Wer hätte das gedacht? Mehrere Monate nach Teillegalisierung von Cannabis, der kontrollierten Freigabe der Droge für den Eigenbedarf volljähriger Personen und der Möglichkeit zur Kultivierung von bis zu drei Cannabispflanzen im privaten Raum verdeutlicht eine seltene Druckschrift im Bestand des Stadtarchivs Siegen, dass schon vor zweieinhalb Jahrhunderten in der heimischen Region der Anbau von Tabakpflanzen beworben wurde. Die 1780 in Herborn gedruckte Broschüre „Anweisung wie der Tabak zur eigenen Bedürfnis des Nassauischen Landmannes zu pflanzen und zum Rauchen zu bereiten ist“ ist Bestandteil der Historischen Bibliothek des Stadtarchivs, in der sie unter der Signatur-Nummer 1283 geführt und ab dem 2. September 2024 mit anderen Exponaten in einer Glasvitrine des Lesesaals präsentiert wird. Weiterlesen
Archiv des Autors: Stadtarchiv Siegen
Stadtarchiv Siegen für vier Wochen geschlossen
Das Stadtarchiv Siegen bleibt von Montag, 4. August 2025, bis einschließlich Freitag, 29. August 2025, für die Öffentlichkeit geschlossen. In dieser Zeit führt das Archiv interne Arbeiten zur Magazinverwaltung und Erschließung der Bestände durch.
Das Team des Siegener Stadtarchivs bittet um Verständnis, dass sich in dieser Zeit die Beantwortung von Anfragen verzögern kann. In dringenden Fällen können sich Bürgerinnen und Bürger per E-Mail an stadtarchiv@siegen.de oder telefonisch unter 0271 404-3085 melden. Ab Dienstag, 2. September 2025, steht das Stadtarchiv wieder zur Verfügung. Besucherinnen und Besucher sollten beachten, dass eine vorherige Anmeldung bzw. Terminvereinbarung erforderlich ist.
Quelle: Stadt Siegen, Pressemitteilung v. 29.07.2025
Vortrag: Lukas Vehn: „Ein Schloss macht Museum, ein Museum macht Schloss“

Hasengarten und Torgebäude Oberes Schloss (Stadtarchiv Siegen, Best. 704, Nr. 6009)
Vortragsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“
Aus Anlass des diesjährigen Jubiläums steht das Siegerland Museum im nächsten Vortrag des „Siegener Forums“ im Mittelpunkt. Seit 120 Jahren befindet sich das Siegerlandmuseum im Oberen Schloss, einem der wichtigsten Baudenkmäler der Region und als solches selbst ein Ausstellungsobjekt. Aber was wird dann ausgestellt, das Gebäude oder die Exponate? Ausgehend von diesen Fragen untersucht der Vortrag das Verhältnis von Architektur und musealer Präsentation zu verschiedenen Zeitpunkten der Museumsgeschichte. Er fragt danach, wie und warum zu Ausstellungszwecken in die Gebäudestruktur eingegriffen wurde und welche historischen Zeiten und Schlossbewohner/innen dabei prägend waren. Wessen Geschichten wurden im Gegenzug marginalisiert? Und welche Herausforderungen hält ein altes, vielfach umgenutztes Schloss für die Ausstellungspraxis bereit?
Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 05. Juni 2025, um 18.30 Uhr im Oraniersaal Oberen Schlosses (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!
Vortrag: »Zwischen Primogenitur und Erbteilung –

Wikimedia Commons: Johann VII. von Nassau-Siegen (um 1610–20)
Die Nachfolgeregelung im Hause Nassau Siegen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts«
Christoph Galle, Siegener Forum, 22.05.2025, 18:30 Uhr, Eintrachtsaal, Siegerlandhalle, Koblenzer Straße 151, 57072 Siegen
Im nächsten Vortrag der diesjährigen Reihe „Siegener Forum“ wird sich PD Dr. Christoph Galle mit den innerdynastischen Auseinandersetzungen der Grafen von Nassau-Siegen auseinandersetzen.
Deren Grafschaft entstand am 08. April 1607 durch eine die gesamte Geschichte des Hauses Nassau dominierenden, zahlreichen Erbteilungen. Ihr erster Regent, Johann VII (der Mittlere), setzte zur Sicherung der neu erlangten Macht noch am gleichen Tag ein Testament auf, durch das er die Nachfolge zu regeln suchte. Tatsächlich aber sah er sich in den folgenden Jahren wiederholt zu Änderungen an seinen testamentarischen Bestimmungen veranlasst. Bei seinem Tod hinterließ er damit alles andere als Klarheit, schließlich berief sich nun ein jeder Erbe auf die Gültigkeit jeweils der testamentarischen Verfügung, die ihn bevorzugte. Der Hergang dieser Entwicklung wie die hieraus resultierenden Konflikte werden im Rahmen des Vortrages beleuchtet werden.
Keine Anmeldung erforderlich. Kommen Sie einfach mal vorbei!
Quelle: VHS Siegen, Programm
Führung durch das Stadtarchiv – das historische Gedächtnis Siegens
06.05.2025, um 18:00 Uhr, Treffpunkt: der Eingang zum Archiv im 3. OG des KrönchenCenters, Markt 25, 57072 Siegen.
„Sie sind geschichtlich interessiert und wollten schon immer mal wissen, wo und wie teils jahrhundertealte Zeitzeugnisse aufbewahrt werden? Eine gute Möglichkeit dazu bietet eine Führung durch die Räumlichkeiten des Siegener Stadtarchivs und seinen umfangreichen Beständen. Geführt durch das Archivpersonal werden den Teilnehmern das Arbeiten im Lesesaal genauso nahe gebracht wie der Aufbau des Magazinraumes. Des Weiteren werden ausgesuchte Archivalien vom Mittelalter bis zur in die heutige Zeit präsentiert. Die 45 Minuten dauernde Führung ist kostenlos.
Anmeldung erwünscht, damit wir besser planen können. Jedoch sind spontane Besuchende ohne Voranmeldung immer herzlich willkommen. Das Team des Stadtarchivs freut sich auf ihren Besuch!“
Quelle: VHS Siegen, Programm
Vortrag: Ringwall, Römer, Ritterburg:
Der Hohenseelbachskopf im Fokus der Siegerländer Geschichtsforschung

Historische Ansichtskarte von den Basaltsäulen des Hohenseelsbachskopfes, Vorlage: Chr. Brachthäuser
In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird unser Mitglied Christian Brachthäuser am Donnerstag, den 27. März 2025, einen ganz besonderes Berg unter die Lupe nehmen – den geschichtsträchtigen Hohenseelbachskopf zwischen Neunkirchen, Daaden und Herdorf im südlichen Siegerland.
Das Naturdenkmal gehört zu den eindrucksvollsten Ausflugs- und Wanderzielen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen. Es fasziniert Geologen und Botaniker ebenso wie Bergbaufreunde und Historiker, diente der durch industriellen Rohstoffgewinn vor rund einhundert Jahren abgetragene Basaltkegel doch beispielsweise als Stammsitz einer 1352 zerstörten mittelalterlichen Burg der Adelsfamilie von Seelbach. Der Referent wird sich an diesem Abend jedoch auf die Spekulationen um einen prähistorisch gedeuteten Ringwall konzentrieren, der im 19. Jahrhundert noch existierte, aber ebenso dem fortschreitenden Abbau des Vulkangesteins zum Opfer fallen sollte. Heimatforscher, Denkmalpfleger und Bausachverständige diskutierten jahrelang über die Bedeutung der altertümlichen Strukturen. Handelte es sich um eine keltenzeitliche Wallburg? Oder vielleicht sogar um die Relikte eines römerzeitlichen Kastells zum Schutz antiker Militärrouten? Weiterlesen
Stellenausschreibung (FAMI) für das Stadtarchiv Siegen
Bei der Stadtverwaltung Siegen ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als
Fachangestellte / Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste
(m/w/d) – Fachrichtung Archiv –
zu besetzen.
Das Stadtarchiv Siegen zählt zu den größeren und nach seinen Beständen zu den bedeutendsten Kommunalarchiven im südwestfälischen und nordhessischen Raum. Seit 2007 ist es gemeinsam mit weiteren städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen im KrönchenCenter in der Siegener Oberstadt untergebracht. An der Schwelle zur digitalen Überlieferungsbildung obliegt Ihnen neben den Aufgabenschwerpunkten der Bearbeitung jüngeren Archivguts, der Auskunftserteilung und Besucherberatung mit eigener bestandsbezogener Verantwortung die archivseitige Betreuung des Magazins im Stadtarchiv.
Wir bieten Ihnen eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe EG 8 TVöD. Weiterlesen
Vortrag zur Stadtgeschichte: Siegen auf dem Weg zur Großstadt
– Die kommunale Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen der 1960er/70er Jahre
05.12.2024 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Ratssaal des Rathauses Siegen, Markt 2, 57072 Siegen
Referent: Dr. David Merschjohann
Siegen in seinen heutigen kommunalen Grenzen besteht seit dem 1. Januar 1975, wobei der Landtag die Gebietsreform für das Stadtgebiet in mehreren Etappen vollzog. Dies lässt erahnen, dass die Neugliederungsgesetze mit vielen Diskussionen bei den Beteiligten verbunden waren. Der Vortrag gibt zunächst Einblicke über die allgemeinen grundsätzlichen Notwendigkeiten der Gebietsreform, um dann schwerpunktmäßig auf die Ereignisse vor Ort einzugehen. Welche Argumente trugen Gegner und Verfechter der Neugliederung vor, welche Handlungen zur Durchsetzung ihrer Ziele lassen sich nachzeichnen und wie brachte sich die Bevölkerung in den Prozess ein?
Vortrag zur Stadtgeschichte: Die Siegener Stadtverwaltung im Nationalsozialismus
14.11.2024 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Ratssaal des Rathauses Siegen, Markt 2, 57072 Siegen
Referentin: Dr. Katrin Minner
Stadtverwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus war – aller allgemeinen Verwaltungsvorgaben und Gesetzesorientierungen zum Trotz – keine politikfreie Zone. Aus den Phasen des NS-Regimes (Machtübernahme und „Gleichschaltung“ 1933–34, Konsolidierung 1935–1939, Kriegsjahre 1939–1945) sollen schlaglichtartig verschiedene Tätigkeitsfelder der Kommunalbehörde vor Ort im Kontext des nationalsozialistischen Herrschaftsgefüges beleuchtet werden. Der Vortrag fragt nach dem Spannungsfeld von Eigensinn der Verwaltung und systembejahendem „Entgegenarbeiten“ im polykratischen Geflecht des NS-Staats.
Vortrag zur Stadtgeschichte: Stadtgeschichte als Migrationsgeschichte
– Bevölkerungs- und Sozialstruktur Siegens im 19. und 20. Jahrhundert
10.10.2024 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Ratssaal des Rathauses Siegen, Markt 2, 57072 Siegen
Referent: Matthias Kirchbach M.A.
Migration ist eine historische Konstante. Dies gilt auch für Siegen und das Siegerland. Im kollektiven Gedächtnis hinterließen vor allem „Flucht und Vertreibung“, die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte seit den 1950er Jahren und die (Spät-) Aussiedlermigration Spuren. Bereits im vorigen Jahrhundert jedoch prägte Mobilität in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen Stadt und Region und trug nicht zuletzt zur Entstehung eines prosperierenden Wirtschaftsstandorts bei. Im Vortrag soll ein stadtgeschichtlicher Blick zurück auf die demographischen Entwicklungen und den damit verbundenen sozialen wie kulturellen Wandel seit dem 19. Jahrhundert geworfen werden. Zugleich werden hierbei die Perspektiven sowohl der aufnehmenden Gesellschaft als auch der zugewanderten Bevölkerung berücksichtigt.