältigen, zu sichern und zugänglich zu machen. Oft mussten sie sogar per Hand Erde, Wasser und Geröll wegschaffen, wenn der Einsatz von Maschinen in Steillagen nicht möglich war. Der älteste freigelegte Stollen der Niederndorfer „Fürst Moritz Grube“ könnte laut Expertise bis zu 400 Jahre alt sein. Weiterlesen