Vortrag: »Das Stadtbild als Aushandlungsprozess: Ein Blick auf Bau und Abriss der Siegplatte«

Donnerstag • 20.11.2025 • 18:30 – 21:00 Uhr, Dr. Daniela Desiree Mysliwiezt-Fleiß

Errichtung der Siegplatte in der Unterstadt vor 1968, © StAS, Best. 704, Fo. 4038


Im abschließenden Vortrag der diesjährigen Reihe „Siegener Forum 2025“ widmet sich Frau Dr. Daniela Mysliewitz-Fleiß (Uni Siegen) mit der (Neu-)Gestaltung der Siegener Innenstadt einem immer wieder sehr kontrovers diskutierten Thema.
Die so genannte „Siegplatte„, die von 1968 bis 2012 die Sieg zwischen Reichwalds Ecke und Siegbrücke überkragte, war ein Objekt, an dem zu unterschiedlichen Zeiten und von unterschiedlichen Akteuren der Charakter Siegens diskursiv verhandelt wurde. Sollte Siegen eine autogerechte Stadt sein? Eine Einkaufsstadt? Oder doch eine Stadt am Fluss? Der Vortrag spürt den Diskussionen rund um den Bau und später dann den Abriss der Siegplatte und dem darin verhandelten Stadtbild nach.
Keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei! Kommen Sie einfach mal vorbei!
Veranstaltungsort: Eintrachtsaal, Siegerlandhalle
Quelle: VHS Siegen, Programm

Vortrag: Römischer und mittelalterlicher Bergbau an Lahn und Mittelrhein

Referent: Leander Wilhelm Kühn, Kapellenschule Eisern, In der Peeke 1, 57080 Siegen-Eisern, Freitag der 14.11.2025 ab 19:00 Uhr, Eintritt frei
Der für den 14.11.2025 vorgesehen Vortrag „Die Braunkohlen des Westerwalds“ muss aus privaten Gründen verschoben werden.

Als kurzfristigen Ersatz findet nun folgender Vortrag statt:

Quelle: Verein Siegerländer Bergbau

Fernsehhinweis: Die Nacht der Schande – Novemberpogrome 1938 ARTE

Die zweiteilige ARTE-Doku wird morgen vormittag ab 8:55 Uhr in Fernsehen gezeigt.

Brand der Siegener Synagoge am 10.11.1938, Standbild aus der Arte Doku (1/2), Min. 2:26, Quelle: Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein, Foto: Erich Koch

„In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 initiierten die Nazis im gesamten Deutschen Reich antijüdische Gewalttaten. Hunderte in Archiven wiedergefundene Fotos und Filme vermitteln eine Vorstellung von diesen Pogromen. 30.000 Juden wurden in Konzentrationslager deportiert. Die Novemberpogrome markieren ein bis heute bedrückendes Ereignis der deutschen Geschichte.
Seit der Machtergreifung im Jahr 1933 verfolgten die Nationalsozialisten mit geradezu obsessiver Hartnäckigkeit vor allem ein Ziel: Sie wollten sich der Juden entledigen. Von den Nürnberger Gesetzen bis hin zum „Anschluss Österreichs” und den Novemberpogromen 1938 diskriminierten und verfolgten sie die jüdische Bevölkerung systematisch in der Hoffnung, sie ins Exil zu treiben.
Als der aus Polen stammende junge jüdische Emigrant Herschel Grynszpan jedoch am 7. November 1938 auf einen Diplomaten an der deutschen Botschaft in Paris schoss, nahmen die Nationalsozialisten das Attentat zum Vorwand, um das Opfer zum Märtyrer zu erklären und zu Pogromen aufzurufen. Das Ziel war, die im Deutschen Reich verbliebenen Juden durch physische Gewalt und Drohungen zur Flucht zu zwingen. Gleichzeitig wurde die Enteignung und „Arisierung” ihres Besitzes in die Wege geleitet.
Damit markieren die Novemberpogrome ein unumkehrbares Momentum in der Geschichte des NS-Staates und seiner antisemitischen Politik hin zu einer staatlich gelenkten, systematischen Vertreibung durch Diebstahl, Gewalt und Einschüchterung. Während die deutschen Juden bis dahin versucht hatten, mehr oder weniger geordnet zu emigrieren, kam es nun zu einer panischen Massenflucht. Doch in den meisten Aufnahmeländern begegnete man den Geflüchteten feindselig. Nur wenige Monate später sollte die Falle zuschnappen. Der Krieg brach aus und holte auch jene ein, die geglaubt hatten, dem NS-Wahn entkommen zu sein.
Dokumentation von Marie-Pierre Camus und Guillaume Vincent (F 2025, 52 Min)“
Kritik an der Dokumentation gibt es von Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, via Facebook am 31.10.2025:
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Ausstellung: „UmBenennen?! Berlins Straßennamen und ihre Geschichte: Spandaus Sonderwege“


Zitadelle Spandau, bis 10.05.2026
„Spandau kann auf eine intensive Geschichte der Sonderwege als Berliner Bezirk zurückblicken, auch in Bezug auf die (Um-)Benennung seiner Straßennamen.
In der Ausstellung kommen besondere Beispiele zur Sprache, wie die Jüdenstraße, der Erich-Meier-Weg und Hans Carossa als Namensgeber. Sie erzählen viel über die bewegte Vergangenheit des eigenwilligen Berliner Stadtteils und den gegenwärtigen Umgang mit öffentlicher Erinnerung. Sie zeugen vom historischen Wandel der Epochen, verweisen auf Menschen und Ereignisse, die den Bezirk geprägt haben, ehren mitunter auch problematische Persönlichkeiten oder lassen Spuren mittelalterlicher Stadtstrukturen erahnen. Weiterlesen

Wittgensteiner Pogromgedenken 2025

Auch in diesem Jahr gibt es in allen drei Kommunen Veranstaltungen, die an den 9. November 1938 erinnern

Bad Berleburg: Sonntag, 9. November, 11 Uhr, Mahnmal am Berlebach
Jugendliche der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule laden zur Gedenkfeier an die Pogromnacht vom 9./10. November 1938 ein. Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, 9. November, um 11 Uhr an der Berleburger Gedenkstätte „Im Berlebach“ und wird auch in diesem Jahr von den Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit dem Chor „Singsation“ gestaltet. Die Ansprache hält der neue Berleburger Bürgermeister Volker Sonneborn. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Bad Laasphe: Sonntag, 9. November, 18 Uhr, Haus des Gastes

Der örtliche Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die Stadt Bad Laasphe laden am Sonntag, 9. November, ab 18 Uhr zum Pogromgedenken im Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3, ein. Nach der Begrüßung durch Jochen Menn, Vorsitzender des Christlich-Jüdischen Freundeskreises, und einem Grußwort von Bürgermeister Dirk Terlinden hält die aus Arfeld stammende Kristina Becker die Ansprache bei dieser Gedenkveranstaltung. Die Bildungsreferentin ist Mitarbeiterin der Arolsen Archives, deren Container mit der Ausstellung „#StolenMemory“ gerade erst in Bad Laasphe stand. Kristina Becker spricht über das Thema „Aktives Erinnern – Vermittlung von Wissen“. Auch diesmal werden die Namen der Menschen verlesen, die in Laasphe Opfer des Nationalsozialismus‘ wurden. Das haben in diesem Jahr Jugendliche der Lachsbachschule mit ihrem Lehrer Volker Fischer vorbereitet. Yonathan Scherzer aus Emek Hefer, dem Partnerkreis von Siegen-Wittgenstein in Israel, spricht die jüdischen Gebete „Kaddisch“ und „Yizkor“, für die musikalische Umrahmung des Abends sorgt Silvia Dörr am Klavier. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Erndtebrück: Montag, 10. November, 16 Uhr, Evangelische Kirche Weiterlesen

Vortrag: Die Braunkohlen des Westerwalds

Der Vortrag entfällt. Link zur Ersatzveranstaltung
Referent: Thorben Weber, Kapellenschule Eisern, In der Peeke 1, 57080 Siegen-Eisern, Freitag der 14.11.2025 ab 19:00 Uhr, Eintritt frei


Der Braunkohlen Bergbau am Westerwald ist ein fast vergessener Teil der Montanregion.
Es gibt heute nur noch wenige Bergbauzeugnisse, die dem Braunkohle Bergbau zugeordnet werden können. Dies ist das gekürzte Fördergerüst der Grube Alexandria in Höhn, einer bedeutenden Grube, die an der Wende zum 20.Jahrhundert ca. 1000 Bergleute beschäftigte. Das Zechenhaus der Grube Kohlensegen, ist heute das Herborner Haus bei Gusternhain, auf der höchsten Erhebung des hessischen Westerwaldes.
Mit dem Verlust der Bergbau Relikte, geht auch das Wissen über den Braukohlen Bergbau im Westerwald in Vergessenheit.
Der Vortrag widmet sich einem hochinteressanten und bislang wenig erforschten Thema. Neben der Historie, dem Abbauverfahren wird die Wirtschaftliche Entwicklung bis zur Einstellung des Braunkohle Abbau betrachtet.
Quelle: Verein Siegerländer Bergbau

Antikolonialer Spaziergang durch Siegen

Museum für Gegenwartskunst Siegen
Freitag, 7. November 2025, 16:00 Uhr


Welche kolonialen Spuren finden sich in unserer unmittelbaren Umgebung – in Straßennamen, Denkmälern, Gebäuden oder alltäglichen Routinen? Der antikoloniale Spaziergang durch Siegen lädt dazu ein, die Stadtgeschichte unter antikolonialen Gesichtspunkten zu entdecken und die kolonialen Verflechtungen der Vergangenheit und Gegenwart sichtbar zu machen. Über eine Dauer von etwa 1,5 bis 2 Stunden führen Studierende der Universität Siegen an verschiedene Orte im Stadtraum, an denen sich koloniale Geschichte, Erinnerungskultur und heutige gesellschaftliche Machtverhältnisse überschneiden. Sie stellen eigene Recherchen, Perspektiven und künstlerische Zugänge vor, die zeigen, wie tief koloniale Kontinuitäten bis heute in unseren Alltag eingeschrieben sind – in Sprache, Konsum, Architektur und Machtstrukturen, die wir oft unhinterfragt übernehmen. (…)

Begleitet wird der Spaziergang von Lea Weckert (Dozentin, Universität Siegen) und Jessica Schiefer (Museum für Gegenwartskunst Siegen).
Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen entsteht ein offener Raum für Austausch, kritisches Nachdenken und neue Formen des Erinnerns.

Treffpunkt: Unterer Schlossplatz, Siegen / Eintritt frei.

Weitere Termine:
Freitag, 2. Januar 2026, 15:00—17:00 Uhr
Samstag, 17. Januar 2026 15:00—17:00 Uhr

Sonderausstellung »Klänge bewegen«

Richard-Wagner-Stätten Graupa, bis 15. Februar 2026.

„Musikalische Klänge wirken bei Zuhörenden wie Ausführenden emotional. Sie befördern das Wohlbefinden, beeinflussen die mentale Stimmung, rufen Gefühle hervor, wecken Erinnerungen, können Stress reduzieren. Musik zu erzeugen fordert von Musikern und Dirigenten jedoch viel mehr: Talent, langjähriges Proben, Kreativität, Konzentration, Vitalität…
Die Ausstellung zeigt Momentaufnahmen, die im Prozess des Musizierens entstanden. Abgebildet werden emotionale Anspannung, Mimik, Gestik, die Körpersprache der Agierenden. Es ist ein faszinierender Kosmos mit enormer Ausstrahlung. Das macht möglicherweise den Reiz für die bildliche Wiedergabe aus.
So wie Frank Höhler heute Dirigenten bei ihrer Arbeit fotografierte, zeichnete Robert Sterl ca. 100 Jahre zuvor Musiker an ihren Instrumenten und immer wieder den Dirigenten Ernst von Schuch im Orchestergraben des Dresdner Hoftheaters. Es entstanden Porträts, Hand- und Bewegungsstudien, die künstlerisch für sich stehen.
Kuratorin: Katja Pinzer-Hennig, Leitende Kustodin Richard-Wagner-Stätten Graupa“
Das BrüderBuschArchiv beteiligt sich mit einigen Exponaten von Fritz Busch.

Literaturhinweis: Hans-Peter de Lorent: „Goebbels‘ Schatten. Die Naumann-Verschwörung. Ein Tatsachenroman“

„80 Jahre Ende des 2. Weltkriegs. Das Ende des Hitler-Faschismus?
Alles beginnt im Führerbunker. Der Krieg ist verloren, die Strippenzieher klammern sich an das letzte Fünkchen Hoffnung. Auch mit dabei: Werner Naumann, von dem Hitler sich unmittelbar vor seinem Selbstmord verabschiedet mit den Worten: „Ich setze auf Sie, dass Sie diesen Bunker verlassen und den nationalsozialistischen Geist nach draußen tragen. Sie müssen die Leute, die uns nicht verraten haben, zusammenbringen und sollten alles dafür tun, ein Netzwerk zu knüpfen!“ Der Krieg ist für die Deutschen endgültig verloren, Naumann gelingt als einem der wenigen die Flucht. Er taucht unter, lebt in der Illegalität, geschützt von alten Kameraden. Schon bald beginnt er, seine Fühler auszustrecken und nach Verbündeten zu suchen. Er plant, wieder in die Politik einzusteigen.
Untergetaucht, verhaftet, entlassen: Werner Naumann agierte im Verborgenen. In Hans-Peter de Lorents gründlich recherchiertem Tatsachenroman Goebbels‘ Schatten. Die Naumann-Verschwörung werden die Entwicklungen nach Kriegsende beleuchtet, im Vordergrund stehen Naumanns Untertauchen und seine neuen politischen Bestrebungen.“
Quelle: Verlagswerbung

Nicht unbeteiligt an der Naumann-Verschwörung waren die beiden NRW-Landespolitiker Ernst Achenbach und Friedrich Middelhauve, beide in Siegen geboren und FDP-Mitglieder.

Online: Der 9. November: Aufbrüche, Abgründe und die Fragilität der Demokratie

Historiker*innen für eine demokratische Gesellschaft, Link: https://hist4dem.de/

Sonntag, 9. November 2025, 16.00-18.15 Uhr

Am 9. November jähren sich mehrere Schlüsselereignisse der deutschen Geschichte. Er steht für den Aufbruch in die Demokratie, aber auch für deren Fragilität. Anlässlich dieses zentralen Datums lädt hist4dem vier Expert:innen zu einer gemeinsamen Diskussion ein: über den 9. November als Chiffre einer komplexen Geschichte, über die Zerbrechlichkeit demokratischer Ordnungen und darüber, dass Demokratie nur bestehen kann, wenn Bürger:innen sich aktiv für sie engagieren. In Zeiten, in denen die Demokratie unter Druck steht, ist ein fundierter Blick auf ihre Geschichte wichtiger denn je.
Line-up:
– Der 9. November 1918: Kipppunkt der deutschen Demokratiegeschichte? (Kirsten Heinsohn, Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg)
– Der 9. November 1923 und der Hitlerputsch: Größenwahn oder Machtstrategie? Wie ein gescheiterter Putsch Hitler bekannt machte (Nadine Rossol, University of Essex)
– Der 9. November 1938: Die Novemberpogrome (Michael Wildt, HU Berlin)
– Der 9. November 1989: Der Mauerdurchbruch und die Freiheitsrevolution (Ilko-Sascha Kowalczuk, Berlin)
Zuschalten können Sie sich auf Zoom unter https://uni-koeln.zoom.us/j/99979537933?pwd=hGC2szPv31HkasIOesBED3VtaBuFQ1.1

Quelle: Historiker*innen für eine demokratische Gesellschaft, Aktionen