Flick, Heuss und das Bundesverdienstkreuz – ein Zufallsfund

“ …. Die Chance, einen Orden zu bekommen, war 1966 weit geringer als zehn Jahre früher. Auch Heuss lehnte es zwar ab, das Bundesverdienstkreuz dem Großindustriellen und Milliardär Flick zu verleihen, weil er den nicht für einen „schöpferischen Unternehmen“, sondern für einen „Händler mit Aktienpaketen“ hielt und der Orden nicht für das Verdienen, sondern für Verdienste gegeben werde. ….“ aus: Walter Henkels: Adenauers gesammelte Bosheiten. Eine anekdotische Nachlese, Düsseldorf 1983, S. 136

Kim Christian Priemel zieht in seiner Monographie „Flick. Eine Konzerngeschichtevom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik“, Göttingen 2007, S. 759, zur Darstellung der Ordensverleihung neben Presseartikeln (z. B. Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 107.1963) auch Klaus Gotto (Bearb.): Im Zentrum der Macht. Das Tagebuch von Staatssekretär Lenz, 1951–1953. Düsseldorf 1989, heran und verweist auf dem Tagebucheintrags Lenz´vom 22./23.9.1953.
In Norbert Frei/ Ralf Ahrens/Jörg Osterloh/Tim Schanetzky: „Flick. Der Konzern, die Familie, die Macht.“, München 2009, S. 641, fusst die Darstellung der Ordensverleihung auf die im Landesarchiv NRW aufbewahrte Ordensakte mit der Signatur LA NRW, NW O-5807. Diesen Aktenband zieht die bislang umgangreichste Darstellung der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Friedrich Flick ebenfalls zu Rate – neben der einschlägigen Überlieferung des Bundespräsidialamtes im Koblenzer Bundesarchiv (Bestand 122).
In der biographischen Quellen und der entsprechenden Literatur zu Adenauer, Heuss, Erhard und Lübke sollten sich ebenfalls weitere Hinweise zur Ordensangelegeneheit Flick finden. Eine abschließende Erforschung des zehn Jahre dauernden Verfahrens stellt bis jetzt ein Forschungsdesiderat dar.

Mathematik, Schnitzeljagd und Stadtgeschichte

Lehramtsstudierende der Uni Siegen haben eine Geocaching-Schnitzeljagd für SchülerInnen konzipiert. Die dritten Klassen der Siegener Jung-Stilling-Grundschule machten sich in der Innenstadt auf den Weg – und lösten „nebenbei“ Matheaufgaben.

DiGC_web 3e beiden Bergleute Henner und Frieder bauen in einer Stunde 2,5 Kilogramm Eisenerz ab. Henner schafft davon 1.700 Gramm. Wieviel schafft Frieder?“ Amelie, Kiana, Milena, Lisa und Jonas stecken konzentriert die Köpfe zusammen. Wieviel Gramm sind 2,5 Kilogramm? Und wer kann davon am schnellsten Henners Beitrag subtrahieren? Die Rechenaufgabe ist Teil einer Geocaching-Schnitzeljagd quer durch die Siegener Innenstadt. Mathematik-Studierende der Uni Siegen haben sie konzipiert – und die dritten Klassen der Jung-Stilling-Grundschule eingeladen, die Tour gemeinsam auszuprobieren. Startpunkt sind die Siegstufen in der Unterstadt. Weiterlesen

Siegener Schülerinnenstreik 1969 in Lemgoer Ausstellung

Foto: Christiane Cantauw

In der Ausstellung „#mehralsdagegen. Schüler(protest)bewegungen 1968ff.“ wird auch der Streik der Schülerinnen des Staatlichen Mädchengymnasiums Siegen thematisiert.
Ein Ausstellungsblog gibt weitere, umfassende Informationen zur Präsentation. Das zur Ausstellung erschienene Faltblatt kann in den Bibliotheken des Stadtarchivs Siegen und des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein eingesehen werden.

Regionale Geschichte für Grundschulen: Kooperationsnetzwerk »Bildungslandschaft Siegen-Wittgenstein« gegründet

Endlich ist es geschafft und die Vorbereitungen, die bereits seit Januar liefen, sind abgeschlossen. Das kreisweite Kooperationsnetzwerk „Bildungslandschaft Siegen-Wittgenstein“ wurde jetzt offiziell ins Leben gerufen. Ziel ist es, die regionale Geschichte – anschaulich in den Heimatmuseen – schon für Grundschüler zielgerichtet und an aktuellen Fragen orientiert aufzubereiten.

Bei einer Auftaktveranstaltung im Kreishaus wurde jetzt das kreisweite Kooperationsnetzwerk »Bildungslandschaft Siegen-Wittgenstein« ins Leben gerufen. Ziel ist es, die regionale Geschichte – anschaulich in den Heimatmuseen – schon für Grundschüler zielgerichtet und an aktuellen Fragen orientiert aufzubereiten.


Insgesamt 22 Grundschulen, Museen und Heimatvereine aus allen sieben Städten und vier Gemeinden des Kreises beteiligen sich im Netzwerk am gemeinsamen Auf- und Ausbau hochwertiger Angebote außerschulischen Lernens für den Sachunterricht. Das Netzwerk wird dabei im Rahmen des Programms „Bildungspartner NRW“ vom Kompetenzteam Siegen-Wittgenstein und auch vom Schulamt des Kreises Siegen-Wittgenstein gefördert. Dank der Unterstützung des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein e.V. konnte der Aufbau des Kooperationsnetzwerkes zeitnah verwirklicht werden. Weiterlesen

Keltische Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“: 150.000 Euro Förderung für Fundstätte

Die keltische Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ in Niederschelden soll einen Schutz- und Präsentationsbau bekommen – dafür erhält der Trägerverein „Ein Siegerländer Tal“ eine Förderung von 150.000 Euro der NRW-Stiftung. Zur feierlichen Übergabe hatte Bürgermeister Steffen Mues ins Obere Schloss eingeladen.

Die Fundstelle der archäologischen Ausgrabung von 2012 zeigt einen der keltischen Verhüttungsöfen. Foto: Deutsches Bergbau-Museum Bochum/D. Bachmann

Der Präsident der NRW-Stiftung, Eckhard Uhlenberg, überreichte im Oraniersaal die Förderzusage an Friedrich Schmidt als Vorsitzenden des Trägervereins. Uhlenberg lobte das Engagement der zahlreichen Vereine im Trägerverein „Ein Siegerländer Tal e.V.“ für diesen „offenen Lernort“. „Auch das Engagement der Stadt und des Kreises sind vorbildlich“, sagte der frühere NRW-Umweltminister und Landtagspräsident. Weiterlesen

„Zeitspuren“-Linktipp: Karte des Kreises Siegen vom Juli 1817

Das Forschungsprojekt zur Geschichte des 19. Jahrhunderts im Gebiet des Kreises Siegen-Wittgenstein veröffentlicht auf seiner Homepage auch repräsentative Quellen, wie z. B. die Karte des Kreises Siegen vom Juli 1817.
Kommentare, Meinungen, Informationen und Anregungen zu dieser Präsentation können Sie gerne hier abgeben.

Ausstellung: „Lehrgut. Kunstgeschichte in Schulbüchern und Unterrichtsmedien um 1900“

Eine Ausstellung des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Universität Siegen.
Konzipiert von Prof. Dr. Joseph Imorde und PD Dr. Andreas Zeising in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) vom 4. bis 31. Juli 2018.

Visuelle Kommunikation ist heute ein selbstverständlicher Bestandteil des schulischen Kunstunterrichts. Eine Zeit, in der das Bild im Schulbuch noch ein Novum war, führt hingegen eine Ausstellung vor, die vom 4. bis 31. Juli 2018 in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) zu sehen sein wird.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden um die Einführung eines Schulfachs Kunst Debatten geführt. Durch die Möglichkeiten der Fotografie waren ortsgebundene Artefakte nun im Medium des Bildes universell verfügbar geworden. Vielen erschien es nur folgerichtig, den bildungsbürgerlichen Schatz der Kunst auf dem Weg schulischer Vermittlung allen zugänglich zu machen. Den Einzug der Kunstgeschichte in das Schulbuch beförderte auch das junge Fach Pädagogik, das den Anschauungsunterricht zum didaktischen Königsweg erhob und eine Reform schulischer Curricula vorantrieb. Um 1900 wurde Kunstgeschichte nicht nur vielerorts als freiwilliges Wahlfach unterrichtet, um zum »Genuss« der Werke anzuleiten. Auch in Fächern wie Latein, Deutsch oder Geschichte hielt die bildende Kunst Einzug in gedruckte Lehrwerke, wurde »Kunstbetrachtung« zum Unterrichtsgegenstand. Weiterlesen

Auf den Spuren Wilhelm Münkers – Naturschützer und Vorbild für Jugend und Gesundheit

Wilhelm Münker-Entdeckungstour
Sa. 07.07.2018, 14:00 Uhr – 16:30 Uhr
Treffpunkt: Jugendherberge Hilchenbach, Wilhelm-Münker-Straße 9.

„Der Fabrikant und Ehrenbürger Wilhelm Münker war ein begeisterter Wanderer, Heimatschützer, ein Vorbild an Zivilcourage und Mitbegründer des Jugendherbergswerkes. Er wurde nicht müde den Menschen die Schönheiten von Natur, Heimat und Menschsein nahe zu bringen und gegen drohende Gefahren zu kämpfen. Wir wandern den Lebensstationen entlang, die Wilhelm Münker und Hilchenbach verbinden.
Bitte festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung nicht vergessen!
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm