Westfälischer Heimatbund fordert vom Land NRW Corona-Hilfe für Heimatvereine

Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens. Von den damit verbundenen Einschränkungen ist auch das bürgerschaftliche Engagement in der Heimatarbeit stark betroffen. Die Auswirkungen der Kontaktsperre sind auf unterschiedlichen Ebenen spürbar. Die Absage von Veranstaltungen, Gremiensitzungen und sonstigen Aktivitäten betrifft nicht allein das soziale Gefüge und das örtliche Gemeinschaftsleben. Darüber hinaus entstehen auch wirtschaftliche Folgen, die Vereine zum Teil in ihrer Existenz gefährden können.

Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Westfälischen Heimatbundes (WHB) hat ergeben, dass in folgenden Bereichen Handlungsbedarfe bestehen:

– Gewährleistung laufender Kosten – etwa für Miete, Unterhalt und ggf. Personal von Heimathäusern, Museen, historischen Gebäuden, Begegnungsstätten oder gastronomischen Einrichtungen – bei einem zeitgleichen Wegfall von Einnahmen, Aufbrauchen möglicher Rücklagen
– Stornokosten für die Absage von Veranstaltungen
– potentielle Rückzahlung oder Wegbrechen von Drittmitteln durch Stillstand bei geförderten Projekten, fehlende Erwirtschaftung von Eigenmitteln für Förderprojekte
– Gefahr der Zahlungsunfähigkeit bei längerem Einnahmeausfall
– fehlender Versicherungsschutz bei Veranstaltungsabsagen und bei Engagement für Risikogruppen oder Erkrankte (Corona-Hilfe)

Derzeit werden Hilfspakete und Sofortmaßnahmen für unterschiedliche Empfängerkreise, darunter etwa auch Sport- und Kulturvereine, initiiert. Unberücksichtigt bleiben bislang jedoch Heimatakteurinnen und -akteure, welche mit ihrem vielfältigen Einsatz eine tragende Säule des Gemeinschaftslebens sind.

Viele Heimatakteurinnen und -akteure sehen sich neben den ideellen Aspekten mit unwägbaren finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Die vielen Engagierten, die in verschiedenen Kontexten unsere Gesellschaft zusammenhalten, dürfen nicht alleine gelassen werden.

Vor diesem Hintergrund tritt der WHB als Dachverband für rund 570 Heimat- und Bürgervereine sowie 700 ehrenamtliche Heimatpflegerinnen und -pfleger in Westfalen gegenüber dem Land NRW nachdrücklich dafür ein, auch Vereine der Heimatbewegung angemessen zu unterstützen. WHB-Vorsitzender Matthias Löb hat sich nun mit einem Schreiben an das Land NRW gewandt, um sich nachdrücklich für eine Corona-Hilfe für die Heimatarbeit einzusetzen. Adressaten waren unter anderem der Ministerpräsident des Landes, die NRW-Heimatministerin sowie die Fraktionsspitzen.

Der WHB sieht als eine der mitgliederstärksten Dachorganisationen in der Heimatarbeit in Deutschland eine Soforthilfe auch für Vereine der Heimatbewegung, die keine Zweckbetriebe sind, als unabdingbar an. Darüber hinaus erachtet der Heimatbund eine Flexibilisierung der verschiedenen Förderschienen des Landes in Bezug auf eine Verlängerung von Fristen, Vereinfachung von formalen Modalitäten und ein Auffangen von bereits entstandenen Kosten im Rahmen der Projektarbeit für wünschenswert. Zudem ist eine Erweiterung des Versicherungsschutzes für all jene, die nun freiwillig unbürokratisch in der Krise helfen, erstrebenswert.

„Wir dürfen die vielen Engagierten, die in verschiedenen Kontexten unsere Gesellschaft zusammenhalten, nicht alleine lassen. Gerade in der Zeit der Krise ist es nun an uns allen, jenen, die tagtäglich so viel für uns geben, etwas zurückzugeben“, so Matthias Löb. Der WHB hat seine Bereitschaft erklärt, bei der Ausarbeitung eines möglichen Programmes zu unterstützen.

Wie erste Reaktionen zeigten, gibt es bereits eine offenkundig zeitgleich entstandene Initiative im politischen Raum für ein mögliches Sofortprogramm für Heimat- und Brauchtumsvereine in NRW. Darüber soll in der kommenden Woche im Landtag beraten werden (29.4., Link zur Drucksache 17/9040 der CDU- und FDP-Fraktion).

Quelle: Westfälischer Heimatbund

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