Vortrag: Jakob Saß M.A. „Der Fall Adolf Haas:

Warum die Nachkriegsjustiz bei der Strafverfolgung des verschwundenen KZ-Kommandanten scheiterte.
Do. 21.10.2021, um 18.30 Uhr im Atriumsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr)

Buchumschlag zur aktuellen Publikation von Jacob Saß. Vorlage: Autor

Dem erfolglosen, in Siegen geborenen Bäcker Adolf Haas bot die SS alles, was er wollte: Karriere, Macht, Wohlstand und Affären. Dafür war er zu allem bereit, auch zum Massenmord. 3026 Menschen starben nachweislich unter ihm als KZ-Kommandant der Lager Niederhagen/Wewelsburg (1940-1943) und Bergen-Belsen (1943-1944). Vor Gericht musste sich Adolf Haas jedoch nie verantworten.

Der Berliner Zeithistoriker Jakob Saß stellt am Donnerstag, den 21. Oktober 2021, um 18.30 Uhr im Atriumsaal der Siegerlandhalle seine aktuelle Buchveröffentlichung „Gewalt, Gier und Gnade. Der KZ-Kommandant Adolf Haas und sein Weg nach Wewelsburg und Bergen-Belsen“ vor. In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ blickt er hinter die Fassade des Massenmörders, der kurz vor Kriegsende spurlos verschwand und den bundesdeutsche Behörden jahrzehntelang nicht finden konnten – oder wollten. Die ernüchternde Strafverfolgung von Haas vergleicht Jakob Saß mit ähnlichen Verfahren am Landgericht Siegen. Weiterlesen

„Du bist vom Fürsten-Stamm und gehst ins Kayser-Bluth“

Stadtarchiv Siegen erinnert an den geistlichen Würdenträger Alexis Fürst zu Nassau-Siegen (1673-1734)

Alexis Anton Christian Ferdinand Fürst zu Nassau-Siegen als Domkapitular von Köln. Vorlage: Stadtarchiv Siegen

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Stücke aus den Archivbeständen sollen der Öffentlichkeit präsentiert werden. In der neuen Ausgabe zeichnet Christian Brachthäuser die Vita eines eher unbekannten Vertreters des Fürstenhauses Nassau-Siegen nach.

Fürst Alexis ist alles andere als eine Randfigur, sondern ein klerikaler Würdenträger von europäischem Format gewesen. In den Spanischen Niederlanden, im Herzogtum Lothringen und in Diensten Kurkölns bekleidete er eine Vielzahl einflussreicher Ämter. Er war Kanzler der Universität Leuven, Domherr in Lüttich, Kommendatarabt von Bouzonville im Bistum Metz, Komtur des Ritterordens von der Göttlichen Ehre unter dem Schutz des heiligen Erzengels Michael und Domkapitular in Köln“, wie der Bibliothekar des Stadtarchivs erläutert. Am 20. September 1728 folgte mit der Ernennung zum Titularerzbischof von Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste wohl der Höhepunkt einer beachtlichen Karriere.  „Es handelte sich zwar nur um einen Ehrentitel, aber immerhin mit historischer Tradition. Trabzon als ehemalige Hauptstadt des mittelalterlichen Kaiserreichs Trapezunt stand zwar seit Mitte des 15. Jahrhunderts unter osmanischer Herrschaft, besaß aber als einer Nachfolgestaaten des Byzantinischen Reiches noch Bedeutung für die katholische Kirche“, so Brachthäuser. Weiterlesen

Vortrag: Tobias Scheidt M.A. (Siegen): „Johann Moritz und João Mina:

 

Porträt des Don Miguel de Castro, kongolesischer Botschafter (1643). Vorlage: Nationalmuseum Kopenhagen

Die Beteiligung des »Brasilianers« im System der transatlantischen Sklaverei“, Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 16. September 2021

Mit dem Start in das Vortragsjahr 2021/22 findet die kommende Ausgabe der Reihe „Siegener Forum“ am Donnerstag, den 16. September 2021, um 18.30 Uhr in der „Galerie zum Park“ der Siegerlandhalle statt. Tobias Scheidt M.A. wird sich mit einem ebenso kontroversen wie aktuellen Thema auseinandersetzen – der Beteiligung von Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679) am Sklavenhandel und Kolonialismus im 17. Jahrhundert.

In den Jahren 1636 bis 1644 regierte Johann Moritz als General-Gouverneur eine niederländische Kolonie im Nordosten Brasiliens, die ihre wirtschaftliche Bedeutung im Wesentlichen aus dem Anbau von Zuckerrohr bezog. Die Grundlage der Plantagenwirtschaft bildete die Arbeitskraft versklavter Afrikanerinnen und Afrikaner. João Mina war einer dieser Arbeitssklaven, die durch den transatlantischen Menschenhandel zu Tausenden nach Brasilien verschleppt wurden, aber für die moderne Geschichtswissenschaft zumeist namenlos bleiben. Dennoch sind exemplarische Annäherungen an die Erfahrungen dieser Menschen möglich, zeichnen doch historische Dokumente aus der Hand von Kolonialbediensteten, Soldaten, Malern und auch Johann Moritz selbst ein Bild der brasilianischen Lebenswelten und der ihnen zugrunde liegenden Mentalitäten. Der Vortrag ergründet die Bedeutung und Beteiligung von Johann Moritz in diesem System von Zuckerproduktion und Menschenhandel und verortet sie im Kontext der europäischen kolonialen Expansion des 17. Jahrhunderts. Weiterlesen

Vierwöchige Schließung des Stadtarchivs Siegen im Sommer 2021

Vom Montag, den 19. Juli 2021, bis einschließlich Freitag, den 13. August 2021, bleibt das Stadtarchiv für die Öffentlichkeit geschlossen. In dieser Zeit werden interne Arbeiten zur Magazinverwaltung und Erschließung der Archivbestände durchgeführt. Wir bitten um Verständnis, dass sich in dieser Zeit die Beantwortung von Anfragen verzögern kann.

In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an stadtarchiv@siegen.de oder die Rufnummer 0271 / 404-3095.

Wir danken für Ihr Verständnis.
Ab Dienstag, den 17. August 2020, steht das Stadtarchiv nach vorheriger Anmeldung wieder zur Verfügung!

Vortragsankündigung: Katharina Jabs M.A. (Siegen): Vom Triumphzug über die Wandermenagerie zur Völkerschau. Die Zurschaustellung indigener Menschen in Europa.

Restart der Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am 17. Juni 2021

Nach der Wiederaufnahme der Vortragsreihe „Siegener Forum“ findet die kommende Ausgabe am Donnerstag, den 17. Juni 2021, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle statt. Die Referentin Katharina Jabs widmet sich den Ursachen und Verläufen kultureller Kontakte außereuropäischer Menschen im deutschsprachigen Raum im frühen 19. Jahrhundert. Eine dieser Begegnungen trug sich im Sommer 1829 in der preußischen Provinz zu, als der Burbacher Pastor Georg Jakob Ludwig Reuß (1769-1832) in einem Bittbrief an Ludwig Freiherrn von Vincke in Münster um Unterstützung für den in Siegen zunächst in einer Wandermenagerie gegen Geld ausgestellten, dann aber befreiten Jacob Cannaba bat. Der „Südsee-Insulaner“ aus dem Pazifikraum war, wie Dokumente berichten, „wie ein wildes Thier, nebst wirklichen wilden Thieren, in einem Kasten umhergeschleppt“.
In dem Vortrag werden, neben diesem regionalen Beispiel, weitere Fälle der Zurschaustellung nicht-europäischer Menschen präsentiert. Die Art und Weise für diese ganz spezielle Form der Konfrontation des Bürgers mit dem Fremden und Exotischen bildete und etablierte sich über die Jahrhunderte hinweg und muss als ein Spiegel der jeweiligen Gesellschaft verstanden werden. Hierzu möchte der Vortrag eine Hilfestellung leisten. Weiterlesen

Mittelalterliche Pergamenturkunden und deren Erhaltung

Ein Beitrag zur Sicherung von Kulturgut im Stadtarchiv Siegen

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Stücke aus den Archivbeständen sollen der Öffentlichkeit präsentiert werden. In der neuen Ausgabe stellt Siegens Stadtarchivar Dr. Patrick Sturm die mittelalterlichen Pergamenturkunden im Bestand A des Stadtarchivs vor, die zu den zentralen Quellen der städtischen Geschichte zählen, und erläutert das 2020 durchgeführte Drittmittelprojekt zu deren Erhaltung. Weiterlesen

Absage des Siegener Forums am 20.05.2021

Die Veranstalter der Vortragsreihe „Siegener Forum“ weisen aus aktuellem Anlass darauf hin, dass der für den 20. Mai 2021 angesetzte Vortrag von Frau Prof. Eva von Engelberg (Universität Siegen) zum Thema „Die Siegener Hochbunker im Stadtbild“ coronabedingt leider ausfallen muss. Eine Neuansetzung wird geprüft und zu gegebener Zeit bekanntgegeben.

Absage des Siegener Forums am 22.04.2021

Die Veranstalter der Vortragsreihe „Siegener Forum“ weisen aus aktuellem Anlass darauf hin, dass der für den 22. April 2021 angesetzte Vortrag von Herrn Oliver Teufer M.A. zum Thema „und ob wir nit Erbin hetten unser Tochter erbn dieselben burg hademar hobe und gut entphan und halden“ – Graf Johann I. von Nassau und der Hadamarer Erbfolgestreit“ coronabedingt leider ausfallen muss. Eine Neuansetzung wird geprüft und zu gegebener Zeit bekanntgegeben.

Buchprojekt „Siegener Stadtgeschichte“ gestartet

Siegens Stadtgeschichte neu beschrieben: Mit einem Autoren-Workshop startete jetzt die Erstellung einer neuen Stadtgeschichte für Siegen.

 
Für Siegens Stadtgeschichte (hier eine Ansicht aus dem frühen 17. Jahrhundert) wird zum Stadtjubiläum im Jahr 2024 ein umfangreicher Sammelband vorbereitet, der zum neuen Standardwerk werden soll. (Abbildung: Stadtarchiv Siegen)Als Veröffentlichungstermin ist das 800-jährige Stadtjubiläum in 2024 angepeilt, rund 130 Jahre nach dem Erscheinen von Heinrich von Achenbachs noch immer viel zitierten, wenn auch in Teilen überholten Buchs. Die neue Publikation soll eine oft beklagte Lücke füllen und erstmals ein modernes stadthistorisches Standardwerk hervorbringen.

Da die Corona-Pandemie ein Treffen der Beteiligten zum Autoren-Workshop in Siegen nicht zuließ, kamen Stadtarchiv, Redaktion, die Leiterin des Staatsarchivs in Münster sowie Autorinnen und Autoren nun zu einem ersten Treffen in Form einer Videokonferenz zusammen. Weiterlesen

Lesesaal des Stadtarchivs Siegen wieder offen

Der Lesesaal des Stadtarchivs Siegen ist ab heute wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Zum Schutz des Publikums wie des Archivpersonals kann die Öffnung vorerst nur eingeschränkt mit Auflagen erfolgen. Möglich ist ein Besuch dienstags und mittwochs, jeweils von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie donnerstags von 10.00 bis 19.00 Uhr. Um die Einhaltung der Sicherheitsabstände zu gewährleisten, stehen im Lesesaal vorerst nur drei Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Präsenzbibliothek kann ebenfalls besucht werden. Es findet aber keine Fachberatung im Lesesaal statt. Nicht genutzt werden kann das Mikrofilmlesegerät im Technikraum.

Des Weiteren ist eine Voranmeldung per E-Mail an stadtarchiv(at)siegen.de – mindestens einen Werktag vor dem geplanten Archivbesuch – während der Geschäftszeiten montags bis freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr erforderlich. Die Voranmeldung wird vom Stadtarchiv schriftlich bestätigt. Besucherinnen und Besucher sollten bei der Anmeldung das Datum und die Uhrzeit des geplanten Besuchs sowie eventuell benötigte Archivalien, vor allem Zeitungsbände und Personenstandsregister, angeben. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes (FFP2-Maske oder medizinische Maske) ist verpflichtend.

Quelle: Stadt Siegen, News, 8.3.2021