Ausstellung: „Passion Rubens“ im Rubens-Kabinett des Siegerlandmuseums

Ein einzigartiges „Geburtstagsgeschenk“ zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Siegen bildet das Herzstück dieser Ausstellung: Die Ehrenbürgerin der Stadt, Barbara Lambrecht-Schadeberg, übergibt dem Siegerlandmuseum und den Bürgerinnen und Bürgern nichts Geringeres als eine Ölskizze des in Siegen geborenen Peter Paul Rubens (1577 – 1640).

In vielerlei Hinsicht bildet dieses Werk eine großartige Ergänzung zur Rubenssammlung des Siegerlandmuseums: Nie ist man der Handschrift des Meisters näher als bei der Betrachtung der von ihm gefertigten Skizzen, die in ihrer Unmittelbarkeit und Spontanität seine ursprüngliche kreative Idee zum Ausdruck bringen.

Wie weit ist der Weg von der Ölskizze zum Kupferstich? Und wie viel Einfluss nahm der Meister persönlich auf den Entstehungsprozess von Grafiken und großformatigen Ölgemälden? Im Rahmen der Ausstellung laden wir Sie dazu ein, diesen Fragen nachzugehen und die Arbeitsweise von Peter Paul Rubens und seiner Werkstatt anhand herausragender Werke mit Szenen der Passion Christi näher kennenzulernen.“

Die Ausstellung ist bis zum 7. April 2024 zu sehen.

Quelle: Siegerlandmuseum, Programm Rubens-Kabinett

Vortrag: Carolin Overhoff Ferreira: Dekolonialität als Neudefinition der Moderne

 Dekolonialität als Neudefinition der Moderne Dekolonialität ist viel mehr als ein Modewort, auch wenn es derzeit in aller Munde ist. Die Geschichte der letzten 500 Jahre wurde in Europa so erzählt, dass man die dehumanisierende Dimension der Versklavung und der Kolonialisierung eines Großteils der Weltbevölkerung normalisiert und somit fast vergessen hat. Dekolonialität ist somit eine Herausforderung an unsere Idee der Moderne, da erinnert werden muss, dass die Kolonialität, also koloniale Denk- und Handlungsmuster, und somit die Dehumanisierung fast aller Nicht-Europäer*innen ihr eigentliches Programm war. Dies muss benannt und durch die Einbeziehung nicht-westlicher Epistemologien verändert werden. Kunstgeschichte und Kunstwissenschaften müssen sich der Herausforderung stellen, da sie durch die Hierarchisierung von Kunst und Artefakt und somit durch die Erniedrigung anderer Kulturen und ihrer Kunstproduktion ein maßgeblicher Teil der Eroberung war. Beide Disziplinen sind aufgefordert, Dekolonialität als eine Methode in ihre analytische Praxis aufzunehmen. Dafür setzt sich dieser Vortrag ein, indem er die Herausforderung aus brasilianischer Perspektive für deren zeitgenössische Kunst, Ausstellungswesen und Kunstgeschichte beschreibt.

Ab Minute 15:30 analysiert Carolin Overhoff Ferreira Professorin, Institut für Kunstgeschichte, Federal University of São Paulo Gemälde die Albert Eckhout im Auftrag von Fürst Johann Moritz zu Nassau-Siegen angefertigt hatte.

Einzigartiges „Geburtstagsgeschenk“ zum 800-jährigen Jubiläum:

Ölskizze von Rubens wird erstmalig am 17./18. Februar präsentiert

Die Stadt Siegen erhält ein einzigartiges „Geburtstagsgeschenk“ zu ihrem 800-jährigen Jubiläum. Die Ehrenbürgerin der Stadt, Barbara Lambrecht-Schadeberg, schenkt den Bürgerinnen und Bürgern Siegens nichts Geringeres als eine eigenhändige Ölskizze des berühmtesten Sohns der Stadt, des in Siegen geborenen Peter Paul Rubens (1577-1640).

Der Öffentlichkeit wird das Werk im Rahmen der eigens dafür eingerichteten Ausstellung „Passion Rubens“ am Wochenende des 17./18. Februar 2024 im Siegerlandmuseum im präsentiert; der Eintritt ist frei! Weiterlesen

Video: „Zeichnen wie ein alter Meister, ‚Der Ritter und der Tod‘, Peter Paul Rubens“

„Lernen Sie zu zeichnen wie Peter Paul Rubens! Die Zeichenlehrerin Elisabeth zeigt Ihnen uralte Zeichentechniken anhand des Werks „Der Ritter und der Tod“, das der 13-jährige Rubens zeichnete.

Möchten Sie selbst mit „Der Ritter und der Tod“ beginnen?
Laden Sie die Zeichnung herunter: https://bit.ly/Rubens_RidderDood

Das Werk von Rubens und vielen anderen können Sie in der Ausstellung „Von der Skizze zum Studium. Zeichnungen von Bruegel bis Rubens“ im Museum Plantin-Moretus. Weitere Informationen und Eintrittskarten:
https://museumplantinmoretus.be/de/aktivitaet/von-der-skizze-zum-studium

Ausstellung „Zeichnung im Labor“ im Wallraf-Richartz-Museum in Köln

Eine Zeichnung von Rubens oder Rembrandt ist für jedes Auge ein Genuss. Aber was passiert, wenn wir ein solches Meisterwerk durch ein Mikroskop anschauen? Auf diese Frage gibt das Wallraf-Richartz Museum mit „Zeichnung im Labor“ gleich eine ganze Ausstellung voller spannender Antworten. Dabei bietet das Kölner Haus spektakuläre Einblicke in seine Forschungsmethoden und präsentiert verblüffende Ergebnisse, die sein Expertenteam bei der Analyse von knapp tausend Zeichnungen ans Tageslicht gefördert hat. Bis zu tausendfach vergrößerte Mikroskopaufnahmen machen winzige Details sichtbar und damit die Phänomene der Zeichenkunst für das Publikum erlebbar. Wer in diese unbekannten Tiefen von Kunst, Papier und Forschung eintauchen möchte, kann dies bis zum 18. Februar 2024 exklusiv in Köln tun. Weiterlesen

Ausstellung „Ein Leben für die Kunst“

4Fachwerk-Museum in Freudenberg präsentiert Siegener Künstlerin Carmen Klein (1890-1978)

Von der Künstlerin Carmen Klein zeigt sich Dr. Ingrid Leopold tief beeindruckt. Die letzten Monate hat sie sich mit ihr, ihrer Lebens- und Familiengeschichte sowie ihrem künstlerischen Nachlass intensiv beschäftigt. Denn es galt die Ausstellung „Ein Leben für die Kunst“ im 4Fachwerk-Museum vorzubereiten.
Die letzte Ausstellung im Jahr ist dort immer einer maßgebenden Siegerländer Künstler-Persönlichkeit gewidmet. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Carmen Klein, 1890 in Siegen geboren. Eine gemeinsame Ausstellung mit dem Künstler-Ehepaar Hans und Hanna Achenbach im Jahre 1928 legte später den Grundstein für die „Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler“ und lässt bis heute ihre Bedeutung deutlich werden. Weiterlesen

Ausstellung „MACHT Rubensgrafik I“

ab 28. Oktober 2023, Siegerlandmuseum, Rubens-Kabinett

„Der kleine, an den Rubenssaal angrenzende Galerieraum – unser Rubens-Kabinett – wird künftig öfter sein Aussehen verändern! Unsere neue Ausstellungsreihe, die noch dieses Jahr an den Start geht, bietet Ihnen die Gelegenheit, einen Einblick in das grafische Werk von Peter Paul Rubens zu bekommen und gleichzeitig diesen bedeutenden Bestand des Siegerlandmuseums besser kennenzulernen.

Den Auftakt der Ausstellungsreihe bildet das Kapitel „MACHT. Rubensgrafik I“, in dessen Zentrum der Mensch in der Rolle des Herrschers über andere Menschen steht: Was bedeutet es, Macht zu haben? Wie wird sie ausgeübt? Wie beurteilt?

Auch Rubens, der in politisch turbulenten Zeiten lebte, suchte nach Wegen, um seine Vision des idealen Herrschens künstlerisch darzustellen. Dabei griff er häufig auf Beispiele aus der fernen Vergangenheit zurück: Neben mythologischen Szenen schuf er auch Werke auf Basis antiker Überlieferungen, die positive und negative Machtbilder zeigen. Gnade, Gerechtigkeit und Gottesfurcht stehen Grausamkeit, Willkür und Rache gegenüber. Weiterlesen

Video (engl.): Ein calvinistisches Gotteshaus in Rubens Garten

Im Jahr 2023 machten Archäologen im Garten des Malermeisters Peter Paul Rubens eine einzigartige Entdeckung. Es wurden vier Ziegelsäulen aus dem 16. Jahrhundert gefunden. Vermutlich handelt es sich um Überreste des calvinistischen Gotteshauses, der einst an dieser Stelle stand.
Dieser Film zeigt die Arbeiten im Garten und gibt eine archäologische Perspektive.
Weitere Informationen finden Sie unter www.antwerpenmorgen.be.

Video: Kunst in Siegen – Von den 70ern bis heute

„Wolfgang Suttner, bis 2017 Kulturdezernent des Kreises Siegen-Wittgenstein, gibt einen Einblick in die Kunstszene in Siegen zurzeit seiner Jugend und in deren Entwicklung bis heute.
Trotz eher zögerlicher Zuwendung der Bevölkerung zur darstellenden Kunst gab es schon früh über die Grenzen der Region hinaus bekannte und wichtige Künstler in Siegen, z. B. Wolfgang Kreutter, der u. a. die Skulpturen in der alten Poststraße (Hirte mit Kühen und Hund) gestaltet hat. Schon früh gab es den bis heute bestehenden ASK (Arbeitskreis Siegerländer Künstler) sowie einzelne Galerien, die sich der modernen Kunst verpflichtet fühlten.
Der Rubenspreis, die Universität Siegen, an der Suttner Kunst studierte, sowie der Kunstverein Siegen und schließlich das Museum für Gegenwartskunst trugen nachhaltig dazu bei, dass aktuelle Kunst ins Siegen wahrgenommen und geschätzt wurde und wird.
Ein wichtiges Ereignis, das Siegen in die Weltpresse brachte, war die Ausstellung einer Auswahl von Bildern des Musikers Paul McCartney, die durch Suttners Initiative und Beharrlichkeit zustande kam. Hierzu schildert er die Hintergründe und Auswirkungen.“
Quelle: Unser Siegen, 15.9.2023

Heute vor 125 Jahren: Geburt des Siegener Künstlers Adolf Küthe (1898-1930)

Quelle: Berliner Volks-Zeitung (Beilage Berliner-Familien-Zeitung Nr. 141), 21. Juni 1926

1926 verfasste Adolf Küthe folgendes „Manifest“ für eine Ausstellung im New Yorker Brooklyn Museum. Das maschinenschriftliche Original befindet sich im Archiv Katherine S. Dreier in der Yale University (Beinecke Rare Book and Manuscript Library, Sig. YCAL MSS 101, b. 106, f. 2581):

„Am 6.9. 98 in Siegen geboren. Ich konnte malen, als ich mich entschloss, zu leben, ohne jene Schutzwände, mit denen eine verlogene Menschheit sich umgibt, um sich nicht selbst zu sehen. Im Sturm fand ich die Vertretung einer Lebensauffassung, der Leben Sein um des Seins willen, Selbstzweck bedeutet. Im März 1925 stellte Der Sturm zum ersten Male öffentlich meine Werke aus.“

Die bislang ausführlichste Biographie befindet sich im regionalen Portal „Widerspruch und Widerstand – Opposition gegen den Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein“.

Verzeichnis bekannter Werke: Weiterlesen