Die Reservistenkameradschaft Kreuztal übernimmt die Patenschaft über die Gräber von deutschen Kriegstoten auf dem Friedhof in Kreuztal-Littfeld und von sowjetischen und polnischen Opfern der Gewaltherrschaft in Kreuztal-Eichen.
Die Kameradschaft gehört dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. an und unterstützt den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bei seiner Arbeit. Dazu gehört u.a. die Pflege von Kriegsgräbern. Entsprechend seinem Leitsatz „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ macht sich der Volksbund stark für eine Erinnerungs- und Gedenkkultur, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft untrennbar verbindet. Vielerorts im In- und Ausland sind Kriegsgräberstätten inzwischen zu Stätten der Begegnung und Verständigung geworden.
Kriegsgräber findet man auf allen Kreuztaler Friedhöfen; in Kredenbach, Osthelden, Eichen und Krombach gibt es darüber hinaus Ehrenmale.
Für den Vorsitzenden der mit 137 Mitgliedern größten Reservistenkameradschaft in Südwestfalen, Fritz-Ulrich Knipp, ist die Kriegsgräberpflege aufgrund seiner Familiengeschichte ein ganz persönliches Anliegen: sein verstorbenen Vater musste während des Zweiten Weltkrieges Kriegsdienst leisten. Ebenso dessen älterer Bruder – sein Verbleib ist bis heute nicht geklärt.
Die Pflege der Kriegsgräber übernehmen die Paten ehrenamtlich. Materialkosten für Pflanzen, Erde etc. trägt die Stadt Kreuztal.
In Littfeld haben die Kameraden bereits die Bepflanzung zurückgeschnitten, Unkraut entfernt und die Grabkreuze gereinigt. Als nächstes werden die Inschriften wieder leserlich gemacht. Das Ehrenmal in Eichen wurde zunächst von Moos und Schmutz befreit und soll in Kürze einen neuen Anstrich und eine neue Bepflanzung erhalten.
„Erinnerung ist Wachsamkeit für die Zukunft“ – diese Weisheit ist auf der Patenschaftsurkunde zu lesen, die Bürgermeister Walter Kiß kürzlich auf dem Eichener Friedhof an die Reservistenkameradschaft überreichte. Er stellte fest: „Die Reservistenkameradschaft trägt mit dieser Patenschaft dazu bei, dass das Schicksal deutscher und ausländischer Kriegsopfer nicht in Vergessenheit gerät. Gleichzeitig unterstreicht sie aktiv ihre Rolle als ortsansässiger Verein.“
Zur Urkundenübergabe angereist war auch Wolfgang Held vom Landesverband des Volksbundes. Er betonte: „Mit der Übernahme der Patenschaft setzt die Reservistenkameradschaft Kreuztal ein aktives Zeichen gegen das Vergessen und schlägt eine Brücke von deutschen Kriegstoten zu den Opfern der einstigen Sowjetunion und Polens“.
Ansprechpartnerin:
Frau Anne Müller
Büro Bürgermeister
Tel.: 02732/51-326
Email: a.mueller@kreuztal.de
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Kreuztal, Dienstag, 06.05.2014