Geplante Kürzungen der Fördermittel für den Denkmalschutz

 – nicht nur ein Thema auf Fachtagung „Archäologie in Westfalen“

Die geplanten Kürzungen der Landesmittel für den Denkmalschutz durch die NRW-Landesregierung war eines der Themen auf der Tagung „Archäologie in Westfalen“ in Münster, die der Landschaftsverband Westfalen (LWL) bereits zum vierten Mal ausrichtete.

Die Referenten machten deutlich, welche Folgen die Kürzungen der Landesmittel nicht nur unmittelbar für die Bau- und Bodendenkmalpflege in NRW haben würden. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale hob hervor, dass die geplanten Kürzungen die Zukunft der Archäologie nicht nur in Westfalen gefährdeten. Wenn das Geld für Ausgrabungen, Forschungen und Projekte fehle, gingen langfristig wichtige Denkmäler und damit auch Kulturgüter in ganz NRW verloren. Am Ende leide nicht nur die Kultur in Westfalen, sondern mit der fehlenden Fortschreibung der Geschichte und der Forschung auch die Bildung.

Das stehe, so Rüschoff-Thale weiter, im Widerspruch zu den Leistungen der Archäologie, die auch auf der Jahrestagung eindrucksvoll widergespiegelt würden. Allein das pralle Tagungsprogramm mit 22 Vorträgen und fast 350 Gästen verdeutlichte, wie groß das Interesse der Öffentlichkeit an der Archäologie, an der eigenen Geschichte und damit an der Kultur des Landes sei. Große Projekte wie die Publikation über Corvey als Teil der bislang erfolgreichen Antragstellung für das Weltkulturerbe, interessante Funde wie eine der ältesten Leitern in Westfalen oder der geplante Römerpark Aliso – archäologische Baustellen wären in Zukunft ohne Landesmittel nur noch schwer umzusetzen.

Auch die LWL-Museen hätten wie im vergangenen Jahr mit der Schädelkult-Ausstellung in Herne, der dort geplanten Vietnam-Ausstellung, mit dem Gastspiel der berühmten Maus im vergangenen Jahr in Haltern oder mit der großen Credo-Ausstellung, die im Sommer in Paderborn beginne, wichtige Funde und Forschungsergebnisse zur Verfügung, um den Menschen ihre eigene Geschichte vor Augen zu führen, sagte die LWL-Kulturdezernentin.

Auf die vielen hauseigenen Publikationen, Ausstellungen und museumspädagogischen Projekte in den Museen und auf das große ehrenamtliche Engagement in der Denkmalpflege wies Prof. Dr. Michael Rind als Leiter der LWL-Archäologie für Westfalen hin. Auch er gab zu bedenken, dass all dies nicht mehr möglich sei, wenn die Landesmittel wie geplant gekürzt würden und die rechtlichen Rahmenbedingungen weiter schwierig seien. Unterstützung bekam er von Dr. Jürgen Kunow, der dem Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland sowie dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland vorsteht. Er trug eine Petition gegen die Kürzung der Fördermittel vor.

Quelle: Pressemitteilung des LWL, 18.3.2013 via Mailingliste „Westfälische Geschichte“

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