Vor 98 Jahren: Achtfacher Mord in Haiger

Veröffentlicht am von

Quelle: Morning Bulletin (Rockhampton, Queensland), Samstag, 6. Dezember 1924, S. 9

In der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember 1924 ermordete Fritz Angerstein in seinem Wohnhaus im benachbarten Haiger acht Menschen. Unmittelbar nach der Tat wurden Schutzpolizisten aus Siegen nach Haiger abgestellt. Zwei Opfer wurde vom Siegener Kreisarzt Dr. Sueßmann untersucht, der auch im späteren Prozess aussagte:

Quelle: Bergische Zeitung, 9. Juli 1925

Als „Tat ohne Täter“ ist das Verbrechen in die deutsche Rechts- bzw. Kriminalgeschichte u. a. wegen eines frühen Einsatzes eines psychologischen Gutachtens, um das Tatmotiv zu ergründen sowie wegen des Einsatzes eines Optogramms zur Überführung des Täters. Tat und Prozess erregten weltweite Aufmerksamkeit.

Auch die regionale Presse berichtete: Das Wittgensteiner Kreisblatt berichtete ab Mitte Dezember 1924 insgesamt fünfmal vom Tatgeschehen und den weiteren Ergebnissen sowie dem 8. Juli 1925 über den Prozess.

2 Gedanken zu „Vor 98 Jahren: Achtfacher Mord in Haiger“

  1. s. dazu
    – Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Bestand 407 ( Polizeipräsidium Frankfurt a.M.) Nr. 889, Kriminalpolizeiliche Sammlung zum Mordfall Angerstein in Haiger im Jahre 1924, 1924-1925, 1950 (enthält: Presseausschnitte, Tatortuntersuchung des Instituts für gerichtliche Chemie und Mikroskopie in Frankfurt am Main 1924)
    – Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 90 Annex L ( Handakten des Geh. Finanz- und Ministerialrats Franz Hermann Reschke (Sitzungsprotokolle)), Nr. 5,Sitzungen des Preußischen Staatsministeriums, Enthält: – [a] 28.10.1925: (1) Todesurteile gegen Angerstein und Krause
    – Im Bildarchiv des Bundesarchivs finden sich drei Fotografien, die während des Prozesses im Juli 1925 entstanden sind (Zwei Aufnahmen Angerstein bei Verlassen des Gefänisses sowie eine Aufnahme des Landgerichts Limburg mit Schaulustigen): https://www.bild.bundesarchiv.de/dba/de/search/?query=122204379
    – Klaus Günther: Wann hat eine Tat ihren Täter? Ein Beitrag zur Rechtslehre als Wissenschaft vom Menschen, in: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik (2018), S. 389 – 393, Link (PDF)
    – Hörspiel „Bestie Angerstein“ (SWR 2019): https://archive.org/details/bestie-angerstein

    Kommentiere ↓

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert