Ausstellung: „Sigmar Polke und die 1970er Jahre. Netzwerke, Experimente, Identitäten“

Museum für Gegenwartskunst, Siegen,
4.11.2018 bis 10.3.2019

Sigmar Polke, Gaspelshof, Mu Nieltam Netorrup, 1975
Sigmar Polke, Gaspelshof/ Mu Nieltam Netorruprup, 1975 Estate of Memphis Schulze
(c) Estate Sigmar Polke/ VG Bild-Kunst, Bonn 2018


Vor einiger Zeit hat die Sammlung Lambrecht-Schadeberg eine Fotogruppe des Rubenspreisträgers Sigmar Polke (1941-2010) erworben. Die 85 Fotos aus dem Zeitraum 1973-78 stammen aus dem Besitz von Katharina Steffen, einer ehemaligen Partnerin des Künstlers. Sie hatte die Bilder von ihm während ihrer Beziehung erhalten und taucht oftmals auch selbst als Protagonistin auf. Die Fotos geben Anlass für einen kaleidoskopischen Blick auf Polkes künstlerische Produktion sowie sein Netzwerk in jener Zeit.

Die Orte des Geschehens: 1. Der Gaspelshof in Willich bei Düsseldorf, einer Künstlerkommune und zugleich Satellit der Düsseldorfer Szene, 2. Zürich, Wohnort Katharina Steffens mit lebendiger Untergrundszene, 3. Bern: Standort der wichtigen Galerie Toni Gerber und des legendären Kurators Harald Szeemann. Weiterlesen

Ausstellung: „Rubens und die Antike“

Siegerlandmuseum, Kleine Galerie

Das private Interesse des Malers Rubens galt der Antike. Er selbst sammelte seit seiner italienischen Zeit Münzen, Gemmen und Kameen. 1618 gelang ihm der Ankauf einer reichen Sammlung antiker Schätze. Diese Sammlung war ursprünglich von Sir Dudley Carleton zusammengetragen worden, der nun britischer Botschafter in den nördlichen Provinzen der Niederlande war. Mit dem Ankauf gelang es Rubens, in einen der ersten Ränge unter den Antikensammlern in Europa aufzusteigen. Immer wieder ist seine Sammlung Gegenstand von Briefen mit angesehenen Forschern und Gelehrten. Außerdem integrierte er seine Kostbarkeiten der römischen und griechischen Zeit in verschiedene Gemälde oder er ließ sie auf Kupferstichen reproduzieren. Die private Sammlung unterstrich seinen Reichtum und seine Intellektualität. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Serie der Büsten römischer und griechischer Philosophen, Feldherren und Kaiser, die 1638 mit Rubens Privileg publiziert wurde, und auf eine Serie nach antiken Sammlungsstücken, die Rubens mit seinem Freund Nicolas de Peiresc über Jahre diskutierte, die jedoch nie veröffentlicht wurde.

Bestandteil der Ausstellung ist auch ein großformatiges Gemälde mit Motiv der Anbetung der Könige, basierend auf einem Kupferstich der Rubens-Werkstatt. Dieses Bild ist als Dauerleihgabe im Siegerlandmuseum.

Kunstwerk Karl Jung-Dörflers hält Einzug ins Museum Wilnsdorf

Aus den Händen von Heinrich Breddemann nahmen Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck (r.) und Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler die Dauerleihgabe »Ansicht Wilnsdorfs vom Höhwäldchen aus gesehen« entgegen. Es handelt sich um die einzige Darstellung Wilnsdorfs, die der Obersdorfer Künstler Karl Jung-Dörfler gemalt hat.

Der Blick fällt hinab ins Tal, wo ein beschauliches Dorf mit zwei beeindruckenden Kirchen liegt. An die Häuser schmiegen sich Felder, Wiesen, Wälder. So sah einst Wilnsdorf aus, vor dem Ersten Weltkrieg, gemalt vom Obersdorfer Künstler Karl Jung-Dörfler. Weiterlesen

Ausstellung: Aquarelle von Martin Schulz

Ab 12. Oktober 2018, 19:00 Uhr, im Museum 4Fachwerk in Freudenberg

Nein, bei dem Künstler, dessen Werke jetzt im Freudenberger 4Fachwerk-Museum zu sehen sind, handelt es sich nicht um den früheren EU-Parlamentspräsidenten aus Würselen. Der Name ist identisch, aber es geht um den 1894 in Wittstock/Brandenburg geborenen Maler Martin Schulz.
Der Verein 4Fachwerk – Museum in Freudenberg setzt mit der aktuellen Ausstellung seine Tradition fort, Kunstwerke verstorbener Maler, die im Siegerland wirkten, aus Depots und Archiven ans Tageslicht zu holen, um sie wieder neu zugänglich zu machen.

Martin Schulz arbeitete in Siegen, zuletzt, bis 1964, als Kunstpädagoge am Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium. Die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler nutze er für den Austausch mit Gleichgesinnten und für gemeinsame Aktivitäten, wie Ausstellungen, an denen er seit Anfang der 1930er Jahre teilnahm.
1946 zählte er zu den Mitbegründern des Kulturrings Weidenau. Dass er von 1949 bis 1965 den Vorsitz der Kulturgemeinde übernahm, belegt sein breites und ausdauerndes kulturelles Engagement im Siegerland. Weiterlesen

Ausstellungstipp: „Rubens & Co. Zeichnende Meister aus Flandern“

noch bis zum 9. Sep. 2018, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln

Peter Paul Rubens (Siegen 1577 – 1640 Antwerpen), Die Laokoon-Gruppe, 1602 / 08, Schwarze Kreide, Graphische Sammlung, Wallraf-Richartz-Museum


„Von vielen flämischen Künstlern besitzt das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud neben wunderbaren Gemälden auch großartige Zeichnungen und oft stehen beide Medien in einer engen Beziehung zueinander. Wer zum Beispiel wissen möchte, wie das wunderbare Rubensgemälde „Juno und Argus“ entstand, der sollte sich auf jeden Fall auch mit seinen Zeichnungen beschäftigen, denn sie verraten sehr viel über den kreativen Schaffensprozess des Künstlers. Um neben Rubens auch andere flämische Meister des 17. und 18. Jahrhunderts besser kennenzulernen, präsentiert das Wallraf seinen Besuchern in der aktuellen Sonderschau „Rubens & Co.“ unterschiedlichste Zeichnungen von Gerard Seghers, Pieter van Lint, Godfried Maes und Cornelius Schut. Von der spontanen Skizze über die mit großer Akribie ausgeführte Kopie, der minutiösen Detailstudie bis hin zum fertigen Kompositionsentwurf sind alle wichtigen Zeichnungstypen vertreten. Weiterlesen

Linktipp: Heidelberger historische Bestände – digital



Kladderadatsch. Humoristisch-satirisches Wochenblatt. Jg. 53 (1900), Seite: 334, Link:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kla1900/0334



Das Angebot der Universitätsbibliothek Heidelberg ist für das Kreisgebiet u. a. wegen der digitalisierten Satirezeitschriften (Beispiel s.o.) und der digitalisierten kunsthistorischen Literatur als Surftipp interessant. Auch kann hier nach in Heidelberg Studierenden aus dem Kreisgebiet gesucht werden; denn Matrikeln sind hier nach Orts- und Personenbetreff durchsuchbar.

„Zeitspuren“-Linktipp: Portal des Rahrbacher Tunnels von Jacob Scheiner 1862

Das Forschungsprojekt zur Geschichte des 19. Jahrhunderts im Gebiet des Kreises Siegen-Wittgenstein veröffentlicht auf seiner Homepage auch repräsentative Quellen, wie z. B. die Vorskizze des Portals des Rahrbacher Tunnels von Jacob Scheiner 1862.
Kommentare, Meinungen, Informationen und Anregungen zu dieser Präsentation können Sie gerne hier abgeben.
Weitere Einträge auf siwiarchiv zum aktuellen „Zeitspuren“-Projekt finden sich unter diesem Link: https://www.siwiarchiv.de/tag/zeitspuren/.

Link zum Wikipedia-Eintrag: Jacob Scheiner [Anm.: Zurzeit ist die „Scheiner-Seite“ des virtuellen Heimatmuseums Betzdorf nicht abrufbar, Link zur Seite auf der Wayback-machine]

Ausstellung: „Walter Helsper (1927-1992). Arbeiten aus Privatbesitz“

Walter Helsper, Austreibung des Hägar, Öl auf Leinwand, 140 x 100 cm, Bilderkamer des Kreises Siegen-Wittgenstein

„Bis zum 31. August 2018 erinnert das Siegerlandmuseum mit einer Ausstellung in der „Kleinen Galerie“ an den Maler und Zeichner Walter Helsper. Die gezeigten Arbeiten stammen alle aus Privatbesitz.
Geboren in Herdorf/Sieg, besuchte der Sohn eines Hüttenobmanns die Volksschule, wo seine künstlerische Begabung auffiel. Auch deshalb entschied er sich zum Beruf des Kirchenmalers. Nach dem 2. Weltkrieg, den er aktiv erlebte, besuchte er die Malfachschule Siegerland. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als freiberuflicher Plakatmaler und Schaufensterdekorateur. Aufmerksamkeit erregte er mit einer Freiluft-Ausstellung großer Panoramabilder Ende der 1950er Jahre, es schloss sich ab 1961 eine regelmäßige Ausstellungstätigkeit an. Die eigenständige künstlerische Arbeit muss aus finanziellen Gründen immer wieder durch Auftragsarbeiten unterbrochen werden. Helsper wird 1992 Opfer seiner stets substanzzehrenden Lebensweise, die sich selten um Konventionen scherte.“
Quelle: Siegerlandmuseum

Architektur 1960+, Brutalismus im Kreisgebiet: Landgericht Siegen


siwiarchiv sucht Beispiele für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre.
Die im Mai 1976 der Öffentlichkeit übergebenen Gebäude des Land-, Amtsgerichtes und der Siegener Staatsanwaltschaft waren die ersten Bauten nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik, in denen „die erste und die zweite Instanz einschließlich der Staatsanwaltschaft unter einem Dach untergebracht“ waren. In einem Architektenwettbewerb hatten sich das Düsseldorfer Büro Prof. Fritz Eller, Dipl. Ing. Erich Moser und Dipl. Ing. Robert Walter und das Siegener Dipl. Ing. Walter Bonin durchgesetzt. Für die Kunst am Bau schuf der Schweizer Karl Gerstner die Werkgruppe „Color-Sound-Relief“.
Zitat “ …. Das Staatshochbauamt und insbesondere die Architekten wollten, der „Bauhaus“-Idee folgend, der Material- und Werktreue den Vorzug geben. Das bedeutete, daß die Wartehallen und die Flure im Eingangsbereich und vieles andere sich in rohem Beton dargestellt hätten. Aber die Dienstkräfte des neuen Hauses wollten nicht in einer Bunkeratmosphäre arbeiten, so daß schließlich doch noch Farbe für die Verschönerung der Wände usw. verwendet wurde.“

Quelle: Günter Schnell: Vom Unteren Schloß zur Berliner Straße, in: „Recht im südlichen Westfalen. Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Landgerichts Siegen, Siegen 1983, S. 46 – 47
Link zum ersten Beispiel der Sichtbetonbauweise im Kreisgebiet

Ausstellung: „Lehrgut. Kunstgeschichte in Schulbüchern und Unterrichtsmedien um 1900“

Eine Ausstellung des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Universität Siegen.
Konzipiert von Prof. Dr. Joseph Imorde und PD Dr. Andreas Zeising in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) vom 4. bis 31. Juli 2018.

Visuelle Kommunikation ist heute ein selbstverständlicher Bestandteil des schulischen Kunstunterrichts. Eine Zeit, in der das Bild im Schulbuch noch ein Novum war, führt hingegen eine Ausstellung vor, die vom 4. bis 31. Juli 2018 in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) zu sehen sein wird.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden um die Einführung eines Schulfachs Kunst Debatten geführt. Durch die Möglichkeiten der Fotografie waren ortsgebundene Artefakte nun im Medium des Bildes universell verfügbar geworden. Vielen erschien es nur folgerichtig, den bildungsbürgerlichen Schatz der Kunst auf dem Weg schulischer Vermittlung allen zugänglich zu machen. Den Einzug der Kunstgeschichte in das Schulbuch beförderte auch das junge Fach Pädagogik, das den Anschauungsunterricht zum didaktischen Königsweg erhob und eine Reform schulischer Curricula vorantrieb. Um 1900 wurde Kunstgeschichte nicht nur vielerorts als freiwilliges Wahlfach unterrichtet, um zum »Genuss« der Werke anzuleiten. Auch in Fächern wie Latein, Deutsch oder Geschichte hielt die bildende Kunst Einzug in gedruckte Lehrwerke, wurde »Kunstbetrachtung« zum Unterrichtsgegenstand. Weiterlesen