Neustart des Internetportals LWL-„Geodatenkultur“

LWL lädt zum Stöbern im Kulturlandschafts-Informationssystem ein

 

„Geodatenkultur“: So heißt das neu gestaltete Online-Portal des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu den Kulturlandschaften Westfalen-Lippes. Hier finden Fachleute Informationen zu historisch bedeutsamen Kulturlandschaftsbereichen mit ihren charakteristischen Merkmalen sowie zu Garten- und Parkanlagen. Doch auch interessierte Bürger:innen können durch das Internet-Portal die Landschaft vor ihrer Haustür neu entdecken. Weiterlesen

„Fakten schaffen vor der Landtagswahl“

Interview mit Dr. Silke Eilers, Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbundes, zum geplanten neuen Denkmalschutzgesetz NRW

 

Dr. Silke Eilers, WHB-Geschäftsführerin
Foto: privat

Das Denkmalschutzgesetz NRW soll neu gefasst werden. Die bisherigen zwei Entwürfe, welche das zuständige Ministerium vorgelegt hatte, hatten heftige Kritik nicht nur in Fachkreisen hervorgerufen. Entsprechende Stellungnahmen wurden eingereicht. Ein breit aufgestelltes Denkmalschutz-Bündnis NRW hat sich gegen das Vorhaben formiert, eine Petition gegen das neue Gesetz wurde von rund 24.000 Menschen gezeichnet. Unter den Akteuren des Bündnisses ist auch der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB).

Mittlerweile liegt der dritte Entwurf zur Neufassung des Denkmalschutzgesetzes vor. Wieso regt sich erneuter Widerspruch beim Westfälischen Heimatbund?

Zunächst einmal erscheint das Verfahren der Gesetzeseinbringung mehr als fragwürdig. Offenkundig soll die umstrittene Novelle nun auf die Schnelle im Hauruckverfahren vor den kommenden Landtagswahlen im Mai durch die politischen Gremien gebracht werden – und das praktisch unter dem Radar der Öffentlichkeit. Das ist einem Thema von Verfassungsrang wie dem Denkmalschutz unwürdig. Weiterlesen

„Denkmalschutz würde schwächer“

Dr. Holger Mertens, Leiter der LWL-Denkmalpflege Foto: LWL/Dülberg

NRW-Bauministerin Scharrenbach hat jetzt für [diese] Woche den dritten Entwurf eines neuen Denkmalschutzgesetzes angekündigt. Was ist anders, was ist besser als vorher?

Mertens: Zusammengefasst kann man sagen, dass auch dieser dritte Versuch das eigentliche Kernproblem nicht löst, denn der Denkmalschutz würde schwächer. Wie eine Studie belegt, die das Ministerium selbst in Auftrag gegeben hatte, wird der Denkmalschutz so lange ungenügend umgesetzt, wie die Unteren Denkmalbehörden nicht mit genug qualifiziertem Personal ausgestattet werden.

Aber die Ministerin will doch, dass die Kommunen mehr Personal im Denkmalschutz beschäftigen, ansonsten sollen die Landschaftsverbände mit ihren Expert:innen als Fachämter wieder ins Spiel kommen.

Die vorgeschlagene Lösung wäre praxisfern und zeigt einmal mehr, dass die Ministerin das Hauptproblem nicht regeln will. Stattdessen will sie fachlich zweifelhaft nach Personenanzahl und Denkmälerzahl eine angemessene Ausstattung der Unteren Denkmalbehörden bewerten aber nicht verbessern, qualitative Kriterien fehlen völlig.
Andere Denkmalbehörden brauchten nach dem Vorschlag bloß eine Anhörung und Personal. Dann würde es wohl reichen, wenn diese Denkmalbehörden, überspitzt gesagt, drei ihrer Spezialisten für Baugenehmigungen zu Denkmal-Experten erklären. So eine Zweiklassen-Denkmalpflege klingt für mich schon nach Chaos. Das wäre weder verwaltungsvereinfachend noch klar.

Worum geht es nach Ihrer Einschätzung?
Ich weiß es nicht, da könnte ich auch nur spekulieren. Einige meinen, es gehe wohl um eitel Sonnenschein vor der Landtagswahl, andere halten es für Kosmetik. Worum es jedenfalls nicht zuerst zu gehen scheint: um die Denkmäler und ihren Schutz.
Quelle: LWL, Pressemitteilung v. 10.2.2022
s. zuletzt auf siwiarchiv: Petition: „Gegen das neue Denkmal-NICHT-Schutzgesetz in NRW: Damit Denkmalschutz nicht ausgehebelt wird!“

Stilles Gedenken an Fred Meier und die Kreuztaler Opfer des Nationalsozialismus

Melvin Busch (links), Jugendtreffleiter, und der 14jährige Mika Neuhaus haben die Littfelder Stolpersteine wieder auf Hochglanz poliert und in Gedenken an die Opfer eine Rose niedergelegt.

Am 27. Januar wurde international der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In Kreuztal findet an diesem Tag seit vielen Jahren traditionell eine Gedenkstunde am Littfelder Fred-Meier-Platz statt, die von der Stadt Kreuztal und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland organisiert wird. Um mit Blick auf die aktuelle Infektionslage größere Ansammlungen zu vermeiden, wurde bewusst auf eine feierliche Gedenkstunde mit Redebeiträgen und Musikstücken verzichtet. Damit dennoch gemeinsam die Erinnerung an das Schicksal der 10 Kreuztaler Jüdinnen und Juden aufrechterhalten werden kann und um zusammen dafür einzustehen, dass die Geschichte sich nicht wiederholt, hatten die Kreuztaler Ratsfraktionen, die Littfelder Dorfgemeinschaft, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Bürgermeister Walter Kiß vereinbart, am internationalen Holocaust-Gedenktag in aller Stille Blumen am Gedenkstein Fred Meiers in Littfeld niederzulegen. Weiterlesen

Gemeinsam Haltung zeigen

Zum 77. Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz gedenkt die Sekundarschule Netphen der Opfer, die während der nationalsozialistischen Herrschaft bestialisch umgebracht wurden.


Im Rahmen des Religionsunterrichts beschäftigt sich die Schule zur Zeit mit dem „Jüdischen Leben – Gestern, Heute, Morgen“. In Kooperation mit dem Heimatverein Netpherland und dem VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) entstehen im Unterricht sogenannte Lapbooks, die die bestehende Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ergänzen sollen. Die Ausstellung samt den entstehenden Schülerbeiträgen ist noch bis zum 6. März nach Anmeldung im Heimatmuseum Netphen zu besichtigen. Weiterlesen

Literaturhinweis: Aufsätze und Berichte der Jahre 2015–2019

der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen-Lippe

Zeitschrift Westfalen 99, 2021
Münster 2021, 540 S., ca. 480 Abb., ISBN 978-3-402-15474-8, ISSN 0043-4337. 89 €

Die Zeitschrift „Westfalen“ erscheint im Aschendorff Verlag Münster und ist über den Buchhandel zu

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Archäologie in Westfalen-Lippe 2020 erschienen

Deutschlands erste Flugsaurierspuren mit Hand- und Fußabdrücken aus einem Steinbruch, ein 870 Jahre altes Boot, das Unterwasserarchäolog:innen aus der Lippe bergen konnten, und ein mit Bodenradar wiederentdeckter Tennisplatz auf der Burg Tecklenburg – so vielfältig wie die archäologische und paläontologische Landschaft Westfalens sind die eingesetzten Methoden, mit denen sie untersucht wird.

Dieses breite Spektrum spiegelt auch die neue Publikation „Archäologie in Westfalen-Lippe 2020“ des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). In 80 Beiträgen informieren 119 Autor:innen über die aktuellen Forschungsergebnisse aus Archäologie und Paläontologie und die größten Ausstellungen in Westfalen im Jahr 2020. Weiterlesen

Bad Berleburg: Brunnenfigur soll restauriert werden

Metallbauer und Restaurator Felix Klein (li.) übernimmt vom Heimatvereinsvorsitzenden Klaus Daun (re.) die Brunnenfigur, um sie in seiner Lüdenscheider Werkstatt zu begutachten. Im Hintergrund Klaus Sonneborn, Beirat des Heimatvereins. Foto: Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum Bad Berleburg

Auf die Ausstellung der uralten Brunnenfigur hat der Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum Bad Berleburg enorme Resonanz aus der Bevölkerung erhalten. Seit dem vergangenen Sommer hatte diese historische Skulptur im Schaufenster des Vereins am JAG in der Poststraße gestanden. Anhand der Klickzahlen auf den CR-Code, der im Schaufenster auf die Geschichte der Figur verweist, konnte der Verein reges Interesse an dem vom Berliner Bildhauer Max Klein um etwa 1890 geschaffenen Werk aus Zinkguss feststellen. Bekanntlich hatte die Skulptur fast sechs Jahrzehnte lang hat auf dem alten Brunnen am Berleburger Marktplatz (heute Goetheplatz) gestanden und galt dann lange als verschlossen. (https://www.museum-am-rothaarsteig.de/exponate/brunnenfigur-aus-zinkguss/). Weiterlesen