Ausstellung „Die Musikmäzenin Emmy Rubensohn“

Der Lehrstuhl für Historische Musikwissenschaft der Uni Siegen eröffnet eine Ausstellung über Musikmäzenin Emmy Rubensohn.

Emmy Rubensohn (1884–1961) war eine einflussreiche Musikmäzenin, die die Musik- und Kunstszene in Deutschland und in den USA in vielfacher Weise geprägt hat. An ihr Schaffen zu erinnern, ist das Ziel der Ausstellung „Wissen Sie noch wer ich bin? Die Musikmäzenin Emmy Rubensohn“. Die Ausstellung wurde von Studierenden des Fachs Musik der Universität Siegen unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Henke (Lehrstuhl für Historische Musikwissenschaft) erstellt und wird vom 11. Oktober bis 30. Oktober in der Passage der Teilbibliothek des Campus Unteres Schloss (US) zu sehen sein. Weiterlesen

Kunstwerk Karl Jung-Dörflers hält Einzug ins Museum Wilnsdorf

Aus den Händen von Heinrich Breddemann nahmen Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck (r.) und Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler die Dauerleihgabe »Ansicht Wilnsdorfs vom Höhwäldchen aus gesehen« entgegen. Es handelt sich um die einzige Darstellung Wilnsdorfs, die der Obersdorfer Künstler Karl Jung-Dörfler gemalt hat.

Der Blick fällt hinab ins Tal, wo ein beschauliches Dorf mit zwei beeindruckenden Kirchen liegt. An die Häuser schmiegen sich Felder, Wiesen, Wälder. So sah einst Wilnsdorf aus, vor dem Ersten Weltkrieg, gemalt vom Obersdorfer Künstler Karl Jung-Dörfler. Weiterlesen

Ausstellung: Aquarelle von Martin Schulz

Ab 12. Oktober 2018, 19:00 Uhr, im Museum 4Fachwerk in Freudenberg

Nein, bei dem Künstler, dessen Werke jetzt im Freudenberger 4Fachwerk-Museum zu sehen sind, handelt es sich nicht um den früheren EU-Parlamentspräsidenten aus Würselen. Der Name ist identisch, aber es geht um den 1894 in Wittstock/Brandenburg geborenen Maler Martin Schulz.
Der Verein 4Fachwerk – Museum in Freudenberg setzt mit der aktuellen Ausstellung seine Tradition fort, Kunstwerke verstorbener Maler, die im Siegerland wirkten, aus Depots und Archiven ans Tageslicht zu holen, um sie wieder neu zugänglich zu machen.

Martin Schulz arbeitete in Siegen, zuletzt, bis 1964, als Kunstpädagoge am Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium. Die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler nutze er für den Austausch mit Gleichgesinnten und für gemeinsame Aktivitäten, wie Ausstellungen, an denen er seit Anfang der 1930er Jahre teilnahm.
1946 zählte er zu den Mitbegründern des Kulturrings Weidenau. Dass er von 1949 bis 1965 den Vorsitz der Kulturgemeinde übernahm, belegt sein breites und ausdauerndes kulturelles Engagement im Siegerland. Weiterlesen

Stolperstein zur Erinnerung an Kurt Buchheim

In Schwarzenau wurde am 17. September ein weiterer Stolperstein verlegt

Ferna Kreuger, Martina Schady-Singmann, Hartmut Prange und Dr. Gerda Achinger (von links) gehören zum Bad Berleburger Arbeitskreis für Toleranz und Zivilcourage, auf dessen Initiative hin der Stolperstein für Kurt Buchheim verlegt wurde.

Seit Mitte September 2016 erinnern diese Stolpersteine in Schwarzenau an Emma und Max Buchheim.

Am Montag, 17. September, wurde auf Initiative des Bad Berleburger Arbeitskreises für Toleranz und Zivilcourage an der Alexander-Mack-Straße ein weiterer Stolperstein verlegt. Dieser trägt den Namen von Kurt Buchheim, der am 20. Oktober 1912 in Schwarzenau geboren wurde. Sein Vater Siegfried fiel 1915 im Ersten Weltkrieg für das Deutsche Reich. Kurt musste deshalb ohne Vater aufwachsen und wurde in Berleburg zum Kaufmann ausgebildet. Er arbeitete dort und half zudem seiner Mutter Emma in ihrem Kolonialwarengeschäft in Schwarzenau. 1938 beantragte er die Ausstellung eines Reisepasses und floh nach Bogota in Kolumbien. Das war ein Ziel, wohin bereits vorher einige Wittgensteiner Juden geflüchtet waren. Dennoch fasste er dort allein offenbar nie richtig Fuß. Im Alter von nur 31 Jahren (Korrektur am 20. September 2018) starb Kurt am 28. Mai 1944 in Südamerika, fernab seiner Wittgensteiner Heimat. Und dennoch soll künftig ein Stolperstein neben dem für seine Mutter und dem für seinen Onkel an den gebürtigen Schwarzenauer erinnern. Weiterlesen

Forum Archivrecht der Archivschule Marburg zu amtlichen Unterlagen in Parteiarchiven


Teils seit vielen Jahrzehnten befinden sich wesentliche Teile von Politikernachlässen in Archiven parteinaher Stiftungen oder auch in privater Obhut, und zwar auch dann, wenn es sich um Unterlagen aus amtlicher Tätigkeit handelt. Viel diskutiert wird zum Beispiel über die Nachlässe der Bundeskanzler Helmut Schmidt und Helmut Kohl, doch die gleichen Fragestellungen treten auch auf kommunaler und auf Landesebene auf. Und weil es sich um Problem des Verhältnisses von Staat und Parteien handelt, ist auch das Selbstverständnis des demokratischen Rechtsstaats betroffen.

Nach der Eröffnung durch die Leiterin der Archivschule, Dr. Irmgard Christa Becker, widmete sich der Archivrechtler Prof. Dr. Thomas Henne einem aktuellen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Thema der Tagung. Prof. Dr. Ewald Grothe vertrat die Friedrich-Naumann-Stiftung und bejahte die im Tagungstitel gestellte Frage, weil eine Trennung zwischen amtlich/nicht-amtlich kaum durchführbar sei, und diese Archivierung sei auch zulässig. Beiden Thesen widersprach der Präsident des Bundesarchivs, Dr. Michael Hollmann: Es gäbe zwar einen „Graubereich“ zwischen amtlichen und nichtamtlichen Unterlagen, über den verhandelt werden müsse. Im Übrigen seien aufgrund der Anbietungspflicht für amtliche Unterlagen staatliche Archive zuständig.

Birgit Krüger-Penski präsentierte eine archivübergreifende, kooperative Lösung der Helmut-Schmidt-Stiftung für den Nachlass des Altkanzlers. Anschließend beschrieb Prof. Dr. Frank Bösch als Vertreter des Verbandes der Historikerinnen und Historiker seine Erfahrungen als recherchierender Archivnutzer. Er machte deutlich, dass für die Historiker die Zugänglichkeit der Unterlagen und die Gleichbehandlung beim Zugang im Vordergrund stehen. Dr. Marc Steinert von der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag brachte die Position der Kommunalarchive ein. Hier wurde deutlich, dass Nachlässe von kommunalen Amtsträgern in den parteinahen Stiftungsarchiven selten sind. Die Historikerin und Journalistin Dr. Gabriele Weber berichtete zusammen mit ihrem Rechtsanwalt Raphael Thomas über das aktuelle Gerichtsverfahren gegen das Bundeskanzleramt, das die von Frau Weber gewünschten Unterlagen in den 1960er Jahren an das Archiv einer parteinahen Stiftung abgegeben hatte. Dr. Jost Müller-Neuhof, rechtspolitischer Korrespondent des Tagesspiegels, informierte über ein paralleles Gerichtsverfahren, in dem er vom Bundeskanzleramt Auskunft darüber verlangt, welche amtlichen Unterlagen in den letzten Jahren und Jahrzehnten an Private und Archive der parteinahen Stiftungen abgegeben wurden. Weiterlesen

Archivierungsmodell „Natur, Umwelt und Verbraucher“ des Landesarchivs NRW

Das Landesarchiv NRW hat unlängst den Abschlussbericht der Projektgruppe Archivierungsmodell Natur, Umwelt und Verbraucher. Der 416 Seiten starke Bericht liegt als PDF-Datei vor. Er dokumentiert die Bewertungsentscheidungen des Landesarchivs für die Behördenunterlagen aus den drei Aufgabengruppen.

Vortrag „Johann VIII. und die katholische Restauration in der Grafschaft Nassau-Siegen“

10. Oktober 2018, 19:00 – 21:15
Ev. Gemeindezentrum Wellersberg, Obenstruthstraße 8, 57072 Siegen

„Wie kam die Reformation ins Siegerland? Im Reformationsjahr 2017 bestand reichlich Gelegenheit, sich dieser Frage zu widmen. Wie aber entwickelte sich die Kirchengeschichte in unserer Region anschließend weiter? Wie erklärt es sich, dass bis heute ein Teil des Siegerlandes überwiegend evangelisch und ein anderer überwiegend katholisch geprägt ist?
Wer darüber mehr erfahren möchte, kommt um eine bedeutende Persönlichkeit nicht herum: Graf Johann den VIII. von Nassau-Siegen. Streng calvinistisch erzogen, konvertierte er am ersten Weihnachtstag des Jahres 1613 zum katholischen Glauben. Was bewog den seinerzeit 30jährigen, diesen gewichtigen Schritt zu wagen? Welche Folgen hatte seine Entscheidung: Für ihn persönlich, für die weitere politische Entwicklung und nicht zuletzt für die Siegerländerinnen und Siegerländer seiner Zeit und weit darüber hinaus? Referent: Prälat Dr. Gerhard Specht, Verfasser des Standardwerkes „Johann VIII. und die katholische Restauration in der Grafschaft Nassau-Siegen“. Eine Kooperation mit dem Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V.“
Quelle: Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Westfalen-Lippe e.V., Bildungsangebote

Rückblick: 88. Deutscher Archivtag in Rostock

Tagungsort: Stadthalle Rostock

Verlässlich, richtig, echt, unabhängig (!)
Rund 700 Archivarinnen und Archivare trafen sich in der vergangenen Woche um sich unter dem Motto „Demokratie braucht Archive – Verlässlich, richtig, echt“ auszutauschen. In seinem Eröffnungsvortrag erweiterte Hans-Christian Ströbele das Archivtagsmotto – und es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass das Motto sinnvollerweise erweitert wurde. In seiner engagierten Rede stellte Ströbele die Unabhängigkeit der Archive heraus. Archive müssten außerhalb der Verwaltungshierarchien als eigenständige Körperschaft oder Stiftung existieren (vgl. den Rechnungsprüfungsinstitution). Nur so können Archive ihrer Kontrollfunktion für das Herrschaftswissen  gerecht werden und bspw. auf die problematischen Aktenvernichtungen reagieren.  Weiterlesen