Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte

Gründung einer Geschichtswerkstatt
Mittwoch, 07. August, 17.00 bis 19.00 Uhr, Stadtbibliothek Kreuztal Treffen 1x monatlich, Folgetermine werden gemeinsam festgelegt.


Ziel ist es, das Leben und die Lebensbedingungen und Leistungen der Frauen vergangener Zeiten bis in die Gegenwart etwas genauer zu erforschen und aus dem Verborgenen ans Tageslicht zu bringen.

Bilder – Geschichten – Erlebnisse – Fakten: Wie sieht die Kreuztaler „FrauenStadtGeschichte“ aus?

Wer war früher eine Tochter dieser Stadt und wie sehen die Töchter dieser Stadt heute aus? Wussten Sie, dass zwei Kredenbacherinnen und eine Frau aus „Crombach“ 1653 als Hexen verbrannt wurden? 1920er Jahre in Kreuztal – Belle Epoque bei Dreslers? Was haben Frauen im Bergbau, in der Landwirtschaft, in den Kriegen geleistet und wie ist es ihnen ergangen?

Eine vergessene Pionierin der Moderne ist z.B. Alma Siedhoff-Buscher, eine Tochter dieser Stadt, geboren am 4. Januar 1899 in Kreuztal, gestorben 25. September 1944 in Buchschlag bei Frankfurt am Main. Sie war eine Designerin und Kunsthandwerkerin und eine prägende Gestalterin für Kindermöbel und Spielzeug am Bauhaus in Weimar und Dessau. Ihr Schiffbauspiel ist bis heute nachgefragt.

Die Einwohnerbücher von 1929/30, 1937 und 1952 berichten über die jeweiligen Berufe der Frauen: Es gab Geschäftsinhaberinnen, Tabakarbeiterinnen, sehr viele Hausangestellte, Verkäuferinnen, Hebammen, Diakonissen, Lehrerinnen, aber auch die Schweißerin, Dreherin, Maschinenarbeiterin, Kranführerin, Unternehmerin im Kohlen- und Milchhandel und die Autoverleiherin, Modistin, Tänzerin und Werbedame, Schneiderin und Putzmacherin und Ärztin.

Was ist und war mit Frauen in der Bildung, Dichtung, Kunst, Gesundheit, Sport und im Ehrenamt der Verbände?

Und seit wann gestalten Frauen die repräsentative Demokratie in den kommunalpolitischen Gremien der Stadt mit, und warum sind es auch nach gut 100 Jahren Frauenwahlrecht so wenige?

Die bisherige heimatkundliche Geschichtsschreibung hat viele Facetten und Gesichter, doch die von Frauen sind nicht allzuoft dabei. Eher am Rande, nicht wahrgenommen, oft unsichtbar. Frauen drängeln sich nicht gerne in den Vordergrund, doch gestalten sie seit Jahrhunderten die gesellschaftlichen Entwicklungen mit. Sie agieren oft still und leise und nehmen viele Verpflichtungen wahr. In den Kriegen gaben sie ihre Arbeitskraft und ersetzten selbstverständlich, oder dazu verpflichtet, zudem die fehlende männliche Arbeitskraft.

Nach wie vor wissen wir zu wenig über die Leistungen von Frauen. Sehr selten werden Straßen und Plätze oder öffentliche Gebäude nach ihnen benannt. Zu selten werden sie öffentlich oder in Form von „Denkmälern“ nachhaltig gewürdigt. Eine Ehrenbürgerin gibt es bis heute jedenfalls nicht. Bei Wikipedia fehlen für Kreuztal viele Einträge über weibliche Persönlichkeiten.
Ausgewählte Ergebnisse der Geschichtswerkstatt können der Öffentlichkeit später in verschiedenen Formen präsentiert werden. Die zu erstellende Publikation kann Grundlage werden z.B. für

Stadtführungen zur Frauengeschichte
Erzählcafés
Ausstellungen
Vorträge und Abendveranstaltungen

Wer Lust hat in der Geschichtswerkstatt zum Thema „Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte“ mitzuarbeiten, historische Kenntnisse besitzt oder weibliche Persönlichkeiten kennt, deren Wirken öffentlich werden sollte, oder Bilder und Geschichten einbringen möchte, kann sich im Vorfeld bei M. Molkentin-Syring melden oder zum ersten Treffen in die Stadtbibliothek kommen.
Quelle: Stadt Kreuztal, Mittwoch, 17.07.2019

Ein Gedanke zu „Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte

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