Freudenberg im Zeitgeschehen 1/2024 erschienen

Aus dem Inhalt:

Gerhard Berg: Gastronomiebetriebe im Stadtgebiet Freudenberg, S. 5 – 15

Bernd Brandemann: „Corona“ hielt auch Freudenberg in Atem, S. 25 – 37

Günter Schneider: Der Rindvieh-Versicherungsverein von 1853, S. 39 – 41

Spuren am Straßenrand. Preußische Meilensteine sind Denkmal des Monats der LWL-Denkmalpflege

Karte der Provinz Westfalen 1815-1844. Gelb markiert der Verlauf der Minden-Koblenzer Chaussee von Minden bis Freudenberg.
Repro aus: 100 Jahre Straßenbauverwaltung in Westfalen-Lippe. Münster 1975, S. 15

Die preußischen Meilensteine an der Minden-Koblenzer Chaussee sind Denkmal des Monats Juni des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Mit dieser Auszeichnung lädt das LWL-Denkmalamt dazu ein, die 200 Jahre alten Wegezeichen neu zu entdecken.

„Preußische Meilensteine markierten als robuste historische Verkehrszeichen – lange vor den heutigen Verkehrsschildern – einstige Fernstraßen, die Preußen im frühen 19. Jahrhundert ausbaute“, so LWL-Denkmalpfleger Dr. Moritz Wild. „Solchen Orientierungshilfen hatten auf den seinerzeit wenig gepflegten Verkehrswegen große Bedeutung für Militär, Post und sonstigen Warenverkehr.“

Hintergrund

Die Funktion der Meilensteine bestand darin, den Wegeverlauf und Entfernungen kenntlich zu machen. Eine preußische Meile maß 7,53 Kilometer. „Entlang der Minden-Koblenzer Chaussee kamen mindestens drei Arten von Meilensteinen zum Einsatz“, weiß Wild. „Der größte war der ‚Vollmeilenstein‘ in Form eines hohen Obelisken. Inschriften auf seiner zur Straße gewandten Seite und an den Flanken wiesen auf die Endpunkte Minden und Koblenz sowie auf die nächsten Wegpunkte hin. Zwischen den Vollmeilensteinen markierten glockenförmige ‚Halbmeilensteine‘ und kleinere ‚Viertelmeilensteine‘ den Weg und die Distanzen.“ Weiterlesen

Vortrag zur Stadtgeschichte: Von der Hüttenstadt zum Branchenmix:

Wirtschaftlicher Wandel in Siegen seit der Industrialisierung
13.06.2024 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Ratssaal des Rathauses Siegen, Markt 2, 57072 Siegen
Referentin: Dr. Tanja Bessler-Worbs

Ansicht der Marienhütte bei Eiserfeld (StAS, best. 704, Fo_5459)

Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich Siegen zu einem Zentrum der Eisenverhüttung sowie der Eisen- und Stahlindustrie. Die Eisenerzvorkommen und der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1861 bildeten die Basis für Wachstum und Modernisierung der Stadt bis zum Ersten Weltkrieg. Infolgedessen siedelten sich Unternehmen aus weiteren Branchen wie dem Maschinenbau und der Metallverarbeitung, aber auch der Textilindustrie in Siegen an. Während die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die beiden Weltkriege und die wirtschaftlich instabile Zwischenkriegszeit geprägt war, erfolgte ab den 1950er-Jahren ein neuer ökonomischer Aufschwung. Zu diesem trugen in Siegen neben den etablierten Branchen neue Betriebe bei, zum Beispiel aus der Elektrotechnik und der Kunststoffverarbeitung. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen wird dargestellt, wie Unternehmen gegenüber den unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen agierten.

Ein Kunstwerk aus Holz

Heinz Wunderlich präsentiert sein großes Mähdrescher -Holzmodell vom 9. Juni bis 7. Juli 2024 im Technikmuseum Freudenberg

Foto: Kay-Helge Hercher


„Als Corona kam dachte ich im Mai 2021: was machst du jetzt? Ich wollte was Schönes machen, aber auch etwas Praktisches. Und was wurde daraus? Ein gigantischer Mähdrescher, vom Typ Class Matador Gigant, 450 Kilo schwer, angetrieben von 14 Motoren und im Maßstab eins zu drei nachgebaut bis ins Detail. 3000 Arbeitsstunden waren nötig, um dieses Wunderwerk in Holz fertig zu stellen. Ein einmaliges Teil, dass weit und breit nicht seinesgleichen findet.

8-9 Stunden täglich hat Heinz Wunderlich aus Wilnsdorf-Wilden in seiner Werkstatt verbracht, um den Matador Gigant langsam aus Holz entstehen zu lassen. Entscheidend sind die vielen Details, die den Betrachter immer wieder zum Staunen bringen. 10.000 Einzelteile aus Esche fügen sich zu einem harmonischen Miteinander zusammen.

Ein solches Wunderwerk der Handwerkskunst darf man nicht verstecken. Daher hat sich Heinz Wunderlich auch entschlossen, den Mähdrescher vier Wochen lang im Technikmuseum Freudenberg auszustellen. An den Sonntagen und mittwochs nachmittags können die Besucher die Maschine in Betrieb sehen.
Quelle: Technikmuseum Freudenberg

Südwestfälische Industriegeschichte im Internet

Bilder der ehemaligen Charlottenhütte online

Belegschaftsaufnahme an der Gebläsemaschine I an der Siegseite des Werksgeländes, um 1950, Fotograf nicht überliefert, © Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen, Duisburg, Signatur im Archiv Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen: F/CHH/43/38/1


Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) macht ein Stück südwestfälischer Industriegeschichte sichtbar: Ab sofort sind im Internet auf dem Online-Bildarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen über 2.300 Fotografien der Charlottenhütte in Siegen abrufbar. Die Bilder dokumentieren wichtige und bislang nur wenig erforschte Facetten der Siegerländer Industriegeschichte. Es handelt sich um einen „Dachbodenfund“, der durch die Kooperation von mehreren Institutionen gesichert, digitalisiert und so für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht wurde: https://www.lwl.org/marsLWL/de/instance/ko/Slg-Charlottenhuette.xhtml?oid=235080552

Die Bilder beleuchten einerseits den Wiederaufbau der Charlottenhütte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sowie die Modernisierung und Expansion der Produktion in den 1950er- und frühen 1960er Jahren. Andererseits bieten sie Einblicke in die Arbeits- und Lebensumstände in der Siegerländer Stahlindustrie zur Zeit der jungen Bundesrepublik. Weiterlesen

Kunst im Treppenhaus – Archivausgabe 2024: „Charlottenhütte“

Vom „Ollern“ ins LYZ: Ausgewählte Industrie-Fotografien

Es war ein typischer „Dachbodenfund“ der vor zwei Jahren über das LWL-Medienzentrum (Münster) zur Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen nach Duisburg gelangte: Über 6.500 in den 1950er- und 1960er-Jahren entstandene Mittelformat-und Kleinbildnegative, abgelichtet von Werksfotografen der Charlottenhütte in Siegen-Niederschelden, dokumentieren mit der Abbildung von Anlagen, Betriebseinrichtungen, Werkssiedlungen und Produkte, aber auch von Mitarbeitenden der Siegen-Niederscheldener Charlottenhütte Lebens- und Arbeitswelten der Region Siegen. Besonders wertvoll ist der historische Fund deshalb vor allem im Hinblick auf seine sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Einordnung, da die Bilder wichtige industriegeschichtliche Facetten der frühen Bundesrepublik beleuchten. Unter Federführung des Kreisarchivs greift das Kultur!Büro des Kreises Siegen-Wittgenstein mit der Ausstellungsreihe „Kunst im Treppenhaus“ in Zusammenarbeit nun einige dieser zeitgeschichtlichen Aspekte im Siegener Kulturhaus Lÿz auf und präsentiert die teils mächtigen, teils filigranen Motiven in raumfüllenden Rahmungen. Um den außergewöhnlichen Bestand auch zukünftig zugänglich zu machen und zu erhalten, fördert die Sparkassenstiftung Siegen für Kunst und Kultur die Digitalisierung der Bildersammlung ebenso wie das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein.

Die Ausstellung „Charlottenhütte“ ist bis 1. September jeweils von Montag bis Freitag zu den Geschäfts- und Öffnungszeiten des Siegener Kulturhauses Lÿz kostenlos zugänglich. Weitere Infos: www.Lyz.de

Weitere Informationen zum Projekt: Weiterlesen

Ausstellung: „Siegen. Fremde. Heimat“

04.05.2024 – 29.09.2024, Siegerlandmuseum, Oberes Schloss 2/ Burgstraße, 57072 Siegen

Siegen ist eine vielfältige Stadt. Anlässlich des 800. Siegener Stadtjubiläums widmet sich das Siegerlandmuseum in der Sonderausstellung „Siegen. Fremde. Heimat“ einem Thema, das aus der Stadt- und Regionalgeschichte nicht wegzudenken ist: Migration ab 1945. Wer ist wann aus einem anderen Land ins Siegerland gekommen? Was haben die Menschen und ihre Familien für Erfahrungen gemacht? Und wie erleben Sie ihren Alltag hier im Siegerland? Anhand von persönlichen Gegenständen und Erzählungen von Migrantinnen und Migranten und ihren Familien wird die Migrationsgeschichte der Region lebendig.

Persönliche Gegenstände von Menschen mit Migrationserfahrungen treten in einen Dialog mit Objekten aus der Dauerausstellung, und dies nicht nur im übertragenen Sinn: Denn von den Geschichten, Erinnerungen, Erlebnissen und Kontexten, von denen die Objekte Zeugnis ablegen, erzählen die Objekte selbst! Und sie lassen dabei die Grenzen zwischen dem vermeintlich “Eigenen” und vermeintlich “Fremden” verschwimmen.

Quelle: Siegerlandmuseum, Portfolio

Video der Jahrestagung 2024 der LWL-Archäologie: Ein angebohrtes Hämatit-Stück aus Netphen

s. dazu denWikipedia-Eintrag zu Hämatit

Digitalisierungsprojekt: Die Siegener Charlottenhütte im Bild/2

v.l.n.r.: Tobias Flümann, Thomas Wolf, Astrid Dörnemann

Nach mehrmonatiger Bearbeitungszeit nähert sich das Projekt zur Digitalisierung und Veröffentlichung von Bildnegativen der Charlottenhütte in Siegen dem erfolgreichen Abschluss. Auf dem Westfälischen Archivtag in Dülmen überreichte Astrid Dörnemann von der Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen die fertig bearbeiteten Digitalisate an Tobias Flümann vom LWL-Medienzentrum und an Thomas Wolf vom Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein.
Der gesamte Bildbestand kann zukünftig im Kreisarchiv eingesehen werden, und das LWL-Medienzentrum bereitet die Präsentation der Digitalisate in ihrem Bildarchiv-Portal vor. Pünktlich zum Westfalentag in Siegen am 25. Mai soll der Bestand für die Öffentlichkeit dort online sein.

Quelle: thyssenkrupp Corporate Archives, Neuigkeiten, 22. März 2024

Vortrag: „Lagerstättengeologie, Gewinnungs- und Aufbereitungsmethoden im Siegerländer Kobalterzbau

am Beispiel des ehemaligen Kobalterzbergwerks Alte Buntekuh an der Aehlenhardt in Niederschelden.“, Dr. Andreas Hellmann, Freitag 12. April 20:00, Siegen-Eiswern, Alte Kapellenschule, In der Peeke 1


via instagram