Neue Leitung des Erzbistumsarchivs Paderborn

Generalvikar Thomas Dornseifer führt Domvikar Hans Jürgen Rade als Erzbistumsarchivar und Michael Streit als Geschäftsleitung des Erzbistumsarchivs ein.

Die Mitarbeitenden des Erzbistumsarchivs sind für das historische Gedächtnis des Erzbistums Paderborn verantwortlich: Als Teil der kirchlichen Kulturgüter dient das Erzbistumsarchiv der Erforschung der Geschichte der Kirche, ihrer Verwaltung und der Rechtssicherung. (v.l.n.r.) Claudia Seemann-Bartsch, Jacek Szura, Gerrit Eder, Thomas Welter, Lisanne Hupe, Hans Jürgen Rade, Michael Streit.


Das Archiv des Erzbistums Paderborn hat mit Erzbistumsarchivar Domvikar Hans Jürgen Rade und Michael Streit als Geschäftsleitung des Erzbistumsarchivs eine neue Leitung. Generalvikar Thomas Dornseifer führte die beiden neuen Leiter des „historischen Gedächtnisses des Erzbistums“ am Donnerstag, 20. November 2025, in ihre neuen Ämter und Aufgaben ein. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hatte bereits im Juni die Ernennung von Domvikar Rade zum Leiter des Erzbistumsarchivs bekannt gegeben. Im Kreis der Mitarbeitenden des Archivs führte jetzt Generalvikar Dornseifer die neue Doppel-Leitung offiziell ein.
„Ich weiß um die persönliche Leidenschaft für Geschichte von Domvikar Hans Jürgen Rade. In den letzten Jahren hat er das mit verschiedenen Publikationen eindrucksvoll gezeigt. Als neuem Leiter des Erzbistumsarchivs übertrage ich ihm eine Aufgabe, die ihm sehr am Herzen liegt“, sagte Erzbischof Dr. Bentz bei der Ernennung des neuen Erzbistumsarchivars im Juni 2025.

Doppel-Spitze mit Interesse und Kompetenz Weiterlesen

Hoffnung für Sterbende und Trauernde


EBAP_A2.3_Acta_Specialia_1945-1969_Weidenau_Hl_Kreuz_Gebaeude_0001 © Erzbistumsarchiv Paderborn
Am 27. Oktober 1957 unterzeichnete Erzbischof Lorenz Jaeger die Konsekrationsurkunde.
Quelle: EBAP, A 2.2, Acta Specialia, 1945-1969, Weidenau, Heilig Kreuz, Kirche 1953-1958

In ihrer neuen Funktion als Kolumbariumskirche ist die Heilig-Kreuz-Kirche in Siegen-Weidenau einer der Hoffnungsorte des Erzbistums Paderborn für den November des Heiligen Jahres 2025.

Es ist der 27. Oktober 1957. Mit gestochen scharfer Handschrift setzt Erzbischof Lorenz Jaeger (kein Fehler, Kardinal wird Jaeger erst 1965!) seine Unterschrift Laurentius unter die Konsekrationsurkunde. Damit ist es kirchenamtlich: Mit Heilig Kreuz in Weidenau gibt es eine neue Kirche im Erzbistum Paderborn. Ebenfalls beurkundet sind damit die im Altar eingeschlossenen Reliquien des heiligen Märtyrers Clarus.
Heilig Kreuz ist eine weitere dieser typischen Nachkriegskirchen, die in dieser Zeit vielerorts errichtet werden, weil katholische Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den früheren deutschen Ostgebieten an ihrem neuen Lebensort eine feste Glaubensheimat brauchen. Von barocker Prachtentfaltung ist die Kirche weit entfernt. Die Gläubigen sind dennoch überglücklich. Denn endlich gibt es ein aus Beton und Stein gebildetes Gotteshaus und nicht länger eine Kirche aus Holz und Dachpappe. Mit den Wirtschaftswunderjahren ist die Zeit der Notkirchen endgültig vorbei. Weiterlesen

Wechsel in der Leitung des Offizialats und des Erzbistumsarchivs

Bisheriger Offizial Domvikar Hans Jürgen Rade übernimmt Leitung des Archivs des Erzbistums

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hat Domvikar Markus Stadermann (l.) zum Offizial und Leiter des Erzbischöflichen Gerichts und Domvikar Hans Jürgen Rade (r.) zum Leiter des Erzbistumsarchivs ernannt. © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

“ …. Domvikar Hans Jürgen Rade (61) wird Leiter des Erzbistumsarchivs. …. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz: „Ich weiß um die persönliche Leidenschaft für Geschichte von Domvikar Hans Jürgen Rade. In den letzten Jahren hat er das mit verschiedenen Publikationen eindrucksvoll gezeigt. Als neuem Leiter des Erzbistumsarchivs übertrage ich ihm eine Aufgabe, die ihm sehr am Herzen liegt.“
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ist froh „über eine personell und fachlich denkbar gelungene Neubesetzung“ der Leitung des Erzbistumsarchivs: „Domvikar Hans Jürgen Rade wird mit seinem historischen Tiefgang gute Impulse setzen.“ „Ich habe große Freude daran, mich in die Geschichte zu vertiefen und deren Schätze zu heben. Und unser Erzbistumsarchiv birgt viele große und kleine Schätze, die dabei helfen, die Entwicklungen unserer Zeit besser zu verstehen“, freut sich der neue Leiter des Erzbistumsarchivs auf die neue Aufgabe. Er dankt seinem Vorgänger Michael Streit, der das Erzbistumsarchiv in einer Zeit des Übergangs loyal und mit viel Engagement geleitet hat. ….

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Pfarrarchive sind gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft

8. Tag der Pfarrarchive fand in Niedermarsberg statt

Ehrenamtliche Pfarrarchivpflegerinnen und Pfarrarchivpfleger aus dem ganzen Erzbistum Paderborn trafen sich in der Propsteipfarrei St. Magnus Niedermarsberg zum 8. Tag der Pfarrarchive. (c) Erzbistum Paderborn

Die Propsteipfarrei St. Magnus in Niedermarsberg war jetzt Gastgeber für den mittlerweile 8. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn. Ehrenamtliche Pfarrarchivpflegerinnen und Pfarrarchivpfleger trafen sich auf Einladung des Erzbistumsarchivs in diesem Jahr zu ihrem Austausch im Pfarrheim „Alte Propstei“. Die rund 35 Teilnehmenden aus dem ganzen Erzbistum wurden im Namen der Kirchengemeinde begrüßt von Verwaltungsleiter Matthias Rammrath sowie von Michael Streit als Leiter des Erzbistumsarchivs.
Archivarbeit geschieht oft im Verborgenen und wird in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen. Für das „Gedächtnis der Kirche vor Ort“ ist diese Arbeit allerdings von großer Bedeutung – und erhält durch den jetzt angestoßenen Prozess der Bistumsentwicklung mit der Transformation von Seelsorge und Verwaltung im Erzbistum Paderborn noch mehr Gewicht, um die schriftlichen Quellen für die Nachwelt zu erhalten und geschichtliche Zusammenhänge nachvollziehbar zu machen. Weiterlesen

Das Jahr des großen Verzeihens

Auch 1950 feiert die katholische Welt ein Heiliges Jahr. Doch: Es steht unter ganz anderen Vorzeichen als das Heilige Jahr 2025.

Jubiläen sind Anlass zum Feiern. Das ist auch bei Heiligen Jahren so, den Jubiläumsjahren der Kirche. Doch in dem Gebet zum Heiligen Jahr 1950, das Papst Pius XII. (1876-1958) formuliert, kommt wenig Feierstimmung auf. Im Gegenteil: Er schreibt von schwerer Schuld und tiefem Elend. Das „Geschenk des Heiligen Jahres“ solle daher vor allem eine Möglichkeit zu Reinigung und Sühne sein. Der Papst stellt es sich vor, als „das Jahr der großen Rückkehr und des großen Verzeihens“.

Das Jubiläum fällt in eine besondere Zeit
Nun ist der Aspekt der Vergebung immer schon fester Bestandteil der Heiligen Jahre: wer nach Rom pilgert und die Heiligen Pforten an Petersdom, Lateranbasilika, St. Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore durchschreitet, erlangt den Ablass – die Vergebung der zeitlichen Sündenstrafen. Doch Pius XII. betont die Vergebung in seinem Gebet stärker als üblich. Was kann der Grund dafür sein?

Diese Frage klärt sich, wenn man darauf schaut, was das Jahr 1950 ausmacht: In Paderborn feiern die Gläubigen zum zweiten Mal im wiederaufgebauten Dom Libori. In Bielefeld entstehen Gebäude im Stil der Nachkriegsmoderne, die das Bild der Innenstadt bis heute prägen. In Dortmund glühen die Hochöfen. Bergleute, deren Kleidung von Kohlenstaub bedeckt ist, fahren im ganzen Ruhrgebiet unter Tage. Die Städte wachsen, weil Zehntausende Geflüchtete und Vertriebene in den Westen Deutschlands ziehen. 1950 – die Zeit des Wirtschaftswunders.

Verletzte Städte – verletzte Menschen
Und doch stehen die Städte und Orte im Erzbistum Paderborn, steht Deutschland, steht die ganze Welt noch unter dem Eindruck der Menschheitskatastrophen des Zweiten Weltkriegs und der Shoa. Auch fünf Jahre nach dem Ende des Krieges sprechen die an vielen Stellen noch sichtbaren Bombenkrater in den Stadtbildern eine deutliche Sprache. Und finden ihr Pendant in den körperlichen und seelischen Wunden der Menschen. Wie mit dieser großen Verletztheit umgehen? Wie die Trennlinien und Gräben überwinden, die Menschen zwischen Menschen gezogen hatten? Für Papst Pius XII. gibt es nur einen Weg: den der Reue und der Bitte um Vergebung. Deshalb stellt er das so prominent an den Anfang seines Gebetes.

Aus heutiger Perspektive ist ausgerechnet dieser Pius XII. nicht unumstritten. Öffentlich formuliert insbesondere Ralf Hochhuths Theaterstück „Der Stellvertreter“ 1963 die Kritik: der Papst habe im Zweiten Weltkrieg geschwiegen und zu zögerlich gehandelt – vor allen im Kontext der Shoa. Darf so ein Pius XII. überhaupt zu Umkehr und Verzeihen aufrufen? Klingt das nicht anmaßend? Weiterlesen

Sedisvakanz im Kriegsgeschehen

Das Erzbistumsarchiv bearbeitet nicht ausschließlich Dokumente, es gibt auch eine kleinere Sammlung an Siegeln und Stempeln

Petschaft, Domkapitel 1761, Kanzler des Domkapitels während der Sedisvacanz
© www.hoffmannfoto.de, Ansgar Hoffmann

Sedisvakanz – mit diesem Begriff und mit den insgesamt etwas komplizierten Abläufen bei einem Bischofswechsel sind die Gläubigen im Erzbistum Paderborn gut vertraut. Und sie wissen, dass es lange dauern kann, bis ein neuer Bischof ernannt wird. Entsprechend groß war die Freude, als Papst Franziskus am 9. Dezember 2023 Dr. Udo Markus Bentz zum neuen Erzbischof von Paderborn ernannte und dieser am 10. März 2024 in sein Amt eingeführt wurde. In früheren Zeiten waren Sedisvakanzen mitunter noch länger. Von einer besonders langen und schwierigen Sedisvakanz zeugt die Archivalie des Monats November 2024. Es handelt sich um das Petschaft des Kanzlers des Domkapitels, mit dem dieser in seiner Funktion als geistlicher und weltlicher Diözesanverwalter Schriftstücke besiegelte. Diese Sedisvakanz währte von 1761 bis 1763 und führt uns zurück in die Zeit des Siebenjährigen Krieges.

Ein Weltkriegsereignis
Heute ist der Siebenjährige Krieg (1756–1763) weitestgehend in Vergessenheit geraten. Dabei mischten sämtliche europäischen Großmächte im Kriegsgeschehen mit. Aber nicht nur Europa verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Auf allen Weltmeeren wurde blutig um Einflusssphären gerungen, darüber hinaus bekriegten sich Landstreitkräfte in Afrika, in Indien und in den noch jungen Kolonien Nordamerikas. Der bekannte Abenteuerroman „Der letzte Mohikaner“ aus der Lederstrumpf-Reihe von James Fenimore Cooper beispielsweise, mit den rechtschaffenen Mohikanern Uncas und Chingachgook auf Seiten der Briten und dem dämonischen Huronen Magua auf Seiten der Franzosen, spielt im Siebenjährigen Krieg. Es gibt Stimmen in der Geschichtswissenschaft, die vom Siebenjährigen Krieg als einem Weltkriegsereignis sprechen.
In diesen globalen Krieg wurden nicht nur indigene Stämme in der Neuen Welt hineingezogen. Auch das Hochstift Paderborn, ein geistliches Fürstentum, war gezwungenermaßen Kriegspartei, allerdings eine mit eher überschaubaren militärischen Fähigkeiten. Es währte daher nicht lange, bis britisch-hannoveranische Truppen das Hochstift besetzten. Hintergrund dieser Allianz aus Briten und Hannoveranern: König Georg II. war nicht nur König von Großbritannien und Irland, sondern auch Kurfürst von Hannover. Weiterlesen

Der Hundeküster von Paderborn

Zum Welthundetag am 10. Oktober hat das Erzbistumsarchiv eine besondere Archivalie ausgegraben

Hunde hatten früher einen schlechteren Stand in der Gesellschaft – das zeigt auch die Archivalie des Monats. Signatur: EBAP, I 1.01, 86 [= Institutionen, Metropolitankapitel, Domkapitel, Nr. 86]

„In unserer Gesellschaft sind Hunde der Inbegriff von Liebe, Treue und Anhänglichkeit. Damit wären die Vierbeiner durchaus anschlussfähig an christliche Symbolik. In der Bibel aber sind Hunde eher unterrepräsentiert. Für Hund im Singular weist die Heilige Schrift 17 Fundstellen auf, Hunde im Plural kommen 21 Mal vor. Wo Hunde auftreten, geschieht dies zumeist in einem negativen Kontext, als zähnefletschende Meute, die Blut geleckt hat, oder als gierige Leichenfresser. Besonders schlecht kommen die Hunde im Alten Testament weg. Aber auch im zweiten Petrusbrief gibt es eine Fundstelle, in der Hunde als unappetitliche Tiere gezeichnet sind.
Der Hund hat im Christentum demnach keinen leichten Stand und auch in der Kirche als Gebäude hat er bis heute nichts verloren. In früheren Zeiten gab es in Paderborn am Hohen Dom sogar das Amt des Hundeküsters. Dessen Aufgabe bestand darin, streunende Hunde aus dem Gotteshaus zu vertreiben. Das geschah recht unsanft: Ausgestattet war der Hundeküster mit einer Peitsche. Weiterlesen

„Ich hab dein Knie geseh‘n!“

Ein Kleinod in den Beständen des Erzbistumsarchivs Paderborn ist die Kleiderordnung für Frauen aus dem Jahr 1926

Bischof Caspar Klein wandte sich 1926 an die Menschen im Bistum und rief zur Bekämpfung der gegenwärtig herrschenden Modeunsitten auf.
Quelle: Erzbistumsarchiv Paderborn (EBAP), Nachlass Caspar Klein, Nr. 34, 1926

Wer jetzt von den Badestränden des Mittelmeers zurückkehrt, hat sie noch frisch in Erinnerung, diese Schilder, die praktisch vor jeder Kirche in Südeuropa stehen. Dargestellt sind stilisierte Personen, wobei die Männer in Badehose und Frauen in Bikini mit dicken roten Balken durchgestrichen sind. Verboten sind obendrein das Eisessen, das Telefonieren mit dem Handy oder das Hören von Musik. Diese Verbotsschilder stehen nicht von ungefähr vor den Kirchen. Tatsächlich soll es Menschen geben, die keine Hemmungen haben, in Badeklamotten durch ein Gotteshaus zu latschen und den Raum mit irgendeinem Sommerhit zu beschallen.

Eine Kleiderordnung gab es auch im Jahr 1926 im damaligen Bistum Paderborn. Es wandte sich aber nicht an Badende. Sondern gegen die Mode und Lebensweise der Flapper. Markenzeichen dieser jungen Frauen waren der Bubikopf und die Zigarettenspitze. In den Wilden Zwanzigern fuhren die emanzipierten jungen Frauen ganz undamenhaft Auto oder Fahrrad, gingen einer Erwerbsarbeit nach, tranken Alkohol, lehnten sich keck gegen Autoritäten auf und tanzten in hauchdünnen Kleidchen Charleston, als gäbe es kein Morgen. Weiterlesen

„Das Erzbistumsarchiv ist kein wissenschaftlicher Elfenbeinturm“

Ökumenische Archivpflegetagung sorgt für spannenden Austausch

Das Erzbistumsarchiv Paderborn begrüßte rund 25 Mitglieder des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen zur Archivpflegetagung.
Foto: © Isabella Maria Struck / Erzbistum Paderborn

Das Erzbistumsarchiv Paderborn hat seine Türen für einen spannenden Austausch zwischen Archivpflegenden verschiedener Kirchen geöffnet: Für gewöhnlich findet die Archivpflegetagung, die vom Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche veranstaltet wird, in Bielefeld statt. Jetzt hat das Erzbistumsarchiv erstmals die Gastgeberrolle übernommen und rund 25 Archivpflegende in Paderborn begrüßt.
Bereits im vergangenen Jahr hat das Erzbistumsarchiv Paderborn anlässlich des Deutschen Archivtages in Bielefeld mit dem Landeskirchlichen Archiv zusammengearbeitet. Hier sei die Idee entstanden, den diesjährigen Archivpflegetag in Paderborn zu veranstalten, berichtet Michael Streit, Leiter des Erzbistumsarchivs.
Die Archivpflegenden des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und die Archivarinnen und Archivare des Paderborner Erzbistumsarchivs vereint die Begeisterung für bedeutsame Archivalien der Kirchengeschichte. Während die pfarrgemeindliche Archivpflege im Erzbistum Paderborn über die Kirchengemeinden organisiert ist, sind im Bereich der evangelischen Kirche von Westfalen Archivpflegende zu ernennen, die sich vor Ort um die Archivbestände kümmern.
Wie in vielen Bereichen des kirchlichen Lebens sei es auch in diesem Aufgabenfeld immer schwieriger, Nachfolger für ausscheidende Engagierte zu finden, berichtete die aktuelle Archivleiterin, Ingrun Osterfinke. Sie leitet das Landeskirchliche Archiv der EKvW seit 2022. In der aktuellen Stunde, dem ersten Programmpunkt des diesjährigen Archivpflegetags in Paderborn, der Neuigkeiten aus dem Landeskirchlichen Archiv der EKvW benannte, thematisierte die Diplom-Archivarin die digitale Langzeitarchivierung, die beim Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld auch für die Kirchengemeinden organisiert werde. Weiterhin ging die Archivleiterin auf eine mögliche Gefährdung durch „Arsenhaltige grüne Farbe in Bucheinbänden und auf Buchschnitten“ ein. Diese sei durch die Einhaltung der üblichen Hygienemaßnahmen jedoch unwahrscheinlich, beruhigte Osterfinke. Weiterlesen

Forschungsprojekt „Lorenz Kardinal Jaeger“ abgeschlossen

Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn dokumentiert Forschungsprojekt in fünf Büchern

Die Mitglieder der Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn haben sich intensiv mit dem von ihnen initiierten „Jaeger-Projekt“ befasst.

Die Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn  hat ihr umfassendes Forschungsprojekt „Lorenz Kardinal Jaeger“ am Donnerstag, 11. April 2024, mit einer Tagung in Paderborn abgeschlossen: Sechs Jahre zuvor nahmen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Auftaktveranstaltung teil. Über fünf Jahre verteilt folgten fünf Fachtagungen in der Katholischen Akademie Schwerte, deren Inhalte fünf Buchveröffentlichungen dokumentieren. Paderborns neuer Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz dankte den beteiligten Fachleuten für die geleistete Arbeit und betonte, die Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistums Paderborn sei für ihn „ein sehr wichtiges Gremium“. Als Vorsitzende der Kommission freute sich Professorin Dr. Nicole Priesching  insbesondere über die Tagungsbände, die ein differenziertes Urteil über Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger ermöglichen. Weiterlesen