Jürgen Wenke: Wir erinnern an Alfred Freudenberg

Am 15. Dezember 2017 hat G. Demnig exakt an dem Tag, an dem er fünfundzwanzig Jahre aktiv im Stolpersteinprojekt wichtige Erinnerungsarbeit leistet, in Kreuztal-Kredenbach den Stolperstein für Alfred Freudenberg verlegt. Es war an diesem Tag der einzige Stein, den er verlegte.
Aus diesem Anlass erschien die biographische Ausarbeitung von Jürgen Wenke: Wir erinnern an Alfred Freudenberg Dokumentationsstand 19.12.2017 (2)

Die Geschichte von Josef Stock

Veröffentlichung erfolgt  mit freundlicher Erlaubnis von Torsten Thomas, VVN BdA Siegerland-Wittgenstein

Im Januar 2018 jährt sich zum 85. Mal die Machtübergabe an die NSDAP und damit der Beginn einer nie dagewesenen Gewaltherrschaft. Diese Gewalt traf zuerst die politischen Gegner der Nazis aus den Parteien der ArbeiterInnenbewegung. Wir wissen alle aus den Geschichtsbüchern wie diese Verfolgung aussah, willkürliche Verfolgung und brutalste Misshandlungen bis hin zum Mord. Aus unserer Region fehlte bisher eine authentische Beschreibung dieser Ereignisse. Die Geschichte des Josef Stock schließt diese Lücke mit einem von ihm geschrieben Bericht seiner eigenen Verfolgung.

Josef Stock wurde am 8.9.1885 in einer katholischen Familie in Siegen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er als Gruben – und Hüttenarbeiter. Im 1. Weltkrieg war er Soldat. Mindestens ab 1930 war er Mitglied der KPD und Leiter der Parteigruppe Siegen-Ost. 1933 holten die Nazis ihn aus seiner Wohnung und prügelten ihn zum Krüppel, so das er 1937 Vollinvalide wurde.

Ende der 30er oder Anfang der 40er Jahre zieht er mit der Familie seines Neffen Fritz Stock nach Freudenberg-Hohenhain. Fritz Stock stirbt 1944 an der Ostfront. Nach dem Krieg baut Josef Stock in Hohenhain mit der Witwe seines Neffen ein Wohnhaus und lebte mit in der Familie.

In Hohenhain ist er älteren Bürgern noch heute als „Stocks Onkel“ bekannt. Er hat vielen Menschen bei Versorgungsanträgen und dem ausfüllen sonstiger Formulare geholfen. Ob er nach dem Krieg wieder Mitglied der KPD war ist nicht bekannt.

Er starb in Hohenhain am 22.10.1962.

Hier der Bericht seiner Verfolgung: Weiterlesen

VHS-Kurs: Lesen alter Handschriften

Mo. 05.02.2018 – Mo. 23.04.2018,
Alte Schule Diedenshausen, Johannes.-Althusius-Str. 5, Bad Berleburg

Es müssen nicht Hieroglyphen oder chinesische Bildzeichen sein, auch das Entschlüsseln und Entziffern der deutschen Schrift kann Entdeckerfreuden bereiten.
Anhand von lustigen, nachdenklichen und informativen Texten aus dem 16. und 20. Jahrhundert soll der Leser alter Handschriften trainiert und gefestigt werden. Wer alte Briefe, Alben, Verträge oder Kirchenbücher lesen können möchte, findet in diesem Kurs reichlich Übungsmöglichkeiten und Hilfen.
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

Eröffnung Educache „Auf den Spuren der Siegener Gestapo“

Heute, 14.00 – 15.30 Uhr
Treffpunkt: Kornmarkt, Rathaus Siegen, 57072 Siegen
Ralf Schumann, Stadtjugendring Siegen e.V./Jugendparlament der Stadt Siegen

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heften sich fiktiv an die Fersen der Siegener Gestapo-Beamten und verfolgen diese auf ihrem Weg zu den Opfern des Nationalsozialismus in der Oberstadt.
Ein Educache ist eine „Schnitzeljagd“ mit Smartphone/Tablet, bei dem die Teilnehmenden immer wieder spezielle Daten, QR-Codes, Videos und Tondateien nutzen, um sich inhaltlich mit dem Schicksal der jeweiligen Personen zu befassen.
Übrigens: Die Tour wird ganzjährig angeboten. Beschreibung und Materialien können in der Kinder- & Jugendfreizeiteinrichtung „BlueBox“ kostenlos geliehen werden. Sie eignet sich für alle Altersgruppen ab 14 Jahren und eine Gruppenstärke von 1 bis zu 32 Personen.
Spätere Buchung und Infos unter info@bluebox-siegen .

Quelle: Begleitptogramm der Ausstellung „Deine Anne“

Buchvorstellung „Zwischen Fronterlebnis und Krankenfürsorge.“

Am kommenden Montag, den 29. Januar 2018, wird Christian Brachthäuser um 15.00 Uhr auch im Stadtarchiv IserlohnTheodor-Heuss-Ring 5, 58636 Iserlohn, im Rahmen einer Lesung den neuen Sonderband der „Siegener Beiträge“ über den Lazarettzug T3 vorstellen.

Nach der Begrüßung durch Rico Quaschny, Leiter des Stadtarchivs Iserlohn, erfolgt die Lesung aus zeitgenössischen Quellen.

Tagung/Lehrerfortbildung „Region und außerschulische Lernorte“, 2./3.2.18

„Ziel der Fortbildungsreihe HISTORICA ET DIDACTICA ist es, Unterrichtenden des Faches Geschichte aller Ausbildungsphasen und Qualifikationsstufen aktuelle Fragen der historischen Forschung und der Geschichtsdidaktik vorzustellen. In anschließenden Workshops reflektieren die Referentinnen und Referenten zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht.

Die Tagung verfolgt zwei Schwerpunkte. Zum einen wird die Frage diskutiert, wie sich „klassische“ Inhalte der Lehrpläne regional thematisieren lassen. Region steht dabei zugleich exemplarisch dafür, wie sich sowohl „große“ Linien in der Region wiederfinden lassen, als auch regionale Besonderheiten, „Ungleichzeitigkeiten“ oder Abweichungen die Geschichte der Region/in der Region prägen. Dies soll an Beispielen von der Antike bis in die Gegenwart durchgeführt werden. Eine zweite Leitfrage der Tagung gilt Überlegungen, wie mit Hilfe von Geschichte „Region“ konstruiert wird. Auf welche Epochen, Elemente der Vergangenheit wird dabei besonders zurückgegriffen, wie und warum wandelt sich diese Konstruktion, welche unterschiedlichen Zugriffe gibt es heute? Diese Fragen sollen möglichst an Beispielen außerschulischer Lernorte diskutiert und die mit dem spezifischen Ort verbundenen Lernchancen herausgearbeitet werden.

Programm: Weiterlesen

Neuauflage der Informationsschrift über das Internatsmuseum Stift Keppel

„Jetzt ist sie da, die Neuauflage der Informationsschrift über das Internatsmuseum Stift Keppel in Hilchenbach-Allenbach. Die erste Auflage war vollständig vergriffen. In höchst anschaulicher Weise stellt Dorothea Jehmlich darin die Entstehung und Ausstattung des Museums, aber auch einen Teil der Geschichte des Stift Keppel und seiner Schulgeschichte dar. Insbesondere wir die Lebenssituation der Keppeler Frauen um das Jahr 1900 deutlich.

Die reich bebilderte Informationsschrift ist auf Anregung einiger Museumsbesucher entstanden, die im Anschluss an die Führung im Keppeler Internatsmuseum etwas zum Nachlesen mit nach Hause nehmen wollten. Sie eignet sich aber auch sehr gut als Einstimmung auf einen Besuch. Weiterlesen

Kiautschou, Siegen-Weidenau, Berlin

Beginn einer Provenienzforschung in der Region

Bauchige Vierkantvase, Bronze, 3.-6. Jh v. Chr., China, 50 cm hoch, Bauch 24 cm Umfang, Oberer Rand 11,5 cm Umfang.

Zu Beginn dieses Jahres wendete sich eine für Provenienzforschung zuständige Mitarbeiterin der Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Völkerkunde, Ostasiatische Kunstabteilung, an das Kreisarchiv. Sie war durch einen Eintrag im Regionalen Personenlexikon zum Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein, auf den Siegener Robert Eliseit gestoßen. Denn Robert Eliseit (1872 – 1954) verkaufte 1941 dem Berliner Museum für ostasiatische Kunst zwei chinesische Bronzevasen.

Es wurde vermutet, dass sich Eliseit während des Boxeraufstandes in China befand. Einen Nachweis für seinen Aufenthalt gab es nicht. Erst ein Eintrag im Kolonialen Adressbuch 1926-1927 bekräftigte die Aussage Eliseits mit einem Beleg für seinen Aufenthalt in Kiautschou/China.

Folgendes konnte zur Biographie Eliseits bisher ermittelt werden: Weiterlesen

Jagdszene von Ru­bens wie­der­ent­deckt

„Am Samstag, den 27. Januar 2018, öffnet die traditionsreiche Brüsseler Kunst-Messe BRAFA wieder ihre Pforten. Als Highlight gilt in diesem Jahr ein kürzlich wiederentdecktes Meisterwerk von Peter Paul Rubens (1577–1640).Lange galt sie als verschollen: eine Jagdszene mit Diana und Nymphen von Peter Paul Rubens (1577–1640). Jetzt wird sie auf der Brüsseler Kunst-Messe BRAFA (27. Januar bis 4. Februar 2018) präsentiert. Das großformatige Gemälde war der kunsthistorischen Forschung bislang lediglich aus der Dokumentation bekannt und tauchte 2015 bei einer Auktion in Paris auf. ….“
Quelle: Ute Strimmer: „Mei­st­erwerk von Ru­bens wie­der­ent­deckt“, Restauro, 20.1.2018

s. a. BRAFA, Aussteller-Informationen mit folgenden Literaturhinweisen zum Bild:
A. Balis, Hunting Scenes, Corpus Rubenianum, L. Burchard, Vol II, Oxford 1986, cat. n° 17;
J.A. Welu, The collector’s cabinet: Flemish paintings from New England private collections, Worcester 1983, cat. n° 38