Vom Fossil bis zum Kriegsgefangenenlager:

Neue Publikation präsentiert Forschungsergebnisse der LWL-Archäologie in Westfalen

„Der älteste Nachweis von Bienenwachs, ein rauchender Verhüttungsofen aus der Eisenzeit, zwei römische Helme und ein mittelalterlicher Kamm aus Elfenbein – das Jahr 2017 bot eine Fülle herausragender Funde, Ausgrabungen und Experimente. Das alles zeigt die neue Publikation „Archäologie in Westfalen-Lippe 2017“ des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). In 74 Beiträgen informieren 97 Autoren über die aktuellen Forschungsergebnisse aus Archäologie und Paläontologie und Ausstellungen Westfalens im Jahr 2017.

Auf 312 Seiten laden die LWL-Archäologie für Westfalen und die Altertumskommission für Westfalen zu einer Reise an die verschiedensten Fundplätze in der Region ein. Die Spanne reicht von paläontologischen Fossilienfunden im Sauerland bis zu den Zeugnissen der jüngsten Vergangenheit. Vieles wird hier zum ersten Mal präsentiert, aber auch Altbekanntes in neuem Licht betrachtet. „Wir erleben nun schon seit einiger Zeit einen enormen Bauboom“, erläutert Prof. Dr. Michael Rind, Chefarchäologe des LWL. „Noch nie gab es so viele Ausgrabungen in Westfalen-Lippe wie 2017. Sie tragen dazu bei, das Bild von unserer Vergangenheit immer weiter zu verdichten.“

„Archäologie ist weit mehr als das einfache Freilegen von Objekten“, erläutert Dr. Aurelia Dickers, Vorsitzende der Altertumskommission. „Ob mit Magnetometer-Messungen, Laservermessungstechnik oder dem Blick aus der Luft: Erst die Zusammenarbeit mit hochspezialisierten Wissenschaftlern und Einrichtungen ermöglicht es, die archäologischen Funde in einen größeren Kontext zu stellen und damit Geschichte zu rekonstruieren. ….“

Beiträge mit regionalem Bezug:
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Sonderführung durch die Ausstellung „Kunst und Kultur im Bergbau“

Bergbau beendet – Tradition der spezifischen Kultur bleibt


„Hier geht ein Stück deutscher Geschichte zu Ende,“ sagte Frank-Walter Steinmeier, als es am 21. Dezember für das letzte Bergwerk im Ruhrgebiet „Schicht für immer“ hieß. Man nehme Abschied von einer Epoche, so der Bundespräsident.
In der Erinnerung wird vieles aus der Bergbau-Tradition lebendig bleiben: Die besondere Verbundenheit der Kumpel untereinander, die sich auf Gedeih und Verderb, auf Leben und Tod, auf den anderen verlassen können mussten. Daraus, und aus der Last eines schweren Lebens und eines harten Alltags erwuchsen ganz eigene Traditionen, die auch die Kunst und Kultur im Bergbau prägten.
Eine Ausstellung, die sich genau diesem Thema widmet, ist derzeit im Freudenberger 4Fachwerk-Mittendrin-Museum zu sehen. Über 180 Exponate aus fünf Jahrhunderten hat Kurator Gottfried Theis für diese einmalige Präsentation zusammengetragen. Er zeigt Kunstobjekte wie Gebrauchsgegenstände; sakrale und profane Ausstellungsstücke wechseln sich ab.
Gottfried Theis befasst sich schon seit Jahren mit der Bergbaukultur, ihren Sitten und Bräuchen. Insofern weiß er zu den einzelnen Exponaten wie zu den besonderen Ausdrucksformen detailreich zu berichten. Die Gelegenheit, von seinem Wissen zu hören, bietet sich am Sonntag, 6. Januar 2019, um 15:30 Uhr: Das Museum lädt zu einer Sonderführung mit dem „Ausstellungsmacher“ ein.
Der Eintritt beträgt 3 Euro. Die Ausstellung in der Freudenberger Altstadt ist noch bis zum 14. Januar 2019 zu sehen.

Quelle: 4Fachwerk, Mitteilung an die Medien, 27. Dezember 2018