Lebendige Erinnerung an das jüdische Leben im Netpherland

Sonderausstellung im Heimatmuseum Netpherland


Am Sonntag, den 14. November 2021 fand die feierliche Eröffnung der Sonderausstellung zum jüdischen Leben im Netpherland im Heimatmuseum Netpherland statt. Die Ausstellung öffnet noch bis zum 28. Februar 2022 die Türen für Interessierte und Schulklassen.

1700 Jahre lang gibt es jüdisches Leben in Deutschland und zu diesem Gedenkjahr hat das Team des Heimatmuseums Netpherland um Harald Gündisch, Lothar Schulte und Nicole Schmallenbach in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Siegerland eine Sonderausstellung erarbeitet, die speziell das jüdische Leben im Netpherland facettenreich zeigt. Der Fokus wird dabei auf die Darstellung von kulturellen Bräuchen, Festen und des alltäglichen Lebens von jüdischen Familien Lennhoff und Faber, die im Raum Netphen gelebt haben, gelegt.

Die Ausstellung soll die Augen vor der grausamen Zeit des Nationalsozialismus nicht verschließen, denn ausgestellte Zeitungen aus der Kriegszeit prangern mit fett gedruckten Zeilen „Die Juden sind unser Unglück!“. Die Besucherinnen und Besuchern der Eröffnung ließ dieser Satz nicht los und so war zu spüren, dass diese Ausstellung emotional bewegte und zum Nachdenken anregte.

Herr Schulte vom Museumsteam, sowie Frau Scholl, stellvertretend für Bürgermeister Paul Wagener, ermahnten in ihren Grußworten, wie aktuell das Thema Antisemitismus und Fremdenhass vor allem im Internet heutzutage immer noch ist und wie wichtig die Aufklärung darüber gerade für jüngere Generationen ist.

Darüber hinaus soll die Ausstellung auch darüber erzählen, wie stark das Miteinander und der Zusammenhalt zur Zeit des Nationalsozialismus im dörflichen Leben war. Dass es immer mutige Bürgerinnen und Bürger, Freundinnen und Freunde gab, die bis zuletzt den jüdischen Nachbarn zur Seite standen. Berührende Geschichten aus Überlieferungen aber auch medial erzählt von Zeitzeuge Ewald Hatzig können sich die Besucherinnen und Besucher noch bis Februar im Heimatmuseum anschauen.

Schulklassen aus unterschiedlichen Altersklassen besuchen von nun an die Ausstellung und entwickeln diese, gemeinsam mit dem Museumsteam sowie Zeitzeugen, weiter. So kommt stetig neuer Input hinzu und die Erinnerung an das jüdische Leben im Netpherland bleibt lebendig. Am Ende, bei der Finissage am 6. März um 15.00 Uhr, wird die Ausstellung also noch einmal um etliche Ausstellungsstücke und Impulse reicher sein.

Informationen zu Öffnungszeiten und Anmeldungen erhalten Sie unter Heimatverein Netpherland e.V. unter der Telefonnummer 0157 89607769, sowie auf der Homepage der Stadt Netphen unter Veranstaltungen.

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