Landtag verabschiedet umstrittenes Archivgesetz:

„Der Landtag in Düsseldorf hat mit großer Mehrheit ein neues Archivgesetz verabschiedet. Ein Passus, der den Verkauf von privaten Nachlässen aus kommunalen Archiven ermöglicht, wurde trotz Kritik von Archivaren und Verbänden nicht geändert. Hintergrund der Kritik ist der Skandal um den Verkauf von mehr als 6.000 historischen Büchern aus dem Bestand des Stadtarchivs Stralsund an einen privaten Archivar im Jahr 2012. In Nordrhein-Westfalen gab es bisher jedoch noch keinen entsprechenden Fall. In fast allen Bundesländern außer Bremen und Sachsen-Anhalt ist der Verkauf von kommunalem Archivgut generell verboten. In Nordrhein-Westfalen sind dagegen weiterhin nur amtliche Unterlagen aus Behörden gesetzlich vor einem Verkauf geschützt.“
Quelle: WDR.de, Kulturnachrichten, 11.9.2014 18:50, Landtag NRW, Pressemitteilung v. 11.9.2014
Informationen über die Petition gegen die Veräußerungsmöglichkeit von kommunalarchivischem Sammlungsgut finden sich hier.

Heute vor 100 Jahren: Ratssitzung in Freudenberg

Freudenberg1191914
Heute vor 100 Jahren erschien in der Siegener Zeitung ein Bericht über eine Freudenberger Gemeinderatssitzung.
Bemerkenswert:
1) Zunächst wird der Antrag auf Unterstützung der ins Heer Einberufenen als verfrüht abgelehnt, um später die Sparkassen-Überschüsse für „die Unterstützung der Familien von ins Feld einberufenen Mannschaften“ zu verwenden.
2) Der Markttag für das Jahr 1916 wird vom 29. auf den 21. September aus Rücksichtnahme auf das „zweite Neujahrsfest der Juden“ verlegt.

Das Material stammt aus der aktuellen 4FACHWERK-Ausstellung.

Vortrag: »Emma Goslar 1849 – 1922. Eine vergessene Siegener Heimatdichterin«

Mit Emma Goslar wird eine heute nur noch wenig bekannte Dichterin im Mittelpunkt der ersten Vortragsveranstaltung des Siegener Forums nach der Sommerpause stehen. Am Donnerstag, den 18. September 2014, wird Klaus Dietermann im Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs im KrönchenCenter über die Siegener Poetin und ihre Zeit referieren.
Emma Goslar führte über Jahrzehnte die Bücher des Kleiderhandels ihres Mannes in Siegen Am Markt. Daneben nutzte sie ihre freie Zeit, um Gedichte zu schreiben. Diese wurden häufig in den Wochenendausgaben der Siegener Zeitung um 1900 veröffentlicht. Sie gab zwei Gedichtbände heraus: Unter Palmen“ und „In Sturm und Sonnenschein“. Emma Goslar erteilte Klavierunterricht und gab auch Klavierkonzerte. Der Vortrag vermittelt einen Einblick in die Zeit um 1900 in der Oberstadt, einige Gedichte von Emma Goslar werden vorgetragen.
Die Vortragsreihe „Siegener Forum“ ist eine Kooperation von Volkshochschule und Stadtarchiv Siegen, Geschichtswerkstatt Siegen e.V., Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V. und Aktivem Museum Südwestfalen e.V. Die Reihe stellt im monatlichen Wechsel neuere Forschungen aus dem Spektrum der regionalen Geschichte vor, ist aber auch offen für aktuelle allgemeinhistorische Beiträge.
Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 18.09.2014, um 19.30 Uhr im Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, in 57072 Siegen. Der Eintrittspreis beträgt 3,00 Euro.

s. a. VHS Siegen, Kursprogramm

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Heute vor hundert Jahren (11.09.1914): Wiesenbauschule trauert um Otto Strombach aus Königsheide

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Nach Ernst Graf, dem ehemaligen Wiesenbauschüler, ist Otto Strombach aus Königsheide/Kreis Wipperfürth der erste aktive Wiesenbauschüler, der im 1. Weltkrieg gefallen ist. Das genaue Todesdatum ist in dem Fall nicht überliefert. Aber er ist vermutlich wie Ernst Graf bereits im August tödlich verwundet worden. Erster Hinweis ist die Traueranzeige, die die Wiesen-bauschule am 11. Sept. 1914 aufgegeben hat. Otto Strombach war Gefreiter der Reserve der 3. Komp. im Brigadeersatzbataillon 56 und Angehöriger der 2. Klasse der Wiesenbauschule. Die genauen Todesumstände konnten nie aufgeklärt werden. Am 18.03.1915 teilt seine Schwester der Wiesen-bauschule auf einer Postkarte mit, dass ihr Bruder bei Mühlhausen gefallen sein muss. Er bleibt verschollen. Eine amtliche Nachricht gibt es nicht.

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Aus: Bestand Wiesenbauschule, Gefallene WBS (1. Weltkrieg) (UASi WBS 156)

Museumsnacht in Bad Berleburg

In Bad Berleburg findet am Samstag, 13. September,
von 18 bis 22 Uhr
zum ersten Mal eine Museums-nacht statt. Im Rahmen des Kulturentwicklungsplanungsprozesses haben sich erstmals zehn Bad Berleburger Museen und Heimatstuben zu dieser Nacht der Museen zusammengetan.
Mit dabei sind das Alexander-Mack-Museum in Schwarzenau, die Arfelder Schmiede, die Drehkoite Girkhausen, das Heimathaus Diedenshausen, das Landwirtschaftsmuseum Hof Espe, die Modellbahnfreunde Arfeld, das Mopedwerk Aue, der Museumsverein für die Bad Berleburger Stadtgeschichte, das Schieferschaubergwerk Raumland und das Schloss Berleburg.
s. a. Programm der Museumsnacht
Quelle: Q+ für Kultur – Ein Quantum Kulturwissen für die Region –
Ausgabe 2 / 2014, S. 3

Literaturhinweis „Familie? Blutsverwandtschaft, Hausgemeinschaft und Genealogie“

LAVOWLFamilieWas ist eine Familie? Wer gehört(e) zu einer Familie? Zeitgenössische Debatten zeichnen ein brüchiges Bild von Familie und deuten auf tiefgreifende Veränderungen, während die genealogische Forschung scheinbar von klaren Vorstellungen von Blutsverwandtschaft ausgeht. Die Beiträge des Bands zeigen, wie sich die Bilder, die sich Menschen von „Familie“ machten, über die Zeit veränderten. Anhand von historischen Beispielen sowie von archivalischen und privaten Quellen veranschaulichen sie den Wandel von Familienkonstellationen und -definitionen. Die Autorinnen und Autoren wenden sich aus unterschiedlichen Forschungsrichtungen
dem „doing family“ und den Repräsentationen von Familie von der
Antike bis ins 21. Jahrhundert zu.

Bibliographische Daten Weiterlesen

Ausstellungseröffnung: 100 Jahre 1. Weltkrieg 1914 – 1918 »Vom Kriegsrausch zur Kriegsqual«

In Zusammenarbeit mit der Regiestelle Leben im Alter und VHS Siegen
Veranstaltungsort Rathaus Weidenau, Regiestelle Leben im Alter
Di. 09.09.2014, 18:00 – 20:00
Die Ausstellung, die bis zum 11.10.2014 gezeigt werden wird, beschäftigt sich mit dem Zeitraum 1914 bis 1918. Sie skizziert die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Rahmen einer Mentalitätsgeschichte. Der Bogen spannt sich von der Kriegseuphorie des Sommers 1914 über Ernüchterungsphasen an der Front (1916 Verdun) und in der Heimat (Steckrübenwinter 1917) bis hin zur Kapitulation im November 1918.
Der Militarismus der Zeit – im Sinne des »Hurra-Patriotismus« und der Propaganda wird ebenso beleuchtet wie die diesbezügliche Funktion von grotesken Feindbildern der kriegführenden Länder.
Die vaterländische Literatur boomte. Viele Literaten der Epoche waren vom Krieg berauscht. Das Kino wurde zum Propaganda-Instrument. Zur Konzentrierung der Kräfte wurde 1917 die Ufa gegründet. Und auf der Leinwand sollten Streifen wie »Nun wollen wir sie dreschen!«, die Kampfbereitschaft erhöhen.
Während die einfachen Soldaten an der Front litten, übernahmen die Frauen in der Heimat viele männliche Tätigkeitsbereiche. Die Emanzipation der Frau blieb aber nicht nur auf den Beruf beschränkt. 1918 erstritten die Frauen in Deutschland das Wahlrecht.
Zur Eröffnung spricht Wolfgang Hoffmann über das Thema »Kaiser Wilhelm II. und der Erste Weltkrieg«. Weiterlesen

Ausstellung „Geblüht, verwelkt, zerstört

Schlaglichter zum ersten Weltkrieg 1914 – 1918″
vom 09.09. – 19.09.2014 im Foyer des Kreishauses
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2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal.
Viel konnte man in den vergangenen Wochen über diese sogenannte „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ mit seinen fast 30 Millionen Toten und Verletzten und der Verwüstung ganzer Landstriche in den Medien sehen und lesen. Der Erste Weltkrieg veränderte massiv das Leben der Menschen, Gesellschaften und Staaten in Europa.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Kreisverband Siegen-Wittgenstein, nimmt dieses Gedenkjahr zum Anlass, in einem gemeinsamen Projekt mit dem Gymnasium am Löhrtor Siegen Schlaglichter des ersten Weltkrieges aufzuzeigen.
Mit einer Ausstellung vom 09. – 19. September 2014 im Foyer des Kreishauses präsentieren nun Schülerinnen und Schüler der Fachbereiche Geschichte, Kunst und Chemie ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit.

Zu der

Eröffnungsveranstaltung am Di., den 09. September 2014 um 11.00 Uhr

im Foyer des Kreishauses sind Sie herzlich eingeladen.